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Autor: Betreff: Mein erstes Malzbier
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Prost
Beiträge: 295
Registriert: 26.7.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 13:59  
Hallo,

gestern, am 4.2.14, habe ich mein erste Malzbier angesetzt.

Und so ging das:


04.02.2014 - 0:00
3,61kg Malz mit 120ml Wasser angefeuchtet

04.02.2014 - 7:45
Malz schroten.


Die Zutaten:
1.600g Pilsner Malz (4 EBC)
1.600g Münchner Malz II (23 EBC)
200g Weizenmalz (3,8 EBC)
200g Caramünch (120 EBC)
10g Carafa II (1.200 EBC)
25g Hopfen Saphir (4,8 Alpha)
Danstar Nottingham Ale (4. Führung, 1 Woche alt, ca. 500ml)
30L Wasser (Restalkalität 6,0)


04.02.2014 - 8:45
Einmaischen
1. Rast: 30 min. bei 63° (hier schon jodnormal)
2. Rast: 30 min. bei 73°


04.02.2014 - 10:00
"Umzug" in den Thermoport.

Nach 30 min. Ruhe abläutern.
Hopfen als Vorderwürze in den Topf gelegt.


04.02.2014 - 12:00
10 min. Nach Würzeburch für 70 min. wallend kochen.

15 min. vor Kochende die Kühlspirale in der Würze versenkt.


04.02.2014 - 13:10
Nach kochende Kühlspirale angeschlossen.

Nach 30 min. hat die Würze 25°.
Danach 30 min. absetzten lassen.

04.02.2014 - 14:15
Hopfen und Eiweiss abfiltrieren in den Kunststoff Gäreimer.

Nach verdünnen mit 1,3L Wasser. Das Ergebnis: 20,5 Liter, 10,5°P.
Danach Flaschen waschen, Bügel nachspannen wo nötig.

04.02.2014 - 16:00
Nach ca. 90 min. umschlauchen in einen anderen Gäreimer.

Grund: ev. schon mal etwas Trübstoff loswerden der sich abgesetzt hat.
War aber sinnlos, kein Bodensatz vorhanden. Zeit war wohl zu kurz.

04.02.2014 - 16:08
Von den 500ml Hefe nur gut einen Esslöffel voll in das Bier (möglichst wenig Bodensatz).
Danach abfüllen in 0,5L Flaschen.

41 x 500ml

Danach warten bis das Bier gärt. Eine lange Nacht, bin immer mal wieder eingenickt.

05.02.2014 - 04:00
Erste Gäranzeichen !!

05.02.2014 - 10:30
Das Kontrollmanometer zeigt jetzt 1,3 Bar an. Wollte erst bis 1,5 warten, aber da ich die 41 Flaschen in 3 Schichten im Einkocher pasteurisieren muss, und in der Zeit der Druck ja weiter ansteigt, fange ich lieber etwas früher an.
Also 14 Flaschen in den Silvercrest, 70° für 30 min. eingestellt und START.


05.02.2014 - 11:25
Die erste Charge ist fertig. Flaschen umgelagert in dem zum "Abklingbecken" umfunktionierten Brautopf.

Schutzkleidung:

Das Manometer zeigt inzwischen 1,6 Bar an.

05.02.2014 - 12:15
Die zweite Charge ist fertig.
Die Flaschen aus der ersten Charge VORSICHTIG in eine Bierkiste gesetzt.
Dann die zweite Charge in das Abklingbecken. Gerade lege ich den Deckel auf, da kracht es, und etwas schlägt mir den Arm nach oben.
Deckel trotzdem sofort drauf, ohne nachzusehen. Die Überraschung kommt dann später.
Letzte Charge in den Silvercrest und starten.
Das Manometer steht jetzt schon auf 1,9 Bar.

05.02.2014 - 13:10
Fertig. Das Wasser aus dem Silvercrest lassen.
Jetzt bleibt erst mal alles unangetastet für ein paar Stunden, bis alles schön kalt ist.

Restextrakt in der Kontrollflasche: 9,4°P, entspricht knapp 0,6% Alkohol.

Der Rest folgt dann später :)


NACHTRAG

Gestern Abend habe ich dann alle Flaschen aus den Töpfen.
Der Knall kam von einer Flasche der es den Boden rausgehauen hat:

Die war wohl irgendwie nicht ganz in Ordnung.

Ansonsten keine Probleme, alle Verschlüsse haben dicht gehalten.

Noch schnell Etiketten drauf

und ab in den Kühlschrank.

Eine Flasche haben wir dann gleich mal probiert, nach 2 Stunden Kühlschrank.


Das Bier ist natürlich noch extrem trüb, mal sehen wie schnell und ob sich das gibt.
Sehr angenehme Süsse, nicht so völlig übertrieben und alles überdeckend wie Kauf-Malzbiere.
Die Bittere war vor dem Abfüllen noch etwas aufdringlich, ist aber schon jetzt sehr angenehm. Hätte sogar noch etwas mehr vertragen können.
Bei einem dunklen Malzbier würde ich da noch zulegen.
Sehr schöner, feiner Schaum.

