Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 16:54 |
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Servus!
Erster Sud, erster Beitrag, erste Frage, die ich nicht klären kann.
Vor zwei Wochen habe ich den ersten Sud angesetzt, alles nach den
Erläuterungen in Ladidels Buch und Tipps aus diesem Forum. Alles hat prima
geklappt.
Als Zutaten habe ich wilden (!?) Hopfen aus dem Garten, Malz aus einer
benachtbarten toten Brauerei und untergärige Hefe von der Spitalbrauerei in
Regensburg.
Es sind ca. 25l Würze bei ca. 13,5% Stammwürze. 2l Speise hab ich mir
aufgehoben. Die Hefe wurde bei ca. 15°C zugesetzt (Menge ca. 1l) und ist
auch gleich wunderbar losgegangen.
Nun gärt der Spaß seit ziemlich genau 2 Wochen im Keller im Gärfass vor
sich hin, jedoch ist es dort sehr kalt, ca. 4-7°C. Hier im Forum steht
irgendwo dass Brauereihefen gut mit Kälte zurechtkommen. Heute wollte ich
in Flaschen füllen, es ist aber immer noch eine durchgehende, jedoch sehr
grobe Schaumdecke auf der Würze. Ladidel schreibt, man solle abfüllen, wenn
sich der Schaum an den Rand zurückzieht.
Wie stark es noch gärt kann ich nicht beurteilen, mein Gärspund ist
undurchsichtig.
Könnt ihr mir einen Tipp geben, auf was ich achten soll? Woran erkenne ich
dass die Gärung abgeschlossen ist?
Edit: Der Schaum sieht ein bisschen so aus wie auf dem Bild auf dieser
Seite unter "Hauptgärung abgeschlossen": http://www.gartenbrauerei.de/?page_id=143
Ist es also soweit??
Grüße!
[Editiert am 25.2.2014 um 16:57 von hoderlump]
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 16:59 |
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Hallo und willkommen,
Du füllst dann ab, wenn der Restextrakt 3 Tage lang konstant ist.
Du musst also messen.
Und ich würd das mal wärmer stellen, zum Schluß ist es nicht mehr so
schlimm mit wärmeren Temperaturen.
Warum hast Du denn so abartig viel Hefe genommen?
Ich finde es sehr mutig, gleich beim ersten Sud mit wildem Hopfen zu
brauen, wunder Dich nicht, wenn die Bittereinheiten nicht stimmen.
Stefan
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 17:00 |
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Hallo hoderlump,
ich denke, dass eine Schnellvergärprobe und Spindel hier helfen kann.
edit Boludo war schneller -- und ausführlicher
[Editiert am 25.2.2014 um 17:03 von philthno2]
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Antwort 2 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 17:18 |
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Danke. inVi hat mir im Chat auch den Tipp gegeben, zu messen.
Schnellvergärungsprobe will ich nicht machen, kann nur sporadisch zu Hause
sein, täglich messen geht auch nicht.
Spricht etwas dagegen, es einfach bis zum Wochenende bei etwas höheren
Temperaturen stehen zu lassen und zu sehen, ob sich noch was am Restextrat
tut? Wenn man mit Speise arbeitet gibt es ja keine zu lange Hauptgärung,
meine ich gelesen zu haben?
Zum wilden Hopfen: ich dachte zuerst, es wäre eine Sorte aus der Hallertau
bis mich mein Vater, der den gepflanzt hat, informiert hat, dass der Hopfen
aus dem Wald stammt.
Jedenfalls sind die Dolden größer als bei typischen wildem Hopfen. Ich bin
überzeugt, dass das gut wird. Der Duft war sehr zitronig-fruchtig und die
Würze war auch nicht zuu bitter. Es sollte ja während der Lagerung noch
etwas an Bitterkeit einbüßen. Ich hab 40g von davon (getrocknete Dolden)
den 32l Würze zugegeben. Und wenn es klappt, dann bleib ich auch dabei.
Dann ist es ein einzigartiges Bier!
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 17:25 |
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Der Hefe ist es während der Hauptgärung ziemlich egal, ob sie anschließend
mit Speise oder mit Zucker abgefüllt oder grüngeschlaucht wird.
Da gibt es keinerlei Zusammenhang.
Dein Hopfen kann so ziemlich alles sein und da hast Du eine zielmliche
Lotterie mit den Bitterwerten veranstaltet.
Es kann natürlich auch hinhauen.
Wärmer stellen ist ok, ums Messen kommst Du nicht drum rum.
