|
Suche
|
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:
|
|
| |
Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Rezeptidee: ein Helles, ein ganz Helles |
|
ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier
Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 17:38 |
|
|
Hallo zusammen,
angeregt durch die Diskussion im Januar 2014 bei DOEMENS, habe ich mich mal
an ein Rezept für ein Bayerisch Helles gemacht. Es soll ganz
besonders weich, zusammen und rund schmecken, vollmundig sein und soll eine
sehr helle Farbe haben. Der Hopfen soll sich sortentypisch einfügen, in
keinem Fall, in welcher Ausprägung auch immer, auffallen. Stabiler,
feinporiger Schaum ist natürlich Pflicht.
Hier also die Idee für solch ein Helles. Gerne zur Diskussion und zum
Verriss:
---------------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------
Helles aus Vorderwürze mit
Spelzentrennung. Rezept von Oli. Erstellt am
02.04.2014. Erzeugt mit Brew Recipe Developer
Zielwerte Fertigbier:- Stammwürze: 12,20 %mas
- Menge: 60,00 l
- Bittere: 14 IBU
- Farbe: 5,5 EBC
- VGs: 86 %
- Alk.: 5,7 Vol.%
Rezeptkommentar:
Ein untergäriges extra Helles bereitet aus Vorderwürze mit
Spelzentrennung.
Die Herstellung des Biertyps ist im Wesentlichen durch das Verfahren
bestimmt und nicht im
besonderen Maße durch eine filigrane Rohstoffauswahl.
Prozessdetails
=========
Brauwasser:
Das Rohwasser wird auf eine Restalkalität von ~ 2°dH(0,36 mmol/l)
enthärtet(Ca0)
Schroten:
Die Spelzen werden nach dem 1. Mahlgang so gut wie möglich
abgetrennt(Plansichter Siebsatz 1. Sieb) und der verbliebene Rest wird
erneut geschrotet.
Maischen:
Die Spelzen werden nach 2/3 der Maltose-Rastzeit zugegeben. Der pH-Wert
wird auf 5,4 eingestellt.
Läutern:
Die Vorderwürze wird abgezogen und nur so viel Nachguss gegeben wie sich
Wasser in den Trebern befindet(ca. 12 L), um den Rest Vorderwürze aus den
Trebern zu "schieben". Der nicht benötigte Nachgussanteil(ca. 26 L) wird in
der Pfanne vorgelegt und mit der Vorderwürze zum Kochen aufgeheizt.
Kochen:
Vorderwürze Ende = Kochbeginn. Nach 30 min Kochzeit wird der pH-Wert der
Würze auf 5,2 eingestellt. Es wird so lange gekocht, bis sich die
Zielstammwürze von 12,2 °P einstellt(ca. 70 min).
Whirlpool:
5L heiße Speise werden entnommen und eingefroren
Gärung:
Klassisch kalte Hauptgärung. Nach erreichen EVG werden ca. 5L Speise in ein
50 L Keg vorgelegt und 45 L Jungbier daraufgeschlaucht. Vor der Kaltphase
wird das Fass in ein frisches umgedrückt. Rest siehe Diagramm. Der Rest des
Junbieres wird in Flaschen gefüllt und aufgezuckert und mit dem Fass
gelagert.
