Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 4.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2014 um 16:07 |
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Hallo zusammen,
bei meinen bisher gebrauten Suden habe ich immer normales Leitungswasser
ohne eine Aufbereitung verwendet.
Habe mich ein wenig zur Wasserbereitung eingelesen und bin der Meinung das
mein Wasser ohne Aufbereitung nicht wirklich gut geeignet ist.
Leider kenne ich mich mit diesem Thema zu wenig aus. Kann mir jemand sagen
wie und mit was ich am besten mein Wasser aufbereiten sollte?
http://www.altoetting.de/trinkwasser/analyse.pdf
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2014 um 17:17 |
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Hm.
die Problempunkte sind: Hartes Wasser, relativ viel Magnesium und vor allem
(wie ich finde) viel Nitrat...
Die ersten beiden Punkte könnte man mit CaO im Split-Treatment-Verfahren
"behandeln",
aber: das Nitrat kriegst du nicht raus, da hilft nur Umkehrosmose-Filter
kaufen.
Nitrat ist schlecht für die Hefe.
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 17.4.2014 um 17:27 |
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und für den
Menschen..
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2014 um 18:02 |
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Ich hab fast den selben Nitratwert und es geht.
Zum Verständnis: Nitrat wird während der Gärung zu Nitrit reduziert,
welches ein Hefegift ist.
Die Gärung ist bei mir manchmal ein wenig langsamer, aber mit Hefenährsalz geht es ganz gut.
Mit dem selben Wasser brauen wir auch die 400 Liter Sude.
Eine Osmoseanlage ist natürlich immer gut, aber nur wegen dem Nitrat würd
ich das nicht machen.
Stefan
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.4.2014 um 18:13 |
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Ui, das Wasser ist ja noch schlimmer als meins.
Vor allem das Magnesium ist sehr hoch und da kommt man nur mit Milchsäure
nicht weit.
Also Split Treatment mit Kalkmilch oder Osmosewasser oder Abkochen oder
Wasser kaufen (Purania).
Beim Abkochen unbedingt lang genug kochen, so dass das
Magnesiumhydrogencarbonat zum Hydroxid hydrolisiert wird.
Stefan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.4.2014 um 06:31 |
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Hallo Markus13,
das Wasser ist so kaum " braufähig". Es ergibt sich eine
Restalkalität RA von ~ 11,3 °dH, die Magnesiumhärte ist sehr hoch und die
Nitratwerte, naja.
Aus Sicht eines praktikablen Ansatzes
lässt sich das schwer beantworten - dazu müsste man wissen in welcher
Literklasse Du braust. Neben der Tatsache, dass das Wasser aufbereitet
werden muss, ist der Weg zum Ziel auch Abhängig von Deinen Möglichkeiten
die Du hast und welchen Aufwand Du betreiben möchtest.
Braust Du z.B. in der 25
Liter-Klasse, bist Anfänger und Du möchtest den Aufwand gering halten,
hätte ich für 25 L kalte Würze mit einer Stammwürze von 12 % in etwa so geantwortet: - Nachgussmenge NG gering halten. Geht zwar auf die
Ausbeute, verringert aber den Einfluss des Nachgusswassers auf die
Bierqualität. Z.B. könnte man das Verhältnis Hauptguss HG zu Nachguss NG
mit 1 : 0,5 im Rezept angeben. Im Beispiel wären das dann rund 21 L
Hauptguss und 11 L Nachguss.
- Die 21 L Hauptguss HG werden am Vortag für 20 min. abgekocht und der
Nachguss NG von 11 L setzt sich zusammen aus 5 L (gekauftem) dest.Wasser
und 6 L Rohwasser.
- Die Schüttung enthält generell 3-5 % Sauermalz
Das wäre ein erster und hoffentlich praktikabler Ansatz in dieser
Liter-Klasse - Spielarten davon kann es natürlich viele geben und je besser
die Qualität der Frage, umso besser die Qualität der Antworten
Ergänz doch einfach Deine Frage um ein paar Eckdaten und ich bin mir
sicher, dass sich eine parktikable Lösung für Dich finden lässt.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 4.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 1.5.2014 um 10:10 |
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Zitat von olibaer, am 18.4.2014 um
06:31 | Hallo Markus13,
das Wasser ist so kaum " braufähig". Es ergibt sich eine
Restalkalität RA von ~ 11,3 °dH, die Magnesiumhärte ist sehr hoch und die
Nitratwerte, naja.
