Member Beiträge: 84 Registriert: 23.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.4.2014 um 17:53 |
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hallo,
ich lese immer wieder das man beim stopfen ca 3g/ Liter Bier gibt, aber auf
welchen Alphagehalt ist das bestimmt??
Gruß brewer
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 2.4.2014 um 17:56 |
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Das ist ziemlich wurscht, weil im Kaltbereich die Alphasäure nicht
isomerisiert, somit nicht wasserlöslich ist und nicht (oder eher: kaum) zur
Bittere beiträgt. Viel wichtiger fürs Stopfen wäre daher den Gehalt an
ätherischen Ölen zu kennen.
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2014 um 17:57 |
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Mit wie viel Du stopfst, kommt drauf an welcher Hopfen und was Du
willst.
Unser Polaris Pils ist mit 0,5g/L genau richtig, ein IPA darf gern mal 5g/L
haben.
Dir ist schon bewußt, dass die Alphasäure beim Stopfen nicht isomerisieren
kann und daher egal ist?
(Ok, ein bißchen geht schon was rein, aber nur minimal und Betasäure kann
sich glaub auch lösen).
Auf jeden Fall spielt der Alphasäuregehalt beim Stopfen keine Rolle.
Stefan
Edit: zu langsam
[Editiert am 2.4.2014 um 17:57 von Boludo]
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 84 Registriert: 23.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.4.2014 um 18:14 |
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Super Danke
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2014 um 18:18 |
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Der wichtigste Faktor beim Stopfen neben den Aromaölen sind die
Polyphenole. Manche wichtige Hopfeninhaltsstoffe bekommt man nur so ins
Bier. Zwei Beispiel wären die Prenylflavone Xanthohumol und das 8
Prenylnaringenin. Das eine ist ein anerkanntes Mittel gegen Krebs und das
andere eines der stärksten Phytoestrogene die es gibt.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.4.2014 um 20:25 |
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Anzumerken ist noch das es Hopfen gibt der sehr viel Aroma freisetzt.
Bei dem typischen Amihopfen Cascade machst du mit 2-3g/l erstmal nichts
verkehrt.
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 10 Registriert: 28.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.4.2014 um 21:58 |
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Hi,
Mit 3 g/l bist du gut dabei . Hab mein letztes IPA mangels Material nur mit
1g/l cascade gestopft. Das war recht lasch...
aber am besten du testest dich ran. Geschmacksache
Grüsse Steffen
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 330 Registriert: 8.8.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.4.2014 um 09:10 |
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Zitat von flying, am 2.4.2014 um
18:18 | Der wichtigste Faktor beim Stopfen
neben den Aromaölen sind die Polyphenole. Manche wichtige
Hopfeninhaltsstoffe bekommt man nur so ins Bier. Zwei Beispiel wären die
Prenylflavone Xanthohumol und das 8 Prenylnaringenin. Das eine ist ein
anerkanntes Mittel gegen Krebs und das andere eines der stärksten
Phytoestrogene die es gibt. |
das aber würde doch
zumindest beim Mann gegen das Hopfenstopfen sprechen oder er muß sich halt
entscheiden: ein verringertes Prostatakrebsrisiko oder halt Körbchengröße
Doppel-D ,)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 15:06 |
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Zitat von flying, am 2.4.2014 um
18:18 | Der wichtigste Faktor beim Stopfen
neben den Aromaölen sind die Polyphenole. Manche wichtige
Hopfeninhaltsstoffe bekommt man nur so ins Bier. Zwei Beispiel wären die
Prenylflavone Xanthohumol und das 8 Prenylnaringenin. Das eine ist ein
anerkanntes Mittel gegen Krebs und das andere eines der stärksten
Phytoestrogene die es gibt. |
Ganz so ist es nicht. Es gibt andere Wege Xanthohumol im Bier anzureichern
bzw. durch den Warmteil zu bekommen. Es gibt auch sogenannte Xanthohumol
Extrakte. Dabei werden Hopfentreber aus der CO2 Extraktion (Xn ist nicht in
CO2 löslich) mit Ethanol nachextrahiert und dann an einer HPLC Säule
fraktioniert.
