Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 2.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 23.3.2014 um 10:54 |
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Viele düften es mit Sicherheit schon gesehen haben, für alle anderen eine
Reportage mit einigen sehr interessanten Fakten.
http://vimeo.com/43607030
Die Diskussionsrunde ist eröffnet
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Posting Freak Beiträge: 655 Registriert: 2.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 11:17 |
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Ist ein trauriges Thema. In meiner lange vergangenen Jugend habe ich viel
mehr Bier getrunken. Eigentlich war Bier damals das Standardgetränk selbst
wenn man noch fahren musste. Dann gabs halt nicht so viel.
Die letzten Jahre habe ich dagegen fast kein Bier mehr getrunken. Auf die
Idee Bier zu brauen bin ich nur deswegen gekommen weil ich komischerweise
keinen Wein mehr vertrage. Vermutlich liegt das am immer höheren
Alkoholgehalt. Eine Flasche Wein und ich bin weg und kann nichts mehr
arbeiten. Ein paar Bier gehen aber noch.
Kaufbier hat mich ziemlich enttäuscht als ich angefangen habe Flaschen zum
Abfüllen zu produzieren. Da brauchte ich ja Rohmaterial in Form von vollen
Flaschen für die ich dann zu leeren Flaschen veredelt habe. Das Bier war
zwar meist süffig aber irgendwie langweilig.
Als Bierkäufer falle ich aber bestimmt aus. Entweder weil ich mein Bier
selbst braue oder gar keines trinke.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass das selbst gebraute besser wird
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 11:30 |
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In welcher tageszeitlichen Konstellation
trinkt man eine Flasche Wein, wenn man danach arbeiten muss?
Mittagessen?
Gruß,
Andy
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 107 Registriert: 28.7.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 12:02 |
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 23.3.2014 um 12:02 |
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Bier aus Massenbierhaltung....seufz.
Die Gier nach noch mehr Profit, nach Kostenoptimierung und Einsparung von
Betriebsmitteln ist vermutlich die Totengräberin der deutschen
Bierkultur.
Zumindest existiert nun ein Filmbeweis hierfür, wonach Helles und Dunkles
mancher Hersteller aus ein und dem selben Sud stammen...traurig !!!!!
Deswegen haben viele von uns mit dem Heimbrauen begonnen !
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Senior Member Beiträge: 336 Registriert: 12.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 12:03 |
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Das liegt sicherlich mit daran, dass die bekannten Kaufbiere einen
relativen Einheitsgeschmack haben. Dieses wiederum ist zum einen der
"Werbung" mit dem Reinheitsgebot und zum anderen dem Preiszwang
geschuldet. Es gibt ja durchaus wohlschmeckende Biere, ob nach RHG oder
nicht, die jedoch z.T. deutlich oberhalb der 2 €/Liter zu haben sind und
damit den Kasten Bier über die 15 €-Grenze heben würden, was für den
Einheitsbierkäufer-/trinker wiederum ein NoGo darstellt.
Zum anderen liegt es wohl auch daran, das sich die Getränkevielfalt in den
letzten 20 Jahren vervielfacht hat. Zu meiner Sturm- und Drangzeit vor rund
35 Jahren (bin Bauhjahr 1963) gab es bei uns im Südwesten ca. 5-6 Biere zu
kaufen die alle aus der Region waren.
In der Hauptsache war das das Riegeler Bier (da komme ich auch her), das
Ganter aus Freiburg, das Rothaus aus dem Schwarzwald und das Fürstenberg
aus Donaueschingen. In den Riegeler Gasthäuser/Kneipen gab es nur Riegeler
Pils oder Export. Den Wirtshaus-Markt im Umkreis von 20 Km haben sich zu
90% Ganter und Riegeler geteilt. Man kannte nichts anderes, alle waren
zufrieden.
Genauso war das auch mit dem Wein hier vom Kaiserstuhl. Bestimmt 70% wurde
über den Badischen Winzerkeller in Breisach vermarktet. Und das waren
vielleicht 10-12 verschiedene Weinsorten in jeweils vielleicht 3
Qualtitätstsufen.
Heute hat jeder 2. Ort im/am Kaiserstuhl eine eigene Winzergenossenschaft
und vermarktet mind. soviel verschiedene Weine und jede baut ihre Weine
anders aus. Dazu kommen noch etliche Selbstvermarkter/Weingüter.