Aus Sicht eines praktikablen Ansatzes
lässt sich das schwer beantworten - dazu müsste man wissen in welcher
Literklasse Du braust. Neben der Tatsache, dass das Wasser aufbereitet
werden muss, ist der Weg zum Ziel auch Abhängig von Deinen Möglichkeiten
die Du hast und welchen Aufwand Du betreiben möchtest.
Braust Du z.B. in der 25
Liter-Klasse, bist Anfänger und Du möchtest den Aufwand gering halten,
hätte ich für 25 L kalte Würze mit einer Stammwürze von 12 % in etwa so geantwortet: - Nachgussmenge NG gering halten. Geht zwar auf die
Ausbeute, verringert aber den Einfluss des Nachgusswassers auf die
Bierqualität. Z.B. könnte man das Verhältnis Hauptguss HG zu Nachguss NG
mit 1 : 0,5 im Rezept angeben. Im Beispiel wären das dann rund 21 L
Hauptguss und 11 L Nachguss.
- Die 21 L Hauptguss HG werden am Vortag für 20 min. abgekocht und der
Nachguss NG von 11 L setzt sich zusammen aus 5 L (gekauftem) dest.Wasser
und 6 L Rohwasser.
- Die Schüttung enthält generell 3-5 % Sauermalz
Das wäre ein erster und hoffentlich praktikabler Ansatz in dieser
Liter-Klasse - Spielarten davon kann es natürlich viele geben und je besser
die Qualität der Frage, umso besser die Qualität der Antworten
Ergänz doch einfach Deine Frage um ein paar Eckdaten und ich bin mir
sicher, dass sich eine parktikable Lösung für Dich finden lässt.
Gruß
Oli |
Danke für die Antwort.
Hatte gehoft das mein wasser ja nicht so schlecht geeignet sei.
Zum Brauen benutze ich den 50l Schengler Topf. Jedoch mache ich momentan
meist bloß ca. 25 bis 30l darin. Möchte etwas öfters wieder was neues
probieren.
Jetzt überlege ich mir ob sich der Aufwand lohnt mein Wasser aufzubereiten.
Ich hätte evtl. die Möglichkeit mein Wasser bei einer Brauerei von deren
Brunnen zu holen (allerdings müsste ich mich vorher über die Qualtität von
diesem Wasser noch informieren).
Oder weis jemand wo man günstig eine Wasseranalyse machen kann? Würde
jemanden kennen der hat einen atesischen Brunnen und meint das Wasser
könnte auch gehen.
Ansonsten werde ich es mal so probieren wie olibaer es vorgeschlagen
hat.
Welche Auswirkung hat der hohe Magnesium-Wert genau auf das fertige
Bier?
Bisher habe ich mit dem Wasser ohne jegliche Aufbereitung gebraut.
Gruß Markus
[Editiert am 1.5.2014 um 10:10 von Markus13]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 10:53 |
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Hi Markus,
der Begriff artesischer Brunnen sagt nichts über die Wasserqualität aus.
Nur das es unter Überdruck steht und daher oft von alleine an die
Oberfläche drückt. Gerade bei artesisches Brunnen aus tieferen Schichten
hat man oft hohe Schwefel und Eisenwerte. Muss aber nicht sein.
Wenn der Brunnen der Brauerei noch verwendet wird, kannst Du davon ausgehen
das das Wasser auch gestestet und geeignet ist.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 12:40 |
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Hi!
Ich braue ebenfalls mit einem 50er Schengler und in etwa die gleichen
Mengen wie du.
Mein Wasser ist ähnlich schlecht und ich habe deshalb zu Beginn mein Wasser
von einem Freund geholt.
Das wurde mir aber schnell zu blöd und ich habe mir jetzt eine günstige
Osmoseanlage zugelegt und fix an eine eigene Leitung montiert. Sie ist
jetzt seit einigen Monaten in Betrieb und ich kann endlich halbwegs spontan
brauen und bin absolut zufrieden.
Zusätzlich stellen wir, seit wir die Anlage haben auch selbst Sodawasser in
den KEGs her und brauchen keine Flaschen mehr durch die Gegend fahren (Toller Nebeneffekt: Die Anlage läuft alle paar
Tage für etliche Stunden und bleibt so in Schuss )
Weiters verwenden wir das Wasser fürs Bügeleisen, Auto und vieles mehr.
(Ich eher fürs Bier und Auto
).
[Editiert am 1.5.2014 um 12:42 von scerevisiae]
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 102 Registriert: 27.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 18:56 |
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Servus Markus!
