Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 1 von 2   «  1  2  »     
Autor: Betreff: Kann ein Teil der empfundenen Bittere auch von der Gerbsäure aus den Spelzen stammen ?
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 16:50  
Hallo Leute,
Auf der Suche nach dem Grund der teils ausgeprägten Bittere einiger meiner Biere, trotz sehr moderater Hopfengabe, komme
ich gerade auf die Idee ob nicht ein Teil der empfundenen Bittere evtl. von ausgelöster Gerbsäure aus den Spelzen stammen könnte ?

Oder wie schmeckt diese Gerbsäure die in den Spelzen steckt wenn relativ viel davon ins Bier übergehen würde ?
Schmeckt die überhaupt bitter oder eher säuerlich oder wie ?


Grüsse

Bernd
Profil anzeigen Homepage besuchen
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 16:56  
Die Gerbsäuren aus den Spelzen können die Bittere durchaus höher erscheinen lassen, als die Messwerte sagen würden.
Meist liegt es ja am zu hohen pH Wert durch zu viel Restalkalität, was bewirkt, dass die Spelzen mehr ausgelaugt werden.
Hierbei ist zu bedenken, dass bei höherem pH Wert zusätzlich die Bitterstoffausbeute steigt.

Ein Bier, welches mit zu hoher Restalkalität gebraut wurde bekommt eine breite und kantige Bittere, die lange im Rachen hängt.
Ein zu hoher Magnesiumwert kann auch dafür verantwortlich sein.
Ich reagiere auf so was mittlerweile sehr allergisch und trinke darum auch das eine oder andere Bier aus Kleinbrauereien, die an der Wasseraufbereitung sparen, nicht mehr.


Stefan
Profil anzeigen Antwort 1
Posting Freak
Posting Freak

Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 17:01  

Zitat von BerndH, am 19.3.2014 um 16:50
Schmeckt die überhaupt bitter oder eher säuerlich oder wie ?

Ja, bitter, kratzig, adstringierend.
Wieviel davon im Bier landet, hängt insbes. von Deinem Maische-pH bzw. von der Restalkalität des Brauwasser, insbes. auch der Nachgüsse ab.
Wie schaut es vbei Dir wassermäßig aus? Tust Du da was?

Zuviel/unangenehme Bittere kann u.a. kommen von:
  • Zu alkalischem Wasser
  • Zu hoher Magnesiumhärte im Wasser
  • Hefebittere
  • Verwendung von mengenmäßig viel (insbes. Niedrig-Alpha-)Hopfen (auch da sind Gerbstoffe drin)
  • Falscher Hopfenberechnung überhaupt (siehe "Olibär vs. Tinseth")
  • Vieles andere, was mir gerade nicht einfällt

Moritz

Edit: Stefan war schneller. Hier gehts echt Schlag-auf-Schlag...


[Editiert am 19.3.2014 um 17:02 von Bierjunge]



____________________
Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
Profil anzeigen Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 17:03  
Ich müsste direkt mal bei einem kleinen Teilsud den kompletten Hopfen weg lassen und dann mal gucken
ob ich "Gerbsäurebittere" spüre.
Allerdings ist mein Wasser was die Restalkalität anbelangt, als auch den PH Wert beim Maischen/Hopfenkochen nahezu ideal.
Magnesium war glaube ich bei 12mgr.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 19.3.2014 um 17:05 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 3
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 17:09  
Werden die Spelzen stark beschädigt, geben sie auch mehr Gerbsäure ab.

Die Bittere wird zumindest bei mir runder, wenn ich mit Calciumchlorid aufsalze.
Ein zu hoher Sulfatwert kann die Bittere sensorisch auch beeinflussen.


Stefan
Profil anzeigen Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 17:19  
>Auf der Suche nach dem Grund der teils ausgeprägten Bittere einiger meiner Biere, trotz sehr moderater Hopfengabe, komme
ich gerade auf die Idee ob nicht ein Teil der empfundenen Bittere evtl. von ausgelöster Gerbsäure aus den Spelzen stammen könnte ?<

Welche waren denn das? Rezepte? Röstmalze im Einsatz? Dann "brandlads" wie die fränkischen Fachleute sagen :D , Gibt auch eine Hefebittere, insgesamt ist das ein weites Feld.