Brauwasser:- Gesamthärte: 4,4 °dH
- Karbonathärte: 3,1 °dH
- Calziumhärte: 3,7 °dH
- Magnesiumhärte: 0,7 °dH
- Calzium Ca2+: 26,4 mg/l(ppm)
- Magnesium Mg2+: 3 mg/l(ppm)
- Sulfat SO4: 9,3 mg/l(ppm)
- Chlorid Cl-: 26 mg/l(ppm)
- Restalkalität: 1,94 °dH
Gussführung:- Hauptguss HG: 40,25 l
- Nachguss NG: 12,14 l ( Korrekturmenge: -26,0, Grund:rezeptbedingt )
- HG:NG: 1:0,3
- Schrot:Wasser: 1:3,15
Kontrollwerte Würzegewinnung:- Gesamtmaische:
49,19 l
- Vorderwürze: 16,00 %mas
- Vorderwürze: 26,51 l
- Pfanne voll: 15,55 %mas
- Pfanne voll: 40,12 l
- ph-Maische: 5,4
- ph-Würze: 5,2
- SA kalt: 60 % (Kaltwürzeausbeute, siehe hier
)
Schüttung:- 12,14 kg(95 %) - Pilsner Malz(3
EBC)
- 0,64 kg(5 %) - Cara Pils(3,5 EBC)
Kommentar:
Schroten mit Spelzentrennung
Maischen(Infusion mit Spelzentrennung, einmaischen bei 60°C):
Maische 1 (49,19 l):- Einmaischen: 55 °C - 5 min (t=5 min)
- Aufheizen: 63 °C - 8 min (t=13 min)
- Rast: 63 °C - 40 min (t=53 min)
- Aufheizen: 72 °C - 9 min (t=62 min)
- Rast: 72 °C - 20 min (t=82 min)
- Aufheizen: 77 °C - 5 min (t=87 min)
- Abmaischen: 77 °C - 10 min (t=97 min)
Spelzengabe:- Spelzengabe: 63 °C - 2
min (t=40 min)
Kommentar:
Die abgetrennten Spelzen werden nach ca. 2/3 der Maltose-Rastzeit
zugegeben(nach ca. 40 min Gesamtmaischdauer).
Hopfengabe(IBU:14 / Ø-Ausbeute:34%):- 0,050 kg
Perle(Pellets TYP90, 5% a-Säure, kochen, 70 min), Ausbeute:34%,
IBU:14
Kommentar:
Ziel 14 IBU
Gabe zu Kochbeginn
Gärung/Lagerung(Hefe: W 34/70):
(Tag / Es[%mas] / temp.[°C] / Druck[bar])- 1. /
12,2 / 8 / 0
- 2. / 11,2 / 9,3 / 0
- 3. / 9,5 / 10 / 0
- 4. / 7,6 / 10 / 0
- 5. / 5,8 / 10 / 0
- 6. / 4,4 / 10 / 0
- 7. / 3,3 / 10 / 0
- 8. / 2,5 / 10 / 0
- 9. / 2 / 10 / 0
- 10. / 1,8 / 10 / 0
- 11. / 1,7 / 10 / 0
- 12. / 1,7 / 5 / 0
- 13. / 1,7 / 5 / 0
- 14. / 2,7 / 5 / 0,2
- 15. / 2,3 / 5 / 0,6
- 16. / 2 / 5 / 0,7
- 17. / 1,8 / 5 / 0,9
- 18. / 1,7 / 5 / 0,9
- 19. / 1,7 / 0 / 0,6
- 43. / 1,7 / 0 / 0,6
Kommentar(Zahlen am
Zeilenbeginn sind Stunden):
Nach(h) 35 Anstellen mit 8,0 °C, 15-20 Mio.Hz./ml
Nach(h) 120 HG bei 10°C bis erreichen Es END
Nach(h) 225 Diacetylabbau
Nach(h) 288 und 45 L draufschlauchen
Nach(h) 288 5 L Speise mit P12 vorlegen
Nach(h) 360 Spunden auf 0,9 bar
Nach(h) 420 abkühlen 0°C
Nach(h) 420 spunden auf 0,6 bar
Nach(h) 480 3 Wochen
Nach(h) 480 Kaltlagerung
Sonstige Zusätze:
(Bezeichnung / Prozess / Menge / Info)- Brauwasser /
Zugabe beim Aufheizen z. kochen / 23 Liter / Verdünnungswasser aus
reduziertem Nachguss
- CaO / Wasseraufbereitung / 111 mg/l (ppm) / Brauwasserenthärtung
- Milchsäure / Maischen / nach Bedarf ml / Ziel pH-Wert 5,4
- Milchsäure / Kochen / nach Bedarf ml / Ziel pH-Wert 5,2 zur
Kochmitte
-------------------------------------------------------------
------------------------------------------
Zur Erklärung der verwendeten Abkürzungen geht es
hier entlang.
Das Rezept als .pdf steht hier zum download
bereit.
Gruß
Oli
Edith: Fehlerteufel
[Editiert am 7.4.2014 um 06:48 von olibaer]
____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
|
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 18:02 |
|
|
Zitat: | HG:Schüttung:
1:3,15 |
Warum nicht duenner maischen? Koenntest doch auf 4l/kg gehen?