Gruß
Jan
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 15:37 |
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Zitat von JanBr, am 19.5.2014 um
15:06 | Zitat von flying, am 2.4.2014 um
18:18 | Der wichtigste Faktor beim Stopfen
neben den Aromaölen sind die Polyphenole. Manche wichtige
Hopfeninhaltsstoffe bekommt man nur so ins Bier. Zwei Beispiel wären die
Prenylflavone Xanthohumol und das 8 Prenylnaringenin. Das eine ist ein
anerkanntes Mittel gegen Krebs und das andere eines der stärksten
Phytoestrogene die es gibt. |
Ganz so ist es nicht. Es gibt andere Wege Xanthohumol im Bier anzureichern
bzw. durch den Warmteil zu bekommen. Es gibt auch sogenannte Xanthohumol
Extrakte. Dabei werden Hopfentreber aus der CO2 Extraktion (Xn ist nicht in
CO2 löslich) mit Ethanol nachextrahiert und dann an einer HPLC Säule
fraktioniert.
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Das ist dann aber nicht mehr RHG, oder?
Stefan
Edit: Ok, wenn man die HPLC oder MPLC mit Ethanol aus der Gärung und Wasser
als Fließmittel betreibt, könnte es klappen.
Da muss man dann aber ordentlich an der Methode schrauben, damit das noch
trennt.
Stefan
[Editiert am 19.5.2014 um 15:41 von Boludo]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 15:59 |
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Zitat von Boludo, am 19.5.2014 um
15:37 | Zitat von JanBr, am 19.5.2014 um
15:06 | Zitat von flying, am 2.4.2014 um
18:18 | Der wichtigste Faktor beim Stopfen
neben den Aromaölen sind die Polyphenole. Manche wichtige
Hopfeninhaltsstoffe bekommt man nur so ins Bier. Zwei Beispiel wären die
Prenylflavone Xanthohumol und das 8 Prenylnaringenin. Das eine ist ein
anerkanntes Mittel gegen Krebs und das andere eines der stärksten
Phytoestrogene die es gibt. |
Ganz so ist es nicht. Es gibt andere Wege Xanthohumol im Bier anzureichern
bzw. durch den Warmteil zu bekommen. Es gibt auch sogenannte Xanthohumol
Extrakte. Dabei werden Hopfentreber aus der CO2 Extraktion (Xn ist nicht in
CO2 löslich) mit Ethanol nachextrahiert und dann an einer HPLC Säule
fraktioniert.
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Das ist dann aber nicht mehr RHG, oder?
Stefan
Edit: Ok, wenn man die HPLC oder MPLC mit Ethanol aus der Gärung und Wasser
als Fließmittel betreibt, könnte es klappen.
Da muss man dann aber ordentlich an der Methode schrauben, damit das noch
trennt.
Stefan
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Wieso nicht? EtOH Extrakte sind doch RHG konform und CO2 Extrakte auch.
HPLC ist eine physikalische Trennung. Ich seh da kein Problem. Allerdings
ist mein Wissenstand ca. 10 Jahre alt. Aber es gab ja das Xan Bier von der
Weihenstaphaner...
Gruß
Jan
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 16:02 |
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Naja, eine Chromatographie geht nicht ohne Lösemittel und die bekommt man
nie ganz raus.
Das ist dann bei HPLC meistens Acatonitril oder Methanol, bei MPLC eher
Dichlormethan, Ethylacetat, Petrolether oder Methanol.
Aber man kann das sicher so drehen, dass man auch nur mit Ethanol/Wasser
hinkommt.
Ist jetzt aber nicht wirklich relevant, sorry.
Stefan
[Editiert am 19.5.2014 um 16:48 von Boludo]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 16:17 |
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Ok, wenn es dich im Detail interessiert. Ich war in der Tat schief
gewickelt mit der HPLC Methode. Das haben die Japaner irgendwie
gemacht: Zitat: | 2.3.3. Gewinnung von
reinem Xanthohumol und Isoxanthohumol
Mit dem Verfahren von Prof. Hans Becker und Aslieh Nookandeh vom Lehrstuhl
für Pharmakognosie und Analytische Phytochemie der Universität des
Saarlandes, das gemeinsam mit Martin Biendl von der Hallertauer
Hopfenveredelungsgesellschaft Mainburg, entwickelt wurde, ist es möglich
Xanthohumol und Isoxanthohumol mit einer Reinheit von 80 – 100 Prozent zu
gewinnen.
Ausgangsmaterial ist auch hierbei ein kommerzieller
Ethanol-Reinharzextrakt. Dieser wird zunächst mit überkritischem CO2
fraktioniert nachextrahiert. Problematisch hierbei ist die Handhabung eines
pastösen Stoffes bei der CO2- Extraktion. Eine Lösung dieses Problems wird
entweder durch die Verwendung des relativ neuen Sprühextraktionsverfahrens
oder durch die Verwendung von Trägermaterialien
(z.B. Kieselgur), die vor der Extraktion in konventionellen CO2-
Extraktionsanlagen mit dem Ethanolextrakt vermischt werden.
