Die englischen Bierstile faszinieren mich, derzeit probiere ich einige
Mild-Rezepte aus.
Nach einigem Stoebern im www bin ich auf dieses Rezept gestoßen, das klingt
schon mal nicht schlecht:
http://barclayperkins.blogspot.co.at/2012/05/lets-brew-wednes
day-oldham-1987-mild.html
Die im Rezept angegebene OG Gravity von 1.033 verwundert mich etwas, das
wären ja nur 8,28 Brix, so eine dünne Biersuppe habe ich noch nie
getrunken, das ist ja Wasser mit einem Hauch von Getreide-Geschmack
Egal, ich bin tollkühn genug, dieses Rezept nachzubrauen, aber etwas
stärker sollte es schon sein, und ein bisserl mehr Geschmack wäre auch
nicht schlecht.
Im Rezept ist Invert Zucker No.1 vorgesehen, nichtsdestotrotz habe ich ein
Invert No.2 gekocht, das schmeckt mir wesentlich besser und
vielschichtiger.
Also ich habe ein Kilo Demerara Rohrzucker, 90g Fruchtzucker, 1 Liter
Wasser und 4ml Milchsäure hergenommen und gekocht. Bis 90°C ist es schnell
raufgegangen, aber ab da wird es zäh:
Dieses Bild zeigt den Zuckersirup nach ca. einer Stunde bei 114 bis
117°C:
Invert Zucker No.2 wird, wenn man es zwei Stunden bei 115°C kocht, das
schaut nun so aus:
Kaum war der Zuckersirup fertig, schon habe ich das Malz abgewogen und
geschrotet. Mein Rezept, leicht abgeändert nach Bauchgefühl:
4kg Maris Otter
400g Cara Red
80g Chocolate Malt
250g Invert No.2
Ich braue derzeit nur noch mit der BIAB Methode, das ist für die kalte
Jahreszeit draußen schlichtweg ideal, denn 4-stündige Abmaisch-Aktionen bei
Minusgraden sind wirklich sinnlos.
Mein Setup, bestehend aus Hendi-Platte, 50 Liter Contacto-Topf und ein
Brew-Bag aus Kanada, funktioniert wirklich wunderbar:
Hier beim Einmaischen von knapp 4,5 Kilo Malz in 35 Liter Wasser. Es wurde
bei 73°C eingemaischt, daraus ergibt sich nach 5 min. Rühren genau
69,5°C
Nun Deckel drauf:
Und mit einer alten Winterjacke zugedeckt:
Nach 120min. wird der Deckel abgenommen:
Nach dem schnellen Umrühren zeigt der Thermometer genau 67,5°C an, also die
Temperatur ist in 120min. nur 2°C gefallen, bei einer Außentemperatur von
ca. 16°C
Nun gleich abgemaischt, also das Bag zusammengeschnürt und in drei Schritte
aus dem Topf gehoben:
Ausschlagswürze war an die 32 Liter und genau 8,8 Brix, und nach dem
Aufkochen habe ich das Invert Zucker zugegeben, danach zeigte der digitale
Refraktometer genau 9,5 Brix an.
Nun wurden 3 Liter kochendes Wasser und 25g Styria Goldings Celeia 4,1%
zugegeben, und 20min. vor Kochende 15g.
Nach dem Umfüllen ins Gärfass sind dabei rausgekommen: ca. 30 Liter
Anstellwürze mit ganz genau 10 Brix
Und heute mittags habe ich die Windsor Hefe zugegeben. Das Wyeast 1318
London Ale III habe ich nicht hergenommen, das hebe ich mir noch auf.
Ich bin nun sehr gespannt, was dabei rauskommt
Charles
[Editiert am 23.3.2014 um 13:51 von Charles]