Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 12:05 |
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Hallo Leute,
Ich arbeite schon seit Jahren mit Hopfensorten Perle, Saphir, Tettnanger,
Saazer und Spalter Select, ich weiss dass sich diese Sorten mit Ausnahme
von Saphir und Perle sehr ähnlich sind.
Irgendwie hat sich bei mir eingeschlichen, dass ich immer mit Perle
bittere, und die anderen zur Aromagabe verwende.
Da ich nun den Saphir aufbrauchen sollte verwendete ich ihn diesmal auch
zur Bitterung. Frage:
In der Literatur liest man häufig, dass es Verschwendung wäre, feine
Aromasorten zur Bitterung zu verwenden.
Nun koste ich wie jeder andere hier wahrscheinlich auch täglich von meinem
Sud, und muss feststellen dass sich der Saphir sehrwohl auf den
Biergeschmack auswirkt (für mich sogar sehr positiv), obwohl er nur zur
Bitterung verwendet wurde und ich keine Aromagabe machte.
wie sind da Eure Erfahrungen ??
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 12:11 |
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Ein wenig Aroma wird sich schon über die Kochphase retten können.
Wenn Du vor Kochbeginn zugibst, sowieso (Vorderwürzehopfung).
Das Problem beim Bittern mit Aromahopfen, die sehr wenig Alpha haben ist,
dass man jede Menge Pflanzenmaterial lange kochen muss um auf die
gewünschte Bittere zu kommen.
Das kann man dann unter Umständen durchaus schmecken, da lösen sich Tannine
und sonstiges Zeug.
Am feinsten wird die Bittere tatsächlich mit Hopfenextrakt ganz ohne
Pflanzenmaterial.
Oder halt einen Hochalphahopfen.
Wenn Du mit Saphir, der ja doch einiges an Alphasäure hat, ein nicht zu
bitteres Bier machst, dann ist das vermutlich egal.
Aber z.B. ein 40 IBU Pils nur mit Hersbrucker der letzten Ernte würd ich
nicht machen.
Stefan
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 12:59 |
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Zitat: | Das Problem beim Bittern
mit Aromahopfen, die sehr wenig Alpha haben ist, dass man jede Menge
Pflanzenmaterial lange kochen muss um auf die gewünschte Bittere zu
kommen.
Das kann man dann unter Umständen durchaus schmecken, da lösen sich
Tannine und sonstiges Zeug. |
Das ist mir bei meinem vorletzten Sud wahrscheinlich passiert. Hatte ein
Weizenbock gebraut, bei dem ich noch meine Reste vom Hersbrucker Spät
verbrauchen wollte. Eingestellt habe ich eine Bittere von rund 20-25IBU.
Heraus kam aber ein deutlich stärkeres Bitteraroma, dass gefühlt eher im
Bereich 40-50 IBU liegt. Könnte mir gut vorstellen, dass es an den Tanninen
liegt. Ansonsten fehlt mir die Erklärung. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2014 um 20:32 |
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Das Thema würde ich gerne mal aufgreifen.
Ich habe mir auch schon oft die Frage gestellt, ob die Hopfensorte einen
geschmacklichen Unterschied macht, wenn man keine Aromagabe macht.
Wenn ich ein Bier mit sagen wir mal ausgewogener Bitterung (ca. 22-24IBU)
mache, und nur eine Hopfengabe bei Kochbeginn, bleiben dann im Bier noch
Hopfenaromen zurück?
Oder anders gefragt, wenn ich mein Beispiel zwei mal brauen würde, einmal
mit Hallertauer Tradition und einmal Cascade, würde man den Unterschied im
Endprodukt schmecken?
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2014 um 20:45 |
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Wie Boludo bereits schrieb. Bei Doemens haben sie uns gesagt, dass es am
besten ist Hochalphasorten (möglichst in Typ45) oder Extrakt für die
Bitterung zu verwenden. Sonst machen Tannine etc. den Unterschied.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 174 Registriert: 14.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.4.2014 um 20:50 |
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Hallo Zusammen,
Ich hab bisher nur mit Aromahopfensorten gebraut. Ist der geschmackliche
Unterschied wirklich so groß wenn ich zum Hopfenkochen nur Aromahopfen und
keinen Bitterhopfen verwende?