Die nach der CO2-Extraktion verbleibenden pulverförmigen Rückstände werden
nun mit Wasser-Alkohol (Ethanol oder Methanol) Gemischen fraktioniert
eluiert. Dabei werden in einem ersten Schritt die Störkomponenten aus den
Rückständen entfernt. Anschließend wird Xanthohumol eluiert, welches sich
unter Zugabe von Wasser zum Eluat niederschlägt. Dieser orange-gelbe
Niederschlag enthält nach der Trocknung ca. 80 Gewichtsprozent Xanthohumol.
Nach einer Umkristallisation liegt das Xanthohumol als orangefarbene
Kristalle mit einer Reinheit von 100 Prozent vor.
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Quelle: Verhalten von Isoxanthohumol und
Xanthohumol bei der Bierherstellung; Jan Brücklmeier 2004
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 16:19 |
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Und hier das "Problem": Zitat: | Xanthohumol [mg/l] Isoxanthohumol [mg/l] Ausbeute an Xn und
Ixn [% rel]
Dossage 5,0 - 100
Würze 0,4 1,6 40
Jungbier 0,2 1,3 30
Bier vor Filter 0,1 0,8 18
Bier nach Filter 0,05 0,75 16
Bier nach PVPP Spur 0,5 10
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Quelle: Verhalten von Isoxanthohumol und
Xanthohumol bei der Bierherstellung; Jan Brücklmeier 2004
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 17:31 |
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Und so ein Chemiebaukasten ist dann echt noch nach dem RHG zulässig oder
doch nicht ?
Mich graust es bei den Bezeichnungen und Begriffen und bei dem Gedanken das
man evtl. ganz offiziell solche selektiven Extrakte ins Bier zurück tun
darf
um dessen Geschmack oder Geruch künstlich in eine bestimmte Richtung zu
steuern.
Die jenigen die selbst ein Rührwerk beim Brauen ablehnen sind für mich das
eine Extrem und Biere die nur so schmecken wie sie schmecken
weil derartige Selektiv-Extrakte ihnen dazu verhelfen sind für mich das
andere Extrem.
Dann doch lieber die Biere bei denen selbst auf das Rührwerk verzichtet
wurde auch wenn sie keine Aromawunder wären.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 19.5.2014 um 18:20 von BerndH]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 19.5.2014 um 17:56 |
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Moin,
Zitat von JanBr, am 19.5.2014 um
16:17 |
2.3.3. Gewinnung von reinem Xanthohumol und Isoxanthohumol
Mit dem Verfahren von Prof. Hans Becker und Aslieh Nookandeh vom Lehrstuhl
für Pharmakognosie und Analytische Phytochemie der Universität des
Saarlandes, das gemeinsam mit Martin Biendl von der Hallertauer
Hopfenveredelungsgesellschaft Mainburg, entwickelt wurde, ist es möglich
Xanthohumol und Isoxanthohumol mit einer Reinheit von 80 – 100 Prozent zu
gewinnen.
Ausgangsmaterial ist auch hierbei ein kommerzieller
Ethanol-Reinharzextrakt. Dieser wird zunächst mit überkritischem CO2
fraktioniert nachextrahiert. Problematisch hierbei ist die Handhabung eines
pastösen Stoffes bei der CO2- Extraktion. Eine Lösung dieses Problems wird
entweder durch die Verwendung des relativ neuen Sprühextraktionsverfahrens
oder durch die Verwendung von Trägermaterialien
(z.B. Kieselgur), die vor der Extraktion in konventionellen CO2-
Extraktionsanlagen mit dem Ethanolextrakt vermischt werden.
Die nach der CO2-Extraktion verbleibenden pulverförmigen Rückstände werden
nun mit Wasser-Alkohol (Ethanol oder Methanol) Gemischen fraktioniert
eluiert. Dabei werden in einem ersten Schritt die Störkomponenten aus den
Rückständen entfernt. Anschließend wird Xanthohumol eluiert, welches sich
unter Zugabe von Wasser zum Eluat niederschlägt. Dieser orange-gelbe
Niederschlag enthält nach der Trocknung ca. 80 Gewichtsprozent Xanthohumol.
Nach einer Umkristallisation liegt das Xanthohumol als orangefarbene
Kristalle mit einer Reinheit von 100 Prozent vor.
