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Autor: Betreff: Rezeptidee: ein Helles, ein ganz Helles
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olibaer
Beiträge: 646
Registriert: 5.4.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 17:38  
Hallo zusammen,

angeregt durch die Diskussion im Januar 2014 bei DOEMENS, habe ich mich mal an ein Rezept für ein Bayerisch Helles gemacht. Es soll ganz besonders weich, zusammen und rund schmecken, vollmundig sein und soll eine sehr helle Farbe haben. Der Hopfen soll sich sortentypisch einfügen, in keinem Fall, in welcher Ausprägung auch immer, auffallen. Stabiler, feinporiger Schaum ist natürlich Pflicht.

Hier also die Idee für solch ein Helles. Gerne zur Diskussion und zum Verriss: :)

--------------------------------------------------------------------------- --------------------------------------------
Helles aus Vorderwürze mit Spelzentrennung. Rezept von Oli. Erstellt am 02.04.2014. Erzeugt mit Brew Recipe Developer

Zielwerte Fertigbier:
  • Stammwürze: 12,20 %mas
  • Menge: 60,00 l
  • Bittere: 14 IBU
  • Farbe: 5,5 EBC
  • VGs: 86 %
  • Alk.: 5,7 Vol.%
Rezeptkommentar:
Ein untergäriges extra Helles bereitet aus Vorderwürze mit Spelzentrennung.
Die Herstellung des Biertyps ist im Wesentlichen durch das Verfahren bestimmt und nicht im
besonderen Maße durch eine filigrane Rohstoffauswahl.

Prozessdetails
=========
Brauwasser:
Das Rohwasser wird auf eine Restalkalität von ~ 2°dH(0,36 mmol/l) enthärtet(Ca0)

Schroten:
Die Spelzen werden nach dem 1. Mahlgang so gut wie möglich abgetrennt(Plansichter Siebsatz 1. Sieb) und der verbliebene Rest wird erneut geschrotet.

Maischen:
Die Spelzen werden nach 2/3 der Maltose-Rastzeit zugegeben. Der pH-Wert wird auf 5,4 eingestellt.

Läutern:
Die Vorderwürze wird abgezogen und nur so viel Nachguss gegeben wie sich Wasser in den Trebern befindet(ca. 12 L), um den Rest Vorderwürze aus den Trebern zu "schieben". Der nicht benötigte Nachgussanteil(ca. 26 L) wird in der Pfanne vorgelegt und mit der Vorderwürze zum Kochen aufgeheizt.

Kochen:
Vorderwürze Ende = Kochbeginn. Nach 30 min Kochzeit wird der pH-Wert der Würze auf 5,2 eingestellt. Es wird so lange gekocht, bis sich die Zielstammwürze von 12,2 °P einstellt(ca. 70 min).

Whirlpool:
5L heiße Speise werden entnommen und eingefroren

Gärung:
Klassisch kalte Hauptgärung. Nach erreichen EVG werden ca. 5L Speise in ein 50 L Keg vorgelegt und 45 L Jungbier daraufgeschlaucht. Vor der Kaltphase wird das Fass in ein frisches umgedrückt. Rest siehe Diagramm. Der Rest des Junbieres wird in Flaschen gefüllt und aufgezuckert und mit dem Fass gelagert.



Brauwasser:
  • Gesamthärte: 4,4 °dH
  • Karbonathärte: 3,1 °dH
  • Calziumhärte: 3,7 °dH
  • Magnesiumhärte: 0,7 °dH
  • Calzium Ca2+: 26,4 mg/l(ppm)
  • Magnesium Mg2+: 3 mg/l(ppm)
  • Sulfat SO4: 9,3 mg/l(ppm)
  • Chlorid Cl-: 26 mg/l(ppm)
  • Restalkalität: 1,94 °dH

Gussführung:
  • Hauptguss HG: 40,25 l
  • Nachguss NG: 12,14 l ( Korrekturmenge: -26,0, Grund:rezeptbedingt )
  • HG:NG: 1:0,3
  • Schrot:Wasser: 1:3,15

Kontrollwerte Würzegewinnung:
  • Gesamtmaische: 49,19 l
  • Vorderwürze: 16,00 %mas
  • Vorderwürze: 26,51 l
  • Pfanne voll: 15,55 %mas
  • Pfanne voll: 40,12 l
  • ph-Maische: 5,4
  • ph-Würze: 5,2
  • SA kalt: 60 % (Kaltwürzeausbeute, siehe hier )