Gruß
Peter


____________________
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 20:20  
Ok ich streiche "einige". :)
Es betrifft eigentlich alle meine Biere.
Ich muss den Hopfeneinsatz immer deutlich reduzieren gegenüber den Originalrezepten um keine "Bitterbomben" zu bauen.

Ich habe jetzt auch angefangen mit Calciumchlorid aufzusalzen um auf das Magnesiumniveau zu kommen.
Abschliessende Tests über die Ergebnisse stehen aber noch aus.

P.S.
ein einzelnes Bier mit viel Röstmalz wurde auch ungewöhnlich Bitter, aber da erklär ich es mir durch den hohen Einsatz von Caraaroma welches
ja echt sehr braun und somit recht stark geröstet ist.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 19.3.2014 um 20:21 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 6
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 20:26  
Caraaroma wars wohl nicht. Habe ich oft im Einsatz. Das fügt sich immer harmonisch ins Gesamtbild.

Gruß
Peter


____________________
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 7
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 919
Registriert: 29.9.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 20:34  

Zitat von BerndH, am 19.3.2014 um 20:20


Ich habe jetzt auch angefangen mit Calciumchlorid aufzusalzen um auf das Magnesiumniveau zu kommen.
Abschliessende Tests über die Ergebnisse stehen aber noch aus.






Aufsalzen mit Calciumchlorid ändert doch am Magnesiumniveau nichts.

Wenn du zuviel Magnesium hast, wäre verschneiden mit z.B. Purania oder Osmosewasser das einfachste.

Gruss
Matthias
Profil anzeigen Antwort 8
Posting Freak
Posting Freak

Horsti
Beiträge: 615
Registriert: 26.11.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 07:52  
Könnte auch eine nicht berücksichtigte oder zu kurze Nachisomerisierungszeit in Verbindung mit reichhaltigen, späten Hopfengaben.eine Rolle spielen?


____________________
Facebook-Seite meiner "Brauerei"
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 9
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 08:06  

Zitat:
Aufsalzen mit Calciumchlorid ändert doch am Magnesiumniveau nichts.

Habe ich doch auch gar nicht behauptet. Ich schrieb "um auf das Magnesiumniveau zu kommen" und nicht es zu verändern.
Chlorid und Magnesiumgehalt sollten in etwa gleich hoch sein.

Zitat:
Könnte auch eine nicht berücksichtigte oder zu kurze Nachisomerisierungszeit in Verbindung mit reichhaltigen, späten Hopfengaben.eine Rolle spielen?


Leider wirds auch nur mit reiner VWH ziemlich bitter, auf jeden Fall bitterer als man es erwartet.
Als Nachisomerisierungszeit nehme ich meistens 30min an.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 20.3.2014 um 08:07 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 10
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 919
Registriert: 29.9.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 08:21  

Zitat von BerndH, am 20.3.2014 um 08:06

Habe ich doch auch gar nicht behauptet. Ich schrieb "um auf das Magnesiumniveau zu kommen" und nicht es zu verändern.
Chlorid und Magnesiumgehalt sollten in etwa gleich hoch sein.




Dann hast du Magnesium und Sulfat verwechselt.
Du willst sicher das Chlori/Sulfat Verhältnis ausgleichen.

Gruss
Matthias
Profil anzeigen Antwort 11
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 10:45  

Zitat:
Dann hast du Magnesium und Sulfat verwechselt.
Du willst sicher das Chlori/Sulfat Verhältnis ausgleichen.

Wenn du nicht auch (wie ich) das Magnesiumsulfat meinst, welches Sulfat meinst du denn dann ?
Ich gehe von Magnesiumsulfat und Calciumchlorid aus die in gleichen Gewichtsanteilen im Brauwasser vorhanden sein sollten. Wenn das falsch ist dann bitte ich um Korrektur.

