Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 11:00 |
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Hallo zusammen,
im Moment braue ich einen kleinen (15L) 100% Weizen-Sud. Geläutert wird mit
Hilfe von Dinkelspelzen. Ausserdem will ich nur eine Hopfengabe mit 20gr
Nelson Sauvin zum Whirlpool geben. Durch die Nachisomerisierung werden es
wohl so 15 - 20 IBU werden.
Bin mal gespannt ob das nachher auch so schmeckt, wie ich es mir vorher
vorgestellt hab
Schönen Sonntag
Hotte
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 13:01 |
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Meine erste Erfahrung mit Dinkelspelzen sagt: Funzt nicht so wie gewollt.
Da die ziemlich groß sind und ich sie erst zum Läutern dazugegeben hab,
sind die nur oben rumgeschwommen. Also einen Teil abgeschöpft, zerkleinert,
10min gekocht, wieder zugegeben....und sie haben sich etwas besser
vermischt. Zum Anfang war das Läutern auch ganz ok...da wärs auch ohne die
Dinkelspelzen gegangen. Aber jetzt gegen Ende hin will der Treberkuchen
einfach nicht trockenlaufen. Ich versuche nun den Rest immer portionsweise
durch ein Haushaltssieb abzuläutern, während der Hauptteil schon kocht. Zum
Glück waren es nur 4kg Schüttung...
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 13:06 |
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 13:21 |
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In einer Mühle
Gruß Hotte
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 13:29 |
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 14:05 |
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 14:23 |
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Ich hab Dinkelspelzen aus dem Reformhaus. Die werden dort auch als
Kopfkissenfüllung verkauft.
Vielen Dank für den Beitrag, ich hab auch vor damit zu läutern und hätte
sie auch ganz am Schluß zugegeben, jetzt weiß ich, dass die ne Weile
brauchen, bis sie sich vermischen
Vermutlich werf ich sie ne halbe Stunde vorher rein, dann wird das Rührwerk
die schon untermischen.
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 14:36 |
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Ich hab grad einen kleinen Teil vom Treber mit Wasser aufgeschwemmt und da
schwimmen die unzerkleinerten Dinkelspelzen schon wieder oben. Macht
vieleicht Sinn die auch gleich mit durch die Mühle zu jagen.
@flying: Ich warte mal das Ergebnis ab und dann ist das mit dem 100%
Dinkelbier eine gute Idee.
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 14:43 |
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2011 um 14:54 |
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Hmm...da kann ich vieles soweit bestätigen. Hoffentlich nicht das Ergebniss
am Ende
Eiweiss hats ne ganze Menge jetzt nach dem Hopfenkochen, hab ich mir auch
so gedacht. Aber das will sich auch gar nicht richtig absetzen und
verstopft mir mein Filtertuch ganz gehörig, so dass ich gerade nicht in
einem Zug abziehen kann.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2011 um 11:27 |
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Heute hab ich abgefüllt. Rausgekommen sind nur 12 Liter mit 15,1% Stw. Der
Restextrakt war mit 4,2% ziemlich hoch, das entspricht einem Vergärgrad von
72%. Ziemlich wenig für die WY 3068 in 2. Führung.
Beim obligatorischen Probiererle fällt die Restsüße auf, die auch nicht
durch den Hopfen ausgeglichen wird. Die IBU kommen ja nur durch die
Nachisomerisierung...eine einzige Hopfengabe zum Whirlpool. Aber der Nelson
kommt fruchtig durch. Bin mal gespannt, wo sich das mit Nachkarbonisierung
und Reifung hinentwickelt...
Gruß Hotte
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2011 um 11:43 |
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Vermälzt wird nur Dinkel ohne Spelzen!
Von daher macht Dir ein 100% Dinkelbier die gleichen Probleme wie der
Weizen.
Frank
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2011 um 11:47 |
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Ich kann mir auch gut vorstellen, warum man die Dinkelspelzen vor dem
Mälzen entfernt.
Die schwimmen nur blöd oben rum und nerven gewaltig.
Zerhäckseln und abkochen ist vermutlich eine Möglichkeit, aber einfach als
Läutrerhilfe untermischen geht gar nicht.
Auch im Läuterbottich sind die immer ganz oben drauf, so ein
Dinkelkopfkissen sollte eigentlich prima in der größten Seenot vor dem
Ertrinken helfen
Stefan
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2011 um 11:53 |
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Stefan, ich hab die gleiche Erfahrung gemacht. Das war bei Reisspelzen
besser, wenn auch noch nicht perfekt. Wenn ich sowas nochmal mache, jag ich
die Dinkelspelzen mit dem Malz durch die Mühle und maische sie mit ein.