Schüttung:
  • 12,14 kg(95 %) - Pilsner Malz(3 EBC)
  • 0,64 kg(5 %) - Cara Pils(3,5 EBC)
Kommentar:
Schroten mit Spelzentrennung


Maischen(Infusion mit Spelzentrennung, einmaischen bei 60°C):
Maische 1 (49,19 l):
  • Einmaischen: 55 °C - 5 min (t=5 min)
  • Aufheizen: 63 °C - 8 min (t=13 min)
  • Rast: 63 °C - 40 min (t=53 min)
  • Aufheizen: 72 °C - 9 min (t=62 min)
  • Rast: 72 °C - 20 min (t=82 min)
  • Aufheizen: 77 °C - 5 min (t=87 min)
  • Abmaischen: 77 °C - 10 min (t=97 min)
Spelzengabe:
  • Spelzengabe: 63 °C - 2 min (t=40 min)
Kommentar:
Die abgetrennten Spelzen werden nach ca. 2/3 der Maltose-Rastzeit zugegeben(nach ca. 40 min Gesamtmaischdauer).



Hopfengabe(IBU:14 / Ø-Ausbeute:34%):
  • 0,050 kg Perle(Pellets TYP90, 5% a-Säure, kochen, 70 min), Ausbeute:34%, IBU:14
Kommentar:
Ziel 14 IBU
Gabe zu Kochbeginn

Gärung/Lagerung(Hefe: W 34/70):
(Tag / Es[%mas] / temp.[°C] / Druck[bar])
  • 1. / 12,2 / 8 / 0
  • 2. / 11,2 / 9,3 / 0
  • 3. / 9,5 / 10 / 0
  • 4. / 7,6 / 10 / 0
  • 5. / 5,8 / 10 / 0
  • 6. / 4,4 / 10 / 0
  • 7. / 3,3 / 10 / 0
  • 8. / 2,5 / 10 / 0
  • 9. / 2 / 10 / 0
  • 10. / 1,8 / 10 / 0
  • 11. / 1,7 / 10 / 0
  • 12. / 1,7 / 5 / 0
  • 13. / 1,7 / 5 / 0
  • 14. / 2,7 / 5 / 0,2
  • 15. / 2,3 / 5 / 0,6
  • 16. / 2 / 5 / 0,7
  • 17. / 1,8 / 5 / 0,9
  • 18. / 1,7 / 5 / 0,9
  • 19. / 1,7 / 0 / 0,6
  • 43. / 1,7 / 0 / 0,6
Kommentar(Zahlen am Zeilenbeginn sind Stunden):
Nach(h) 35 Anstellen mit 8,0 °C, 15-20 Mio.Hz./ml
Nach(h) 120 HG bei 10°C bis erreichen Es END
Nach(h) 225 Diacetylabbau
Nach(h) 288 und 45 L draufschlauchen
Nach(h) 288 5 L Speise mit P12 vorlegen
Nach(h) 360 Spunden auf 0,9 bar
Nach(h) 420 abkühlen 0°C
Nach(h) 420 spunden auf 0,6 bar
Nach(h) 480 3 Wochen
Nach(h) 480 Kaltlagerung


Sonstige Zusätze:
(Bezeichnung / Prozess / Menge / Info)
  1. Brauwasser / Zugabe beim Aufheizen z. kochen / 23 Liter / Verdünnungswasser aus reduziertem Nachguss
  2. CaO / Wasseraufbereitung / 111 mg/l (ppm) / Brauwasserenthärtung
  3. Milchsäure / Maischen / nach Bedarf ml / Ziel pH-Wert 5,4
  4. Milchsäure / Kochen / nach Bedarf ml / Ziel pH-Wert 5,2 zur Kochmitte
------------------------------------------------------------- ------------------------------------------

Zur Erklärung der verwendeten Abkürzungen geht es hier entlang.

Das Rezept als .pdf steht hier zum download bereit.


Gruß
Oli

Edith: Fehlerteufel


[Editiert am 7.4.2014 um 06:48 von olibaer]



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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 18:02  

Zitat:
HG:Schüttung: 1:3,15


Warum nicht duenner maischen? Koenntest doch auf 4l/kg gehen?


