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Autor: Betreff: Erhöhung des Ausschlags und Experimentalsud
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SINS
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 10:23  
Hallo Forum!

Gestern hatte ich meinen achten Brautag. Das erste Mal habe ich Ende Juli 2013 gebraut. Mittlerweile fühle ich mich recht sicher und somit habe ich mein Ausschlagvolumen erhöht. Bisher waren es immer "nur" ca. 20Liter. Aber ihr wisst ja wie das ist, bis das Bier endlich reif ist, ist nicht mehr viel übrig... Also gab es nur eine Lösung: Endlich die Kapazität meiner Anlage ausschöpfen.

Nun zum wichtigsten, den Bildern:

Früh um neun Uhr steht das Setup.
Wie ihr seht, habe ich eine Gaskocher-Anlage mit einer 50Liter Braupfanne.


Die Schüttung mit Wiener, Münchner, Rauchmalz und Cara hell.
Links die Zutaten für mein Experiment, aber dazu später mehr...


Einmaischen.


Bei mir wird noch mit der Hand gerührt und das wird auch so bleiben. Ganz traditionell.


Während der Maltoserast (40Minuten) gibt es erstmal Frühstück. :D


Die Jodprobe war nach weiteren 20Minuten bei 72 eindeutig negativ. Die mache ich normalerweise gar nicht mehr, aber für den Bericht schon.


Bei Abmaischtemperatur 78Grad wird umgeschöpft (eigentlich mit Handschuhen). Natürlich per Hand!


"Pfannevoll" hat mein 30Liter Läuterbottich festgelegt. Theorie und Praxis waren sich einig. Neu ist die Isolierung.


Die Würze läuft klar, es kann geläutert werden. (Hier mit Handschuhen!).


Vorderwürzehopfung mit 24g Spalter Select.


Mein eigens entwickelter Anschwänzer. Funktioniert sehr gut!
Zwischendurch habe ich mit einem großen Küchenmesser den Treberkuchen aufgeschnitten.
Das Läutern lief somit bestens und deutlich besser als sonst. (-> Panzerschlauch).


So sieht dann das wallende Kochen aus. Aufgeheizt habe ich ab 2/3 des Nachgusses und fast punktgenau mit Läuterende die 100Grad erreicht!
Nochmal 24g Spalter Select.


So einen deutlichen Würzebruch hatte ich vorher auch noch nicht. Es hat sich eine richtig dicke Haut gebildet. Später beim Whirlpool gab es riesige Flocken wie Eierstich in süß-saurer Suppe vom Chinamann!

Ab hier habe ich leider nicht mehr fotografiert. Ich hab´s schlichtweg vergessen, weil ein Freund kam und wir Bier verkostet haben. Zudem lief ja noch mein Experiment nebenher.

Anschließend habe ich in zwei große Gäreimer umgeschlaucht und über Nacht abkühlen lassen.
Am Ende wurden es 39,5Liter! Mein Ausstoß hat sich fast verdoppelt! :thumbup:
Berechnete Sudhausausbeute liegt bei 67%. Bestes Ergebnis bisher.
Angestellt habe ich mit zwei Päckchen Nottingham.

Und jetzt zum Experimentalsud:

Inspiriert von Bike_NW und seinem Maisflockenbier habe ich mir ein Kilogramm 5-Kornmischung(Müsli) geholt. Dazu noch hundert Gramm Cranberries.


Einmaischen auf den gebrauchten und enzymhaltigen Treber des Hauptsudes.


Auffüllen mit 6Litern 75Grad heißem Wasser. Umgerührt und versucht mit einer absteigenden Bottichmaische jodnormal zu werden.

Leider wurde es nach über drei Stunden nicht jodnormal. Eigentlich dachte ich beim Verhältnis 7,5kg Malztreber : 1kg Rohfrucht wäre das kein Problem. Wo lag der Fehler? Evtl. zu heiße Nachgüße und die Enzyme waren hinüber? 5-Kornmüsli eignet sich nicht, weil...?


Ich habe dann trotzdem weitergemacht und abgeläutert. Bei 6Litern Ausschlag habe ich mit dem Kochen begonnen. Hopfen dazu.
Ein wenig Zucker oben drauf, weil ich wenig Stammwürze hatte (ca. 5Brix von den Cranberries???).
Bevor ich alles wegschütte habe ich heute mit ein wenig Nottingham angestellt. Ganze vier Liter
Mal sehen was rauskommt.

Rentabel war das Experiment nicht. Das hat soviel Zeit gekostet - für vier Liter.
Aber das haben Experimente so an sich.

Insgesamt gesehen war es ein wirklich toller und gelungener Brautag. Der genial abgelaufene, fehlerfreie Hauptsud macht alles wett!

Viele Grüße,

SINS.


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Gut Sud, SINS.
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 11:12  
Nicht schlecht . Danke für die Doku!

Da mußt Du aber ganz schön Lüften, um das viele Wasser wieder aus der Küche zu bekommen!

Noch eine Anmerkung: in Deinem Treber dürften eigentlich gar keine Enzyme mehr gewesen sein - darum hast Du ja auf 78°C aufgeheizt, um sie zu denaturieren.

Die 5°P waren sicherlich noch Zucker aus dem Treber.

Was war denn das Ziel des Experiments?

