Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.3.2014 um 18:17 |
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Heute gibt's Gartenarbeit, von daher muss das Brauen knapp ausfallen.
Kleine Menge, keine Nachgüsse, nur Vorderwürzehopfung. SMASH (single malt
and single hops) mit Münchner Malz und Tettnanger Hopfen.
Kombirast in der Kühlbox mit Panzerschlauch. Nach dem Einmaischen kann ich
mich 1h der Gartenarbeit widmen.
Läutern direkt in den Einkocher. Der Hopfen wartet schon. Hahn aufdrehen,
weiter zur Gartenarbeit. Ohne Nachgüsse kann mir Kanalbildung egal sein.
10L Würze kochen auch im billigsten Einkocher wallend. Wieder 1h frei für
anderes.
Aus dem Einkocher in das Gärfass. Mit Whirlpool und Panzerschlauch bleibt
der meiste Schnodder draußen. Dann nur noch ein paar Stunden in den kalten
Keller stellen und mit Trockenhefe anstellen.
Wenig Equipment, wenig Arbeit, wenig zum reinigen. So bekomm ich auch in
einem schon verplanten Tag noch ein bisschen Brauen unter.
[edit] Beim Anstellen nochmal gemessen, Stammwürze war deutlich zu hoch.
Bei der kleinen Menge verdunstet halt doch viel aus dem Einkocher.
Runterverdünnt auf 14ºP, das sollte für heute genügen.
[Editiert am 29.3.2014 um 18:19 von cyme]
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2014 um 18:30 |
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Und wenig Bier
Schöner Bericht in dem man mal sieht, wie einfach es gehen kann.
Aber da hätte doch sowohl in die Kühlbox als auch in den Einkocher locker
das doppelte reingepasst, oder?
Doppelt so viel Bier bei gleicher Arbeit wär doch auch nett, oder?
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.3.2014 um 18:41 |
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Die Ausbeute ist klein, ja. Bei einem Rezept das ich mir aus dem Ärmel
geschüttelt habe zur Resteverwertung war ich lieber etwas vorsichtig. Ich
lebe bis Ostern ohne Alkohol und hab noch eine große Menge CDA im Keller
auf mich warten. Nicht zuletzt freu ich mich schon auf meinen nächsten Sud
für den ich erst noch die Zutaten brauche.
Ach ja, noch eins: Bei der doppelten Menge müsste ich Nachgüsse machen und
mich um überkochen sorgen.
Ich kann mir wenig Bier ganz gut schönreden wenn's sein muss... das nächste
Mal kommen wieder 20L raus.
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 12.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2014 um 18:59 |
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Hallo Cyme,
klasse Bericht und ganz nebenbei einen neuen Bierstil kreiert ... Beer to
go ! Ich bin gespannt wie der Stoff schmeckt.
Viele Grüße,
Björn
Edit sagt, ich möge mich auch mal vorstellen. Recht hast Du, Edit, folgt
mit dem Bericht von morgigen Sud.
[Editiert am 29.3.2014 um 19:01 von Schautamaeki]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2014 um 19:10 |
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 12.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2014 um 19:30 |
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Hallo Ruthard,
auch ein feines Beispiel! Mir fehlt einfach häufig die Zeit zum Brauen,
Beruf usw. und wenn dann doch mal Zeit ist bekommt die Brut etwas
Extrazeit. Ein Sud in 2-3 Stunden, das hätte und wäre in jeden Fall besser
als das Fernsehprogramm um 20h15. Mehr davon!
Viele Grüße,
Björn
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.3.2014 um 20:00 |
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Whirlpoolhopfen war angedacht,
aber der Braurechner sagte mir dass ich nicht genug hopfen habe um damit
auf die gewünschte Bitterung zu kommen.
Hätte ich vorausgedacht, hätte ich noch am Abend vorher eingemaischt.