Grüsse

Bernd


[Editiert am 20.3.2014 um 10:49 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 12
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 919
Registriert: 29.9.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 10:50  

Zitat von BerndH, am 20.3.2014 um 08:06

Chlorid und Magnesiumgehalt sollten in etwa gleich hoch sein.





Das Verhältnis Chlorid zu Magnesium spielt keine Rolle beim Brauen, man sollte nur nicht zuviel Magnesium im Wasser haben.

Das Verhältnis Chlorid zu Sulfat hat Auswirkung auf Malzigkeit (mehr Chlorid als Sulfat) oder eher hopfenbetont (mehr Sulfat als Chlorid)
Profil anzeigen Antwort 13
Posting Freak
Posting Freak

Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 10:53  
Jepp. Zur Einstellung des Chlorid/Sulfat-Verhältnisses empfiehlt sich daher Calciumsulfat (Braugips) bzw. Calciumchlorid. Magnesiumsulfat heißt nicht umsonst im Volksmund Bittersalz. Das hat beim Brauen nur in Ausnahmefällen etwas verloren.

Gruß,
Andy
Profil anzeigen Antwort 14
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 10:56  
Nochmal, von welchen Sulfat sprichst du denn genau Tyrion?
Sulfat bezeichnet immer ein schwefliges Salz wie etwa Kupfersulfat oder Magnesiumsulfat.
"Sulfat" für sich alleine gibt es nicht und auch kein "Magnesium" ohne weitere Extension im Brauwasser. Auch "Chlorid" gibt es nicht für sich alleine sondern Chloride sind Chlorverbindungen wie z.B. Natriumchlorid oder Calciumchlorid.
Ich denke du sprichst von Magnesiumsulfat wenn du nur Sulfat schreibst und meinst Calciumchlorid wenn du "Chlorid" schreibst ?


Grüsse

Bernd


[Editiert am 20.3.2014 um 11:00 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 15
Posting Freak
Posting Freak


Beiträge: 919
Registriert: 29.9.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 11:00  

Zitat von BerndH, am 20.3.2014 um 10:56
Nochmal, von welchen Sulfat sprichst du denn genau ?




Ich spreche von dem Sulfat, das in der Wasseranlyse deines Versorgers steht
Und ich spreche von dem Magnesium das ebenfalls in der Wasseranalyse zu dinden sein sollte.
Selbes gilt auch für Chlorid.
Profil anzeigen Antwort 16
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 11:03  
Da sind wir jetzt immer noch nicht weiter als vorher.
Heute abend suche ich mal die Wasseranalyse raus.
Ich denke sie zeigt den Magnesiumsulfatgehalt, kann mich aber auch täuschen.

Was ich jetzt schon sagen kann ist das ich Calciumchlorid zusetzte, so wie es mir in diversen Diskussionen zum Ausgleich des .......sulfat Gehaltes empfohlen wurde.
Ob Calciumsulfat oder Magnesiumsulfat weiss ich jetzt nicht mehr genau aus der Erinnerung.
Muss heute abend den Thread mal versuchen wieder zu finden.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 20.3.2014 um 11:13 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 17
Posting Freak
Posting Freak

Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 11:58  

Zitat von BerndH, am 20.3.2014 um 10:56

"Sulfat" für sich alleine gibt es nicht und auch kein "Magnesium" ohne weitere Extension im Brauwasser. Auch "Chlorid" gibt es nicht für sich alleine sondern Chloride sind Chlorverbindungen wie z.B. Natriumchlorid oder Calciumchlorid.

Doch. Diese (löslichen) Salze dissoziieren zu ihren Ionen, die dann von Wasser umgeben werden (Hydratation) und damit in der Lösung frei beweglich werden. Die vorher fest verbundenen Ionen gehen sozusagen mit Wassermolekülen fremd.

In Wasser liegt somit ein gewisser Gehalt z.B. an Chlorid-Ionen, Sulfat-Ionen oder eben Magnesium-Ionen vor. Je nach Ladung unterscheidet man zwischen den negativ geladenen Anionen (z.b. Chlorid u. Sulfat) und positiv geladenen Kationen (z.b. Calcium u. Magnesium).