Edit: sollte es nicht HG:Schüttung: 3,15:1 sein?

Ingo


[Editiert am 6.4.2014 um 18:03 von Seed7]



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flying
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Hi Oli,

spannendes Experiment mit der Spelzenabtrennung. Geht dann in die Richtung "grüner August", nicht wahr. Den Münchner Bieren ist (oder wahr) immer ein bestimmtes Aroma eigen. Ich weiß nicht woher es kommt, vom Hopfen oder vom Maischen? Ich würde es mal als "phenolisch" oder doch eher blumig bezeichnen. Ein Maiglöckchen oder Veillchen-Ton. Könnte durchaus vom carbonatreichen Wasser kommen? Deutlich schmecke ich das beim Hofbräu Hell.
Warum willst Du alle Spelzen wieder zugeben? Augustiner brüht einen Spelzentee wieder zu...Ich denke die Hälfte der Spelzen reicht. Also noch weniger Gerbstoffe und das Bier wird milder.

m.f.g
René


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djmoehre
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 18:20  
Hey Oli,

Das klingt für mich schon sehr gut so. Nach einem absoluten Überfluss an IPAs und anderen Hopfenbomben besinnt sich endlich mal jemand auf ein einfaches aber trotzdem extrem schwieriges Bier.
Einfach in der Rezeptur, aber 100 mal schwieriger zu brauen als jedes IPA.
Bei einem Hellen schmeckt man jeden kleinen Fehler raus, bei einem IPA kann man alles hinter Hopfen verstecken.
Ich bin zur Zeit auch wieder an diesen " einfachen" Biertypen dran.
Hier zeigt sich das wahre können des Brauers !

Von mir gibt es :thumbup: für dein Vorhaben!

Kleine Frage: Wieso nur Vorderwürze? Evtl. Würde eine kleine Hopfengabe gegen Ende oder in den Whirlpool die Sache noch aufwerten. Aber wirklich nur winzig. Intensive Hopfenaromen haben im Hellen nichts verloren.


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Grüße
Maddin
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 18:28  
Sind 14 IBU nicht viel zu wenig?
Und wenn du Dir schon die Mühe mit dem Spelzen sieben machst, dann würd ich die noch später zugeben und davon auch nur die Hälfte (sollte dann ja immer noch wie ein Hefeweizen läuterbar sein).
Bei der Spelzensache hab ich aber null Erfahrung.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 19:05  

Zitat von Boludo, am 6.4.2014 um 18:28
Sind 14 IBU nicht viel zu wenig?
Und wenn du Dir schon die Mühe mit dem Spelzen sieben machst, dann würd ich die noch später zugeben und davon auch nur die Hälfte (sollte dann ja immer noch wie ein Hefeweizen läuterbar sein).
Bei der Spelzensache hab ich aber null Erfahrung.

Stefan

Eventuell schwimmen die nur obenauf, wenn sie keine Zeit haben, sich vollzusaugen (Antwort 14 und 17).

Gruß Hotte
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 19:15  
An Spelzenabtrennung hab ich auch schon mal gedacht, diese Projekt muss sich aber hinten anstellen.

Wahrscheinlich kriegst du mit jedem post verschiedene Ratschläge und Meinungen, hier die meinen:
- Die Spelzen würde ich erst später wieder zugeben.
- Mit der Stammwürze würde ich für Helles-typisch knapp unter 12°P gehen, so 11,8-11,9°P.
- 14 IBU wären mir zu wenig, ich würde auf 18-20 gehen. Das sollte dann immer noch recht mild sein.
- Perle mag ich nicht mehr, den nimmt, glaube ich hier in der Gegend fast jede Brauerei. (Saazer mag ich auch nicht.) Mein Favorit wäre eindeutig Tettnanger
- die W34/70 wäre bei mir nur dritte Wahl, die ist mir zu "unrund" und "kantig" und muss lange lagern, bis sich das abbaut: entweder die Wyeast 2308 oder die S-189

Ansonsten: Vier Erfolg mit deinem Projekt!
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 19:20  
Ich denke die Läuterproblem beim Weizen kommen nicht von den fehlenden Spelzen, sondern von den Pentosanen! So mal als These..? Ich würde vermuten, dass sich 100% spelzenloses Gerstenmalz sogar gut läutern lässt..?? Ist aber reine Spekulation.