Dann sollte es besser gehn.
Gruß Hotte
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 16.4.2012 um 07:20 |
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Zitat von Boludo, am 20.12.2011 um
11:47 | Ich kann mir auch gut vorstellen,
warum man die Dinkelspelzen vor dem Mälzen entfernt.
Die schwimmen nur blöd oben rum und nerven gewaltig.
Zerhäckseln und abkochen ist vermutlich eine Möglichkeit, aber einfach als
Läutrerhilfe untermischen geht gar nicht. |
Ich
habe dazu gestern mal folgenden Versuch gemacht: je eine Handvoll
serienmäßiger (links) sowie einmal durch die Schrotmühle gejagter (rechts)
Dinkelspelzen in ein Glas kaltes Wasser geschmissen, eine Stunde weichen
lassen und dann einmal kräftig umgerührt:
Die unbehandelten Spelzen, die fast so etwas wie geschlossene Schwimmkörper
bilden, schwammen danach noch zu 100% oben, während sich zumindest etwa ein
Drittel der geschroteten zum Absinken bereit erklärte. Wenn, dann nur so.
Wozu das ganze, dazu nächste Woche mehr.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2012 um 05:02 |
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Hallo!
Moritz, hast du mal versucht, die Spelzen unter Wasser zu quetschen,
ähnlich wie bei einem Schwamm? Durch die Oberflächenspannung im Wasser
halten sich die Luftblasen an den Spelzen und sorgen für Auftrieb. Drückt
man vor der Zugabe zur Maische die (am besten vorgeweichten) Spelzen unter
Wasser aus, so kann ich mir einen deutlich geringeren Auftrieb und somit
wesentlich bessere Filtereigenschaften vorstellen.
Ciao Basti
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2012 um 05:45 |
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Selbstverständlich habe ich das. Leider
ohne Änderung des Ergebnisses.
[Editiert am 17.4.2012 um 06:16 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2012 um 17:22 |
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Hi Moritz,
da ich eine Neuauflage von meinem 100% Weizen-Sud plane und mit den
Dinkelspelzen genau so vorgehen wollte, war das Ergebniss ernüchternd für
mich. Ich hab also gleich noch ein kleines Experiment gestartet. Dazu hab
ich die Dinkelspelzen in der Kaffeemühle etwas feiner zerkleinert. Parallel
dazu das Selbe mit Reisspelzen. Aufgegossen mit 65°C heissem Wasser und 1,5
Stunden stehen lassen.
Links im Bild Reisspelzen natur und zerkleinert, rechts Dinkelspelzen natur
und zerkleinert.
Bei beiden Reisspelzen und den zerkleinerten Dinkelspelzen sind ca. 60%
abgesunken. Mit Malz dürfte dieser Anteil jeweils noch etwas höher sein.
Ich werde also der Einfachheit halber diesmal unbehandelte Reisspelzen als
Läuterhilfe verwenden.
Gruß Hotte
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2012 um 17:25 |
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Blöde Frage, aber die Dinkel- oder Reisspelzen trocken vorzulegen, hat das
schonmal einer gemacht?
VG
Chris
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2012 um 17:57 |
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Könnte auch funktionieren. Dann darf man aber nicht mehr rühren. Ich
läutere allerdings direkt aus meiner Maischebox ab, deswegen kann ich da
nichts vorlegen.
Gruß Hotte
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2012 um 18:14 |
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Nunja in dem Fall sicher nicht die beste Lösung, hast du schonmal aufkochen
einen Tag vorher getestet?
Ich habe hier auch Dinkelspelzen, die will ich bei einem 80% Weizen testen
im Sommer, ich wollte da aber nur eine Schicht über den Panzerschlauch
legen beim Läutern.
VG
Chris
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2012 um 18:32 |
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Nee, nur während des Läuterns 10 min kochen und das hat nur wenig
gebracht.
Mach auf jeden Fall eine Eiweissrast. Bei mir wars nur eine Kombirast und
ich hab wahnsinnig viel Eiweissschmodder nach dem Kochen gehabt.
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2012 um 19:23 |
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Ja, ich. Ein Teil wurde mit eingemaischt, der andere auf dem Läuterblech
vorgelegt. Die kommen aber trotzdem hoch.
Ich nehm das Zeug nie wieder, das war total nervig.
