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Autor: Betreff: Hopfen und Malz verloren
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Beiträge: 169
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 10:54  
Viele düften es mit Sicherheit schon gesehen haben, für alle anderen eine Reportage mit einigen sehr interessanten Fakten.

http://vimeo.com/43607030

Die Diskussionsrunde ist eröffnet :)
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Fotomanni
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 11:17  
Ist ein trauriges Thema. In meiner lange vergangenen Jugend habe ich viel mehr Bier getrunken. Eigentlich war Bier damals das Standardgetränk selbst wenn man noch fahren musste. Dann gabs halt nicht so viel.

Die letzten Jahre habe ich dagegen fast kein Bier mehr getrunken. Auf die Idee Bier zu brauen bin ich nur deswegen gekommen weil ich komischerweise keinen Wein mehr vertrage. Vermutlich liegt das am immer höheren Alkoholgehalt. Eine Flasche Wein und ich bin weg und kann nichts mehr arbeiten. Ein paar Bier gehen aber noch.

Kaufbier hat mich ziemlich enttäuscht als ich angefangen habe Flaschen zum Abfüllen zu produzieren. Da brauchte ich ja Rohmaterial in Form von vollen Flaschen für die ich dann zu leeren Flaschen veredelt habe. Das Bier war zwar meist süffig aber irgendwie langweilig.

Als Bierkäufer falle ich aber bestimmt aus. Entweder weil ich mein Bier selbst braue oder gar keines trinke.

Jetzt kann ich nur hoffen, dass das selbst gebraute besser wird :)
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 11:30  

Zitat von Fotomanni, am 23.3.2014 um 11:17
Eine Flasche Wein und ich bin weg und kann nichts mehr arbeiten. Ein paar Bier gehen aber noch.

In welcher tageszeitlichen Konstellation trinkt man eine Flasche Wein, wenn man danach arbeiten muss? Mittagessen?

Gruß,
Andy
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PabloNop
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 12:02  
Braucht es da eine Diskussion? Stimmt doch alles... (leider)

Aber immerhin wird schon über das Problem berichtet. Und Crew Ale aus München wurde schon in einem Supermarkt gesichtet: https://twitter.com/BerlinCraftBeer/status/447298546749149185
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 12:02  
Bier aus Massenbierhaltung....seufz.

Die Gier nach noch mehr Profit, nach Kostenoptimierung und Einsparung von Betriebsmitteln ist vermutlich die Totengräberin der deutschen Bierkultur.
Zumindest existiert nun ein Filmbeweis hierfür, wonach Helles und Dunkles mancher Hersteller aus ein und dem selben Sud stammen...traurig !!!!!


Deswegen haben viele von uns mit dem Heimbrauen begonnen !
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Roemer46
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 12:03  
Das liegt sicherlich mit daran, dass die bekannten Kaufbiere einen relativen Einheitsgeschmack haben. Dieses wiederum ist zum einen der "Werbung" mit dem Reinheitsgebot und zum anderen dem Preiszwang geschuldet. Es gibt ja durchaus wohlschmeckende Biere, ob nach RHG oder nicht, die jedoch z.T. deutlich oberhalb der 2 €/Liter zu haben sind und damit den Kasten Bier über die 15 €-Grenze heben würden, was für den Einheitsbierkäufer-/trinker wiederum ein NoGo darstellt.

Zum anderen liegt es wohl auch daran, das sich die Getränkevielfalt in den letzten 20 Jahren vervielfacht hat. Zu meiner Sturm- und Drangzeit vor rund 35 Jahren (bin Bauhjahr 1963) gab es bei uns im Südwesten ca. 5-6 Biere zu kaufen die alle aus der Region waren.
In der Hauptsache war das das Riegeler Bier (da komme ich auch her), das Ganter aus Freiburg, das Rothaus aus dem Schwarzwald und das Fürstenberg aus Donaueschingen. In den Riegeler Gasthäuser/Kneipen gab es nur Riegeler Pils oder Export. Den Wirtshaus-Markt im Umkreis von 20 Km haben sich zu 90% Ganter und Riegeler geteilt. Man kannte nichts anderes, alle waren zufrieden.

Genauso war das auch mit dem Wein hier vom Kaiserstuhl. Bestimmt 70% wurde über den Badischen Winzerkeller in Breisach vermarktet. Und das waren vielleicht 10-12 verschiedene Weinsorten in jeweils vielleicht 3 Qualtitätstsufen.
Heute hat jeder 2. Ort im/am Kaiserstuhl eine eigene Winzergenossenschaft und vermarktet mind. soviel verschiedene Weine und jede baut ihre Weine anders aus. Dazu kommen noch etliche Selbstvermarkter/Weingüter.

