Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 6.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2014 um 09:03 |
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Hallo liebe Hobbybrauer!
Zunächst einmal vielen Dank für dieses super Forum und die Gemeinschaft
hier, wirklich toll. Mir hat es schon länger in den Fingern gejuckt, aber
zunächst war ich etwas erschlagen von dem Thema. Dann haben dieses Forum
und der Hanghofer den Nebel gelichtet und nun habe ich mir endlich eine
eigene "Brauanlage" zugelegt und plane meinen ersten Sud für Ende April
(ein paar Teile wie Edelstahlkugelhähne und Rohstoffe fehlen noch). Fast
hätte ich mir eine 40l Anlage zusammen gestellt, bin jetzt aber (vorerst!)
in der Einkocherklasse gelandet. Folgendes Equipment wartet jetzt auf den
Ersteinsatz:
- Silvercrest Kocher von Lidl (zur Verstärkung kommt noch ein
Tauchsieder)
- Thermoport 25l + Läuterhexe
- 30l Speidel Gärfaß
Ich möchte natürlich maximale Ausbeute erreichen (ohne verdünnen etc.) und
frage mich nun wie ich die Rezepte am besten anpasse. Es wird ja immer
angegeben wieviel Ausschlagwürze erreicht wird. Nun entspricht dieser Wert
natürlich nicht dem Volumen beim Hopfenkochen (Pfannevoll?), da ja ein
gewisser Prozentsatz verdampft wird. Im Hanghofer wird dieser auf S. 86 mit
10% angegeben, aber ist dieser Wert bei jedem Rezept gleich? Ich gehe mal
nicht davon aus und wenn man diesen Prozentsatz nicht kennt, kann man
schlecht die maximale Füllmenge bei Pfannevoll berechnen.
Wenn man den Wert jedoch kennt, kann man die Summe aus Verdampfungsmenge
und Ausschlagwürze so anpassen, dass man bei der max. Markierung im Kocher
(ist glaube ich bei 25l) landet. Kann man diese Markierung als maximale
Füllmenge beim Hopfenkochen annehmen oder geht auch mehr (Stichwort
Schäumen)?
Also: Lange rede kurzer Sinn. Mit welcher Menge Ausschagwürze plant ihr für
den Silvercrest und ist diese Rezeptabhängig (stehe nicht auf Bockbier...)
bzw. kann man mit einem festen Wert für die Verdampfungsmenge beim
Hopfenkochen rechnen?
Falls es Rezeptabhängig ist, würde mich mal die Menge für das Newbiebier
aus dem Hanghofer (Almtaler Hefeweiße) und das folgende Rezept von MMM
interessieren:
http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=235&inhaltmitte
=recipe&seite=1&suche_begriff=&suche_klonrezepte=&suche_sorte=Kellerbier&su
che_malz=&suche_malz2=egal&suche_hopfen=&suche_hopfen2=egal&suche_hefe=&ord
er=datum&ordertype=DESC
Bis hier schonmal vielen Dank an die Fülle von Informationen in diesem
Forum!
Viele Grüße,
Lasso
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2014 um 09:12 |
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Hallo Lasso,
willkommen im Forum.
Kurz, 7kg Malz auf 21l Wasser sind die maximale Schüttung die ich im
Silvercrest maische.
Geläutert wird dann gleich aus dem Silvercrest in das Gärfaß. Das hat max
45min gedauert.
Letzte Woche habe ich damit die 15°P bei 28l Würze im Gärfaß geknackt. Wenn
du auf 12°P runterverdünst kommst du dann auf ca. 35-36l Pils.
Kochen mußt du dann natürlich per Gas oder Hendiplatte.
Kirk
PS: Für was hast du den Thermopot gekauft? Willst du die Kombirast im
Thermopot fahren?
[Editiert am 12.4.2014 um 09:16 von Kirk1701]
____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 6.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2014 um 09:28 |
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Hallo Kirk,
vielen Dank für die Antwort. Das Wasser und Malzverhältnis variiert ja bei
den Rezepten und da ich mit dem Silvercrest kochen möchte ist das mein
derzeitiger Engpaß. Also muss ich ausgehend von der Ausschlagwürze mit der
Verdampfungsmenge zurück rechnen wenn ich mich nicht irre.
Oder liege ich falsch?