Gruß
Jürgen
[Editiert am 8.4.2014 um 20:52 von Jorgl]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2014 um 20:57 |
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Zitat von KaBl, am 8.4.2014 um
20:45 | Wie Boludo bereits schrieb. Bei
Doemens haben sie uns gesagt, dass es am besten ist Hochalphasorten
(möglichst in Typ45) oder Extrakt für die Bitterung zu verwenden. Sonst
machen Tannine etc. den Unterschied. |
Ja Tim, das hatte ich mitbekommen. Meine Frage geht ehr da hin, wenn ich
ein Bier mit nur einer Bittergabe mache, und dann Aromahopfen verwende,
weil ich ihn gerade da habe und mir Tannine etc. Wurscht sind, bekomme ich
dann auch Aroma ins Bier? BSP von oben mit Tradition vs. Cascade. Beide
haben einen ähnlichen Alphagehalt, also das gleiche Problem mit Tanninen
etc. Würde man trotzdem den Cascade im Geschmack erkennen? ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2014 um 21:03 |
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Keine Ahnung. Ich glaube nicht das ich das schmecken würde. Aber
manch anderer achtet mehr auf die Feinheiten ....
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2014 um 21:06 |
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Geht ja nicht nur um Dich
Mehr wissenschaftlich: bleiben auch nach 90min. kochen noch Aromastoffe ,
-Öle im Bier? ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.4.2014 um 21:22 |
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Mist - ich und mein Ego-Trip
Im Ernst : Bei VWH angeblich mehr, als bei Gabe nach Kochbeginn.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 08:08 |
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Zitat: | Am feinsten wird die
Bittere tatsächlich mit Hopfenextrakt ganz ohne
Pflanzenmaterial. |
Ohne Pflanzenmaterial ?? Wie
meinst du das ?
Beim Extrahieren werden doch auch die ganzen Dolden ausgelaugt bzw.
"ausgezogen".
Auch Hopfenextrakt wird doch aus "Pflanzenmaterial" hergestellt und was da
drinn ist wandert in den Extrakt.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 9.4.2014 um 08:12 von BerndH]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.4.2014 um 08:28 |
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Nun ja, so ein 20l-Sud kann dann tatsächlich 1-2€ mehr kosten, weil die
Aromasorten oft weniger Bitterstoffe enthalten und du dann dementsprechend
ein bisschen mehr nutzen musst.
Für eine Brauerei ganz interessant, darüber nachzudenken, für Hobbybrauer
doch i.d.R. eher nicht. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 08:34 |
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etwas OT
Fiege in Bochum bittert seine Biere laut Brauerei-Info mit Aromahopfen.
http://www.moritz-fiege.de/sorten
Gruß aus Dortmund (bei Bochum!)
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 09:08 |
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Zitat von BerndH, am 9.4.2014 um
08:08 | Zitat: | Am feinsten wird die
Bittere tatsächlich mit Hopfenextrakt ganz ohne
Pflanzenmaterial. |
Ohne Pflanzenmaterial ?? Wie
meinst du das ?
Beim Extrahieren werden doch auch die ganzen Dolden ausgelaugt bzw.
"ausgezogen".
Auch Hopfenextrakt wird doch aus "Pflanzenmaterial" hergestellt und was da
drinn ist wandert in den Extrakt.
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Ja, aber der Witz beim Extrahieren ist ja, dass man nur den Teil aus dem
Meterial rausholt, den man auch will. der Rest bleibt zurück.
Es wird gezielt Alphasäure aus dem Hopfen gelöst, unerwünschte Stoffe hat
man dann nicht mehr drin, da sie sich im Extraktionsmittel nicht lösen.
Stefan
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 09:12 |
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Zitat: | Ja, aber der Witz beim
Extrahieren ist ja, dass man nur den Teil aus dem Meterial rausholt, den
man auch will. der Rest bleibt zurück.
