Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2014 um 18:05 |
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Hallo, zusammen,
kurze (blöde) Frage: Zählt bei der Berechnung im Zusammenhang mit dem
Schüttungsanteil eigentlich z.B. Caramünch II (und ähnliche Karamalze) mit
oder nicht?
Ich meine nein, da ja die Caramalze eigentlich keinen Einfluss auf die
vergärbaren Extrakte haben, sondern bei Farbe und Vollmundigkeit ihre
Stärken haben. Oder ist das egal, was meinen die Experten hier?
Viele Grüße
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 3.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 3.5.2014 um 18:21 |
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Sudhausausbeute ist ne berechnung zur wirtschaftlichkeit des
Sudhauses....da caramalze auch geld kosten werden sie auch
mitgezählt....zumindest in kommerziellen Brauereien.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2014 um 19:39 |
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Meines Wissens nach haben Karamalze durchaus Extraktgehalt, aber weniger
als die typischen Basismalze.
____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2014 um 07:09 |
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Hallo Braumeister,
Das kann die
klassische Sudhausausbeute gar nicht leisten. Ändere ich bei identischem
Rohstoffeinsatz und gebraut auf einer identischen Anlage die Gußführung,
hüpft die Sudhausausbeute nach belieben hin und her, ohne dass die Anlage,
das Sudhaus, etwas dafür kann. Allenfalls lässt sie eine Vermutung zu -
ansonsten hat die Sudhausausbeute eher einen Bezug zur Charge/Rezept als
zur Anlage.
Das hat mit kommerziell nichts zu tun.
Caramalze sind Bestandteil der Rezeptur wie jedes andere Malz auch und kein
Brauer tut so, als hätte er keines gegeben, wenn es zum brauen verwendet
wurde - nicht einmal ein Hobbybrauer. Mitgezählt wird immer, auch wenn Geld
keine Rolle spielt.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2014 um 07:21 |
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Hallo Michael,
Zitat von tauroplu, am 3.5.2014 um
18:05 | Hallo, zusammen,
kurze (blöde) Frage: Zählt bei der Berechnung im Zusammenhang mit dem
Schüttungsanteil eigentlich z.B. Caramünch II (und ähnliche Karamalze) mit
oder nicht?
Viele Grüße
Michael |
Aber natürlich.
Warum ? Weil es die Spindel auch tut !
Helle Caramelmalze haben wasserfreie Extraktgehalte von > 75 % und
geröstete von > 65 %. Selbst Caramünch II wird mit einem Minimalwert an
Extrakt von 73% (lt.Hersteller) angegeben. Die Spezifikationen gibt es hier.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2014 um 07:23 |
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Zitat: | da ja die Caramalze
eigentlich keinen Einfluss auf die vergärbaren Extrakte
haben |
Jetzt bin ich aber platt. Aus Caramalzen
entsteht beim Maischen kein vergärbarer Zucker?
EDIT: Oli war schneller
Grüsse
Bernd
[Editiert am 4.5.2014 um 07:32 von BerndH]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2014 um 07:26 |
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Hallo Bernd,
lass Dich nicht verwirren.
Die Aussage " da ja die Caramalze eigentlich keinen Einfluss auf die
vergärbaren Extrakte haben" gehört in das Reich der Mythen und es
bleibt zu hoffen, dass sie bald im Orkus des Forums auf nimmer wiedersehen
verschwindet.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 3.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.5.2014 um 07:55 |
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@olibaer: Ich hatte vergessen dazuzuschreiben das es sich natürlich immer
auf das gleiche Rezept beziehen muss...Bei einem Bock ist diese Ausbeute
natürlich geringer als z.b einem Pils. Und mit wirtschaftlichkeit des
Sudhauses meinte ich nicht nzr die Technik an sich sonderm sämtliche
prozesse des Sudhauses. Dennoch dient es als maß für die Effektivität. Da
hier der gewonne Extrakt auf die Schüttung bezogen wird. Aber sind uns ja
auf jedenfall einig das Michael seine Caramalze mitzählen sollte.
Ach ja und natürlich hat auch Caramalz noch Extrakt, Das Korn besteht zu
80%den aus Extrakt wohin soll der bei der entstehung von Cara denn
kommplett verschwinden?
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2014 um 08:07 |
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Hallo Braumeister,
Das ist
sie nicht per se - sie wird durch das Rezept bestimmt. Für ein
" feines" Pils reduziere ich die Nachgussmenge, für einen Bock erhöhe
ich sie, um den Extrakt so gut als möglich aus den Trebern zu waschen. Die
Sudhausausbeute kann in der Folge für den Bock höher ausfallen als die für
das Pils. Das Rezept gibt am Ende vor, wie viel Extrakt ich bereit bin zu
verlieren oder wie viel davon ich gewinnen möchte. Die Anlage ist nur das
Werkzeug das mir hilft mein Rezept in die Tat umzusetzen
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.5.2014 um 12:16 |
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Kurz gesagt kann man doch sagen: für die Berechnung der Sudhausausbeute
sind Karamalze hinzuzurechnen, da sie zum Extrakgehalt beitragen. Aber man
wird doch auf einen geringeren EVG kommen, oder? Zitat aus Wikipedia:
"enthalten diese Malze bereits in speziellen Verfahren karamellisierte
und nicht mehr vergärbare Zucker. Sie dienen der Erhöhung der
Vollmundigkeit und liefern eine gewisse Süße, was besonders bei Festbieren
erwünscht ist".