Zitat von Markus13, am 17.4.2014 um
16:07 | bei meinen bisher gebrauten Suden habe
ich immer normales Leitungswasser ohne eine Aufbereitung verwendet.
Habe mich ein wenig zur Wasserbereitung eingelesen und bin der Meinung das
mein Wasser ohne Aufbereitung nicht wirklich gut geeignet
ist. |
Eine Frage vorweg: Hat Dein bisher gebrautes Bier geschmeckt?
Ich wohne nicht weit westlich von Dir (Landkreis EBE nördlich des Forstes
an der B12) und habe ähnliches Wasser wie Du.
Außer ca. 3% Sauermalz in der Schüttung und ein paar ml Milchsäure im
Nachguss mache ich mit meinem Wasser nix. Und das Bier schmeckt nicht nur
mir sondern auch allen anderen, denen ich es anbiete. Es ist nie genug da
und meistens schon ausgetrunken, bevor es endlich richtig ausgereift ist
Allerdings braue ich auch keine Hopfenbomben, sondern hauptsächlich Biere,
die in unserer Gegend (eben drum) seit jeher üblich waren, also eher
bernsteinfarben mit viel Wiener und ein bissl Münchner Malz und relativ
schwach gehopft (~22IBU).
Grüße
Matthias ____________________ "Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem!"
(Karl Valentin)
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Antwort 9 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 24.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 09:35 |
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Servus Markus,
Ich bin auch aus Altötting. Ich hab mir vom Wasserwerk aktuellere
Wasseranalysen geben lassen mit völlig anderen Werten als in der Analyse
vom Januar 2011:
Calcium: 41,2 mg/l
Magnesium: 18,1 mg/l
Natrium: 53,7 mg/l
Kalium: 1,3 mg/l
Nitrat: 6,4 mg/l
Corbonathärte: 9,9 dh
Säurekapazitat: 5,26 mmol/l
Ich bin leider auch kein Brauwasserversteher darum hab ich das Thema mehr
oder weniger ignoriert. Aber so weit ich mich eingelesen habe müsste bei
einer Carbonathärte von 9,9 eine Säurekapazität von 3,53 herauskommen.
Kann sich das einer von den Fachleuten mal anschauen und Kommentieren -
Danke!
Güsse Rupert
____________________
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 09:56 |
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Ja da stimmt was nicht, Karbonathärte und Säurekapazität passen nicht
zusammen.
Seltsam
Ich würd noch mal nachfragen.
Stefan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 12:32 |
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Mit diesem Murks würde ich mich keinesfalls zufrieden geben. Man möge dir
doch den vollständigen Prüfbericht des Labores zuschicken. Dein Wasserwerk
hat nach §21 TrinkwV die Verpflichtung dich jährlich mit aktuellem und
geeignetem Material zu informieren.
Gruß
Andy
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 4.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2014 um 18:12 |
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 21.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 6.5.2014 um 17:18 |
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Hm,
ich bin aus München und hab dieses Wasser: http://www.swm.de/dms/swm/dokumente/m-wasser/trinkwasser-anal
ysewerte.pdf, und das dürfte eins der für Bier schlimmsten Wasser sein,
dies gibt, oder? ;-)
Bislang hab ich nur unaufbereitetes Wasser verwendet, kein Sauermalz,
heftig gehopft. Und es hat bisher noch jedem geschmeckt, der mein Bier
probiert hat.
Aktuell sehe ich da keinen Handlungsbedarf, hier was zu ändern ...
Ciao, Robert (aus der Rübezahlstr.)
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 4.1.2014 Status: Offline
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erstellt am: 8.5.2014 um 19:11 |
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Habe jetzt die aktuelle Wasseranalyse bekommen.
Hier die Werte:
Calcium: 33,5
Magnesium 16,8
Natrium 57,3
Kalium 1,3
Säurekapazität bis PH 4,3: 5,23
Nitrat 3,4
Sulfat 8,4
Chlorid 1,8
Diese Werte sehen schon besser aus als die bei der alten Analyse von 2011,
oder?
Würdet ihr sagen das es bei diesen Werten reicht die Restalkalität durch
Milchsäure zu senken?
gerade noch gesehen das die Carbonhärte 8,6 ist. Wie bei burschileitner
past der Umrechnungsfaktor nicht.
Habe aber gelesen das der umrechnungsfaktor von carbonhärte zu
Säurekapazität 2,8 ist.
Weis jemand wie man die carbonhärte genau ausrechnet? Müssen da noch
meherer Faktoren beachtet werden?
[Editiert am 8.5.2014 um 19:50 von Markus13]
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Antwort 15 |
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