Es wird gezielt Alphasäure aus dem Hopfen gelöst, unerwünschte Stoffe hat
man dann nicht mehr drin, da sie sich im Extraktionsmittel nicht
lösen. |
Das kann ich mir rein technisch nicht
vorstellen, außerdem wäre dann Hopfenextrakt ja
eine selektierte Chemiebrühe, weitgehend unnatürlich weil man sich auf die
Alphasäuren konzentriert.
Es heisst doch "Hopfenextrakt" und nicht "selektierte Bitterlösung".
Grüsse
Bernd
[Editiert am 9.4.2014 um 10:17 von BerndH]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 09:22 |
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Zitat von rattenfurz, am 9.4.2014 um
08:28 |
Nun ja, so ein 20l-Sud kann dann tatsächlich 1-2€ mehr kosten, weil die
Aromasorten oft weniger Bitterstoffe enthalten und du dann dementsprechend
ein bisschen mehr nutzen musst.
Für eine Brauerei ganz interessant, darüber nachzudenken, für Hobbybrauer
doch i.d.R. eher nicht. |
Wie bereits geschrieben, das Problem ist nicht Aromahopfen/Bitterhopfen,
sondern Hochalpha/Niedrigalpha-Sorte.
Bei Niedrigalpha-Sorten kochst du mehr Pflanzenbestandteile mit und wäscht
so mehr unerwünschte Stoffe aus.
Ob du einen Cascade mit 14% oder einen Magnum mit 14% nimmst sollte daher
erstmal egal sein - wenn du einen Saazer als Dolden mit 2% nimmst hast du
im Vergleich zu einem Magnum Typ 45 mit 15% Gemüsesuppe.
Ich glaube, die Frage, die Martin umtreibt ist aber, ob man bei der
Bittergabe einen Unterschied zwischen Cascade und Magnum schmeckt. Also
wieviel Restöl bleibt denn bei von der Bittergabe im Bier ?
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 09:32 |
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Bei der Extraktion wird entweder überkritisches CO2 oder Ethanol verwendet,
welche übrigens beide aus der Bierproduktion stammen müssen. In CO2 lösen
sich nur unpolare Stoffe wie Alphasäure und der bei weitem größte Teil der
Aromakomponenten. Daher sind im CO2-Extrakt keine Polyphenole und andere
polare Stoffe wie zum Beispiel Nitrat enthalten. Beim Ethanolextrakt ist es
ähnlich, mit dem Unterschied, dass die Polyphenole zum Teil gelöst werden.
Man kann sich das folgendermaßen vorstellen: Haushaltszucker ist eine
polare Verbindung, Wasser auch. Gleiches löst sich nur in gleichem (grob
gesagt). Also löst sich Zucker in Wasser. Nimmt man als Lösungsmittel z. B.
Öl (welches aus unpolaren Molekülen besteht) löst sich der Zucker nicht
auf. Daher hat man mit der Wahl des Lösungsmittels einen sehr großen
Einfluss auf das was man später im Lösungsmittel haben will.
Gruß, Ludwig
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 09:51 |
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Zitat von KaBl, am 9.4.2014 um
09:22 |
Ich glaube, die Frage, die Martin umtreibt ist aber, ob man bei der
Bittergabe einen Unterschied zwischen Cascade und Magnum schmeckt. Also
wieviel Restöl bleibt denn bei von der Bittergabe im Bier ?
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Genau so ist es. ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 09:57 |
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Obwohl die Polyphenole (Gerbstoffe) die im Pflanzenmaterial stecken
mitunter sehr gesund sind, gilt doch die alte Bauerweisheit "viel hilft
viel" nicht immer. Für einen ausgewogenen, harmonischen Geschmack ist es
unter Umständen besser eine gewisse Grundbittere auf Basis eines guten
Bitterhopfens einzustellen. Bei einem 2% Aromahopfen braucht man im
Gegensatz zu einem 14% Magnum eben die 7-fache Menge an Hopfen für die
gleiche Bittere, der dann auch noch die ganze Kochzeit drin ist.