Was ich damit sagen will ist einfach, dass sich die Trinkgewohnheiten im
Laufe der Zeit deutlich geändert haben.
Das Getränkeangebot, speziell mit Mixgetränken ist schier explodiert.
Früher galt die 0,8 Promille Grenze, Kontrollen waren selten,
Alkoholfahrten häufig.
Und vielleicht wird auch etwas bewusster mit Alkohohl umgegangen, als vor
20 Jahren.
Mein Fazit: Der Bierkonsum wäre in Deutschland, auch mit deutlich grösserem
Angebotsspectrum, sowieso zurückgegangen.
Schönen Sonntag Euch allen.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 12:09 |
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Wenn man den Fred Titel in die Suche eingibt kommt das hier:
Alles schon diskutiert. Ich mag den Film wirklich sehr, aber man kann auch
mal die Suche anwerfen!
Nichts für ungut!
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 12:36 |
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Ja, der Film ist wirklich ein alter Hut.
Ich find ihn auch ganz gut, ein paar Sachen stören mich aber schon.
Z.B. die Sache mit den Hopfenpellets, Du meine Güte, was soll daran schlimm
sein?
Stefan
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 108 Registriert: 25.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 14:29 |
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Zitat: | Bier aus
Massenbierhaltung....seufz.
Die Gier nach noch mehr Profit, nach Kostenoptimierung und Einsparung von
Betriebsmitteln ist vermutlich die Totengräberin der deutschen
Bierkultur.
Zumindest existiert nun ein Filmbeweis hierfür, wonach Helles und Dunkles
mancher Hersteller aus ein und dem selben Sud stammen...traurig !!!!!
Deswegen haben viele von uns mit dem Heimbrauen begonnen
! |
Genau aus diesen Gründen habe ich mit dem Heimbrauen begonnen.
Gruß Heiko ____________________ „Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Biere schlecht über die
Regierung zu reden.“ Otto von Bismarck
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 655 Registriert: 2.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 14:38 |
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Mittags trinke ich nie was. Erst wenn ich zuhause bin. Beim Abendessen z.B.
Und danach wird noch was geschafft. Meistens.
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Antwort 9 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 14:47 |
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Ich muss mal wieder eine Lanze für deutsche Bier brechen. Ich habe das
glück einen gut sortierten Getränkemarkt um die Ecke zu haben... Dieser
wird von einem echten Bamberger geleitet. Neben Craftbieren gibt es so
ziemlich die ganze fränkische und bayrische Palette. Keineswegs ist da von
Einheitsgeschmack zu sprechen. Das verstehe ich unter Kaufbieren, weil man
sie in jedem guten Getränkmarkt kaufen kann.
TV Biere sind wieder eine andere Liga, nun es sind ja alle irgendwie
deutsche Pilsener die da so verkauft werden. Bittburge, Jever, Radeberger,
Warsteiner, Wobei alle im direkten vergleich auch unterschiedlich
schmecken. Ich könnte aber in einer Blindverkostung auch Öttinger nicht von
andern genannten unterscheiden. Es ist nunmal der deutschen Lieblingsbier,
das zu jeder Gelegenheit passt.
Muss ein Bier immer ein Pale Ale oder ein IPA sein? Irgendwie finde ich es
fürchterlich wie immer alles schlecht gemacht wird was wir hier so haben.
Seit doch mal ein bisschen stolz auf unsere Biervielfalt. Und ich
persönlich würde ein Mahr's Bräu hell einem SNPA immer vorziehen. Solche
IPA sind eine sehr gute Ergänzung zu unserem jetzigen Bierangebot, werden
aber nie unsere bisherigen Biertypen ablösen können.
Wer entscheidet eigentlich, was ein gutes Bier ist und was nicht?
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 16:50 |
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Jeder selber natürlich
Stefan
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Antwort 11 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 17:18 |
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Gut, der Bericht behauptet leider was anderes. habe ich das Gefühl. Einfach nur schlecht wie 500 Jahre Bierkultur
und Entwicklung da weg kommen. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 17:47 |
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Was für eine Bierkultur? Mit Fernsehbier, Hell, Dunkel, Weizen und Pils?
Massenbesäufnisse aus Eimern aufm Oktoberfest und Volksfesten? Mit
Salvatorleichen auf dem Nockerberg? Junggesellenabschiede mit saufenden
Horden? Geschmacksverhinderung durchs Märchengebot?