Wo die ursprünglich herkamen, spielt keine Rolle mehr.

Gruß,
Andy
Profil anzeigen Antwort 18
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 12:06  
Danke für die Erläuterungen, das war mir bisher so nicht bewusst (oder nicht mehr). :)
Das heisst diese Werte beziehen sich dann auf den Gesamtgehalt an Chlorid- und Sulfationen, egal welcher Herkunft ?

Grüsse

Bernd


[Editiert am 20.3.2014 um 12:08 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 19
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 18:36  
Schade, an meinen Wasserwerten wird es wohl nicht liegen, denn die sind doch sehr gut und sollten nicht dazu taugen
unnötig viel Gerbsäure aus den Spelzen zu lösen.

Der Anteil von Magnesium in meinem Brauwasser (in welcher Salzart vorliegend ist nicht näher definiert) liegt bei 3,0 mg/L

Der Sulfat(ionen)gehalt liegt bei 35,1 mg/L

Der Chlorid(ionen)gehalt liegt bei 12,9 mg/L

Die Gesamthärte liegt bei 3,6 DHG
Die Karbonathärte bei 1,7 DHG

Alles in allem dürfte mein Brauwasser nicht dazu neigen übermäßig Gerbsäure aus den Spelzen zu lösen.
Ich konditioniere das Malz auch vor dem schroten mit der Mattmill klassik und habe daher sehr viele heile Spelzen.
Den PH Wert habe ich auch ein paar mal beim Maischen kontrolliert, der war auch immer im grünen Bereich.

Die übermässige Bittere in meinen Bieren scheint mir daher wahrscheinlich nicht zuviel Gerbsäure herrühren zu können.


Grüsse

Bernd
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 20
Posting Freak
Posting Freak

DerDennis
Beiträge: 2085
Registriert: 26.2.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 18:49  
Hallo Bernd,

Ladeberger hats schon gesagt glaube ich: Magnesium liegt im Wasser nicht als "Salz" vor, Salz ist ein Feststoff und der löst sich in seine Bestandteile auf, wenn er im Wasser aufgelöst wird.

Also sind in deinem Brauwasser keine Magnesiumsalze, sondern nur die Ionen, die den sauren Teil des Salzes bilden (alle Metallionen) und die Ionen, die den basischen Teil eines Salzes bilden (alle Nichtmetallionen).

Daraus ergibt sich, dass du gezielt einzelne Werte deines Brauwassers "tunen" kannst, solange du *zwei* Werte findest die du beide erhöhen kannst oder willst.

Beispiel: du willst mehr Chlorid, dein Wasser enthält außerdem wenig Calzium. Lösung: Zugabe Calcium-Chlorid.

Oder angenommen du willst mehr Sulfat, dein Wasser enthält schon viel Calzium aber sehr wenig Natrium. Lösung: Zugabe Natrium-Sulfat.

Magnesium will man eigentlich generell nicht im Brauwasser - Calzium, Chlorid und Sulfat sind wichtig.

Eine andere Geschichte ist dann die Säurekapazität, sprich wie viel Carbonate gelöst sind (die sind alkalisch und erhöhen den pH-Wert), da diese Variable einen großen Einfluss auf den pH-Wert der Maische hat.

Und damit wären wir auch wieder beim Thema "Bittere aus Spelzen": bei einem zu hohen pH-Wert werden beim Läutern mehr unerwünschte Gerbstoffe aus den Spelzen ausgewaschen und gelangen ins Bier, was zu einer kratzig empfundenen Bittere führen kann (puh, gerade nochmal die Kurve gekriegt :redhead: )


Edit: und du hast Recht, dein Brauwasser ist völlig im Rahmen, daran kanns nicht liegen. Wie berechnest du denn die Nachisomerisierungszeit, und wie kühlst du - bzw. hast du das schon kontrolliert?

Grüße


[Editiert am 20.3.2014 um 18:54 von DerDennis]



____________________
*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 21
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 18:53  
Gut, dann noch eine andere Idee. Bei welchen Kaufbieren nimmst du eine ähnliche Bittere wahr?