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morpheus_muc
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 20:51  

Zitat von Boludo, am 6.4.2014 um 18:28
Sind 14 IBU nicht viel zu wenig? (...)

Stefan


Ende Januar hatte ich ein Helles mit Wasseraufbereitung und strikter pH-Einstellung gebraut. Das Ergebnis ist ein wirklich mal helles Helles. In dem Bewußtsein ein Bier ohne dominantes Hopfenaroma und ohne deutliche Bittere brauen zu wollen, hatte ich 22 BE gewählt. Vermutlich hättest auch Du, Stefan, irgendwas in dem Bereich anvisiert?

Das Bier ist mittlerweile fertig und auch lecker, jedoch war es bereits von Anfang an für ein Münchner Hell zu bitter. Ich hatte 2/3 Tradition in der Vorderwürze und 1/3 Saphir im Whirlpool. Mitlerweile hat es sich etwas rausgelagert, aber es bleibt für ein klassisches Münchner Hell immer noch zu bitter. Ich werde beim nächsten Anlauf den Saphir auf 1/4 reduzieren und mit in die Vorderwürze nehmen (ich mag das eher liebliche, fast süße Aroma des Saphirs grundsätzlich sehr gerne) und den Tradition gegen Hersbrucker austauschen. Mit diesem Hopfen durfte ich neulich ein wunderbares, perfekt ausbalanciertes Helles von Graf Plato verkosten! Der Hersbrucker machte in seinem Hellen schöne, leicht harzige-kräutrige Aromen.

Des weiteren werde ich auf jeden Fall mal einen Versuch mit der Spelzentrennung wagen!

Viele Grüße
Michael


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Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Kubus
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red_folder.gif erstellt am: 6.4.2014 um 23:44  
Hallo Oli,
ich habe heute ein Helles gebraut, mit dem Ziel, dass es möglichst mild wird. Ich habe dabei auch die Spelzen abgetrennt und gestern gesondert behandelt. Ziel war es, die Polyphenole zuvor raus zu waschen aber trotzdem viel Zink in die Würze zu bekommen. Ich habe 18 BE angestrebt, da dies für mich eine milde aber nicht zu geringe Bittere für ein Helles ist. Ich habe 2 % Carahell dosiert. Einmaischen bei 55 °C, 30 min Rasten bei 62,5 °C, 30 min bei 65 °C und 60 Minuten bei 72 °C, dann auf 77 °C temperiert und Abmaischen.

Als Hefe habe ich die Lieblingshefe (eine fränkische) von Braumeister12 genommen und eine gute Woche vorher propagiert.

Ich würde für dein Vorhaben auch das Schüttungsverhältnis anheben. 1:4-5 ist nicht verkehrt. bzw. rechne dirs aus, wie konzentriert die Würze sein muss, dass du auf deine Wunschstammwürze kommst. Lass die Nachgüsse komplett weg, sonst ist es kein Vorderwürzebier. Eine Spelzenreduzierung ist auch eine Möglichkeit, das Bier milder und heller werden zu lassen.

Viel Erfolg!
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2014 um 15:15  
Servus Miteinander!

Erst mal großes Bravo für Maddin (djmoehre), Wasser auf meine Mühlen.
Ich habe mich für IPA noch nie begeistert, weil ich gar nicht weiß wie es schmecken muss.
Ich bin sehr großer Freund von guten hellen Bieren, und wie schwierig es ist ein ausgewogenes Helles zu brauen weiß ich sehr gut.
Ich habe 1978 angefangen Bier als Hobby zu brauen und den Satz von einem Braumeister bei dem ich Malzbetteln war nicht vergessen:
wennst a' gscheid's Hell's zammbringst dann konnst Bierbrau'n. Ich bastle heute noch an meinen Hellen rum, und drum freut es mich besonders, dass dem Michael
(morpheus_muc) mein Hersbrucker Hell so gut geschmeckt hat. Spelzentrennung, ja, warum nicht, aber ich würde die Spelzen waschen und somit einweichen, und dann bei 72°C geben. Halbe Menge sollte reichen zum Läutern.
Aber jetzt genieße ich erst mal mein Hersbrucker Hell.