Geschmacklich eine ganz andere Welt als gekaufte Malzbiere. Schon fast eine Offenbarung, meine Frau war auch ganz begeistert.
Malzbier gehört ab jetzt zum Programm :-)

Noch ein Nachtrag, jemand hatte mich per PN nach dem Thermometer gefragt. Da man in eine PN keine Fotos anhängen kann, hier was ich benutze:

Dieses Handmessgerät
Diesen Kabelfühler, verbaut in dieser Tauchhülse.
Am Topf befestigt mit einem Gummistopfen und einer ... tja, wie nennt man sowas ... so eine Klemme um Stopfen auf Glaskolben zu klemmen, gibt es im Laborfachhandel.


Gruß
Stefan


[Editiert am 6.3.2014 um 12:50 von Prost]
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Wombat-Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 14:52  
Wow, danke für den tollen Bericht!

Mir ist eine Möglichkeit eingefallen um den Stress beim Pasteurisieren zu reduzieren:
Du könntest die Flaschen, sobald genug Druck vorhanden ist auf unter 5 Grad abkühlen. Beispielsweise in einem Wasserbad mit Eis. Dann sollte die Hefe den Dienst nahezu komplett einstellen und du hast mehr Zeit und vor allem gleichmäßige Carbonisierung in allen Flaschen :)

Lg
Michael, der schon sehr auf das Ergebnis und den Geschmack gespann ist
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saarmoench
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red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 17:58  
Klasse Doku,

ein Malzbier steht bei mir auch noch an. Ich denke ich werde aber fürs erste Mal aus der Flasche karbonisieren.
Berichte unbedingt mal vom Geschmack.

Grüße,
Markus


____________________
Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Prost
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.3.2014 um 12:58  
So, den Bericht habe ich gerade noch etwas ergänzt.


Zitat von Wombat-Brewing, am 5.3.2014 um 14:52
Wow, danke für den tollen Bericht!

Mir ist eine Möglichkeit eingefallen um den Stress beim Pasteurisieren zu reduzieren:
Du könntest die Flaschen, sobald genug Druck vorhanden ist auf unter 5 Grad abkühlen. Beispielsweise in einem Wasserbad mit Eis. Dann sollte die Hefe den Dienst nahezu komplett einstellen und du hast mehr Zeit und vor allem gleichmäßige Carbonisierung in allen Flaschen :)

Lg
Michael, der schon sehr auf das Ergebnis und den Geschmack gespann ist


Hi Michael,

danke :)

Sowas kam mir auch erst in den Sinn. Aber dann ist die Temperaturdifferenz ja noch größer, ich tausche ja das heisse Wasser nicht jedesmal aus. Die vielleicht 5° kalten Flaschen dann in 70° Wasser stellen :o , ich glaube das gibt ein Unglück ....

Ich habe eine bessere Lösung gefunden, habe mir kurzerhand noch 2 Einkocher bestellt (kosten nur 60 Euro das Stück).
So kann ich alle Flaschen auf einen Schlag pasteurisieren, ich muss nichts in heissem Zustand umladen und kann mir die "Verkleidung" sparen.
Auf die Art ist das dann völlig entspannt :)

Gruß
Stefan
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Wombat-Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2014 um 13:07  
Danke für die Antwort!
Noche eine Frage zum rezept: Bist du zufrieden damit oder würdest du noch irgendwas verändern?
Sobald ich mir nen Manometer gebaut habe werde ich dein Malzbier nachbrauen!

Lg
Michael
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2014 um 15:05  
Mich würde vor allem ein Langzeit-Test interessieren: Wie schmeckt das Malzbier nach 4, bzw. 8 Wochen?

Ich hab ja da noch Bedenken, dass die abgetötete Hefe einen Fehlgeschmack reinbringen könnte.



Ansonsten: Coole Sache! Mach ich sicher auch bald mal!
Mein bisher einziges Malzbier-Experiment ist klar in die Hose gegangen: Ich wollte die Gärung der S-04 durch einen Kälteschock stoppen. Trotz zügiger Abkühlung und Lagerung bei 4°C hatte die Hefe über Tage/Wochen noch langsam weiter gearbeitet. Bei einer Flasche hats den Boden abgesprengt. Als ich die anderen mit "Schutzausrüstung" öffnete, gabs Fontänen von 1,5m Höhe...
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Prost
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.3.2014 um 15:52  

Zitat von Wombat-Brewing, am 6.3.2014 um 13:07
Danke für die Antwort!
Noche eine Frage zum rezept: Bist du zufrieden damit oder würdest du noch irgendwas verändern?
Sobald ich mir nen Manometer gebaut habe werde ich dein Malzbier nachbrauen!

Lg
Michael

Ist ja erst eine Tag alt das Bier, aber mir schmeckt's sehr gut. Malziger als ich gedacht hätte.
Ändern? Ja, ich ändere immer etwas ;)

Selten, dass ich ein Bier zu 100% nochmal mache. Das Hobby lebt ja auch vom rumprobieren finde ich.


