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Autor: Betreff: Oldham Mild 1987 - Dünnbiersuppe? BIAB
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Charles
Beiträge: 130
Registriert: 28.8.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 13:40  
Die englischen Bierstile faszinieren mich, derzeit probiere ich einige Mild-Rezepte aus.

Nach einigem Stoebern im www bin ich auf dieses Rezept gestoßen, das klingt schon mal nicht schlecht: http://barclayperkins.blogspot.co.at/2012/05/lets-brew-wednes day-oldham-1987-mild.html

Die im Rezept angegebene OG Gravity von 1.033 verwundert mich etwas, das wären ja nur 8,28 Brix, so eine dünne Biersuppe habe ich noch nie getrunken, das ist ja Wasser mit einem Hauch von Getreide-Geschmack :o :puzz:

Egal, ich bin tollkühn genug, dieses Rezept nachzubrauen, aber etwas stärker sollte es schon sein, und ein bisserl mehr Geschmack wäre auch nicht schlecht.

Im Rezept ist Invert Zucker No.1 vorgesehen, nichtsdestotrotz habe ich ein Invert No.2 gekocht, das schmeckt mir wesentlich besser und vielschichtiger.

Also ich habe ein Kilo Demerara Rohrzucker, 90g Fruchtzucker, 1 Liter Wasser und 4ml Milchsäure hergenommen und gekocht. Bis 90°C ist es schnell raufgegangen, aber ab da wird es zäh:



Dieses Bild zeigt den Zuckersirup nach ca. einer Stunde bei 114 bis 117°C:



Invert Zucker No.2 wird, wenn man es zwei Stunden bei 115°C kocht, das schaut nun so aus:






Kaum war der Zuckersirup fertig, schon habe ich das Malz abgewogen und geschrotet. Mein Rezept, leicht abgeändert nach Bauchgefühl:

4kg Maris Otter
400g Cara Red
80g Chocolate Malt
250g Invert No.2


Ich braue derzeit nur noch mit der BIAB Methode, das ist für die kalte Jahreszeit draußen schlichtweg ideal, denn 4-stündige Abmaisch-Aktionen bei Minusgraden sind wirklich sinnlos.

Mein Setup, bestehend aus Hendi-Platte, 50 Liter Contacto-Topf und ein Brew-Bag aus Kanada, funktioniert wirklich wunderbar:



Hier beim Einmaischen von knapp 4,5 Kilo Malz in 35 Liter Wasser. Es wurde bei 73°C eingemaischt, daraus ergibt sich nach 5 min. Rühren genau 69,5°C



Nun Deckel drauf:



Und mit einer alten Winterjacke zugedeckt:



Nach 120min. wird der Deckel abgenommen:



Nach dem schnellen Umrühren zeigt der Thermometer genau 67,5°C an, also die Temperatur ist in 120min. nur 2°C gefallen, bei einer Außentemperatur von ca. 16°C

Nun gleich abgemaischt, also das Bag zusammengeschnürt und in drei Schritte aus dem Topf gehoben:





Ausschlagswürze war an die 32 Liter und genau 8,8 Brix, und nach dem Aufkochen habe ich das Invert Zucker zugegeben, danach zeigte der digitale Refraktometer genau 9,5 Brix an.

Nun wurden 3 Liter kochendes Wasser und 25g Styria Goldings Celeia 4,1% zugegeben, und 20min. vor Kochende 15g.



Nach dem Umfüllen ins Gärfass sind dabei rausgekommen: ca. 30 Liter Anstellwürze mit ganz genau 10 Brix :D

Und heute mittags habe ich die Windsor Hefe zugegeben. Das Wyeast 1318 London Ale III habe ich nicht hergenommen, das hebe ich mir noch auf.


Ich bin nun sehr gespannt, was dabei rauskommt :cool:


Charles


[Editiert am 23.3.2014 um 13:51 von Charles]
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 13:48  
Top! Dein Invert No2 ist übrigens deutlich dunkler geraten als meiner und so wohl näher am Original.

Edit: Die 1318 ist wirklich eine spitzen Hefe. Wenn man auf (leichte) Britische Biere steht lohnt sich der Kauf. Mein bisheriger Favorit.


[Editiert am 23.3.2014 um 13:50 von Kurt]



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Charles
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 13:56  
Ich warte nur auf dieses Mild ab, wie es wird und wie es schmeckt. Schmeckt es wider Erwarten gut und unter Anführungszeichen vollmundig und malzig, na dann braue ich es nochmal nach, da dann nehme ich die 1318 Hefe her.