Edit: sollte es nicht HG:Schüttung: 3,15:1 sein?
Ingo
[Editiert am 6.4.2014 um 18:03 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 18:11 |
|
|
Hi Oli,
spannendes Experiment mit der Spelzenabtrennung. Geht dann in die Richtung
"grüner August", nicht wahr. Den Münchner Bieren ist (oder wahr) immer ein
bestimmtes Aroma eigen. Ich weiß nicht woher es kommt, vom Hopfen oder vom
Maischen? Ich würde es mal als "phenolisch" oder doch eher blumig
bezeichnen. Ein Maiglöckchen oder Veillchen-Ton. Könnte durchaus vom
carbonatreichen Wasser kommen? Deutlich schmecke ich das beim Hofbräu Hell.
Warum willst Du alle Spelzen wieder zugeben? Augustiner brüht einen
Spelzentee wieder zu...Ich denke die Hälfte der Spelzen reicht. Also noch
weniger Gerbstoffe und das Bier wird milder.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 18:20 |
|
|
Hey Oli,
Das klingt für mich schon sehr gut so. Nach einem absoluten Überfluss an
IPAs und anderen Hopfenbomben besinnt sich endlich mal jemand auf ein
einfaches aber trotzdem extrem schwieriges Bier.
Einfach in der Rezeptur, aber 100 mal schwieriger zu brauen als jedes
IPA.
Bei einem Hellen schmeckt man jeden kleinen Fehler raus, bei einem IPA kann
man alles hinter Hopfen verstecken.
Ich bin zur Zeit auch wieder an diesen " einfachen" Biertypen dran.
Hier zeigt sich das wahre können des Brauers !
Von mir gibt es für dein Vorhaben!
Kleine Frage: Wieso nur Vorderwürze? Evtl. Würde eine kleine Hopfengabe
gegen Ende oder in den Whirlpool die Sache noch aufwerten. Aber wirklich
nur winzig. Intensive Hopfenaromen haben im Hellen nichts verloren. ____________________ Grüße
Maddin
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 18:28 |
|
|
Sind 14 IBU nicht viel zu wenig?
Und wenn du Dir schon die Mühe mit dem Spelzen sieben machst, dann würd ich
die noch später zugeben und davon auch nur die Hälfte (sollte dann ja immer
noch wie ein Hefeweizen läuterbar sein).
Bei der Spelzensache hab ich aber null Erfahrung.
Stefan
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 19:05 |
|
|
Zitat von Boludo, am 6.4.2014 um
18:28 | Sind 14 IBU nicht viel zu wenig?
Und wenn du Dir schon die Mühe mit dem Spelzen sieben machst, dann würd ich
die noch später zugeben und davon auch nur die Hälfte (sollte dann ja immer
noch wie ein Hefeweizen läuterbar sein).
Bei der Spelzensache hab ich aber null Erfahrung.
Stefan |
Eventuell schwimmen die nur obenauf,
wenn sie keine Zeit haben, sich vollzusaugen (Antwort 14 und 17).
Gruß Hotte
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 19:15 |
|
|
An Spelzenabtrennung hab ich auch schon mal gedacht, diese Projekt muss
sich aber hinten anstellen.
Wahrscheinlich kriegst du mit jedem post verschiedene Ratschläge und
Meinungen, hier die meinen:
- Die Spelzen würde ich erst später wieder zugeben.
- Mit der Stammwürze würde ich für Helles-typisch knapp unter 12°P gehen,
so 11,8-11,9°P.
- 14 IBU wären mir zu wenig, ich würde auf 18-20 gehen. Das sollte dann
immer noch recht mild sein.