Geschmacklich wird das dadurch nicht besser...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 10:09 |
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Ist es denn erwiesener Fakt das unerwünschte Gerbstoffe in einem wirklich
erheblichen(!) Maße in den Dolden vorhanden sind
oder ist es eher eine Annahme das es so sei und das es den Geschmack
wirklich merklich negativ beeinflussen könnte?
Ich hinterfrage das ganz bewusst weil es oft Annahmen gibt die einer
stichhaltigen Grundlage entbehren bzw. deren
Relevanz falsch interpretiert wird.
Wenn es aber so ist bittere ich ab sofort nie mehr mit Aromahopfen.
Vielleicht kommen daher meine meist zu bitteren Biere.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 9.4.2014 um 10:18 von BerndH]
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 10:16 |
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So hat es uns mal der Michael Zepf bei Doemens erklärt und der bildet
Braumeister und Biersommeliere aus und hat das Ganze studiert.
Irgend wie macht das auch Sinn, warum soll man jede Menge unnützes
Pflanzenmaterial mitkochen, das voller Polyphenole und Nitrat ist?
Ansonsten versuch es doch einfach mal mit Bitterhopfen und berichte.
Mir persönlich gefällt Herkules als reiner Bitterhopfen übrigens viel
besser als Magnum, der manchmal Knoblaucharomen mitbringt.
Stefan
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 10:25 |
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Aha, also hinterlässt Bitterhopfen doch auch Aroma im Bier?
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.4.2014 um 10:36 |
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Jeder Hopfen verfügt über ein individuelles Aromasprektrum, auch
Bitterhopfen. Nur ist (europäischer)Bitterhopfen eben speziell auf mehr
Neutralität gezüchtet. Das hohe Alphasäurewerte und viel Aromaöl sich nicht
auschließen, beweisen ja die Ami-Alphakeulen..
Mein Lieblingsbitterhopfen, der Taurus hinterlässt z. B. ein feines
Johannisbeeraroma im Bier. Merken tut man das aber nur, wenn es nicht von
C-Hopfen übertönt wird. Zum Beispiel in einem Hellen..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.4.2014 um 10:39 |
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Ja natürlich, jeder Hopfen hat ein Eigenaroma.
Bei den sog. Bitterhopfen (willkürliche Einteilung) legt man halt mehr Wert
auf einem hohen Alpha-Säure-Gehalt und eher weniger auf ein edles
Aromaprofil. Es gibt aber auch Hopfen, die beides können (z.B. Citra).
Damit eignen sich die Bitterhopfen eher für die Bittergaben gegen
Kochbeginn, bei denen viel Bittere und nur wenig Aroma im Bier ankommen,
als für die Aromagaben gegen Kochende. Das ist aber keine Zwangsläufigkeit.
Wenn Du überhaupt kein Hopfenaroma haben willst, musst Du schon Extrakt
hernehmen.
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.4.2014 um 11:00 |
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Sehr komplexes Thema, die Hopfenaromen, Bittere und Qualität der bittere.
Es geht dabei nicht nur um den hopfen, hoch- niedrichalpha, nobel, edel
oderneuzucht. Auch die wasserqualitaet ist von einfluss auf die aromen und
besonders die qualitaet der bittere.
Nobelhopfen fuer bitterung geht eigentlich nur bei sehr weichem wasser gut,
sonst wird auch die bittere hart und kratzend.
Taninne und gerbstoffen passen nicht zu ein helles, bei ein klassisches
Englisches IPA oder Barleywine gehoeren die dazu. Ich werde demnachst so
ein IPA brauen, ~ 50l 50/50 MO/Mild malz und 1 kg EKGoldings (~150IBU).
Nach der Hauptgaerung darf es ein jahr lang aufs eichen Fass mit ein wenig
Brett.
Bei kleine ausschlangsmengen wuerde ich nicht zu super hoch alpha (>8%)
sorten greifen da dan alle messtoleranzen zusammen schon von einfluss
sind.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 24 |
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