Maischen über Nacht sei laut diversen Erfahrungsberichten aus den USA auch
eine gute zeitersparnis.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 07:40 |
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Um euch auf den neuesten Stand zu bringen, abgefüllt wurde vor 10 Tagen,
vor 3 Tagen die erste Flasche geöffnet:
Warm stehen darf es noch eine weitere Woche, Kohlensäure ist zwar vorhanden
sollte aber noch mehr werden. Schaum ist feinporig und hält sich gut. Farbe
ist erwartungsgemäß etwas ins rötliche gehend und mit deutlicher Trübung.
Der Geschmack ist süß und malzig, der Hopfen hält sich erwartungsgemäß im
Hintergrund. Leider schmeckt man noch viel von der Hefe, US-05 sedimentiert
halt nicht gern. Ein paar Wochen Kaltreife sollten aber auch das beheben.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 165 Registriert: 18.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 08:38 |
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Hallo Cyme,
genau nach demselben Verfahren mache ich das gelegentlich mit einem 60 l -
Thermoport mit eingelegter Läuterspirale. Wirklich relaxed. Man kann sich
während der Kombirast anderen Tätigkeiten widmen, läutert in's Kochgefäß
mit vorgelegtem Hopfen (VWH) ab und das war's ja dann fast schon. Ich habe
es auch schon gebracht das Kochgefäß nach dem Whirlpool dicht zu
verschließen und dort abkühlen zu lassen. Danach direkt in's Gärgefäß und
Hefe anstellen - fertig. Um Fragen zuvorzukommen: es hat sich m. E. nicht
negativ bemerkbar gemacht, dass die Würze so lange mit dem Hopfen in
Kontakt war.
Bei einem Experimentalsud habe ich sogar mal das Kochen vergessen. Das Bier
wurde trotzdem gut und ist noch nach Monaten ok. Warum es geklappt hat weiß
ich nicht, aber interessant war es schon.
Viele Grüße,
Norbert
[Editiert am 23.4.2014 um 08:53 von Bike_NW]
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suum cuique
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 09:19 |
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Ein Freund von mir kippt den gesamten Inhalt seines Kochbehälters in den
Gäreimer, samt Hopfen- und Eiweißtrub. Ein Sommelier mag's vielleicht noch
erahnen, unsere Zungen finden daran nichts. Was soll auch noch bei 20°C aus
dem Hopfensediment (das eh bald von Hefe bedeckt wird) groß extrahiert
werden, was bei 1h wallendem Kochen nicht schon rauskam?
[Editiert am 23.4.2014 um 09:20 von cyme]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 09:22 |
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Zitat von Bike_NW, am 23.4.2014 um
08:38 | Bei einem Experimentalsud habe ich
sogar mal das Kochen vergessen. Das Bier wurde trotzdem gut und ist noch
nach Monaten ok. Warum es geklappt hat weiß ich nicht, aber interessant war
es schon. |
In "The Brewer's Apprentice" im
Kapitel " Brewing Better Beer Making Beautiful Beer" wird
extra auf verkürzte Kochzeiten hingewiesen als eine Möglichkeit den
Geschmack zu verbessern. Man treibt halt nicht nur DMS aus sondern auch
andere flüchtige Stoffe, darunter bestimmt auch ein zwei wohlschmeckende.
"Think of your wort Iike any other food: The longer and hotter it's cooked,
the less flavor you have in the end."
Edit: Wenn ich schon neunmalklug die Literatur zitiere, dann sollte ich
wenigstens das richtige Kapitel nennen.
[Editiert am 23.4.2014 um 15:16 von cyme]
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 165 Registriert: 18.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2014 um 14:51 |
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Hallo Cyme,
deine Infos sind außerordentlich interessant. Ich muss gestehen, dass ich
mich aus Lust am Experimentieren ab und zu ganz gerne mal gegen die
Lehrmeinung verhalte . Aber dass man das sogar an anderer Stelle
nachlesen kann war mir neu.
