Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.4.2014 um 21:12 |
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Hallo Leute, ich habe heute ein IPA von "Cosmophobia" verkosten dürfen,
nachdem es einige Tage nach dem Versand bei mir in der Kühlung verbracht
hatte.
Mit einem sachten "Zisch" öffnet sich der Kronkorken.
Das Bier gleitet mit zurückhaltender Carbonisierung ins Glas. Ein Hauch
mehr wäre auch ok gewesen.
Es entsteht wenig, aber sehr haltbarer, ziemlich feinporiger Schaum.
Die Nase schnuppert und ist überrascht.
Das Bier duftet wirklich sehr fruchtig. Gar nicht mal so "stopfig-hopfig"
wie man es bei einem IPA vermutet, sondern tatsächlich sehr sehr
fruchtig.
Für mich ist das eine angenehme Mischung aus Stachelbeere, Johannisbeere
und Zitrusnoten, auch Grapefruit.
Wer so etwas nicht kennt würde denken das man mit Aromen "nachgeholfen"
hätte, aber das ist einfach nur geiler Stopfhopfen.
Gerne wüsste ich mal welche Sorten das waren.
Dann der erste Schluck und sofort denke ich " holla, das ist mal ein
Bitterhammer ". Der erste Schluck ist wirklich was für einen Hophead.
Die Bittere ist heftig und Cosmophobia sagte mir das das Bier noch sehr
jung wäre, was eine Reduktion mit zunehmender
Lagerung vermuten lässt.
Erstaunlich finde ich hingegen das die Bittere tatsächlich nur über die
Zungenrezeptoren ihren Weg zum Hirn findet und keine Spur
am Gaumen hängen bleibt, was sicherlich bei der Ausprägung schon
aussergewöhnlich ist, da hängt absolut nichts nach.
Wieder einmal tippe ich auf gutes Brauwasser.
Die Aromen des Bieres werden, wer hätte anderes vermutet, von den sehr
fruchtigen Hopfennoten dominiert.
Es ist das fruchtigste Gestopfte Bier das ich bisher verkosten durfte.
Ein Schwenk im Glas und der gute Schaum bildet sich erneut.
Die Carbonisierung ist praktisch perfekt.
Vielleicht verrät uns Steffen noch etwas über die Zusammensetzung dieses
ungewöhnlichen, leckeren Bieres.
Danke
Bernd
[Editiert am 30.4.2014 um 21:23 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 13:13 |
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 15:06 |
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Das verwendete Purania Wasser scheint wirklich sehr gut fürs Brauen
geeignet zu sein, das konnte ich ja
insbesondere auch bei deinem Märzen feststellen. Es ergibt ein sehr mildes
Mundgefühl und eine angenehme Bittere ohne Nachhang.
Erstaunlich finde ich das diese Hopfen-Aromabombe komplett aus dem
Whirlpool ihre Aromen holt.
Ich wäre eine Wette eingegangen das das Bier richtig gestopft sei.
Anscheinend ergibt ein so "kalter" Whirlpool wie bei Dir Aromen die dem
Stopfen sehr ähnlich kommen, aber fast noch interessanter schmecken.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 1.5.2014 um 15:08 von BerndH]
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 15:21 |
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Ich habe jahrelang mit Purania gebraut (Aqua Purania, Stilles Quellwasser
o. Kohlensäure, Wesseli an der Lainsitz, Südböhmen, Quelle: Aqua bella VS2,
3.7° dH). Jetzt bekomme ich so etwas allerdings aus dem Wasserhahn
Echt super für helle Lagerbiere. Ein IPA und auch manche Pale Ales würde
ich jedoch aufgipsen (Burtonisation).
[Editiert am 1.5.2014 um 15:28 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2014 um 18:23 |
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Ich
brau mittlerweile jeden Bierstil mit dem Wasser und finde auch z.B. Dunkle
sind angenehmer zu trinken, als mit unserem steinharten Leitungswasser.
Da ich damit zufrieden bin, habe ich mich nicht weiter mit
Wasseraufbereitung beschäftigt.
Was würde das Aufgipsen denn verbessern?
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 10:59 |
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Mehr Sulfat bedeutet mehr Hopfenblume, mehr Mineralität im Antrunk und m.
W. verlängert es auch die Halbwertszeit der Hopfenaromen. Die Burton on
Trend- Ales sind berühmt für ihre kernigen und klaren Hopfenaromen. Wir
reden hier nicht von ein kleines bisschen...Das Wasserprofil liegt das wohl
bei 800 ppm Sulfat und 300 ppm Calcium..?
Sehr viele professionelle Pale Ale und IPA- Brauer gipsen ihr Wasser
dementsprechend auf. Stefan hat wohl mal die Säcke mit den Mineralien bei
Brew Dog rumstehen sehen..
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(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 12:22 |
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Noch mehr Hopfenblume?
