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Autor: Betreff: Gärung und Reifung in 1Liter Bügelflasche, erst bitter dann aromatisch
Newbie
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Beiträge: 4
Registriert: 21.1.2014
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 18:37  
Hallo zusammen,
seit Dezember bin ich nun auch stolzer Besitzer eines kleinen Braumeisters und habe schon fleißig meinem neuen Hobby gefröhnt und folge aufmerksam den interessanten Beiträgen hier!

Nun habe auch ich eine Frage: Bei meinem dunklen Weizen aus der 1 Liter Flasche schmeckt nach der Reifung der erste halbe Liter im Abgang sehr bitter. Der zweite halbe Liter hat dann aber ein grandioses Hopfenaroma und ist kaum noch bitter. Könnt Ihr mir erklären wie es dazu kommt? Da es mein zweiter Sud war, habe ich noch keinen Vergleich mit den anderen Suden, die noch nicht so lange gereift sind.
Ist das "Bitterhopfenaroma" leichter als das "Aromahopfenaroma"? :o

Kurz noch wie ich vorgehe:
Ich zwacke nach dem Brauen immer etwas von dem jungen Bier ab und friere es ein. Das restliche Bier vergärt eine Woche im Gärfass. Dann kommt die abgezwackte Würze ins Gärfass hinzu. Wenn sich die Hefe über die frische Würze freut, kommt alles in die Flaschen, wo es auch nochmal eine Woche vergärt und schön Kohlensäure aufnimmt. Also alles brav nach dem Braumeister Handbuch :)

Danke schon mal im Voraus für Tipps!
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Senior Member
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Der Rossberger
Beiträge: 172
Registriert: 4.9.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 18:58  
Hallo xxx,

erstmal willkommen im Forum!

Zu Deiner Frage: eine Schichtung der Hopfenkomponenten in der Flasche dürfte es nicht geben - spätestens beim Einschenken vermischt sich eh wieder alles.
Die unterschiedliche Wahrnehmung der Bitterstoffe kann ich nicht erklären - vielleicht gewöhnt sich der Gaumen beim Genuss irgendwie daran.
Die aromatischen und mit der Nase wahrnehmbaren Hopfenkomponenten entfalten sich jedoch, wie ich schon öfter beobachtet habe, erst einen Moment nach dem Einschenken richtig, vergleichbar mit Rotweinen. Ob bei Bier jedoch auch der Kontakt mit Sauerstoff oder eher die Entgasung von CO2 ursächlich ist, weiss ich nicht.

VG Oliver


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...der letzte von den V8 Abfängern. 'N echter Oldtimer.
Wär 'n Jammer wenn man den in die Luft jagen würde...
Profil anzeigen Antwort 1
Newbie
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Beiträge: 4
Registriert: 21.1.2014
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 19:40  
Hi,
also wir haben zu zweit die beiden Halben parallel verköstigt. Ein "Atmen" des Bieres kann ich also ausschließen. Der exakt selbe Effekt war mir auch schon bei alleiniger Verköstigung aufgefallen, aber da wollte ich meinen Sinnen nicht recht glauben bzw. dachte auch an einen "Atmeneffekt" - es ist also reproduzierbar.

Das mit dem Vermischen glaube ich gerne, weshalb ich wohl in Zukunft weniger die 1l Flaschen verwenden werde und mehr 0,5er abfülle.

Danke,
Manuel
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Junior Member
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Beiträge: 18
Registriert: 24.11.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 19:47  
Hallo und herzlich Wilkommen!

Ich vermute auch, dass sich deine Geschmacksknospen an die Bittere gewöhnen und die zweite Hälfte der Flasche daher nicht mehr so bitter schmeckt. Die Erfahrung, dass man sich an die Bittere eines Bieres gewöhnen kann/muss, habe ich immer wieder gemacht. Leuten, denen dieses oder jenes Bier zu bitter ist, rate ich oft, einfach mal ein zweites oder drittes Bier zu trinken - oft mit Erfolg hinsichtlich ner Meinungsänderung zur Bittere.
Dass sich das Hopfenaroma in der zweiten Flaschenhälfte verstärkt, geht sicherlich zum einen einher mit einer Änderung der Geschmacksempfindung (ähnlich wie bei der Bittere) im Laufe des Trinkens. Vorgänge wie Oxidation, CO2-Entbindung oder Erwärmung des Bieres würde ich als Ursache aber auch nicht ausschließen.

Eine Entmischung/Schichtung von gelösten Stoffen im Bier als Ursache ist definitiv ausgeschlossen.