- Perle mag ich nicht mehr, den nimmt, glaube ich hier in der Gegend fast
jede Brauerei. (Saazer mag ich auch nicht.) Mein Favorit wäre eindeutig
Tettnanger
- die W34/70 wäre bei mir nur dritte Wahl, die ist mir zu "unrund" und
"kantig" und muss lange lagern, bis sich das abbaut: entweder die Wyeast
2308 oder die S-189
Ansonsten: Vier Erfolg mit deinem Projekt!
|
|
Antwort 6 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 19:20 |
|
|
Ich denke die Läuterproblem beim Weizen kommen nicht von den fehlenden
Spelzen, sondern von den Pentosanen! So mal als These..? Ich würde
vermuten, dass sich 100% spelzenloses Gerstenmalz sogar gut läutern
lässt..?? Ist aber reine Spekulation.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 20:51 |
|
|
Ende Januar hatte ich ein Helles mit Wasseraufbereitung und strikter
pH-Einstellung gebraut. Das Ergebnis ist ein wirklich mal helles Helles. In
dem Bewußtsein ein Bier ohne dominantes Hopfenaroma und ohne deutliche
Bittere brauen zu wollen, hatte ich 22 BE gewählt. Vermutlich hättest auch
Du, Stefan, irgendwas in dem Bereich anvisiert?
Das Bier ist mittlerweile fertig und auch lecker, jedoch war es bereits von
Anfang an für ein Münchner Hell zu bitter. Ich hatte 2/3 Tradition in der
Vorderwürze und 1/3 Saphir im Whirlpool. Mitlerweile hat es sich etwas
rausgelagert, aber es bleibt für ein klassisches Münchner Hell immer noch
zu bitter. Ich werde beim nächsten Anlauf den Saphir auf 1/4 reduzieren und
mit in die Vorderwürze nehmen (ich mag das eher liebliche, fast süße Aroma
des Saphirs grundsätzlich sehr gerne) und den Tradition gegen Hersbrucker
austauschen. Mit diesem Hopfen durfte ich neulich ein wunderbares, perfekt
ausbalanciertes Helles von Graf Plato verkosten! Der Hersbrucker machte in
seinem Hellen schöne, leicht harzige-kräutrige Aromen.
Des weiteren werde ich auf jeden Fall mal einen Versuch mit der
Spelzentrennung wagen!
Viele Grüße
Michael ____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.4.2014 um 23:44 |
|
|
Hallo Oli,
ich habe heute ein Helles gebraut, mit dem Ziel, dass es möglichst mild
wird. Ich habe dabei auch die Spelzen abgetrennt und gestern gesondert
behandelt. Ziel war es, die Polyphenole zuvor raus zu waschen aber trotzdem
viel Zink in die Würze zu bekommen. Ich habe 18 BE angestrebt, da dies für
mich eine milde aber nicht zu geringe Bittere für ein Helles ist. Ich habe
2 % Carahell dosiert. Einmaischen bei 55 °C, 30 min Rasten bei 62,5 °C, 30
min bei 65 °C und 60 Minuten bei 72 °C, dann auf 77 °C temperiert und
Abmaischen.
Als Hefe habe ich die Lieblingshefe (eine fränkische) von Braumeister12
genommen und eine gute Woche vorher propagiert.
Ich würde für dein Vorhaben auch das Schüttungsverhältnis anheben. 1:4-5
ist nicht verkehrt. bzw. rechne dirs aus, wie konzentriert die Würze sein
muss, dass du auf deine Wunschstammwürze kommst. Lass die Nachgüsse
komplett weg, sonst ist es kein Vorderwürzebier. Eine Spelzenreduzierung
ist auch eine Möglichkeit, das Bier milder und heller werden zu lassen.
Viel Erfolg!
|
|
Antwort 9 |
|
Member Beiträge: 72 Registriert: 11.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2014 um 15:15 |
|
|
Servus Miteinander!
Erst mal großes Bravo für Maddin (djmoehre), Wasser auf meine Mühlen.
Ich habe mich für IPA noch nie begeistert, weil ich gar nicht weiß wie es
schmecken muss.
Ich bin sehr großer Freund von guten hellen Bieren, und wie schwierig es
ist ein ausgewogenes Helles zu brauen weiß ich sehr gut.
Ich habe 1978 angefangen Bier als Hobby zu brauen und den Satz von einem
Braumeister bei dem ich Malzbetteln war nicht vergessen:
wennst a' gscheid's Hell's zammbringst dann konnst Bierbrau'n. Ich bastle
heute noch an meinen Hellen rum, und drum freut es mich besonders, dass dem
Michael
(morpheus_muc) mein Hersbrucker Hell so gut geschmeckt hat.
Spelzentrennung, ja, warum nicht, aber ich würde die Spelzen waschen und
somit einweichen, und dann bei 72°C geben. Halbe Menge sollte reichen zum
Läutern.