Herzlich, Hartmut


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Auch wenn du am Gras ziehst, wird es nicht schneller wachsen!
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2014 um 15:34  
Natürlich ist so ein Helles so ziemlich da Schwierigste, was man brauen kann.
Aber wer denkt, für ein gutes IPA muss man einfach jede Menge Hopfen einsetzen, der irrt gewaltig.

Stefan
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djmoehre
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2014 um 16:49  
Da stimme ich Dir zu Stefan, jedoch kann man hinter der Hopfenbomben einige Fehler verstecken.
Z.B. Diacetyl oder Autolyse-Geschmack.


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Grüße
Maddin
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2014 um 16:53  
Sicher kein einfaches Projekt. Aber für mich wäre das nichts. Ich mag schon das Tegernseer Helle nicht und das hier dürfte mit 14 IBU noch weniger Hopfen haben. Aber gut Münchner Hell, dafür bassds scho.

Gutes Gelingen!

Gruß
Peter, der das letzte Weizen mit 27 IBU gewürzt hat.


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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2014 um 17:46  
Ich kann Michael (morpheus_muc) in einem Punkt definitiv zustimmen:

Wasseraufbereitung und pH-Kontrolle sind das A und O für wirklich helle Biere.
Ich schreibe das, weil ich gerade ein sehr helles Helles trinke, das mit 80/20 Umkehrosmose-/Leitungswasser (RA ca 0, eingestellt auf pH 6,5, kam in der Maische ziemlich genau auf pH 5,3) gebraut wurde. Und natürlich mit ausschließlich PiMa (+3% CaraPils), ebenfalls auf 22 IBU, und ich finde es zwar ebenfalls etwas zu hopfenlastig für ein echtes Helles, aber es ist trotzdem rundum ausgewogen und wirklich sehr lecker, und gegen das Sonnenlicht sieht es sogar fast hellgrün-gelb aus, so hell ist es.

:)

zur Abwechslung mal stolz auf sein selbstgebrautes Untergäriges,
Dennis

Edit sagt noch: pah, Spelzen abtrennen macht Mädchenbier! Die paar Phenole... :P


[Editiert am 7.4.2014 um 17:48 von DerDennis]



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*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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olibaer
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red_folder.gif erstellt am: 7.4.2014 um 21:10  
Hallo zusammen,

danke für die Anregungen :)

@Seed:
Zitat von Seed7, am 6.4.2014 um 18:02
Sollte es nicht HG:Schüttung: 3,15:1 sein?

Ja, Du hast recht. Ich habe das geändert.

Zitat von Seed7, am 6.4.2014 um 18:02
Warum nicht duenner maischen? Koenntest doch auf 4l/kg gehen?

Ich habe das Verhältnis auf 1:3,7 angehoben. Mehr brauchts nicht - das muss man nur wieder abläutern und die b-Amylase mags ohnehin lieber etwas dicker(die a-Amylase lieber dünner) - ich ziele auf einen hohen EVG und daher keine übertrieben dünne Maischen.

Zur Spelzentrennung:
Wann und wie viel Spelzen ich zugebe wird die Schrotqualität bzw. die Qualität der Spelzenfraktion zeigen müssen. Machen wir uns nix vor:
Ich und wir haben keine Schrotsysteme mit Dampfkonditionierung, Vorbruchwalzen und 6-Walzenmühle dahinter. Wenn die Qualität der Spelzenfraktion schlecht ist bzw. die Trennung nur mangelhaft gelingt, werde ich nichts mehr zugeben, ist sie gut bis sehr gut, kommt in jedem Fall ein Teil wieder in die Maische - vielleicht auch später, z.B. zum Aufheizen auf 72°. Der zweite Mahlgang ohne Spelzen und mit engster Walzenstellung wird feine Grieß- und Mehlfraktionen erzeugen die ohne Spelzen im LB nur Probleme machen( @Flying:
Deine Vermutung "Ich würde vermuten, dass sich 100% spelzenloses Gerstenmalz sogar gut läutern lässt" teile ich grundsätzlich nicht. Das mag vielleicht mit den schlechten Schrotqualitäten gelingen(hoher Anteil an Grobgrießen) die Mühlen mit einem Walzenpaar produzieren, nicht aber mit einem Schrot dessen Feingrieß + Mehl + Pudermehl Anteil zusammen über 30% des Gesamtschrotes ausmacht(wie gewünscht, z.B. bei 6 Walzen-Mühlen für LB-Schrot)).

