Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 10:52 |
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So ein Mist!
Gestern habe ich die ersten Flaschen meines hellen Weizenbieres probiert,
nach 7 Wochen Kaltreifung. Schon beim öffnen beschlich mich der schlimme
Verdacht. Es schäumt zwar, aber es ist definitiv zu wenig Kohlensäure im
Bier. Der Geschmack ist sehr gut. Es wurde mit 5g/l Traubenzucker
karbonisiert. Nach über 20 Suden ist es das erste mal.
Ob ich mich bei der Traubenzuckermenge vertan habe, weiß ich nicht.
Gibt es da noch einen Trick, oder muß ich meinen ersten Sud schweren
Herzens entsorgen?
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 10:58 |
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Es gibt zwei Möglichkeiten:
Entweder ist die Flaschengärung hängengeblieben, das ist m.E. relativ
unwahrscheinlich. Dann würde Schütteln und Wärmerstellen ggf. helfen.
Oder aber Du hast wirklich zu wenig Zucker genommen. Hängt natürlich auch
von der Gärtemperatur ab. Bei angenommenen 22°C für ein Weißbier würden 5g
Zucker/l zu etwa 4 g CO2/l führen, das ist für ein Weißbier (typ. 6-7 g
CO2/l) schon etwas wenig.
Wie bist Du denn auf diese Dosage gekommen?
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:03 |
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Im Rezept von MuM standen 5g/l.
Meine 5 Weizen vorher, gärten bei der selben Temperatur, wurden auch mit
5g/ karbonisiert und waren spritzig. Meinst Du wärmer stellen könnte da
noch etwas bewegen?
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 366 Registriert: 11.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:06 |
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Hey,
5 g/L sind für ein Weizenbier schon arg wenig.
Ich denke da hast du dich vertan. Hab das grad mal bei Fabier eingegeben.
Bei angenommenen 20°C, 13°P Stammwürze und gewünschten 6 g CO2/L hättest du
9,8 g/L zugeben müssen.
Du hast jetzt warscheinlich um die 3g CO2/L in deinem Sud.
Wenns dich nicht stört mehr Alkohol ins Bier zu bekommen würd ich einfach
nochmal aufspeisen und noch eine Nachgärung machen. Ich denke das noch
genug Hefe in der Schwebe ist.
Grüße
Chris
____________________ Homebrewed Stuff
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:10 |
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Probier es. Wärmer stellen
und schütteln wie gesagt.
So etwas kommt in den besten Familien (d.h. auch kommerziellen
Weißbierbrauereien) vor: Wenn an einem kalten Tag der Stapler mal zu lange
von der Abfüllerei in die Wärmehalle brauchte, die Hefe beleidigt ist und
sich absetzt. Dann heißt es Flaschenschütteln
Im Fall der Unterdosierung würde nur helfen, alle Flaschen nochmal zu
öffnen und mit einer Injektionsspritze Zuckersirup nachzudosieren. Viel
Spaß! Loser Zucker würde bei teilcarbonisiertem Bier zu einer
Schaumeruption führen.
Moritz
[Editiert am 25.2.2014 um 11:11 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:10 |
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Gemeint ist in den MuM Rezepten CO2, nicht Zucker. Dass du bisher mit
dieser geringen Gabe spritzige Ergebnisse hattest lag vermutlich daran,
dass noch vergärbarer Restextrakt im Bier war, der sich zur Zuckergabe
addierte.
7 Wochen Kaltreifung für ein Weizen sind übrigens ziemlich lange, was
versprichst du dir davon?
Gruß,
Andy
[Editiert am 25.2.2014 um 11:11 von Ladeberger]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:14 |
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Nachtrag: Nutzt Du keinen Speiserechner?
Das ist sehr zu empfehlen...
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 22.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:18 |
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Ist mir auch schon passiert.
Einfach mit in Wasser aufgelöstem Zucker und einer Spritze das
Ganze nochmals nachzuckern, schnell den Verschluß drauf und
dann schütteln.
Die Hefe ist bestimmt noch so aktiv, dass die zweite Nachgärung die
restlichen Gramm CO2 bringen wird.