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 195 Registriert: 16.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.4.2014 um 09:47 |
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Hallo Lasso,
die maximale Menge von 7 kg Malz auf 21 l Hauptguss im Einkocher kann ich
bestätigen. Wenn ich Dich richtig verstehe "(stehe nicht auf Bockbier...)",
strebst Du eine Stammwürze so um die 12°P an. Aus 7 kg Malz erhältst Du bei
12°P aber deutlich mehr Würze (etwa 35-38 l), als in Deinen Einkocher
passt. Folglich hast Du (mindestens) drei Möglichkeiten:
1. Du nimmst weniger Malz - etwa so 4,5 bis 5 kg für den Einkocher. Dann
erhältst Du etwa soviel Würze, wie zum Hopfenkochen in Deinen Einkocher
passt. Die letzten 1-2 l, die eventuell nicht reinpassen, kannst Du in
kleinen Mengen auch noch während des Kochens zugießen.
2. Du bleibst bei 7 kg Malz und erzeugst eine Würze, die zunächst deutlich
mehr als 12°P hat aber von der Menge noch in den Einkocher passt. Dürften -
je nach Rezept - so zwischen 15-18°P werden. Dann kannst Du nach dem
Hopfenkochen auf 12°P runterverdünnen. Mengen berechnest Du mit
http://fabier.de/biercalcs.html.
3. Du bleibst bei 7 kg Malz und erzeugst eine Würze von 12°P. Das dürfte
eine Menge von etwa 35-38 l ergeben. Dann brauchst Du entweder eine größere
Kochmöglichkeit oder eine zweite zusätzliche Kochmöglichkeit - also z.B.
die maximale Menge im Einkocher und den Rest in einem großen Topf auf dem
Küchenherd. Hopfen geb ich dann nur in den Einkocher, weil meine Familie
meutert, wenn ich Hopfen in der Küche koche.
Viel Spaß und maximalen Erfolg
Stefan
____________________ Bier trägt, wie ich finde, zur gedanklichen Klarheit bei. Und zur Linderung
der Schmerzen. Zusätzlich hat es den Vorteil, dass es betrunken macht oder,
in ausreichender Menge genossen, sturzbetrunken.
frei nach Julian Barnes
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2014 um 09:54 |
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Zitat von Lasso, am 12.4.2014 um
09:28 | Hallo Kirk,
vielen Dank für die Antwort. Das Wasser und Malzverhältnis variiert ja bei
den Rezepten und da ich mit dem Silvercrest kochen möchte ist das mein
derzeitiger Engpaß. Also muss ich ausgehend von der Ausschlagwürze mit der
Verdampfungsmenge zurück rechnen wenn ich mich nicht irre.
Oder liege ich falsch? |
Hallo Lasso,
Ich glaube du gehst da zu theoretisch dran. Erstmsl musst du zwei drei Sude
machen damit du deine Sudhausausbeute berechnen kannst.
Dann legst du fest wieviel Liter mit welcher Stammwürze du brauen möchtest.
Damit berechnest du die Schüttung.
Der Thermopot ist über.
Kirk ____________________
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 107 Registriert: 28.7.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2014 um 10:37 |
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Oder, etwas pragmatisch: selbst wenn der Einkocher für Hopfenkochen zu
klein werden sollte: man kann die Würze doch aufteilen und zweimal kochen -
ggf. auch mit anderen Hopfensorten.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2014 um 10:52 |
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Um auf deine Frage zurück zu kommen...
Wenn du im Silvercrest maischt kannst du zwischen 35-38l maximaler Würze
mit rund 12°P rechnen.
Wenn du zwei drei Stunden läutert kannst du vielleicht auch auf 40l.
Wohl gemerkt alles nur wenn du per Gas oder Hendi kochst.
Willst du im Silvercrest auch kochen dürfen HG und NG - das was im Treber
hängen bleibt 25l nicht überschreiten.
Viel Spaß beim Rechnen
Kirk
[Editiert am 12.4.2014 um 19:13 von Kirk1701]
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.4.2014 um 13:42 |
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Hallo Lasso,
das von meinen Vorrednern beschriebene Verfahren (stärker Brauen und dann
runterverdünnen) nennt man "High Gravity". Da du aber nur ein 30L Gärfass
hast, ist also nicht nur der Einkocher der limitierende Faktor. In einigen
Baumärkten (Globus, Bauhaus,...) gibt es für unter 30€ diese 60l
Mostfässer, ähnlich den Speidel Fässern, allerdings mit grünem Deckel (die
sind komplett mit Gärglocke und Auslaufhahn). Willst du High Gravity
brauen, kannst du so günstig deine Gärbehälter aufstocken.
Zu deiner eigentlichen Frage, die Menge an Gesamtwasser (im MMM Rezept
angegeben) kann aktuell bei dir um die 30L liegen. Nach dem Läutern bleibt
ja noch einiges an Flüssigkeit im Treber hängen, sodass du bei ca 25-26l
(je nach Schüttung) Pfannevoll rauskommen solltest. Damit solltest du auf
der sicheren Seite sein, um erstmal Erfahrungen sammeln zu können. Wundere
dich auch nicht, wenn beim ersten Mal nicht die Mengen rauskommen, die im
Rezept angegeben sind (Menge bei Pfannevoll, Stammwürze vor und nach dem
Kochen, etc), denn man muss ein Rezept immer auf seine Anlage anpassen.