Was ich damit sagen will ist einfach, dass sich die Trinkgewohnheiten im Laufe der Zeit deutlich geändert haben.
Das Getränkeangebot, speziell mit Mixgetränken ist schier explodiert.
Früher galt die 0,8 Promille Grenze, Kontrollen waren selten, Alkoholfahrten häufig.
Und vielleicht wird auch etwas bewusster mit Alkohohl umgegangen, als vor 20 Jahren.

Mein Fazit: Der Bierkonsum wäre in Deutschland, auch mit deutlich grösserem Angebotsspectrum, sowieso zurückgegangen.

Schönen Sonntag Euch allen.
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 12:09  
Wenn man den Fred Titel in die Suche eingibt kommt das hier: :cool:

Alles schon diskutiert. Ich mag den Film wirklich sehr, aber man kann auch mal die Suche anwerfen!
Nichts für ungut! :)

Gruß
Peter


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 12:36  
Ja, der Film ist wirklich ein alter Hut.
Ich find ihn auch ganz gut, ein paar Sachen stören mich aber schon.
Z.B. die Sache mit den Hopfenpellets, Du meine Güte, was soll daran schlimm sein?

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 14:29  
:goodpost:

Zitat:
Bier aus Massenbierhaltung....seufz.

Die Gier nach noch mehr Profit, nach Kostenoptimierung und Einsparung von Betriebsmitteln ist vermutlich die Totengräberin der deutschen Bierkultur.
Zumindest existiert nun ein Filmbeweis hierfür, wonach Helles und Dunkles mancher Hersteller aus ein und dem selben Sud stammen...traurig !!!!!


Deswegen haben viele von uns mit dem Heimbrauen begonnen !


Genau aus diesen Gründen habe ich mit dem Heimbrauen begonnen.

Gruß Heiko


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„Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die Regierung zu reden.“ Otto von Bismarck
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Fotomanni
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 14:38  

Zitat von Ladeberger, am 23.3.2014 um 11:30
In welcher tageszeitlichen Konstellation trinkt man eine Flasche Wein, wenn man danach arbeiten muss? Mittagessen?


Mittags trinke ich nie was. Erst wenn ich zuhause bin. Beim Abendessen z.B. Und danach wird noch was geschafft. Meistens.
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 14:47  
Ich muss mal wieder eine Lanze für deutsche Bier brechen. Ich habe das glück einen gut sortierten Getränkemarkt um die Ecke zu haben... Dieser wird von einem echten Bamberger geleitet. Neben Craftbieren gibt es so ziemlich die ganze fränkische und bayrische Palette. Keineswegs ist da von Einheitsgeschmack zu sprechen. Das verstehe ich unter Kaufbieren, weil man sie in jedem guten Getränkmarkt kaufen kann.

TV Biere sind wieder eine andere Liga, nun es sind ja alle irgendwie deutsche Pilsener die da so verkauft werden. Bittburge, Jever, Radeberger, Warsteiner, Wobei alle im direkten vergleich auch unterschiedlich schmecken. Ich könnte aber in einer Blindverkostung auch Öttinger nicht von andern genannten unterscheiden. Es ist nunmal der deutschen Lieblingsbier, das zu jeder Gelegenheit passt.

Muss ein Bier immer ein Pale Ale oder ein IPA sein? Irgendwie finde ich es fürchterlich wie immer alles schlecht gemacht wird was wir hier so haben. Seit doch mal ein bisschen stolz auf unsere Biervielfalt. Und ich persönlich würde ein Mahr's Bräu hell einem SNPA immer vorziehen. Solche IPA sind eine sehr gute Ergänzung zu unserem jetzigen Bierangebot, werden aber nie unsere bisherigen Biertypen ablösen können.

Wer entscheidet eigentlich, was ein gutes Bier ist und was nicht?


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 16:50  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 23.3.2014 um 14:47


Wer entscheidet eigentlich, was ein gutes Bier ist und was nicht?


Jeder selber natürlich ;)


Stefan
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 17:18  
Gut, der Bericht behauptet leider was anderes. habe ich das Gefühl. :thumbdown: Einfach nur schlecht wie 500 Jahre Bierkultur und Entwicklung da weg kommen.


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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 17:47  
Was für eine Bierkultur? Mit Fernsehbier, Hell, Dunkel, Weizen und Pils? Massenbesäufnisse aus Eimern aufm Oktoberfest und Volksfesten? Mit Salvatorleichen auf dem Nockerberg? Junggesellenabschiede mit saufenden Horden? Geschmacksverhinderung durchs Märchengebot?

Kultur? Ja ganz langsam wächst da was, man braut Spezialbiere, kümmert sich um die richtigen Gläser, um die richtige Trinktemperatur, auserlesene Zutaten, usw. usw.

Gruß
Peter, voller Hoffnung


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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 18:08  
Deswegen sprach ich ja von Bierkultur nicht von Trinkkultur. Aber Peter, wie das nun so ist, bringt das so seine Schattenseiten mit sich. Ich frage mich auch ehrlich gesagt, wie man seinen Junggesellenabschied in Bamberg feiern kann. Da verbinde ich ein Bierchen mit einem Kumpel und ein ruhiges Gespräch damit. Wenn es dann 10 werden, dann kann es schonmal vorkommen, dass ich den Gehweg in voller breite ausnutzen muss. Verhalte mich dabei aber eher ruhig um nicht noch mehr aufzufallen. Dann lege ich in mein Bett und schwöre am nächsten Morgen nie wieder Alkohol zu trinken.

Ich würde aber nie auf die Idee kommen anderen Brügel anzudrohen oder meinen Mitmenschen durch gröhlendes Liedgut den schlaf zu rauben. Oder gar einen Stein durch eine Bushaltestellenscheibe zu befördern. Das Problem sehe ich weniger im Alkohol oder gar im Bier. Es ist nicht leicht sich mit Bier dermaßen hinzurichten. Ich sage mal das ist mangelnder Respekt vor anderen Leuten oder deren Eigentum.

Ein Lehrer sagte mal zu mir: " wenn sie der Meinung sind, das Gegenüber von ihnen sei ein Arschl..., so werden sie 1000 Gründe finden die dafür sprechen. Leider nicht einen der dagegen spricht."

Was du ansprichst sind die Schattenseiten. Die Sonnenseiten sind aber auch da und sehr viel schöner. Das Beispiel Oktoberfest.... das meiste was mir da negativ aufgefallen ist, sind grapschende Italiener und total besoffene Australier. Ich würde an der Sache aber eher der typischen Geldgier die Schuld geben. Jeder will da was verdienen, die Reisebranche, die Bedienungen, die Brauereien und natürlich die Wirte. Neuerdings auch die Trachtenhäuser mit jahrhundert alter Tradition, handgerfertigt in Fernost.

Zeige mir eine Nation, die so selbstkritisch ist wie der Deutsche. Leider bin ich da sehr empfindlich, da es in meiner Stadt noch viel schlimmer ist. Ich sage ja nicht, dass man alles totschweigen muss, sollte aber auch mal die schönen Dinge ansprechen und vor allem hervorheben.

Ich wünsche mir in diesem Beitrag auch mal was, dass positiv über deutsche Bierkultur Berichtet.


[Editiert am 23.3.2014 um 18:22 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 18:32  
Servus Jerome, das schöne an der neuen "Bierkraft" ist doch dass man z.B. schon mit einem Handgriff auch so eingeschlafene Sachen wie Hell und Pils aufpeppen kann. Ordentlich Aromahopfen in den Whirlpool und der alte Mief wird vertrieben. Natürlich kostet das Geld und darum wird sich bei den Standardmarken der Großen vermutlich nicht viel ändern.

Und bitte nicht falsch verstehen. Zum Abendessen und im Bierkeller liebe ich die fränkischen Untergärigen. Aber am späten Abend beim "Bierphilosophieren" darf es schon raffinierter hergehen. :D

Gruß
Peter


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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 18:42  
Hi Gambrinus,
Hab gerad die Diskussion verfolgt und mich über deine Beiträge gefreut. Stimme voll überein!!
Schönen Abend zusammen.
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 19:03  
Jop Peter, sehe ich eigentlich auch. Eine schöne Ergänzung. Habe da nur empfindlich drauf reagiert, weil ich irgendwie das Gefühl nicht los werde nur ein Pale Ale oder ein Stout könnte das beste Bier der Welt sein ( was in sich gar nicht geht, denn jedes Bier ist insich ja ganz anders, so wie die Geschmäcker eben). Was der deutsche da zusammenbraut ist doch kein gutes Bier, soll mir dieser Beitrag sagen ?

Und das beste Pils kommt nicht von einer deutschen Brauerei. Das liegt vielleicht auch daran, dass ein Pils aus der Tschechei kommt. Dann die Frage, wieviel deutsche Brauereien nehmen an dem Wettbewerb teil? 1 ? und 100 Amerikansiche ?

Ich bin einer Meinung wie jeder hier eine Flasche Bier muss mehr als 50 Cent kosten, bemerke auch dass die Leute eben auch der typische TV Biertrinker, mehr Geld für Bier ausgeben. Das freut mich sehr. Ich hoffe, dass gerade kleine Brauereien davon provitieren. Ich mag es auch ganz gerne, wenn es nicht perfekt ist.

Leider haben große Braureien einen neuen Trend ausgedacht, den ich mache billiges Bier in ausgefallene Flaschen, Trick. Kleinbrauereien sind auf Allerweltsflaschen angewiesen und müssen teueres Leergut kaufen. Verlierer sind die Verbraucher, Kleine Brauereien und die Natur.

So nun habe ich den Post vollends entführt, duck und weg :ot1:


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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 08:42  

Zitat:
Was der deutsche da zusammenbraut ist doch kein gutes Bier, soll mir dieser Beitrag sagen ?


Ich finde nicht, dass der Beitrag das aussagt. Ich finde die Kernaussage ist, dass die Großbrauereien, die nunmal den Markt beherrschen und damit auch den Einheitsgeschmack formieren, kanten- und geschmackose Biere Produzieren - und dies mit einem strammen Blick nach vorne, ohne Rechts und ohne Links. Und vor allem, dass außer kleinen Brauereien keine Großbrauerei mehr Experimente wagt.

Natürlich muss nicht jedes Bier das nonplus Ultra sein. Wer einen Schweinebraten bestellt, will keine Gänsebrust. Ich will auch nicht immer ein hervorragendes Bier. Ich trinke auch gerne ein "nur" gutes. Für mich ist z.B. Hacker-Pschorr Kellerbier die Hausmarke, weil es als naturtrübes und sehr süffiges Gebräu daherkommt und man über den Abend auch mal fünf davon trinken kann, ohne dass es einem den Hals zuschnürt.

Als Fan von einem dunklen Bier trinke ich auch gerne mal etwas sehr starkes und kräftiges. Oder auch Rauchbier. Aber dann halt nur eines und nicht fünf, denn das würde ich einfach nicht reinbekommen :)

Insgesamt fehlt mir im Getränkemarkt die Alternative. Helles neben Weizen neben Alkoholfreien - eines gleicher als das nächste. Das "Sonderbierregal" ist recht kurz und hat außer dem Holzar wenig interessantes zu bieten. Und was bringt einem das "Staudenzwickl", wenn es zwar ein Exot einer Kleinbrauerei ist, aber einem persönlich dann doch nicht so recht schmecken will?

Komischerweise sind Brauerein bei Limonaden deutlich experimentierfreudiger. Wenn ich an die Zeit der Bier- und Schnappsmischgetränke denke, die vor guten 10 Jahren angerollt kam... Allerdings traure ich um die beste Limo der Welt, die leider so schnell verschwand wie sie kam: Frankenbrunnen Schokobanane :puzz:

Editha hat die Quotes verhunzt.


[Editiert am 24.3.2014 um 08:43 von Gladii]
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 10:30  

Zitat von Gladii, am 24.3.2014 um 08:42

Ich finde nicht, dass der Beitrag das aussagt. Ich finde die Kernaussage ist, dass die Großbrauereien, die nunmal den Markt beherrschen und damit auch den Einheitsgeschmack formieren, kanten- und geschmackose Biere Produzieren - und dies mit einem strammen Blick nach vorne, ohne Rechts und ohne Links. Und vor allem, dass außer kleinen Brauereien keine Großbrauerei mehr Experimente wagt.



Wie können die es wagen, genau das zu produzieren, was der durchschnittliche Konsument im Supermarkt kauft?
Sauerei, denen sollte man das Geld verdienen verbieten!


Im Ernst, Leute: Industriebier ist doch keine Konkurrenz für anständiges Bier. Bei uns in der Ecke bauen die Supermärkte mit Fleischtheken mittlerweile Treppen, Rampen und Zufahrten zu den Parkplätzen der Discounter nebenan, damit die Kunden ihr Auto zwischen den Parkplätzen nicht verschieben müssen und bequemer beide Läden erreichen können.

Dass es Industriebier gibt, können wir nicht verhindern. Aber das sind alles Kunden, die gerne Bier trinken - und damit vielleicht auch mal eine Flasche teureres Bier trinken oder verschenken möchten. Wer diese als Kulturbanausen, die alles saufen würden abtut, hat keine Kunden verdient.


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Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Zitat von Gladii, am 24.3.2014 um 08:42
Insgesamt fehlt mir im Getränkemarkt die Alternative.


BTW: Da kannst du selber was tun: Sprich mal mit dem Betreiber. Zeig ihm, welche Biere gut sind.

Hier in der Gegend (Münsterland) rüsten die gerade extrem auf. Entweder lassen die ein Regal durch den Bierzwerg bestücken, oder sie bestellen selber über den Großhandel.

Hab neulich noch 20-30 Biere aus einem Getränkehandel mitgenommen, darunter Ayinger Celebrator, Schneiders Eisbock, ein paar Belgier und co.

Da hatte der Chef einfach mal im Katalog bestellt, was für ihn interessant aussah.


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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 10:58  

Zitat von rattenfurz, am 24.3.2014 um 10:30

Wie können die es wagen, genau das zu produzieren, was der durchschnittliche Konsument im Supermarkt kauft?
Sauerei, denen sollte man das Geld verdienen verbieten!


Ich finde, das siehst Du zu einfach. Das Problem ist nicht, dass sie Industriebier ohne Geschmack herstellen, das Problem ist, dass sie erst diesen Geschmack etabliert haben.

Durch das sukzessive Verändern der Rezeptur hin zu immer weniger Rohstoffeinsatz und immer mehr Chemie wurde der Durchschnittsgeschmack in eine Richtung gelegt, die mit einem schönen würzigen Bier kaum mehr etwas gemein hat. Und das ist durchaus die Verantwortung der Industrie. Jemanden, dem diese Plörre tatsächlich schmeckt, wird kein vollmundiges muffeliges Lager anfassen, weil das ja viel zu komisch schmeckt. Der Schritt von Industrie zu Feinkost wird immer größer.

Überlege Dir doch mal, was ein Stadtkind von einer vollreifen türkischen oder sizilianischen Tomate denken wird, das nur die 08-15 Geschmacklos-Totschlägertomate aus Holland kennt? Richtig: Sieht aus wie eine Tomate, riecht ganz komisch, ist ekelig matschig und schmeckt auch viel zu krass nach komisch.

Beim Bier ist es das Gleiche.
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 11:00  

Zitat von rattenfurz, am 24.3.2014 um 10:40

Da hatte der Chef einfach mal im Katalog bestellt, was für ihn interessant aussah.


Das brauche ich hier gar nicht zu versuchen. Der Träger ist Sobi (von daher wird das ohnehin schon schwierig), andere Märkte gibt es hier nicht mehr. Ein paar Exoten hat er - wie gesagt - ins Boot geholt. Alles andere wird schwierig.
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rattenfurz
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 11:08  

Zitat von Gladii, am 24.3.2014 um 10:58
Das Problem ist nicht, dass sie Industriebier ohne Geschmack herstellen, das Problem ist, dass sie erst diesen Geschmack etabliert haben.

Durch das sukzessive Verändern der Rezeptur hin zu immer weniger Rohstoffeinsatz und immer mehr Chemie wurde der Durchschnittsgeschmack in eine Richtung gelegt, die mit einem schönen würzigen Bier kaum mehr etwas gemein hat.


Ähm, du weißt schon, wie "Deutsches Pils" definiert ist, oder?

http://www.bjcp.org/2008styles/style02.php

HÖCHSTENS ein leichter Malzcharakter, ansonsten bitte so schlank es geht. Keine Fruchtigkeit.

Ja, die üblichen Fernsehpils haben auch kein enrstzunehmendes Hopfenaroma mehr, das stimmt.


Aber wenn du ein malziges Bier haben willst: Bei uns die Märkte haben abseits der Sauerländer auch immer ein paar andere Biere stehen, darunter auch Münchner Helles, Märzen, Zwickl (ok, die sind schrecklich), Alt, "Landbier".

Und ja, die industriell hergestellten dort schmecken auch malzig.


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Boludo
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Oh je, tolle Diskussion mal wieder.

Was mich an Industriebeir eigentlich am meisten ärgert sind die Biermischgetränke.
Da ist man so stolz auf sein RHG und mixt dann das Bier mit Tod und Teufel, nur um Überkapazitäten los zu werden.
Und dabei verlernt eine ganze Generation, wie Bier wirklich schmeckt.
Und nachher jammert man über fehlende Konsumenten.
Man kann Bier auch aromatsisch und dadurch interessant machen, ohne es mit Grapefruitsaft zu mischen.

Stefan
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