Stefan
Edit: Sorry, Du meinst vermutlich, dass es bei Speise egal ist, wenn das
Bier fertig vergoren länger steht.
Das stimmt natürlich, die Speise sollte aber nicht vergammeln.
[Editiert am 25.2.2014 um 17:32 von Boludo]
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 19:09 |
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Zitat von Boludo, am 25.2.2014 um
17:25 |
Edit: Sorry, Du meinst vermutlich, dass es bei Speise egal ist, wenn das
Bier fertig vergoren länger steht.
Das stimmt natürlich, die Speise sollte aber nicht vergammeln.
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Merci, dann wird das schon klappen!
Ich hab grade ca. 5,5°P gemessen. Mal sehen, wie es Samstag aussieht. Dann
ab damit in die Flaschen.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 19:41 |
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Nein!!! Erst abfüllen, wenn der Messwert ein paar Tage konstant ist. Sonst
weisst du nicht, wann die Gärung zu Ende ist. Im schlimmsten Fall baust du
Bomben. Also habe lieber Geduld (ich weiss, das ist das schwerste)...
Gruß
Simon ____________________ Facebook-Seite meiner "Brauerei"
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 20:25 |
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Ich glaub Horsti wollte eigentlich bloss folgendes sagen: wenn es am
Samstag immer noch 5,5°P hat, kannst du abfüllen - wenn es drunter liegt
musst du aber nochmal ein paar Tage warten und dann nochmal messen. Erst
abfüllen wenn der Messwert über meherere Tage gleich ist...
Dann klappts auch mit der Flaschengärung
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 20:30 |
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Aber nur, wenn du dir sicher bist, das die Hefe nicht bei 4-7 Grad
eingeschlafen ist!
(Ich habe aber auch schon Biere mit 5,5P abgefüllt. Liegt an der
Maischeführung und den entstandenen Zuckern, unvergärbar.)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 20:32 |
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Zitat von hoepfli, am 25.2.2014 um
20:30 | Aber nur, wenn du dir sicher bist, das
die Hefe nicht bei 4-7 Grad eingeschlafen ist!
(Ich habe aber auch schon Biere mit 5,5P abgefüllt. Liegt an der
Maischeführung und den entstandenen Zuckern, unvergärbar.)
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macht er ja: Zitat: | Spricht etwas dagegen, es einfach bis zum Wochenende bei etwas
höheren Temperaturen stehen zu lassen und zu sehen, ob sich noch was am
Restextrat tut? Wenn man mit Speise arbeitet gibt es ja keine zu lange
Hauptgärung, meine ich gelesen zu haben? |
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 20:51 |
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Bei der Kälte wäre ich vorsichtig und würde lieber noch länger als bis
Samstag warten. Oder jetzt gleich wärmer stellen und dann gucken, ob es
Samstag noch immer 5,5°P hat, dann kann natürlich abgefüllt werden.
Andere Frage, 2L Speise sind eine ganze Menge, willst du die komplett mit
Abfüllen? Das ergibt schon ordentlich Rülps im Bier, vielleicht solltest du
nochmal nachrechnen... Falls schon geschehen, will ich nichts geschrieben
haben, es ist mir nur aufgefallen.
Achim
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2014 um 20:57 |
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Dem hoderlump würde ich dringend auch mal ein paar Bücher zum lesen
empfehlen.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2014 um 21:30 |
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@hoepfli: jetzt lass halt mal den Kerl in Ruhe, ist sein erster Sud
gewesen! Und zumindest ein Buch und das Forum hier hat er vorher auch schon
gelesen, ich verstehe ehrlich gesagt nicht wo dein Problem liegt.
Und warum"würde"? Machs doch einfach, ein paar Literaturtipps haben noch
keinem geschadet.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2014 um 07:37 |
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Antwort 13 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 11:53 |
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So Freunde, kurzer Zwischenstand zur Info und zur Dokumentation.
Ich hab das Bier noch eine Woche stehen lassen. Der Restextrakt sank von
nochmal auf 3,5°P. Dabei hab ich den Gäreimer immer wieder über Nacht vom
kalten Keller (7°C) in einen wärmeren Raum gebracht (16°C), dabei kam die
Gärung offensichtlich nochmal ein bisschen in die Gänge, in den letzten
Tagen tat sich aber nichts mehr.
Letztendlich waren es genau 3 Wochen Hauptgärung, es kamen noch 7% Speise
hinzu.