Kultur? Ja ganz langsam wächst da was, man braut Spezialbiere, kümmert sich
um die richtigen Gläser, um die richtige Trinktemperatur, auserlesene
Zutaten, usw. usw.
Gruß
Peter, voller Hoffnung
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 13 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 18:08 |
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Deswegen sprach ich ja von Bierkultur nicht von Trinkkultur. Aber Peter,
wie das nun so ist, bringt das so seine Schattenseiten mit sich. Ich frage
mich auch ehrlich gesagt, wie man seinen Junggesellenabschied in Bamberg
feiern kann. Da verbinde ich ein Bierchen mit einem Kumpel und ein ruhiges
Gespräch damit. Wenn es dann 10 werden, dann kann es schonmal vorkommen,
dass ich den Gehweg in voller breite ausnutzen muss. Verhalte mich dabei
aber eher ruhig um nicht noch mehr aufzufallen. Dann lege ich in mein Bett
und schwöre am nächsten Morgen nie wieder Alkohol zu trinken.
Ich würde aber nie auf die Idee kommen anderen Brügel anzudrohen oder
meinen Mitmenschen durch gröhlendes Liedgut den schlaf zu rauben. Oder gar
einen Stein durch eine Bushaltestellenscheibe zu befördern. Das Problem
sehe ich weniger im Alkohol oder gar im Bier. Es ist nicht leicht sich mit
Bier dermaßen hinzurichten. Ich sage mal das ist mangelnder Respekt vor
anderen Leuten oder deren Eigentum.
Ein Lehrer sagte mal zu mir: " wenn sie der Meinung sind, das Gegenüber von
ihnen sei ein Arschl..., so werden sie 1000 Gründe finden die dafür
sprechen. Leider nicht einen der dagegen spricht."
Was du ansprichst sind die Schattenseiten. Die Sonnenseiten sind aber auch
da und sehr viel schöner. Das Beispiel Oktoberfest.... das meiste was mir
da negativ aufgefallen ist, sind grapschende Italiener und total besoffene
Australier. Ich würde an der Sache aber eher der typischen Geldgier die
Schuld geben. Jeder will da was verdienen, die Reisebranche, die
Bedienungen, die Brauereien und natürlich die Wirte. Neuerdings auch die
Trachtenhäuser mit jahrhundert alter Tradition, handgerfertigt in
Fernost.
Zeige mir eine Nation, die so selbstkritisch ist wie der Deutsche. Leider
bin ich da sehr empfindlich, da es in meiner Stadt noch viel schlimmer ist.
Ich sage ja nicht, dass man alles totschweigen muss, sollte aber auch mal
die schönen Dinge ansprechen und vor allem hervorheben.
Ich wünsche mir in diesem Beitrag auch mal was, dass positiv über deutsche
Bierkultur Berichtet.
[Editiert am 23.3.2014 um 18:22 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 18:32 |
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Servus Jerome, das schöne an der neuen "Bierkraft" ist doch dass man z.B.
schon mit einem Handgriff auch so eingeschlafene Sachen wie Hell und Pils
aufpeppen kann. Ordentlich Aromahopfen in den Whirlpool und der alte Mief
wird vertrieben. Natürlich kostet das Geld und darum wird sich bei den
Standardmarken der Großen vermutlich nicht viel ändern.
Und bitte nicht falsch verstehen. Zum Abendessen und im Bierkeller liebe
ich die fränkischen Untergärigen. Aber am späten Abend beim
"Bierphilosophieren" darf es schon raffinierter hergehen.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 52 Registriert: 7.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 18:42 |
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Hi Gambrinus,
Hab gerad die Diskussion verfolgt und mich über deine Beiträge gefreut.
Stimme voll überein!!
Schönen Abend zusammen.
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Antwort 16 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2014 um 19:03 |
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Jop Peter, sehe ich eigentlich auch. Eine schöne Ergänzung. Habe da nur
empfindlich drauf reagiert, weil ich irgendwie das Gefühl nicht los werde
nur ein Pale Ale oder ein Stout könnte das beste Bier der Welt sein ( was
in sich gar nicht geht, denn jedes Bier ist insich ja ganz anders, so wie
die Geschmäcker eben). Was der deutsche da zusammenbraut ist doch kein
gutes Bier, soll mir dieser Beitrag sagen ?
