Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2014 um 21:11 |
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Hi,
ich trinke momentan glaube ich zum ersten mal ein richtiges, britisches IPA
(ich hatte vorher schon eins von brewdog, aber das finde ich eher
amerikanisch), nämlich das IPA von Fuller´s. Ich finde es sehr interessant.
Es ist nicht so kräftig, parfümig und übertrieben fruchtig wie viele IPAs
nach Amivorbild. Man schmeckt eine deutliche Herbe, die aber keineswegs den
Trinkfluss stört und der typische Ale-Charakter kommt gut rüber. Hopfige,
fruchtige Noten kommen dezent durch, aber man schmeckt sie dennoch gut.
Saulecker!
Das Bier überzeugt mich wirklich sehr, wie kommt es, dass britische IPAs
nicht so viel Beachtung im Hobby-/Craftbereich geschenkt bekommen (meines
Erachtens)?
Könnt ihr mir weiter gute, englische IPAs empfehlen?
Gruß,
Braubruder Tobias (der weiterhin sein Fuller´s IPA genießt und sowieso so
ziemlich alle Fuller´s Biere liebt ) ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.3.2014 um 21:33 |
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Worthington’s White Shield
St Austell Proper Job
Fuller's Bengal Lancer
Meantime India Pale Ale
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2014 um 21:35 |
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Ich sach nur Meantime IPA. Dafür lasse ich fast alle Amis stehen.
>Das Bier überzeugt mich wirklich sehr, wie kommt es, dass britische
IPAs nicht so viel Beachtung im Hobby-/Craftbereich geschenkt bekommen
(meines Erachtens)?<
Sehe ich nicht anders. Ich braue lieber den englischen Stil mit mehr
Körper.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2014 um 22:16 |
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Da kann ich dir die Biere von Thornbridge empfehlen:
ich kenne das Jaipur und das Halcyon IPA - beide exzellent!
Cheers,
Gunter
P.S. zu diesem Thema empfehle ich das Buch IPA von Mitch Steele, da steht
alles zu dem Thema drin - britisch wie amerikanisch - mit reichlich
Rezepten.
[Editiert am 8.3.2014 um 22:22 von Captain Brewley]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2014 um 22:21 |
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Das hatte ich tatsächlich auch schonmal gehabt
War sehr lecker, aber Fuller´s finde ich besser
Mein nächstes Projekt wird wohl ein britisches IPA sein.
Werden die auch generell gestopft?
Das kann man, wie ich finde beim Fuller´s nicht 100%ig schmecken.
[Editiert am 8.3.2014 um 22:22 von Horstibus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2014 um 22:27 |
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Prinzipiell schon, denke ich. Wäre zumindest historisch korrekt. Hab
gelesen, dass schon im 18. Jh. gestopft wurde, wahrscheinlich vor allem
wegen der Haltbarkeit. Damals wurden aber die Biere noch viel länger
gelagert.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2014 um 22:32 |
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Zitat: | Prinzipiell schon, denke
ich. Wäre zumindest historisch korrekt. Hab gelesen, dass schon im 18. Jh.
gestopft wurde, wahrscheinlich vor allem wegen der Haltbarkeit. Damals
wurden aber die Biere noch viel länger
gelagert. |
Richtig, da gibts Berichte von Schiffbrüchigen, die erst das Bier getrunken
haben und dann den Stopfhopfen gegessen haben.... ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2014 um 22:33 |
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Das Fullers IPA hat Fuggles und Goldings als Bitterhopfen, Goldings als
Aromagabe und ist gestopft mit Target und Goldings.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.3.2014 um 22:37 |
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Mmm, weiss ich nicht. Historisch ja. Jetzt? Den grossteil vom bier geht im
'cask' zum pub und das relativ schnell nach ende der hauptgaerung. Der
kellerman vom pub betreut dann die faesser biss das bier optimal ist. Da
scheint mir stopfen irgendwie umstaendlich. Ich werde mal nachfragen wie
algemein das ist.
Nach diesem artikel wird bei fullers
gestopft.
Ingo
[Editiert am 8.3.2014 um 22:38 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 00:15 |
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Das Meantime IPA wird laut Mitch Steele auch gestopft. Je 1g/L Fuggles und
Goldings.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 9.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 01:39 |
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Allgemein kann ich zu diesem Thema nur sagen, das ich sehr gerne IPA´s
trinke, jedoch ist mir ..bzw. bin ich es langsam satt.
Gerade, wie es Horstibus sagt, dieses extrem fast parfümierte geht mir
etwas auf den Zeiger. Klar ist das mal lecker, aber evt. habe ich mich mom.
etwas daran satt getunken.
Auch wenn ich heute 48 Liter Comet IPa gemacht hab
Irgendwie stehe ich mom auf englische Biere, seien es brown Ales oder gar
light Ales mit weniger Alk....
Also ich finde es mangelt echt an einigen guten Rezepten in der Szene die
englische, weniger agressive Ipas beinhalten.
Also, wenn ihr da auc so langsam loslegt, lasst die Leute an den Rezepten
Teilhaben!