Um wirklich nicht zuviel Druck in den Flaschen zu haben, habe ich relativ
warm abgefüllt: Dadurch hoffe ich, dass während der Abfüllung wenig
Kohlensäure im Jungbier gelöst ist.
Jetzt heißt es Nachgären. Das Jungbier war trinkbar, war bitter wie Jever
und hat einen relativ fruchtigen Beigeschmack, der schon seit dem
Hopfenkochen gleich und bei Trinken nicht sehr angenehm ist. Ich denke,
dafür ist der wilde Hopfen verantwortlich. Mal abwarten, wie es sich
entwickelt!
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 15:43 |
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Hallo hl,
in drei Wochen ein UG in der Flasche, herzlichen Glückwunsch.
Dann auch noch mit dem Wechseltemperaturgärverfahren, Hut ab.
Aber so was kompliziertes wie ein UG als erstes Bier zu brauen ist schon
mutig. Da brauchen andere Jahre für.
Viel Spaß, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 15 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 22.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 21:14 |
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Danke dir!!
Wusste gar nicht, dass es sowas wie ein "Wechseltemperaturgärverfahren"
gibt...
Aber nicht zuviel der Ehre, im Buch von ladidel stehen die Schritte für
untergäriges Bier und die Details für Anfänger genau drin. Was ich gut
finde: Unnötige Dinge stehen nicht drin. Und wenn man Winter und einen
kalten Keller hat, wieso nicht nutzen? :-D
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2014 um 03:25 |
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kein weiterer Kommentar, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 310 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2014 um 13:32 |
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Zitat von hoderlump, am 9.3.2014 um
11:53 |
Letztendlich waren es genau 3 Wochen Hauptgärung, es kamen noch 7% Speise
hinzu.
Um wirklich nicht zuviel Druck in den Flaschen zu haben, habe ich relativ
warm abgefüllt: Dadurch hoffe ich, dass während der Abfüllung wenig
Kohlensäure im Jungbier gelöst ist.
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Hallo hoderlump,
das klingt alles etwas riskant. Ohne exakt zu wissen, wieviel Speise Du
brauchst (=Rechner nutzen, z. B.: http://fabier.de/biercalcs.html) wird die
Karbonisierung zum Glücksspiel.
Ohne Schnellvergärprobe weißt Du zudem nie, ob die Hefe eingeschlafen ist
oder die Hauptgärung tatsächlich durch ist. Beim Untergärigen arbeitet die
Hefe m.E langsamer als beim Obergärigen, insbesondere, wenn Du nicht die
notwendige Hefeenge eingesetzt hast (in diesem Fall sind 6 Wochen keine
Seltenheit - manchmal braucht allein das letzte Plato noch mal zwei
Wochen).
Die benötigte Speisemenge ist auch davon abhängig, wie viel vergärbarer
Zucker in der Speise vorhanden ist. Mit einer Prozentzahl kommst Du hier
nicht weiter, da jede Würze anders ist (siehe auch Schnellvergärprobe) -
das kann gut gehen, muss aber nicht.
Wenn's blöd läuft, fliegen Dir die Flaschen in die Luft oder Du hast
Schaumorgien. Ich würde mich die nächsten zwei Wochen sicherheitshalber den
Flaschen nicht nähern. Beim Öffnen, den Kopf aus der Schussrichtung nehmen
- sonst kann der Kronkorken wortwörtlich ins Auge gehen. Beim nächsten
Untergärigen unbedingt messen anstatt schätzen, dh. Schnellvergärprobe und
Speiserechner nutzen.
Viel Glück!
Edit: Wenn die Gärung durch war, passt die Speisemenge in etwa - also von
dieser Seite Entwarnung
[Editiert am 10.3.2014 um 13:59 von Boern]
____________________ Besten Gruß
Börn
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www.braukollektiv.com
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 310 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2014 um 13:44 |
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PS:
Schnellvergärprobe meint nur, dass Du ein bisschen Würze mit Hefe in ein
Glas füllst und dauerhaft im Warmen stehen lässt. Dadurch vergärt der
Zucker schneller als in Deiner im Kühlen stehenden Würze.
An der Schnellvergärprobe erkennst Du, ob der Restextrakt der Würze noch
weiter runtergeht. Täglich messen musst Du nur zum Grünschlauchen, dh. wenn
Du ohne Speise arbeiten willst und dazu den Restextrakt für die
Karbonisierung nutzt. ____________________ Besten Gruß
Börn
_____________________
www.braukollektiv.com
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Antwort 19 |
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