Ich bin mit meinem bisherigen Verfahren mit dem Hopfenaroma sehr zufrieden,
auch hält es sich monatelang. Das Verflüchtigen der Aromen betrifft auch
eher das Stopfen, oder?
Trotzdem ist es sicherlich mal wert ausprobiert zu werden.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 12:37 |
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Nein das war nicht ich, sondern ein bekannter Braumeister, der sich da mal
beworben hat.
BrewDog salzt wohl ohne Ende auf, und zwar jedes Bier anders.
Stefan
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 12:45 |
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Zitat von cosmophobia, am 2.5.2014 um
12:22 | Noch mehr Hopfenblume?
Ich bin mit meinem bisherigen Verfahren mit dem Hopfenaroma sehr zufrieden,
auch hält es sich monatelang. Das Verflüchtigen der Aromen betrifft auch
eher das Stopfen, oder?
Trotzdem ist es sicherlich mal wert ausprobiert zu werden.
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Das ist ja keine Erfindung von mir. Hier diskutieren ein paar Profis in BYO
darüber:
http://byo.com/stories/item/310-brewing-water-tips-from-the-p
ros
Ein hoher Sulfatgehalt soll z. B. einen "seifigen" Geschmack verhindern.
Fakt ist, dass hier alle schon bei 15° dH "unmöglich" schreien. Das
historische Dortmunder Export als Biertyp wurde mit steinharten Wasser
gebraut (wohl aber mit niedriger RA). Auch ein klassisches bayrisches
Weissbier profitiert von einer etwas höheren RA. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 475 Registriert: 12.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.5.2014 um 14:36 |
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Wo kauft man ein Sack mit den Mineralien?
____________________ Shenanigans
1.Secret or dishonest activity or maneuvering.
2.Silly or high-spirited behavior; mischief.
3.Doing something that would get you in trouble with your partner if she
knew you were doing it.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 16:12 |
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Das ist mir klar, ich wollte auch nicht die
Sinnhaftigkeit anzweifeln.
Allerdings "fehlt" mir im Moment nichts an dem Wasser und ich bin zufrieden
mit meinen Bieren. Aber vielleicht probier ichs ja mal, wer weiß, was ich
verpasse!?
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 17:06 |
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 17:47 |
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Was macht man denn mit Kaliumchlorid?
Stefan
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2014 um 18:04 |
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Für starke Muskeln und Nerven.... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 565 Registriert: 17.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2014 um 13:27 |
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Tach zusammen!
Auch ich habe mir nach einigen sehr anstrengenden Messetagen und einem
großen Familienfest nun am Sonntag wohlverdienterweiße Steffens IPA
gegönnt.
Größtenteils kann ich BerndH zustimmen und finde, dass er das Bier sehr
treffend beschrieben hat. Die Karbonisierung finde ich persönlich
allerdings nicht zu schwach sondern sehr stimmig.
Das Hopfenaroma - vor allem in der Nase - ist wirklich außergewöhnlich und
verdient es, hier nochmal erwähnt zu werden. Auf den ersten Riecher könnte
man meinen, man hätte eine frisch geöffnete Tüte Goldbären unter der Nase
(und das meine ich keinesfalls negativ!) Vor allem beerige, leicht blumige
und Zitrusnoten sind hier vorherrschend, wobei ich sagen muss, dass ich
nicht in der Lage bin alles in Aroma-Einzelteile zu zerlegen. Geübte
Verkoster finden hier sicher noch die ein oder andere tropische Frucht und
können diese auch beim Namen nennen.
Die Bittere schlägt tatsächlich kurz und ziemlich heftig zu, ist dann aber
auch sehr schnell wieder weg. Für mich hat das etwas enorm süffiges an
sich. Wenn dieser starke Bittereindruck nachlässt scheint der Gaumen
automatisch nach dem nächsten Schluck zu verlangen.
Der Malzkörper verstärkt diesen süffigen Eindruck nochmal. Er ist zwar
vorhanden und es lassen sich auch leichte Karamelltöne erkennen aber alles
in allem ist er sehr schlank und das ist auch gut so. Es kann nur eine
erste Geige geben und die spielt in diesem Fall der Amarillo.
Wobei ich mir nicht ganz sicher bin ist, wieviel Fruchtigkeit die englische
Ale-Hefe hier noch beisteuert, aber am Ende des Tages ist das auch egal, da
das Gesamtbild sehr stimmig ist.
Tolles Bier, das trotz seiner Komplexität enorm süffig ist - toll gemacht!
Ich bin schon sehr gespannt auf die beiden anderen Biere von Dir.
Edit: Ich möchte noch kurz erwähnen, dass wenn ich das Rezept nicht gekannt
hätte, ich auf jeden Fall behauptet hätte, das Bier sei gestopft und das
nicht zu knapp! Wirklich toll, was man mit einer Whirlpoolhopfung
hinbekommen kann!
Gruß, Robin
[Editiert am 12.5.2014 um 13:29 von FantaRainer]
____________________ "Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um
Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Antwort 14 |
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