Und das beste Pils kommt nicht von einer deutschen Brauerei. Das liegt
vielleicht auch daran, dass ein Pils aus der Tschechei kommt. Dann die
Frage, wieviel deutsche Brauereien nehmen an dem Wettbewerb teil? 1 ? und
100 Amerikansiche ?
Ich bin einer Meinung wie jeder hier eine Flasche Bier muss mehr als 50
Cent kosten, bemerke auch dass die Leute eben auch der typische TV
Biertrinker, mehr Geld für Bier ausgeben. Das freut mich sehr. Ich hoffe,
dass gerade kleine Brauereien davon provitieren. Ich mag es auch ganz
gerne, wenn es nicht perfekt ist.
Leider haben große Braureien einen neuen Trend ausgedacht, den ich mache
billiges Bier in ausgefallene Flaschen, Trick. Kleinbrauereien sind auf
Allerweltsflaschen angewiesen und müssen teueres Leergut kaufen. Verlierer
sind die Verbraucher, Kleine Brauereien und die Natur.
So nun habe ich den Post vollends entführt, duck und weg ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 2.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2014 um 08:42 |
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Zitat: | Was der deutsche da
zusammenbraut ist doch kein gutes Bier, soll mir dieser Beitrag sagen ?
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Ich finde nicht, dass der Beitrag das aussagt. Ich finde die Kernaussage
ist, dass die Großbrauereien, die nunmal den Markt beherrschen und damit
auch den Einheitsgeschmack formieren, kanten- und geschmackose Biere
Produzieren - und dies mit einem strammen Blick nach vorne, ohne Rechts und
ohne Links. Und vor allem, dass außer kleinen Brauereien keine Großbrauerei
mehr Experimente wagt.
Natürlich muss nicht jedes Bier das nonplus Ultra sein. Wer einen
Schweinebraten bestellt, will keine Gänsebrust. Ich will auch nicht immer
ein hervorragendes Bier. Ich trinke auch gerne ein "nur" gutes. Für mich
ist z.B. Hacker-Pschorr Kellerbier die Hausmarke, weil es als naturtrübes
und sehr süffiges Gebräu daherkommt und man über den Abend auch mal fünf
davon trinken kann, ohne dass es einem den Hals zuschnürt.
Als Fan von einem dunklen Bier trinke ich auch gerne mal etwas sehr starkes
und kräftiges. Oder auch Rauchbier. Aber dann halt nur eines und nicht
fünf, denn das würde ich einfach nicht reinbekommen
Insgesamt fehlt mir im Getränkemarkt die Alternative. Helles neben Weizen
neben Alkoholfreien - eines gleicher als das nächste. Das "Sonderbierregal"
ist recht kurz und hat außer dem Holzar wenig interessantes zu bieten. Und
was bringt einem das "Staudenzwickl", wenn es zwar ein Exot einer
Kleinbrauerei ist, aber einem persönlich dann doch nicht so recht schmecken
will?
Komischerweise sind Brauerein bei Limonaden deutlich
experimentierfreudiger. Wenn ich an die Zeit der Bier- und
Schnappsmischgetränke denke, die vor guten 10 Jahren angerollt kam...
Allerdings traure ich um die beste Limo der Welt, die leider so schnell
verschwand wie sie kam: Frankenbrunnen Schokobanane
Editha hat die Quotes verhunzt.
[Editiert am 24.3.2014 um 08:43 von Gladii]
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2014 um 10:30 |
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Zitat von Gladii, am 24.3.2014 um
08:42 |
Ich finde nicht, dass der Beitrag das aussagt. Ich finde die Kernaussage
ist, dass die Großbrauereien, die nunmal den Markt beherrschen und damit
auch den Einheitsgeschmack formieren, kanten- und geschmackose Biere
Produzieren - und dies mit einem strammen Blick nach vorne, ohne Rechts und
ohne Links. Und vor allem, dass außer kleinen Brauereien keine Großbrauerei
mehr Experimente wagt.
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Wie können die es wagen, genau das zu produzieren, was der
durchschnittliche Konsument im Supermarkt kauft?
Sauerei, denen sollte man das Geld verdienen verbieten!
Im Ernst, Leute: Industriebier ist doch keine Konkurrenz für anständiges
Bier. Bei uns in der Ecke bauen die Supermärkte mit Fleischtheken
mittlerweile Treppen, Rampen und Zufahrten zu den Parkplätzen der
Discounter nebenan, damit die Kunden ihr Auto zwischen den Parkplätzen
nicht verschieben müssen und bequemer beide Läden erreichen können.