Stefan
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 24.4.2012 um 09:02 |
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So, ich schulde Euch ja noch die Antwort, was das mit dem Spelzenexperiment
sollte. Stefan hatte ja schon gepetzt, dass ich am Sonntag die
unerwartet große Ehre und das nicht minder große Vergnügen
hatte, in Kelheim einen kleinen Schausud mit allerhöchster Unterstützung
durch H.-P. Drexler brauen zu dürfen, wobei 100% Weizenschüttung gewünscht
waren.
Das Publikum in dem Zelt, wo ich meine Anlage aufbauen durfte, war ziemlich
heterogen. Vor allem, wenn man von der Braukunst Live am Tag vorher
noch verwöhnt war: Von den üblichen Freibiergesichtern (" wann kann man
das endlich trinken?") über komplette Ignoranten (" Kochen Sie die
Suppe fürs Mittagessen?") bis hin zu einigen doch sehr Interessierten.
Gebraut haben wir mit 8 kg Weizen hell und 300 g Spelzen, schön brav bei
35° tief eingemaischt und mit doppelter Dekoktion. Obwohl die Spelzen sich
komplett untergemischt hatten, geschah beim Läutern das Unvermeidliche.
Stefan hatte die große Läuterkatastrophe ja schon angesagt: Die Maische
blieb eine komische, zäh-homogene puddingartige Pampe, die sich nicht
absetzte, aber auch keinerlei Flüssigkeit durchließ. Einmal mehr zeigte
sich, dass das Mattmill-Blech bei Problemschüttungen zumindest bei mir gar
nicht geht: Ich hatte halbwegs dünnflüssige Maische beidseitig des Firsts
angehäuft und wartete, dass sich der Raum darunter mit Flüssigkeit füllt
und die Luft durch den noch offenen First entweicht. Was aber trotz Wartens
nicht geschah: Drunter blieb es völlig trocken, obwohl obendrauf die Suppe
stand. Mit dem Blech wäre die Ausbeute 0,0 l gewesen! Ich fürchte, ich
muss die Androhung mit dem Lampenschirm langsam mal wahr
machen...
Zum Glück hatte ich auch noch meinen alten Panzerschlauch im Gepäck, also
höchst peinlich alles öffentlich umgepanscht und den PS eingebaut. Damit
konnte ich in 1 1/2 h Herumgestochere wenigstens dürftige, trübe 18l P22
gewinnen, die ich auf 30l P13 verdünnen konnte. Aber immer noch besser, ich
setze 30l in den Sand, als Schneider gleich 300 hl...
Gehopft haben wir dann mit Saphir und haben in den Whirlpool noch eine
Handvoll (da unbekannter Alpha-Wert) einer der Neuen Sorten geschmissen, die wohl inzwischen den
Namen " Mandarina Bavaria" trägt. Der Geruch der Würze erinnerte mich
danach irgendwie an Babybrei " Weizengrieß mit Mandarine". Mal
abwarten, wie das nach der Gärung wird (sofern ich nicht eh eine Infektion
bei dem öffentlichen Herumgepansche auf dem Zeltboden eingefangen
habe...).
Auch wenn die Ausbeute nicht ganz wie erwartet war (immerhin hat der
Schatz, der gerade in meinem Keller vergärt, dadurch einen umso höheren
Seltenheitswert...), so hat es mir einen Heidenspaß gemacht und war ein
unvergessliches Erlebnis. Ein weiteres Highlight war für mich die
professionelle Verkostung zweier meiner Biere. Ganz ganz herzlicher Dank
gebührt allen Beteiligten der Schneider Brauerei für ihre geopferte Zeit,
die liebevolle Vorbereitung, den fachkundigen Rat und die vielen
hochinteressanten Gespräche!
Moritz, ein glücklicher Hobbybrauer
[Editiert am 19.5.2012 um 09:51 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 09:26 |
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Zum Thema Panzerschlauch und Läuterleistung:
Ich habe für meinen letzten Sud (Altbier) den Walzenabstand meiner
Malzmühle versuchsweise mal weiter reduziert. Beim Maischen war noch alles
unauffällig, aber beim Läutern hat sich ein sehr kompaktes Sediment
gebildet. Zum Glück läutere ich mit einem recht großen Panzerschlauch
direkt im Einkocher, so dass sich trotzdem noch recht zügig läutern ließ.
Kurz vor dem ersten Nachguss kam dann tatsächlich fast nichts mehr durch.
Aber einmal kräftig "Rückgespült" und schon ging es weiter. Fazit: Der
Walzenabstand muss wieder vergrößert werden und der Panzerschlauch ist ein
unglaublich robustes Läutersystem!
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Antwort 24 |
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