Ich wäre anders an die Sache herangegangen: Rohfrucht kochen, abkühlen und dann bei unter 70°C eine Hand voll PiMa dazu...

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 12:07  
In den ausgewaschenen Trebern befinden sich kaum noch Enzymen. Erstens werden sie durch die 78° C schon geschädigt und zweitens gehen Enzymen in Lösung. Sie befinden sich also hauptsächlich in der Vorderwürze.


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Fixx
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 12:14  

Zitat von Bierwisch, am 26.3.2014 um 11:12




Noch eine Anmerkung: in Deinem Treber dürften eigentlich gar keine Enzyme mehr gewesen sein - darum hast Du ja auf 78°C aufgeheizt, um sie zu denaturieren.




Falsch, bei 78°C sind die Enzyme noch nicht denaturiert. Es wird einerseits wegen der Spelzenauslaugung nicht höher abgemaischt und andererseits steht die Viskosität (je höher umso besser)
=>78°C.
Zudem sind bei dieser Temperatur enzymatische Vorgänge noch möglich (zwar langsam, aber immerhin)Dies dient zur evtl. restlichen Umwandlung da evtl. nicht 100% der Stärke umgewandelt wurde.
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 12:15  
Ich schließe mich der Meinung meiner Vorredner an. Beim nächsten Mal die Rohfrucht kochen und dann mit etwas frischem Malz versetzen und Maischen. Ein Gaskocher in der Küche? Mach Dir bitte mal Gedanken über nen Abzug. Abgase und erhebliche Mengen Wasserdampf möchte ich nicht im Wohnraum haben ...


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SINS
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 14:48  
Danke für die Kommentare.
Zitat:
Was war denn das Ziel des Experiments?

Ziel war, den gebrauchten Treber noch sinnvoll zu nutzen, ohne ihn einfach wegzuwerfen. Somit kam die Idee Rohfrucht zuzugeben und die vorhandenen Enzyme zu nutzen.
Ich bin da ganz bei Euch: Es werden wohl kaum mehr Enzyme drin gewesen sein. Warum auch immer.

Beim nächsten Mal wird wohl doch wieder ein Treberbrot daraus.

Zum Gaskocher und den Abgasen: Die Fenster sind auf, die Abzugshaube auf Maximalleistung und die Terrassentür groß auf. Es herrscht also permanenter Durchzug. Schon soviel, dass ich abends nen steifen Nacken hatte. :( Also Entwarnung, trotzdem bin ich dankbar für den Hinweis.


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_Heiner
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 14:58  
Gude,

Spannend das Experiment.
In Müsli sind doch normalerweise nur Flocken, also kann man das Kochen weglassen.
Ich würde glaube ich einfach noch eine Handvoll PiMA zugeben, und dann wie geschehen, eine Kombirast machen.
Der alte Treber würde aber immer noch als Filterbett dienen, und die letzten Reste Zucker könnte man auch noch auswaschen.
Probier ich vielleicht auch mal aus.

Grüße,

_Heiner
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 14:59  

Zitat von SINS, am 26.3.2014 um 14:48

Ich bin da ganz bei Euch: Es werden wohl kaum mehr Enzyme drin gewesen sein. Warum auch immer.


Die Antwort wurde eigentlich schon gegeben:
Die Enzyme, oder was davon übrig bleibt, befinden sich in der Würze in Lösung.
Drum kocht man bei Dekoktion auch zu Beginn Dickmaische, da man somit die Enzyme schont, die in der Dünnmaische verbleiben.
Dann hast Du den Treber noch zusätzlich mit Anschwänzwasser ausgewaschen, da dürfte wirklich nicht mehr viel drin sein.
Und wenn, dann eh nur noch Alphaamylase in ganz geringen Mengen.

Zitat:
Der alte Treber würde aber immer noch als Filterbett dienen, und die letzten Reste Zucker könnte man auch noch auswaschen.

Und die ganzen Gerbstoffe aus den Spelzen.
Man kann es mit so was auch übertreiben, manche brauen nicht um sonst nur Vorderwürzebier...


Stefan


[Editiert am 26.3.2014 um 15:00 von Boludo]
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Horstibus
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 15:03  
Bekommt man beim wiederverwenden des ausgelaugten Trebers nicht noch ziemlich viele Gerbstoffe ins Bier?


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.

Die Hopfung stirbt zuletzt...
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 15:13  
Hey SINS, coole Idee zum Anschwänzen mit der Flasche....

Wie ich sehe trinkst du aus einem Barre Glas, kommst du aus dem "Barre-Land"?


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Grüße

Friedrich
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SINS
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 18:35  
Nicht ganz Barre-Land. Eher Schaumburger Land.
Aber die Gläser sind sehr schön mit dem Goldrand in 0,3l. :)


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Gut Sud, SINS.
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red_folder.gif erstellt am: 27.3.2014 um 10:27  
Die Idee mit der durchgesäbelten Flasche ist wirklich genial. Wie groß sind die Löcher ungefähr?
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SINS
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red_folder.gif erstellt am: 27.3.2014 um 10:33  

Zitat:
Die Idee mit der durchgesäbelten Flasche ist wirklich genial.

Ich weiß :D .

Zitat:
Wie groß sind die Löcher ungefähr?


Genau einen Nadelpieks. Ca.20 bis 30 Löcher.


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Gut Sud, SINS.
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