Aber jetzt genieße ich erst mal mein Hersbrucker Hell.
Herzlich, Hartmut
____________________ Auch wenn du am Gras ziehst, wird es nicht schneller wachsen!
|
|
Antwort 10 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2014 um 15:34 |
|
|
Natürlich ist so ein Helles so ziemlich da Schwierigste, was man brauen
kann.
Aber wer denkt, für ein gutes IPA muss man einfach jede Menge Hopfen
einsetzen, der irrt gewaltig.
Stefan
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2014 um 16:49 |
|
|
Da stimme ich Dir zu Stefan, jedoch kann man hinter der Hopfenbomben einige
Fehler verstecken.
Z.B. Diacetyl oder Autolyse-Geschmack.
____________________ Grüße
Maddin
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2014 um 16:53 |
|
|
Sicher kein einfaches Projekt. Aber für mich wäre das nichts. Ich mag schon
das Tegernseer Helle nicht und das hier dürfte mit 14 IBU noch weniger
Hopfen haben. Aber gut Münchner Hell, dafür bassds scho.
Gutes Gelingen!
Gruß
Peter, der das letzte Weizen mit 27 IBU gewürzt hat.
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 7.4.2014 um 17:46 |
|
|
Ich kann Michael (morpheus_muc) in einem Punkt definitiv zustimmen:
Wasseraufbereitung und pH-Kontrolle sind das A und O für wirklich helle
Biere.
Ich schreibe das, weil ich gerade ein sehr helles Helles trinke, das mit
80/20 Umkehrosmose-/Leitungswasser (RA ca 0, eingestellt auf pH 6,5, kam in
der Maische ziemlich genau auf pH 5,3) gebraut wurde. Und natürlich mit
ausschließlich PiMa (+3% CaraPils), ebenfalls auf 22 IBU, und ich finde es
zwar ebenfalls etwas zu hopfenlastig für ein echtes Helles, aber es ist
trotzdem rundum ausgewogen und wirklich sehr lecker, und gegen das
Sonnenlicht sieht es sogar fast hellgrün-gelb aus, so hell ist es.
zur Abwechslung mal stolz auf sein selbstgebrautes Untergäriges,
Dennis
Edit sagt noch: pah, Spelzen abtrennen macht Mädchenbier! Die paar
Phenole...
[Editiert am 7.4.2014 um 17:48 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 7.4.2014 um 21:10 |
|
|
Hallo zusammen,
danke für die Anregungen
@Seed: Ja, Du hast recht. Ich habe das
geändert.
Ich habe das
Verhältnis auf 1:3,7 angehoben. Mehr brauchts nicht - das muss man nur
wieder abläutern und die b-Amylase mags ohnehin lieber etwas dicker(die
a-Amylase lieber dünner) - ich ziele auf einen hohen EVG und daher keine
übertrieben dünne Maischen.
Zur Spelzentrennung:
Wann und wie viel Spelzen ich zugebe wird die Schrotqualität bzw. die
Qualität der Spelzenfraktion zeigen müssen. Machen wir uns nix vor:
Ich und wir haben keine Schrotsysteme mit Dampfkonditionierung,
Vorbruchwalzen und 6-Walzenmühle dahinter. Wenn die Qualität der
Spelzenfraktion schlecht ist bzw. die Trennung nur mangelhaft gelingt,
werde ich nichts mehr zugeben, ist sie gut bis sehr gut, kommt in jedem
Fall ein Teil wieder in die Maische - vielleicht auch später, z.B. zum
Aufheizen auf 72°. Der zweite Mahlgang ohne Spelzen und mit engster
Walzenstellung wird feine Grieß- und Mehlfraktionen erzeugen die ohne
Spelzen im LB nur Probleme machen( @Flying:
Deine Vermutung " Ich würde vermuten, dass sich 100% spelzenloses
Gerstenmalz sogar gut läutern lässt" teile ich grundsätzlich nicht. Das
mag vielleicht mit den schlechten Schrotqualitäten gelingen(hoher Anteil an
Grobgrießen) die Mühlen mit einem Walzenpaar produzieren, nicht aber mit
einem Schrot dessen Feingrieß + Mehl + Pudermehl Anteil zusammen
über 30% des Gesamtschrotes ausmacht(wie gewünscht, z.B. bei 6
Walzen-Mühlen für LB-Schrot)).
