Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 12.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 11:03 |
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Hallo,
ich hatte eigentlich vor heute ein Kölsch zubrauen,
jetzt habe ich als Hefe nur folgende Auswahl S-04,Bry-97
oder W34/70 daheim.
Welche Hefe nehme ich am besten??
Danke Mike
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2014 um 11:08 |
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Meiner Erfahrung nach (W 34/70 und S-04) passt die S-04 viel besser dazu,
weil die W 34/70 ja "viel zu" neutral vergärt und das Bierchen dann halt
ein Pils wird (Kölsch entspricht ja quasi einem obergärigen Pils, nur etwas
weniger gehopft; zumindest hab ich - meine ich - irgendwo nachgelesen, dass
man in Köln und Umgebung früher das Pils nachbrauen wollte, nicht die
Kühlmöglichkeiten hatte und daraus letztlich das Kölsch entstand).
Vom Aromaprofil auf Mueggelland liest sich die Bry-97 Hefe aber etwas
besser (neutraler, leicht fruchtig). Die S-04 kann bei höherer Temperatur
schon ein sehr fruchtig-estriges Bier zaubern.
Als ideale Trockenhefevariante hat sich bisher die Colonia F.
herausgestellt, jedoch geht auch für ein Kölsch wenig über frische
Brauereihefe (Hefe von Schlüssel Alt, war unser bisher bestes Kölsch).
Grüße
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 12.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 11:26 |
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Ja frische Brauereihefe wäre am besten dafür,
habe ich aber gerade nicht da.
Bekommt man die den wen man in einer Brauerei nachfragt?
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2014 um 11:33 |
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Habe bisher bei zwei verschiedenen Brauereien nett telefonisch angefragt
und beide Male wurde sie mir (mit Freude) ausgehändigt nebst einer
Versicherung, dass ich jederzeit neue Hefe haben könne.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 12.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 11:36 |
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Super werde ich auch mal probieren!
komme aus dem Köln/Bonner Raum Kölsch Brauereien
haben wir hier ja.
Danke Gruß Mike
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 11:44 |
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Falls es mit der Brauereihefe nichts wird:
- Die S-04 macht einiges an Nebenmusik, das halte ich stellenweise schon in
dezent gehopften Pale Ales für aufdringlich.
- Mit der Bry-97 nennt sich das Ergebnis dann wohl Blonde Ale, das kann
sehr lecker und vllt. etwas fruchtiger werden, aber die Übergänge zum
Kölsch sind sicher fließend.
- Mit der W34/70 wird das ganze natürlich kein Kölsch mehr, aber spannend
kann das trotzdem werden. Entweder kühl vergoren zu einem süffigen Hellen,
oder bei 15 bis max. 18°C als Steam Beer. Die schwefeligen Noten bringen
nochmal eine neue Geschmacksebene rein.
Gruß,
Andy
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 12.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 11:58 |
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Ich denke ich nehme die Bry-97 ,fruchtige
Aromen in einem kölsch sind bestimmt lecker.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 14:13 |
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Da liegst du bestimmt richtig.
Wobei hier schon Leute um ein Haar auf dem Scheiterhaufen
kamen als sie die Diskussion mit einem <<obergärigen Pils>> am
besten noch mit Citra aufgelegt haben.
Evtl bekommst du also noch dein Fett weg, von wegen Kölsch und untergärig
Wenn du mich fragst, würde ich einen Doppelsud mit identischer Schüttung
und Hopfung fahren und eines als untergäriges Helles, das andere als Kölsch
vergären lassen, dann hättest du den direkten Vergleich - vor allem wenn du
beide Hefen sowieso rumliegen hast.
Gut Sud
Holger ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 14:44 |
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Zitat von Holger-Pohl, am 22.2.2014 um
14:13 |
Wobei hier schon Leute um ein Haar auf dem Scheiterhaufen
kamen als sie die Diskussion mit einem <<obergärigen Pils>> am
besten noch mit Citra aufgelegt haben.
Evtl bekommst du also noch dein Fett weg, von wegen Kölsch und untergärig
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Zu Recht. Mit der Entdeckung der S. eubayanus (es gibt hunderte Vertreter,
nur ein oder zwei sind in das Genom der S. pastorianus eingeflossen) und
der aktuellen Nachfrage nach Hefen mit klar definierten Eigenschaften
prophezeie ich, dass in den nächsten Jahrzehnten Stämme mit Eigenschaften
gezüchtet werden, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.
Diese Vielfalt wird kräftig an unserem Schubladendenken von UG/OG rütteln
und vieles wird sich an der Hefewahl nicht mehr geschmacklich festmachen
lassen. Es geht daher in meinen Augen langfristig nicht mehr nur um den
Geschmack eines Rohstoffes oder eines Hefestammes, sondern vor allem um
eine verbindliche Taxonomie zur Wahrung der Brautradition.
Wenn wir als Braugemeinschaft nämlich nicht mehr berücksichtigen, um was es
bei einem Bierstil historisch mal ging, dann wird langfristig stilistisch
alles verwässern, sich geschmacklich weiter annähern und Pils und Kölsch
entstehen folglich nur noch am Etikettierer.
Gruß,
Andy
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 134 Registriert: 12.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 15:06 |
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2 Sude mit unterschiedlichen Hefen da hätte
man den direkten Vergleich keine schlechte Idee.
Gruß Mike
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2014 um 15:38 |
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Hab ich schon öfters gemacht. Aktuell
fülle ich gerade ein Alt ab, das wir mit verschiedenen Hefen vergärt
haben.
Da bekommt man einen guten Einblick, wie sehr die Hefewahl ein Bier
verändern kann.
Gruß Hotte
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Antwort 10 |
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