Danke und viele Grüße,
Norbert ____________________ ****************
suum cuique
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.4.2014 um 22:01 |
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Na so ganz oder immer stimmt das aber nicht. Je länger und intensiver ich
eine Buillon koche, desto intensiver wird sie und nicht etwa
geschmackloser. Oder, gerade heute gekocht, eine Sauce Bolognese. Die soll
eigentlich mehrere Stunden kochen, heute waren es nur zwei, aber
geschmacklich war sie besser als eine, die gerade mal aufgekocht wurde.
Hinsichtlich des Biergeschmacks vermute ich, dass zwischen 60 und 90
Minuten Kochzeit nicht allzu viele Unterschiede bestehen werden. Kochen an
sich ist ja der Haltbarkeit zuträglich, aber wie wir bei Norbert nachlesen
konnten, braucht es nicht einmal das, um haltbares Bier zu fabrizieren.
Achim
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.4.2014 um 09:09 |
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Eine Bolognese wird mit einer Stunde länger köcheln besser, eine Pizza wird
mit einer Stunde länger backen nicht besser. Genauso würde ich es beim
Würzekochen erwarten, wo das eine Rezept mit 120 Minuten am besten
schmeckt, verliert das andere vielleicht ab 30 Minuten schon Aroma.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2014 um 09:57 |
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Höre ich zum ersten Mal, dass Würze beim Kochen an Aromen verliert. Sind da
Quellen angegeben? Es ist doch durch Maillard-Reaktionen und Strecker-Abbau
vielmehr so, dass ständig neue aromatische Verbindungen entstehen werden.
Das kann einem angepeilten Geschmacksbild abträglich sein, aber als
Geheimtipp jetzt nur noch 60min zu kochen, sehe ich kritisch. Das mag bei
guter Kochung und zügigem Abkühlen sicher ausreichen. Andererseits geht
gerade der Trend gerade hier im Forum zu untergärigen, hellen Bieren, da
sehe ich jeden zweiten Tag einen neuen Thread. Und ob bei 100% PiMa, den
niedrigen eingestellten Maische- und Würze-pH in 60min alles DMS-P bis
unter Schwellenwert der Nachbildung (ohne aktive Kühlung) ausgedampft ist?
Fraglich...
Gruß,
Andy
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.4.2014 um 10:57 |
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Quellenangaben hat das Buch kaum, es ist eher eine hübsche Ansammlung an
Interviews, Ideen und Fotos. Es geht mehr in die Breite als die Tiefe.
Alles was man beim Würzekochen riecht, befindet sich in der Luft und
offensichtlich nicht mehr in der Würze. Verflüchtigen wird sich auf jeden
Fall etwas, ob das jetzt gut oder schlecht ist, darf jeder für sich
rausfinden. Norbert hat auch ohne Kochen gutes Bier gemacht, Dogfish Head
wird nicht umsonst das 120 Minute IPA zwei Stunden kochen. Wie bei vielem
wird es keine Universallösung geben, sondern viel Raum zum ausprobieren -
und das ist der Teil, der mir Spaß macht.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.4.2014 um 15:19 |
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Und weil ich finde, dass eine Braudokumentation ohne Resultat unvollständig
ist:
Nachdem die Hefe sich gesetzt hat, ist das Bier überraschend leicht im
Geschmack geworden. Zuerst dauert es ein bisschen, dann schmecke ich das
Malz, und erst im Abgang meldet sich der Hopfen mit leichter Bittere im
Nachgeschmack. Diese Kiste Bier werd ich diesen Sommer also schön kalt
stellen, an heißen Tagen wird sie eine gute Erfrischung abgeben, oder ich
kann es Gästen anbieten, denen ich meine Westküstenhopfenbomben nicht
zumuten mag.
Läuft viel zu gut. Ich hab noch nicht fertig getippt und mein Glas ist
schon fast leer.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.5.2014 um 21:30 |
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Was zehn Tage im Keller ausmachen. Heute hab ich wieder eine
Flasche davon aufgemacht, danach eine zweite. Das Bier wird sehr bald
nochmal gebraut. Saulecker.
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Antwort 17 |
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