VG
Alex,
der sich gerade ein Scarecrow gönnt...wirklich geil, sehr sehr geil
[Editiert am 9.3.2014 um 01:39 von Der Unterhopfte]
____________________ Wer seine Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird für die pflügen, die
dies nicht getan haben.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 01:53 |
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 09:21 |
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Zitat von Der Unterhopfte |
Also ich finde es mangelt echt an einigen guten Rezepten in der Szene die
englische, weniger agressive Ipas beinhalten.
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Kucke mal bei Jim's Beer Kit Forum in dem Rezepten teil da gibt es zum
beispiel einen Proper Job klone,
Ingo
[Editiert am 9.3.2014 um 09:22 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.6.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 10:19 |
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Aber das Proper Job kann man beim besten Willen nicht als "englisches" IPA
bezeichnen, da zwei von den drei verwendeten Hopfen (willamette, Cascade
und Chinook) amerikanische C-Hopfen sind. Vielleicht schmeckt es mir darum
so gut.
Gruss Andy (der Amerikanische IPAs einfach lieber hat als englische)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 12:36 |
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Willamette ist alles mögliche, aber kein amerikanischer "c-Hopfen".
Geschmacklich davon auch Welten entfernt..
Aber Cascade und Chinook erledigen wohl den Rest..
Grüße,
Dale.
[Editiert am 9.3.2014 um 12:37 von Dale]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 12:39 |
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ein englischer IPA ist mehr als nur Englisher Hopfen; die Bitterkeit - Malz
Balance ist deutlich anders als bei einem amerikanischem, die Fruechtige
Hefe gegenueber die Neutralen. Die Engländer benutzen schon hunderte Jahren
amerikanische Hopfen und Willamette ist ein triploider Fuggle.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 13:23 |
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Und Cascade ist zu 31% Fuggle...
Das Brauen mit amerikanischen Importhopfen ist schon sehr lange üblich bei
britischen IPA. Die (alten) amerikanischen Hopfensorten sind eigentlich
alle durch Kreuzungen von europäischen Hopfen mit amerikanischen Wildhopfen
entstanden. Der Cluster soll dem wilden Humulus Lupulus Amerikanus
genetisch noch am nächsten stehen?
Völlig untypisch für britische IPA sind jedoch moderne Züchtungen aus der
amerikanischen Hopfenretorte. Die sind wiederum typisch für amerikanische
IPA..
Übrigens ist auch der "typisch deutsche" Magnum zum guten Teil Amerikaner.
Er stamm m. W. vom Galena ab?
[Editiert am 9.3.2014 um 13:25 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 13:39 |
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 13:42 |
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Ist ja auch nicht zu verkennen ____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 13:51 |
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Hätte ich jetzt nicht gedacht.. Hab eher 99,99% vermutet??
Aber zum Hopfen. Cascade und Comet sind frühe Produkte der amerikanischen
Hopfenzucht. Da wurden noch verschiedene Sorten miteinander gekreuzt. Beim
Cascade eben Fuggle, russischer Serebrianka und zu 56% vermutlich
amerikanischer Wildhopfen. Deshalb dürfen die auch hierzulande angebaut
werden, weil kein Copyright drauf ist. Der Willamette kam später und ist
ein triploider Fuggle, wie Ingo das schon gesagt hat.
Typisch (alt)englisch ist selbst der Fuggle nicht, der wurde erst Ende des
19. Jahrhunderts von Richard Fuggle gezüchtet. Der typische "Landhopfen" in
England ist der Goldings aber der bildet keinen einheitlichen Genpol, weil
die Briten bis in die 1980-iger noch mit offener Bestäubung gearbeitet
haben...
[Editiert am 9.3.2014 um 13:52 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2014 um 14:20 |
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nicht zu verwechseln mit 98% der Menschen sind Affen..
Offene Bestäubung zur Zucht? Ok... Das kann natürlich auch die regionalen
Unterschiede erklären..
Großartiges Wetter in Hamburg! Juchee...
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2014 um 18:20 |
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Zurück zu Thema. Dem Goldings aus East Kent wird leider der Status eines
"Nobelhopfens" versagt. Ich schließe mich dem nicht an und plädiere für die
sofortige Anerkennung als alte Landrasse und Edelhopfen. Da bin ich auch
nicht der Einzige..
Gezüchtet aus der vermutlich halbwilden Canterbury Whitebine im späten 18.
Jahrhundert ist es ein traumhaft-sanfter und köstlicher Hopfen mit Aromen
nach Lavendel, Blumen, Gewürze, Honig, Erde und Thymian.
EKG ist für mich die erste Wahl für alle englischen Biere. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 10.3.2014 um 23:37 |
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Ich komme selbst aus East Kent. Als ich jung war, gab es sehr viel
Hopfengärten, und die traditionelle "Oast houses", wo die getrocknet
wurden. Die sind noch zu sehen, wurden aber längst in Wohnungen umbegaut,
für die Reiche aus London :-(
Boring but true.
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Antwort 22 |
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