Zitat von Rudiratlos, am 6.3.2014 um 15:05
Mich würde vor allem ein Langzeit-Test interessieren: Wie schmeckt das Malzbier nach 4, bzw. 8 Wochen?

Ich hab ja da noch Bedenken, dass die abgetötete Hefe einen Fehlgeschmack reinbringen könnte.

Ansonsten: Coole Sache! Mach ich sicher auch bald mal!
Mein bisher einziges Malzbier-Experiment ist klar in die Hose gegangen: Ich wollte die Gärung der S-04 durch einen Kälteschock stoppen. Trotz zügiger Abkühlung und Lagerung bei 4°C hatte die Hefe über Tage/Wochen noch langsam weiter gearbeitet. Bei einer Flasche hats den Boden abgesprengt. Als ich die anderen mit "Schutzausrüstung" öffnete, gabs Fontänen von 1,5m Höhe...


Ob ich zur Haltbarkeit was werde sagen können? Ich fürchte das ist vorher leergetrunken :D
(Fast) ohne Alkohol sind 2 Kisten schneller weg als man gucken kann :)

Von einem Fehlgeschmack habe ich jetzt nix gemerkt. Ich weiss aber auch nicht wie genau zu viel geplatzte Hefe schmeckt.
Muss ich mal versuchen, Hefe direkt erhitzen und mal ein Löffelchen von probieren ....

Durch Kälte würde ich die nicht stoppen, da überlebt immer was. Wenn man Hefe erntet und aufhebt kommt die ja auch gerne mal bei 4° in den Kühlschrnak und überlebt das locker.
Zuverlässig umbringen auf jeden Fall mit erhitzen, alles andere ist bomengefährlich :o

Gruß
Stefan


[Editiert am 6.3.2014 um 15:54 von Prost]
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ThomasWi
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2014 um 17:32  
Sehr geil!
Tolle Bilder, sehr informativ.
Wusste gar nicht, dass auch Malzbier mit Hefe angesetzt wird... :redhead:
Kommt auf jeden Fall auf die ToDo-Liste.

Gruß,
Thomas
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Prost
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red_folder.gif erstellt am: 6.3.2014 um 18:02  

Zitat von ThomasWi, am 6.3.2014 um 17:32

Wusste gar nicht, dass auch Malzbier mit Hefe angesetzt wird... :redhead:

Das muss man auch nicht. Man kann es auch einfach in ein KEG füllen und per Druckflasche mit CO2 versorgen.
Ich bin aber ein Flaschenkind ;)

Gruß
Stefan
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Corvus
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red_folder.gif erstellt am: 8.3.2014 um 00:23  
Super Doku! Danke! :thumbup:
Werde das auf jeden Fall auch einmal probieren!

LG
Andreas
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Wombat-Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 19.6.2014 um 15:37  
Ich habe vor einigen Tagen das Rezept (in etwa) nachgebraut:
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich habe normale Kronkorkenflaschen verwendet und alle sind heil geblieben. Das nächste mal werde ich etwas länger warten mit dem Erhitzen, 1.5 bar waren bei 22°C Raumtemperatur etwas zu wenig.
12 °P Stammwürze sind okay, wobei ich das nächste mal eher in Richtung 10 °P gehen werde.

Lg
Michael
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Corvus
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 16:11  
Ich habe das jetzt auch einmal nachgebraut mit 10,4 Plato. Allerdings etwas dunkler mit 3% Carafa und mit Hallertauer Tradition. Habe einfach mit einem Päckchen Notti angestellt und 11 Stunden später mit 1,5 bar (22 Grad) bei 72-75 Grad in zwei Einkochern pasteurisiert. Alles ist dabei soweit heile geblieben (Flaschen mit Kronkorken) und ich konnte in einem Rutsch mit den beiden Einkochern 38 Flaschen à 0,5 Liter bearbeiten. Die Kontrollflasche hat übrigens 0,6 Vol% Alkohol gehabt.
Mittlerweile sind nach 2,5 Wochen von den ursprünglich 20 Litern nur noch 5 Liter übrig, da es das momentane Lieblingsgetränk meiner Frau geworden ist. Und man muss ehrlich sagen, Stefan, Du hattest Recht. Es ist eine Offenbarung.
Sehr lecker das Ganze und wird auch demnächst zu unserem Repertoire gehören. Unserer kleinsten Tochter habe ich es nicht angeboten, unsere 5jährige sagt: "Bah...bitter" (10 IBU) :D und unser 8jähriger Sohn mag es. Wobei ich das Gefühl habe, dass er das nur aus falscher Solidarität sagt, denn er trinkt es nur, wenn wir es anbieten, also bisher nur 1x ;)

Danke noch einmal für die schöne Braudoku an Stefan (Prost). Das hat total inspiriert und ich glaube, dass ich das ansonsten so schnell nicht getestet hätte. :thumbup:

LG
Andreas
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 16:52  
Sehr schön, freud mich :)

Steht sehr schön im Glas das Bier, sehr lecker.
Und jetzt habe ich Durst bekommen ;)

Gruß
Stefan
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