Ciao
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 6.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2014 um 09:00 |
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Puh,
vielen Dank für die Infos! Ich hab mir schon gedacht, dass ich da zu
theoretisch rangehe. Ich werd einfach mal mit dem Newbiebier loslegen und
berichten
Viele Grüße,
Lasso
Edit: Wieviel bleibt pro kg Malz denn etwa im Treber hängen?
Edit2: So etwa 0,7-0,8 l/kg?
[Editiert am 13.4.2014 um 09:10 von Lasso]
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2014 um 11:20 |
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Zitat von Lasso, am 13.4.2014 um
09:00 | Puh,
vielen Dank für die Infos! Ich hab mir schon gedacht, dass ich da zu
theoretisch rangehe. Ich werd einfach mal mit dem Newbiebier loslegen und
berichten
Viele Grüße,
Lasso
Edit: Wieviel bleibt pro kg Malz denn etwa im Treber hängen?
Edit2: So etwa 0,7-0,8 l/kg?
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Nun brau endlich :-)
Kirk ____________________
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Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 6.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.4.2014 um 23:21 |
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So, nach einigen Querelen ist die Würze im Faß. Hoffentlich wirds was!
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 10:11 |
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Und?
Wie ist es gelaufen? Was wird verbessert?
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 6.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 11:36 |
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Eigentlich ganz gut, nur dass der silvercrest meiner Meinung nach ziemlich
langsam aufheizt (trotz Isolierung). Bei der Verzuckerungsrast benötigte
der doch ziemlich lange um auf Temperatur zu kommen, vor allem ab 70 Grad,
so dass ich mich frage, ob och die Rastzeit ab dem Zeitpunkt des Eintritts
in den Temperaturbereich stoppe, oder erst bei erreichen der eingestellten
Zieltemperatur (hatte 73 Grad gewählt). Ein paar Minuten hat's nämlich
schon gedauert.
Ansonsten werde ich mit dem Refraktometer das nächste mal mehrere Proben
nehmen, damit ich mich nicht wieder vermesse, zu stark verdünne und nochmal
kochen muss
Die Gärung klappt aber Spitze. Nur so stark, dass ich zum Kräusen
abschöpfen nach einem Tag schon zu spät dran war... War schon zusammen
gefallen. Der meiste schmodder klebt aber am Rand.
[Editiert am 2.5.2014 um 12:27 von Lasso]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 14:02 |
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Hallo Lasso,
Glückwunsch zum ersten Sud
Die Fragen die Du hast(Menge, Konzentration) werden doch in weiten Teilen
durch die hier publizierten Softwarelösungen beantwortet. Geh doch einfach
her und installier Dir eine und klopf Deine Eckdaten für das Rezept ein -
fertig.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 6.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2014 um 21:13 |
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Moin Oli,
vielen Dank. Ja das werde ich für das nächste Bier machen. Was mich gerade
noch beschäftigt, sind die Fragen aus dem vorherigen Post.
Dazu scheint jetzt die Gärung langsam abgeschlossen zu sein (Anstellhefe
war gut und Temperatur bei 24 Grad) da der Gärspund kaum noch gluckert.
Leider sind noch nicht alle Flaschen da (wahrscheinlich erst in 3-4 Tagen),
so dass ich mich frage ob es schlimm ist, wenn das fertig hauptvergorene
Bier noch ein paar Tage steht bis die Flaschen da sind. Die Meinungen gehen
hier ja teilweise auseinander.
Viele Grüße,
Lasse
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2014 um 07:46 |
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Hallo Lasse,
Eine Gärung ist entweder
abgeschlossen oder sie ist es nicht. Aufschluss gibt die Differenz zwischen
Es
und Es End
Zitat von Lasso, am 3.5.2014 um
21:13 |
Leider sind noch nicht alle Flaschen da (wahrscheinlich erst in 3-4 Tagen),
so dass ich mich frage ob es schlimm ist, wenn das fertig hauptvergorene
Bier noch ein paar Tage steht bis die Flaschen da sind. Die Meinungen gehen
hier ja teilweise auseinander.
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Wenn ich das
richtige sehe hast Du doch ohnehin keine Wahl. Wozu also Prozeßschritte
diskutieren die Du nicht gehen kannst. Wenn die Gärung durch ist und
du musst warten bis die Gebinde für den nächsten Arbeitsschritt verfügbar
sind, hilft " kühl und dunkel lagern".
Gruß & viel Erfolg
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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