Danke für Dein Feedback, Kurt :)
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 16:09  
Hi Charles,

ich finde es super, dass endlich die Milds wieder von den Hobbybrauern gewürdigt werden. Nach den Jahren der Übermacht amerikanisch geprägter Pale Ales eine wahre Wonne... :)

Zur Kritik:

Das hohen Einmaischen finde ich super. Das sollte typisch sein und für unvergärbare Dextrine sorgen. Schüttung und Invert ist auch gut. Nr. 2 sorgt dann eben für ein wenig mehr Farbe und Geschmack. Zur Not wird es eben ein Dark Mild oder etwas dazwischen.

Der Hopfen ist allerdings untypisch. Celeia ist ein Abkömmling des Supersteirer "Aurora" und einem slowenischen Wildhopfen, meine ich? Die Aurora selbst stammt wohl vom Northern Brewer ab..?

Anders wäre es mit dem Styrian Goldings gewesen. Der wird gerne für englische Milds genommen, weil er ein Abkömmling des Fuggle ist.
Finally the Best wäre natürlich der EKG gewesen. Der steht auch im Rezept...

Aber warte erst mal die erste Kostprobe ab. Ich glaube das wird sehr gut schmecken!

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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braugnom
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 16:15  
Hallo Charles,

ich muss mich Rene anschließen!

Was mich allerdings wundert ist wieso dein Invert No2 so dunkel geworden ist. Meiner war doch etwas heller. Kannst du den Invert geschmacklich beschreiben? Meiner lag irgendwo zwischen Bratapfel und Quittenbrot.

Grüße,
Max


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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 17:18  
Bratapfel und Quittenbrot trifft den Nagel auf den Kopf! So schmeckt meiner auch.


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Charles
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 18:32  
@ Flying:

Deine Kritik ist schon richtig, aber was soll ich tun, wenn mein an die 1 Jahr in der Tiefkühltruhe liegendes Fuggles Dolden beim Aufbrechen gestern schon penetrant kasfuaßlert stinkt? ;(

Und einen anderen englischen Hopfen habe leider nicht mehr rumliegen, also habe ich kurzerhand den Styrian Golding Celeia hergenommen, der wird schon irgendwie auch passen. Nur ja kein amerikanischer Hopfen in ein Mild reinstopfen! ;)


Das Zuckerrohr war schon von Haus aus dunkelockerfarben, gleich nach dem Einrühren hat er die Farbe wie auf dem ersten Bild gezeigt. Die dunklere Farbe hat sich erst nach eineinhalb Stunden bei 115°C gebildet. Ich bin beim Kochen nicht über 117°C gekommen, Thermometer hat den Kochwassertest einwandfrei bestanden.

Jawoll, Bratapfel, Quittenbrot, Zuckerwatte, intensiv karamellig, sehr interessanter und vielfältiger Geschmack :D


Charles
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 20:04  
Charles,

hast du dem Karamel bewusst draussen gelassen?

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Charles
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 22:08  
Ist wirklich nicht einfach, Ingo. Die Süße erschlägt Dich, wenn Du einen halben Teeloeffel probierst.
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2014 um 22:56  

Zitat von Charles, am 23.3.2014 um 22:08
Ist wirklich nicht einfach, Ingo. Die Süße erschlägt Dich, wenn Du einen halben Teeloeffel probierst.


Soll ja auch in der Würze, nicht im Mund ;)

Das dir dein Mild schmeckt Charles, es sind 'gefährlich' trinkbare Biere. Halten den Brauer in Trab :)

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Charles
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 14:21  
Hehe, ich hoffe doch sehr, daß es sehr trinkbar wird, vor allem für meine Sommerparty :D

Meine Sommerparty in 2013 hat ziemlich jäh geendet, den Gästen und mir standen neben Prosecco nur noch mein Maibock, Stout, dunkles Weizen und Samba Ale, bis auf den Maibock alle um die 14° Plato, zur Verfügung :redhead:

Diesen Fehler mache ich nicht noch einmal :P


Also den Sud habe ich schon verkostet vor dem Anstellen, es schmeckt kräftig getreidig, nicht so süß und malzig wie gewohnt (no na!) und mit einer leichten Bittere. Nächste Verkostung gibt es beim Abfüllen, da erstatte ich Bericht :)


Charles
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Charles
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 11:53  
Sodala, nach 13 Tage in der Hauptgärung habe ich heute abgefüllt.

Überraschenderweise schmeckt das Jungbier sehr gut, es schmeckt vollmundig und harmonisch, es ist Substanz vorhanden, für ein Bier mit 9,7° Plato sehr erstaunlich :D

Die Windsor Hefe hat es auf 69% scheinbare Endvergärung runtergeknabbert, das sind 3,5 vol.% Alk :)

Nächster Verkostungsbericht erfolgt in 2 Wochen :)



Charles


@ Edit: Bild eingefügt, so schaut das Bier aus, ein klassisches Brown Mild? Eure Meinung dazu?



[Editiert am 8.4.2014 um 11:08 von Charles]
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