Hast du den Hefebittere Ansatz mal verfolgt. Wenn ich das richtig sehe arbeitest du zum Teil mit abenteuerlich alter Hefe. Ob sich alte Hefe auf die Bittere auswirkt weiß ich nicht. Ich verfolge ein Problem erst weiter, wenn ich es selber habe.

Als alter Pragmatiker würde ich Purania Wasser kaufen, das einfachste Ale-Smash-Rezept rauskramen, frische Notti verwenden, Gambrinus Spenden und dann brauen. ;)

Gruß
Peter


____________________
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 22
Posting Freak
Posting Freak

BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 19:46  

Zitat:
Magnesium liegt im Wasser nicht als "Salz" vor, Salz ist ein Feststoff und der löst sich in seine Bestandteile auf, wenn er im Wasser aufgelöst wird.

Ja das hatte ich ja schon verstanden aber ich wollte darauf hinweisen das Magnesium nicht als Element, nicht als Metall vorliegt sondern der
Magnesiumgehalt im Wasser aus den Ionen eines gelösten Magnesiumsalzes stammt.

Zitat:
Bei welchen Kaufbieren nimmst du eine ähnliche Bittere wahr?

Diese Frage kann ich eigentlich nicht beantworten weil die Bittere die ich in meinen Suden wahrnehme einfach oft zu stark rüber kommt für das bisschen
Hopfen das ich einsetze oder anders, ich nehme jetzt immer ca. 1/3 weniger Hopfen als eigentlich wohl nötig wäre.
Die allermeisten vergleichbaren Kaufbiere empfinde ich als deutlich milder als meine Produkte.

Selbst bei einem meiner Weizen mit 16,5% Stammwürze, mit einer Hopfenmenge die für nur ca. 14 IBU errechnet war, meinten einige Verkoster (mich eingeschlossen) "schon grenzwertig bitter für ein Weizen".
Daher nehme ich jetzt immer deutlich weniger Hopfen als eigentlich errechnet.
Ich habe bei ca. 30 Suden noch kein Bier gebraut bei dem ich gesagt hätte "das hätte auch etwas mehr Bittere vertragen", eigentlich immer das Gegenteil. :)

Zitat:
Wie berechnest du denn die Nachisomerisierungszeit, und wie kühlst du - bzw. hast du das schon kontrolliert?

Die Nachisomerisierungszeit rechnete ich immer vom Flameout bis zur Nutzung des Eintauchkühlers.
Dazwischen lagen ca. 10 bis 15min bis die Elektroplatten keine Konvektion mehr im Sud erzeugen,
dann der Whirlpool und nach weiteren knapp 15min das Abseihen durch den Sputnik in den Gärbehälter, ein grosser V2A Topf.
Das alles zusammen, bis der Eintauchkühler im Gärbehälter beginnt zu arbeiten, dauert etwa 30min.
Die Würze ist nach den 30min auf ca. 80 bis 90 Grad runter, also bis die Kühlung einsetzt.

Zitat:
Wenn ich das richtig sehe arbeitest du zum Teil mit abenteuerlich alter Hefe.

Das war ein einziger Sud als Experiment mit gestrippter, vermutlich mutierter, Hefe. Besonders bitter war der Sud aber nicht.
Sonst nutze ich meist neue Hefe. Nach diesem gescheiterten Stripp-Experiment wohl auch vorerst nur noch.

Zitat:
Hast du den Hefebittere Ansatz mal verfolgt.

Nein weil ich ausser dem Begriff "Hefebittere" noch gar keine Informationen habe was das ist und woher es kommen kann.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 20.3.2014 um 19:53 von BerndH]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 23
Posting Freak
Posting Freak

gulp
Beiträge: 3937
Registriert: 20.7.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.3.2014 um 20:11  
Einen "Einstieg" zum Thema Hefebittere hatte ich dir weiter oben verlinkt.


____________________
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 24
  Seite 1 von 2   «  1  2  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum