Newbie Beiträge: 4 Registriert: 2.4.2014 Status: Offline
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erstellt am: 4.4.2014 um 20:45 |
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Hallo Zusammen,
ich hab am Wochenende meinen ersten Brauversuch gestartet. Nach allem was
ich bis jetzt gelesen hab, läuft es auch ganz gut.
Ich habe am Sonntag, den 30.03.2014, die Hefe angesetzt. Wie gesagt gärt es
bis jetzt gut vor sich hin. Allerdings habe ich heute am 4. Tag braun-graue
Ablagerungen auf dem Schaum entdeckt. Ich hab zwar gelesen, dass das normal
ist, allerdings sieht das Zeug aus wie meine Hefe.
Kann das Hefe sein?
Wenn ja ist es gut, dass die da ist?
Im Folgenden noch einige Infos zum Brauverlauf:
Pilsner Malz 4,2 Kg
Hopfen "Hallertauer Mittelfrüh" 80 g bei 4,8%
Hefe: 2x Mangrove Jack's Bohemian Lager 10g (Craft Series M82)
bei 11-12°C Gärtemperatur
MfG André
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Senior Member Beiträge: 127 Registriert: 14.7.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.4.2014 um 21:18 |
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Der braune Schmodder auf den Kräusen sind Hopfenharze. Die kann man mit
einer Schaumkelle abschöpfen, oder nicht. Einige sagen, durch das drauf
lassen würde eine kratzige Bittere ins Bier kommen. Andere argumentieren,
dass das Abschöpfen das Infektionsrisiko erhöht. Ich hab beides probiert
und beide Male wurde es (leckeres) Bier. Ich würde mir nicht zu große
Gedanken machen
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2014 um 09:48 |
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Moin
Um Dein Verständnis ein wenig zu erweitern....
die Aussagen, dass sich Hefe in den Kräusen befindet, bezieht sich
üblicherweise auf obergärige Sude. Vor allen Weizen- und Withefen toben
sehr ungestüm durch die Würze und da ist es dann ganz normal, dass dichte
Zellverbände nach oben in die Kräusen getrieben werden. Das äußert sich
dann durch einen dichten beigen oder grauen, meist zähen und plastischen
Schaumteppich auf dem Jungbier. (Übrigens eine hervorragende Quelle für das
Ernten hochaktiver Hefezellen.)
Bei untergäriger Führung läuft Alles gemütlicher ab und die Hefe schafft es
eher nicht bis hoch in die Kräusen.
Bei beiden Führungsarten kommt es aber auf jeden Fall zum Austreiben von
Hopfenharzen - wie Domste ja schon schrieb - und das ist vollkommen
normal.
Ob man die Kräusen abschöpft oder nicht, ist meines Erachtens dann
tatsächlich nur eine Glaubensfrage. Selbst gewerbliche Brauereien liefern
plausible Begründungen pro und contra des Abschöpfens.
Ich persönlich empfehle für die üblichen räumlichen / hygienischen Umstände
im Rahmen der Hobbybrauerei, die Kräusen auf dem Jungbier zu lassen um
mögliche Infektionen zu verhindern.
Greets Udo
[Editiert am 5.4.2014 um 09:49 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2014 um 14:28 |
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Noch eine kleine Verständniserweiterung:
Obergärige Hefezellen bilden im Gegensatz zu untergärigen Hefezellen
Zellverbände.
Diese sind wesentlich größer als einzelne Zellen und darin kann sich CO2
aus der Gärung anhaften und die ganze Sache bekommt Auftrieb und schwimmt
an der Oberfläche.
Daher auch der Begriff "obergärig". Ist die Gärung vorbei, sinken aber auch
diese Zellverbände nach unten und bleiben nicht, wie man oft falscherweise
liest, an der Oberfläche.
Die Ursache, warum die obergärige Hefe oben schwimmt ist also nicht die
stürmischere Gärung, sondern die Eigenschaft, Zellverbände zu bilden.
Was Deine Flecken genau sind, weiß ich nicht, da Du aber untergärig
vergärst, vermutlich Hopfenharze.
Stefan, der die Dinger immer abschöpft
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 13.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2014 um 20:18 |
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Um Dein Verständnis ein wenig zu erweitern:
Die klassische Einteilung der Gärstadien mit dem Begriff z.B. der
Hochkräusen gab es ursprünglich nur bei der Untergärung. Die Gärstadien der
Obergärung werden klassisch in Hopfentrieb und Hefetrieb aufgeteilt.
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 2.4.2014 Status: Offline
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erstellt am: 6.4.2014 um 21:43 |
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Servus,
es schaut momentan so aus, dass die Hauptgärung gen Ende geht. Jedenfalls
wird die Schaumdecke dünner und der Restextrakt liegt bei ca. 3,5.
Ich würde jetzt folgendermaßen vorgehen:
1) Warten bis Gärung ende
2) Umfüllen in "Abfüllgefäß" damit das Bier klarer wird
3) Zugeben der Speise
4) Abfüllen in Flaschen
Ist das so in Ordung? Oder sollte ich anders vorgehen?
MfG André
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2014 um 21:45 |
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Du musst die Speise noch irgend wie vermischen.
Wenn Du das im 2. Behälter machst, nachdem das Bier sich weiter geklärt
hat, ist es wieder trübe.
Also entweder erneut Umschlauchen oder, falls es nicht zu lang dauert, auf
der Hefe lassen, bis es sich klärt und dann Umschlauchen und mit Speise
vermischen.
Stefan
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Antwort 6 |
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