Dass es Industriebier gibt, können wir nicht verhindern. Aber das sind
alles Kunden, die gerne Bier trinken - und damit vielleicht auch mal eine
Flasche teureres Bier trinken oder verschenken möchten. Wer diese als
Kulturbanausen, die alles saufen würden abtut, hat keine Kunden verdient. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2014 um 10:40 |
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BTW: Da kannst du selber was tun: Sprich mal mit dem Betreiber. Zeig ihm,
welche Biere gut sind.
Hier in der Gegend (Münsterland) rüsten die gerade extrem auf. Entweder
lassen die ein Regal durch den Bierzwerg bestücken, oder sie bestellen
selber über den Großhandel.
Hab neulich noch 20-30 Biere aus einem Getränkehandel mitgenommen, darunter
Ayinger Celebrator, Schneiders Eisbock, ein paar Belgier und co.
Da hatte der Chef einfach mal im Katalog bestellt, was für ihn interessant
aussah. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 2.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2014 um 10:58 |
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Ich finde, das siehst Du zu einfach. Das Problem ist nicht, dass sie
Industriebier ohne Geschmack herstellen, das Problem ist, dass sie erst
diesen Geschmack etabliert haben.
Durch das sukzessive Verändern der Rezeptur hin zu immer weniger
Rohstoffeinsatz und immer mehr Chemie wurde der Durchschnittsgeschmack in
eine Richtung gelegt, die mit einem schönen würzigen Bier kaum mehr etwas
gemein hat. Und das ist durchaus die Verantwortung der Industrie. Jemanden,
dem diese Plörre tatsächlich schmeckt, wird kein vollmundiges muffeliges
Lager anfassen, weil das ja viel zu komisch schmeckt. Der Schritt von
Industrie zu Feinkost wird immer größer.
Überlege Dir doch mal, was ein Stadtkind von einer vollreifen türkischen
oder sizilianischen Tomate denken wird, das nur die 08-15
Geschmacklos-Totschlägertomate aus Holland kennt? Richtig: Sieht aus wie
eine Tomate, riecht ganz komisch, ist ekelig matschig und schmeckt auch
viel zu krass nach komisch.
Beim Bier ist es das Gleiche.
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 2.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2014 um 11:00 |
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Das brauche ich hier gar nicht zu versuchen. Der Träger ist Sobi (von daher
wird das ohnehin schon schwierig), andere Märkte gibt es hier nicht mehr.
Ein paar Exoten hat er - wie gesagt - ins Boot geholt. Alles andere wird
schwierig.
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2014 um 11:08 |
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Zitat von Gladii, am 24.3.2014 um
10:58 | Das Problem ist nicht, dass sie
Industriebier ohne Geschmack herstellen, das Problem ist, dass sie erst
diesen Geschmack etabliert haben.
Durch das sukzessive Verändern der Rezeptur hin zu immer weniger
Rohstoffeinsatz und immer mehr Chemie wurde der Durchschnittsgeschmack in
eine Richtung gelegt, die mit einem schönen würzigen Bier kaum mehr etwas
gemein hat. |
Ähm, du weißt schon, wie "Deutsches Pils" definiert ist, oder?
http://www.bjcp.org/2008styles/style02.php
HÖCHSTENS ein leichter Malzcharakter, ansonsten bitte so schlank es geht.
Keine Fruchtigkeit.
Ja, die üblichen Fernsehpils haben auch kein enrstzunehmendes Hopfenaroma
mehr, das stimmt.
Aber wenn du ein malziges Bier haben willst: Bei uns die Märkte haben
abseits der Sauerländer auch immer ein paar andere Biere stehen, darunter
auch Münchner Helles, Märzen, Zwickl (ok, die sind schrecklich), Alt,
"Landbier".
Und ja, die industriell hergestellten dort schmecken auch malzig. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2014 um 11:15 |
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Oh je, tolle Diskussion mal wieder.
Was mich an Industriebeir eigentlich am meisten ärgert sind die
Biermischgetränke.
Da ist man so stolz auf sein RHG und mixt dann das Bier mit Tod und Teufel,
nur um Überkapazitäten los zu werden.
Und dabei verlernt eine ganze Generation, wie Bier wirklich schmeckt.
Und nachher jammert man über fehlende Konsumenten.
Man kann Bier auch aromatsisch und dadurch interessant machen, ohne es mit
Grapefruitsaft zu mischen.
Stefan
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Antwort 24 |
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