Quelle: Verhalten von Isoxanthohumol und Xanthohumol bei der
Bierherstellung; Jan Brücklmeier 2004
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Hm, präparative (Säulen?-)chromatographie, interessant.
Also: ein Hopfenextrakt (bzw. hier eben aus Hopfen extrahiertes
Xantohumol), der mit hilfe von Methanol hergestellt wurde, ist natürlich
nicht RHG-konform, Ethanol wäre hingegen ok. Gesundheitlich völlig
unbedenklich ist dieses Verfahren auf jeden Fall (da kannst du beruhigt
sein Bernd ).
Man könnte auch argumentieren, dass die verwendeten Lösungsmittel technisch
unvermeidbare, gesundheitlich unbedenkliche Bestandteile sind, die
vollständig entfernt werden.
Ich hätte übrigens mehr Angst vor den unbekannten, da nicht erwähnten
Lösungsmitteln, die zur Umkristallisation verwendet wurden - wobei auch das
sicherlich mit Ethanol und Wasser machbar ist.
Alles in allem ist das Ganze nicht annähernd so "chemisch-gefährlich" wie
es klingen mag...
Edit: und Xantohumol wurde dem Bier in diesem speziellen Fall bestimmt
nicht des Geschmacks wegen zugesetzt, sondern seiner positiven
gesundheitlichen Effekte wegen, würde ich mal vermuten?
Grüße
[Editiert am 19.5.2014 um 18:05 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 18:10 |
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Zitat: | Gesundheitlich völlig
unbedenklich ist dieses Verfahren auf jeden Fall (da kannst du beruhigt
sein Bernd ). |
Das ist gar nicht die Frage.
Die Frage ist eher ob man immer alles machen muss nur weil man es könnte
(und dürfte).
Ich glaube schon das keine offensichtlichen gesundheitlichen Gefahren
bestehen wenn man so vorgeht wie man es darf, es widerspricht meiner
Auffassung von Ehtik wenn man ein ursprüngliches Naturprodukt, hier das
Bier (es gibt auch andere Beispiele) zur Zielscheibe von künstlichen
"Foodstyling" macht, egal mit welchen erlaubten Tricks.
Am Ende suggeriert dann das Flaschenetikett: "Naturprodukt nur aus Hopfen
Malz und Wasser".... und wir glauben das dann auch noch, weil es im Prinzip
ja so ist.
Für mich ist sowas der falsche Weg.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 19.5.2014 um 20:00 von BerndH]
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 18:31 |
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Ich habe ja schon auf die enge Verwandtschaft von Xanthohumol und 8
Prenylnaringenin hingewiesen. Beides sind Prenylflavone. Interessanterweise
wird Xanthohumol und Isoxanthohumol im Körper zu 8 Prenylnaringenin
umgewandelt.
Wenn man ohne spezielle Extraktion besonders viel Xanthohumol ins Bier
bekommen will sollte man mit Taurus in einem dunklen und alkoholreichen
Bier stopfen oder den Taurus vorher in Primasprit mazerieren.
Und ja, ich glaube der überreiche Genuss gestopfter Biere kann zur
Verweiblichung des Mannes führen, weil hier eventuell eine gleich 3-fache,
kumulative Wirkung vorliegt.
- Übergewicht: In Fettgewebe wird durch ein Enzym Testosteron in Östrogen
umgewandelt
- Zuviel Alkohol sorgt für mehr Östrogen
- direkt durch den Hopfen. 8 Prenylnaringenin wirkt wie Estradiol, nur
schwächer
[Editiert am 19.5.2014 um 18:44 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 16.3.2014 Status: Offline
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erstellt am: 19.5.2014 um 18:53 |
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"....Und ja, ich glaube der überreiche Genuss gestopfter Biere kann zur
Verweiblichung des Mannes führen, weil hier eventuell eine gleich 3-fache,
kumulative Wirkung vorliegt...."
--> Blödsinn, schlicht und ergreifend....
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 19:27 |
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So wie ich das Verfahren verstehe, ist das überhaupt keine präparative
Chromatographie, sondern eine Mischung aus Extraktion und
Kristallisation.
Wenn das alles mit Ethanol/Wasser geht, dann ist das doch überhaupt kein
Problem.
Was soll daran schlimm sein?
Da wird mittels Wasser und Alkohol ein Hopfenbestandteil isoliert, so
what?
Auch nicht schlimmer als ganz normaler Hopfenextrakt.
Stefan
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 19:40 |
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Zitat von rtheurich, am 19.5.2014 um
18:53 | "....Und ja, ich glaube der überreiche
Genuss gestopfter Biere kann zur Verweiblichung des Mannes führen, weil
hier eventuell eine gleich 3-fache, kumulative Wirkung vorliegt...."
--> Blödsinn, schlicht und ergreifend.... |
Na dann, auf auf! Erkläre uns warum das Blödsinn ist. Ich lerne gerne dazu. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 19.5.2014 um 19:40 |
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Zitat von Boludo, am 19.5.2014 um
19:27 |
So wie ich das Verfahren verstehe, ist das überhaupt keine präparative
Chromatographie, sondern eine Mischung aus Extraktion und
Kristallisation.
Wenn das alles mit Ethanol/Wasser geht, dann ist das doch überhaupt kein
Problem.
Was soll daran schlimm sein?
Da wird mittels Wasser und Alkohol ein Hopfenbestandteil isoliert, so
what?
Auch nicht schlimmer als ganz normaler Hopfenextrakt.
Stefan |
Stimmt, im Prinzip ist das auch bloss Hopfenextrakt nach RHG.
(aber "fraktioniert eluiert" wird da, also würd ich schon sagen
Chromatographie?)
Übrigens hält die Karlsruher Brauerei Hoepfner ein Patent auf die
Herstellung eines Xantohumol-angereicherten Bieres:
http://www.patent-de.com/20041216/DE10320250A1.html
..und da steht unter anderem drin, dass eine späte Hopfengabe (Whirlpool,
während des Abkühlens) einem höheren X.-Gehalt dienlich ist, genauso wie
die "Kalthopfung"... so, gerade nochmal die Kurve in richtung Thema
gekriegt.
Grüße
[Editiert am 19.5.2014 um 19:40 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 21 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 21.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 20:53 |
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Zitat von rtheurich, am 19.5.2014 um
18:53 | "....Und ja, ich glaube der überreiche
Genuss gestopfter Biere kann zur Verweiblichung des Mannes führen, weil
hier eventuell eine gleich 3-fache, kumulative Wirkung vorliegt...."
--> Blödsinn, schlicht und ergreifend.... |
Guten Abend, zusammen,
rtheurich hat Recht.
ich lese seit geraumer Zeit im Forum mit und bin unendlich dankbar für die
vielen Tipps.
Ich habe mich ein wenig eingelesen, my 2 Cents:
Das Thema Xanthohumol, ist ein netter Versuch der Brauwirtschaft.
Warum: das globige Molekül hat ein Molekulargewicht von 354.40
(Ziegelstein) und ist nahezu wasserunlöslich, etwa 1,3mg/L, also
homöopathische Dosen.
Das kristalline orange Präparat ist O2 empfindlich und muß bei 4°C unter
Stickstoff gelagert werden.
Fünf mg kosten USD 201.00. Also nix mit Food Styling.
Bei speziellen Braumethoden kommt man auf 2mg/L, patentiert (?) um 2002.
Ich will jetzt nicht auf die Isomerisierung eingehen.
Es wird im Körper sehr schlecht resorbiert und zudem noch im Darm
abgebaut.
Wichtig ist, dass die zitierten Cancerogenitätsstudien und die
Hormonstudien nur in vitro gemacht wurden, also in Zellkulturen und nicht
im Tier. Die Studien dazu wurden, von wem sonst, vom Förderverein der
Deutschen Brauwirtschaft eV finanziert.
Das ganze ist ein netter Werbegag der Brauwirtschaft.
Wir sollten uns aber den Biergenuss nicht durch die Wissenschaft verderben
lassen.
Home Brewing ist Alchemie.
Gruss
Manfred
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 20:59 |
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.5.2014 um 21:00 |
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Jetzt mal ganz langsam meine Freunde des guten Geschmacks. Ich hab gut 9
Monate mit dem Thema Xanthohumol verbracht. Das ganze ist mehr als ein
Werbetrick. Noch dazu, welche Brauerei schlachtet das denn aus?
Zitat: | Mich graust es bei den
Bezeichnungen und Begriffen und bei dem Gedanken das man evtl. ganz
offiziell solche selektiven Extrakte ins Bier zurück tun darf
um dessen Geschmack oder Geruch künstlich in eine bestimmte Richtung zu
steuern. |
Ich glaub du weisst nicht was solche Extrakte kosten. Das tut keine
Brauerei nur für Geruch oder Farbe ins Bier.
Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen.
Gruß
Jan
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Antwort 24 |
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