Zum Hopfen/Hopfung:
Auf keinen Fall möchte ich über 16 BE kommen - irgend wo zwischen > 14 -< 16 BE möchte ich landen. Auch möchte ich keine Vorderwürze oder Whirlpoolhopfung machen. Nicht weil ich es nicht mag, sondern weil ich meine Bitterstoffausbeute in diesen Szenarien nicht genau kenne. Die Hopfung mit der kleinen Gabe kurz nach Kochbeginn verhält sich da anders - die ~34% Ausbeute auf meiner Anlage sind da gesichert(mit den natürlich üblichen Schwankungen).
Wie ich auf die 14 BE komme ?
1. Ich kenne Helle die so sind und die ich mag
2. Braue ich ein Helles/Export mit einem VGs von ~ 72-75%(in den Datenbanken oft zu finden) mit ~ 28 BE und ich den Restextrakt als Antagonist zur Bittere bemühe, resultiert aus einem Ziel VGs von > 86% eine Bittere von ~ 15 BE
Perle: Muss nicht unbedingt sein - am liebsten wäre mir Extrakt, so fern ich welchen zum Zeitpunkt in die Finger bekomme - im diesem Fall wäre mir auch die Sorte egal - da darfs dann auch nen Magnum sein. Ein paar BE soll er machen der Hopfen, sonst nichts.

Wasser:
Ich schliesse mich Dennis und morpheus_muc an: Hier spielt ein ganz gehöriger Teil der Musik. Entlang so heller Farben, gepaart mit hohen Vergärungsgraden und geringen Hopfengaben, schlägt die Wasserqualität mit einem Anteil von > 90% vom Gesamtvolumen in voller Wucht durch bis ins Endprodukt. Der pH-Wert der Maische, der Würze und des Bieres reiht sich hier ein.

Hefe/Stammwürze:
Die W34/70 kenne ich eben wie keine andere. Was und wie sie es macht gefällt mir in der Haupt-und in der Nachgärung. Die Stammwürze mit 12,2 habe ich gewählt, damit noch eine wenig Luft ist. Wenn nach 70 min Kochen erst 11,9 erreicht sind, soll es mir auch recht sein.


Zitat von Kubus, am 6.4.2014 um 23:44
Lass die Nachgüsse komplett weg, sonst ist es kein Vorderwürzebier

Die berechnete Nachgussmenge dient nur dazu die restliche Vorderwürze aus den Trebern zu gewinnen. Die Nachgussmenge ist dabei so gering bemessen, dass das Nachgusswasser selbst nicht in Pfanne gelangt(homöopathische Ansätze diesbezüglich müssen natürlich aussen vor bleiben ;) )

Sonstiges:
Im Normalfall habe ich eine Verdampfungsleistung von VZ ~ 8,5 %. Das bezieht sich auf eine zu kochende Menge von ~85 Liter. In diesem Rezept sind es rund 68 Liter. Nach 70 min müsste eine Gesamtverdampfung von ~10% erreicht und das DMS weitgehenst ausgetrieben sein. Bei solchen Bieren ebenfalls sehr wichtig.


Danke für die Tipps und Anregungen und gerne mehr davon - vielleicht noch Ideen den klassischen UG Kellergeruch los zu werden(fern ab vom Hefestamm) ?


Gruß
Oli


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Zitat von olibaer, am 6.4.2014 um 17:38
Es soll ganz besonders weich, zusammen und rund schmecken, vollmundig sein und soll eine sehr helle Farbe haben.


Als ich vorletzte Woche bei meinem Lieferant war sah ich das er Thomas Fawcett Maris Otter 3-4,5 EBC "Pils Malz" hatte. Gibt es in Deutschland klein oder kleinst Maltzereien wo man Pils Malz von ausgewählten Gerste Sorten bekommen kann, anstatt von die 'Standard' Mischung? Das wäre doch die Methode um ein so Malz betontes Bier in einer bestimmten Richtung zu drücken.

Ingo


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Weyermann hat doch ein Extra Pilsner Malz mit noch weniger EBC als ihr Standart Malz
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