Grüße vom Blausieder
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Rudiratlos
Beiträge: 546
Registriert: 2.2.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 20:13  
Kann es sein, dass beim Einschenken ins 2. Glas mehr Sediment vom Flaschenboden mit rein kam als ins erste Glas?
Unterschiedliche Mengen von Bodensatz im Glas könnten den sensorisch festgestellten Unterschied doch erklären?
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Alt-Phex
Beiträge: 854
Registriert: 1.2.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 22:04  

Zitat von Rudiratlos, am 24.3.2014 um 20:13
Kann es sein, dass beim Einschenken ins 2. Glas mehr Sediment vom Flaschenboden mit rein kam als ins erste Glas?
Unterschiedliche Mengen von Bodensatz im Glas könnten den sensorisch festgestellten Unterschied doch erklären?


Das wäre jetzt auch meine Diagnose gewesen. Im Grunde ja auch die einzig logische.


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Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
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afri
Beiträge: 876
Registriert: 17.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 22:33  
Würde ich bestätigen wollen. Meine untergärigen Maiböcke schmecken mir sedimentarm eingeschenkt astrein, sobald aber nur ein wenig mehr Schlotz mitkkommt, ist der Geschmack und das gesamte Empfinden fast komplett anders. Das kann und wird die Ursache bei des TE Eindruck sein.
Achim
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Neubierig
Beiträge: 641
Registriert: 4.11.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 22:48  
Ich habe diese Phänomenon auch bei Hefeweizen bemerkt - entweder mein eigne, oder Kaufbier. Sehr oft hat die Hefe die Effekt, das Bier sanfter zu machen. Ein Nachteil von 1l Flaschen?
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Horstibus
Beiträge: 1101
Registriert: 2.4.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2014 um 23:27  
Ich finde auch, dass zu viel Hefe den Geschmack stark beeinträchtigt, es schmeckt dann hefig bitter und sehr viel vom Geschmack ist dann maskiert. Soweit ich das richtig verstanden habe, schmeckt der Teil mit mehr Sediment (der letzte halbe Liter) dem TE besser.
Kann sein, dass hier die Hefe den Hopfengeschmack "abrundet" oder überdeckt.
Mir hingegen schmeckt der klarere Teil mit weniger Hefe in der Regel besser.

2-Liter Siphons mit Hausbräu sind da nicht sehr empfehlenswert, da man locker 0,1 Liter Bier an das Hefesediment verliert.


[Editiert am 24.3.2014 um 23:29 von Horstibus]



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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.

Die Hopfung stirbt zuletzt...
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Basti_H
Beiträge: 532
Registriert: 30.12.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 00:01  
Hallo Manuel,
mach doch einfach mal einen vergleichbaren Test. Nimm zwei Gläser und schütte beide Hälften der 1 Liter Flasche direkt nacheinander ein. So kannst du beide "Proben" unter gleichen Bedingungen testen und kannst die Punkte Temperatur und "atmen" ausschließen oder bestätigen. Das bringt dich dann vielleicht nicht zur endgültigen Antwort, aber immerhin kann man dann schon eingrenzen.

Ciao Basti


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Wetterauer Hausbräu
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Ursus007
Beiträge: 742
Registriert: 7.8.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 09:25  
Moin,

ich möchte aber auch das Thema Temperatur nochmal "aufwärmen" (wie passend ...):

Ganz besonders ist es mir bei meinem selbstgebrauten Kastanienbier aufgefallen. Na gut, ich hatte es auch direkt aus dem Nachreifungskühlschrank genommen und bei knapp über 0°C - im Glas dann ca. 3...5°C - war es recht bitter und wenig körperreich. Eine halbe Stunde später hatte das gleiche Glas (nicht neu mit Hefe nachgeschenkt, sondern nur ausgegast und erwärmt) einen wunderbaren und vollmundigen Geschmack, die Bittere war nicht mehr so präsent. Und Dein dunkles Weizen sollte ja auch nicht zu den ganz Schlanken gehören ...

Ich denke, einem Pils tun tiefere Trinktemperaturen gut, einem malzigeren Bier eher nicht, denn die Süße, Malzigkeit und Vollmundiglkeit werden durch die Kälte unterdrückt.

Natürlich muß man das Thema Hefe auch als weiteren Aspekt mit beachten.

Grüße,

Ursus


[Editiert am 25.3.2014 um 09:30 von Ursus007]



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Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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Beiträge: 52
Registriert: 8.5.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 10:19  
Das Thema "Aufwärmen" kann ich auch so bestätigen. Ist mir besonders bei meinem Stout aufgefallen.

Bei meinem dunklen Weizen (gestopft mit 2g/ltr Willamette, vergoren mit der 3068) hatte ich den Eindruck, dass die Stopfaromen stärker waren, wenn ich etwas Bodensatz mit eingeschenkt habe. Kann jemand diesen Eindruck betätigen?


[Editiert am 25.3.2014 um 10:19 von TOBIer]
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