Ich empfehle dir den Bau/Kauf eines Flaschenmanometers,
dann kannst du in der NG die Druckentwicklung immer kontrollieren
und machst da keinen Blindflug mehr. Könnte ja auch mal
zu viel Zucker drin sein und das Ding wird zur Bombe.
Gruß, Michael
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 136 Registriert: 30.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:54 |
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Welche 0,33l Flaschen bentuzt du? Falls du welche mit
Drehkronenkorkverschluss verwendest könnte es am Verschließen der Flaschen
liegen.--> Nicht ganz dicht und CO2 entweicht.
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 11:59 |
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Zitat von treibi, am 25.2.2014 um
11:54 | Welche 0,33l Flaschen bentuzt du?
Falls du welche mit Drehkronenkorkverschluss verwendest könnte es am
Verschließen der Flaschen liegen.--> Nicht ganz dicht und CO2 entweicht.
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Nein, es ist doch ganz eindeutig, dass er zu wenig Zucker genommen hat.
Ich würd nachzuckern.
Und nächstes mal nicht 7 Wochen warten, ein Hefeweizen kann man locker nach
3 Wochen trinken, da schmeckt es am besten.
Stefan
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 366 Registriert: 11.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 12:03 |
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Ich glaube nicht das die Verschlüsse undicht sind, da er schreibt das er 5g
Zucker/L zugegeben hat.
Es ist einfach zu wenig und gleicht eher einem englischen Ale.
Die einzige Möglichkeit ist erneutes aufspeisen oder sich mit dem aktuellen
Zustand abzufinden und es als lehreiche Erfahrung abzuharken.
Grüße
Chris
____________________ Homebrewed Stuff
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 12:45 |
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Ok, danke für Eure Antworten, wieder was gelernt!
Neue Kronkorken, Spritze liegen bereit. Jetzt weiß ich was ich heute
Nachmittag mache
Mit wie viel Gramm pro Liter würdet Ihr aufzuckern, ich verwende
Traubenzucker?
Dann nochmal 7 Tage Warmreifung?
Und wie lange dann nochmal Kaltreifung?
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 12:56 |
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Wäre das jetzt nicht eine tolle Gelegenheit, Dich mit einem der gängigen
Speiserechner (ich selber liebe ja den von Earl) vertraut zu machen?
Nachdem Du für ein ordentlich rezentes Weißbier vermutlich um die 9 g/l
Zucker gebraucht hättest und 5 g/l schon drinnen hast, würde ich jetzt halt
ca. 4 g/l oder 1,3g/Flasche nachlegen.
Ja genau, nochmal 1 Woche warme Nachgärung nach Aufschütteln der Hefe.
Und dann probieren, wahrscheinlich schmeckt es dann. Ausgedehnte
Kaltreifung wirst Du Dir m.E. schenken können. Das sind jetzt gerade noch
einmal 3% vom Gesamtextrakt, die nachvergoren werden. Da werden die neuen
Gärungsnebenprodukte hoffentlich unter der Wahrnehmungsschwelle liegen. Im
Prinzip ist das sogar ein in Amerika gängiges Verfahren.
Moritz
Edit: Zuckermenge pro Flasche korrigiert, da ich erst jetzt gelesen
habe, dass Du 0,33er hast. Weißbier gehört aber auch in keine 0,33er!
[Editiert am 25.2.2014 um 13:12 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.3.2014 um 18:02 |
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Ich hatte so wie von Moritz beschrieben mit einer Spritze aufgelösten und
abgekochten Traubenzucker in jede Flasche gespritzt. Dann die Flaschen
geschüttelt und 7 Tage warm gestellt. Vor zwei Tagen wieder kalt gestellt
und heute eine probiert.
Hat einwandfrei funktioniert!!! Schon beim öffnen ein richtiges Pffft.
Super Schaum und schön prickelnd auf der Zunge.
Wer ähnliche Probleme hat, diese Methode kann ich wärmstens empfehlen!
Prost!
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Antwort 13 |
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