Zum Hopfen/Hopfung:
Auf keinen Fall möchte ich über 16 BE kommen - irgend wo zwischen > 14
-< 16 BE möchte ich landen. Auch möchte ich keine Vorderwürze oder
Whirlpoolhopfung machen. Nicht weil ich es nicht mag, sondern weil ich
meine Bitterstoffausbeute in diesen Szenarien nicht genau kenne. Die
Hopfung mit der kleinen Gabe kurz nach Kochbeginn verhält sich da anders -
die ~34% Ausbeute auf meiner Anlage sind da gesichert(mit den natürlich
üblichen Schwankungen).
Wie ich auf die 14 BE komme ?
1. Ich kenne Helle die so sind und die ich mag
2. Braue ich ein Helles/Export mit einem VGs von ~ 72-75%(in den
Datenbanken oft zu finden) mit ~ 28 BE und ich den Restextrakt als
Antagonist zur Bittere bemühe, resultiert aus einem Ziel VGs von > 86%
eine Bittere von ~ 15 BE
Perle: Muss nicht unbedingt sein - am liebsten wäre mir Extrakt, so
fern ich welchen zum Zeitpunkt in die Finger bekomme - im diesem Fall wäre
mir auch die Sorte egal - da darfs dann auch nen Magnum sein. Ein paar BE
soll er machen der Hopfen, sonst nichts.
Wasser:
Ich schliesse mich Dennis und morpheus_muc an: Hier spielt ein ganz
gehöriger Teil der Musik. Entlang so heller Farben, gepaart mit hohen
Vergärungsgraden und geringen Hopfengaben, schlägt die Wasserqualität mit
einem Anteil von > 90% vom Gesamtvolumen in voller Wucht durch bis ins
Endprodukt. Der pH-Wert der Maische, der Würze und des Bieres reiht sich
hier ein.
Hefe/Stammwürze:
Die W34/70 kenne ich eben wie keine andere. Was und wie sie es macht
gefällt mir in der Haupt-und in der Nachgärung. Die Stammwürze mit 12,2
habe ich gewählt, damit noch eine wenig Luft ist. Wenn nach 70 min Kochen
erst 11,9 erreicht sind, soll es mir auch recht sein.
Die berechnete
Nachgussmenge dient nur dazu die restliche Vorderwürze aus den Trebern zu
gewinnen. Die Nachgussmenge ist dabei so gering bemessen, dass das
Nachgusswasser selbst nicht in Pfanne gelangt(homöopathische Ansätze
diesbezüglich müssen natürlich aussen vor bleiben
)
Sonstiges:
Im Normalfall habe ich eine Verdampfungsleistung von VZ ~ 8,5 %. Das bezieht sich auf eine zu kochende Menge
von ~85 Liter. In diesem Rezept sind es rund 68 Liter. Nach 70 min müsste
eine Gesamtverdampfung von ~10% erreicht und das DMS weitgehenst
ausgetrieben sein. Bei solchen Bieren ebenfalls sehr wichtig.
Danke für die Tipps und Anregungen und gerne mehr davon - vielleicht noch
Ideen den klassischen UG Kellergeruch los zu werden(fern ab vom Hefestamm)
?
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
|
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 8.4.2014 um 09:17 |
|
|
Als ich vorletzte Woche bei meinem Lieferant war sah ich das er Thomas
Fawcett Maris Otter 3-4,5 EBC "Pils Malz" hatte. Gibt es in Deutschland
klein oder kleinst Maltzereien wo man Pils Malz von ausgewählten Gerste
Sorten bekommen kann, anstatt von die 'Standard' Mischung? Das wäre doch
die Methode um ein so Malz betontes Bier in einer bestimmten Richtung zu
drücken.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
|
|
Antwort 16 |
|
Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 5.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.4.2014 um 09:38 |
|
|
Weyermann hat doch ein Extra Pilsner Malz mit noch weniger EBC als ihr
Standart Malz
|
|
Antwort 17 |
|
|
|
Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Rezeptidee: ein Helles, ein ganz Helles |
|
|
|
Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter. Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum. |
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren, alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de |
|
|
|