Gruß
Gerald
[Editiert am 4.5.2014 um 12:20 von Beerbrouer]
____________________ In cerevisia veritas!
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 5.5.2014 um 12:34 |
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Ich berechne die Sudhausausbeute nur ganz selten mal, zähle dann aber alle
Malze - bis auf Röstmalz.
Dem traue nicht mehr viel Extrakt zu und da der Schüttungsanteil ja
meistens sehr gering ist, wird auch ein evt. Fehler durch Nichtbeachtung
nicht so groß.
...ich habe mal ein Cara (weiß nicht mehr welches) bei einem Extraktrezept
ge-"steep"-t. Die Folge war eine durchaus nicht jodneutrale
Würze.
Sofern die Extrakte nicht jodneutral waren (was ich nicht annehme), stammt
die angezeigte Stärke also vom Cara - mithin wird daraus (und mit den
Enzymen der anderen Malze) auch Extrakt gebildet.
Uwe
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.5.2014 um 13:38 |
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Moin, zusammen,
vielen Dank für die erhellenden Erklärungen. Je mehr ich das lese und je
länger ich darüber nachdenke, um so blöder erscheint mir die Frage und im
Prinzip hätte ich sie mir auch selbst beantworten können…
Ich verwechsle gerne die Sudhausausbeute mit der Ausbeute (also was am Ende
an Menge Bier herauskommt) und bei der SHA ist es egal, ob der erzielte
Extrakt vergärbar ist oder nicht (allerdings ist es mir nicht egal).
Was ich mich frage ist, warum bei einem Rezept die SHA deutlich geringer
ausfällt, wenn ich – wie im aktuellen Fall und bei ansonsten gleichem
Rezept – bei einer 5,5 kg Schüttung 0,5 kg Caramünch II einsetze. Alle
anderen einflussreichen Parameter wie Läuterart, Läutergeschwindigkeit,
Nachgusstemperatur, Rastzeiten, Hefeart und Menge usw. sind die gleichen.
Mir ist zwar klar, dass man – trotz gleicher Arbeitsweise – nie 100%
gleiches Produkt herausbekommt, aber die Abweichung sehe ich schon als
signifikant an und von daher gebe ich dem Caramünch II „die Schuld“, Mythen
hin oder her.
Rezeptur ohne Caramünch II: SHA von 72 %
Rezeptur mit Caramünch II: SHA von 67 %
Viele Grüße
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.5.2014 um 14:20 |
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Deswegen bezeichnet
man letzteres besser als Ausschlag.
Zitat: | Was ich mich frage ist,
warum bei einem Rezept die SHA deutlich geringer ausfällt, wenn ich – wie
im aktuellen Fall und bei ansonsten gleichem Rezept – bei einer 5,5 kg
Schüttung 0,5 kg Caramünch II einsetze. Alle anderen einflussreichen
Parameter wie Läuterart, Läutergeschwindigkeit, Nachgusstemperatur,
Rastzeiten, Hefeart und Menge usw. sind die gleichen.
Mir ist zwar klar, dass man – trotz gleicher Arbeitsweise – nie 100%
gleiches Produkt herausbekommt, aber die Abweichung sehe ich schon als
signifikant an und von daher gebe ich dem Caramünch II „die Schuld“, Mythen
hin oder her.
Rezeptur ohne Caramünch II: SHA von 72 %
Rezeptur mit Caramünch II: SHA von 67 % |
Man
findet sehr unterschiedliche Angaben zu den Vergärungsgraden von
Caramalzen, das hängt mitunter wohl daran, dass die geringe Enzymaktivität
methodisch nicht immer berücksichtigt wird. Ich habe z.B. diese Testreihen
eines Users von homebrewtalk.com im Hinterkopf mit 50% Basismalz und 50%
Caramalz. Da waren die Vergärungsgrade schon erstaunlich hoch, aber da 50%
des getesteten Malzes kaum Enzyme einbringen, ist da wohl noch Luft nach
oben. Ist ein wenig wie mit PiMa und MüMa. Letzteres bringt bei
Hobbybrauern oftmals um 10-15% niedrigeren EVG als ein PiMa Sud, obwohl das
Potenzial annährend gleich ist.
Greg Doss kam in einer Testreihe mal auf einen rund 0,25% geringern EVG je
eingesetztem Prozent von Caramalz. Das wären bei dir dann also höchstens 2%
Abweichung vom Soll. Man kann wohl sagen, dass Caramalze einen geringen
Anteil vergärbarer Zucker haben, aber siginfikant ist vermutlich eher der
Umstand dass sich diese Teilschüttung nicht selbst konvertieren können.
Gruß
Andy
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.5.2014 um 14:27 |
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Es ist sicher auch ein Unterschied, ob man von Carapils oder von Caraarome
ausgeht.
Stefan
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.5.2014 um 15:38 |
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Anscheinend garnicht so sehr. Greg
Doss hat aus CaraPils, C40 und C120 annährend den gleichen Extrakt
rausgeholt. Interessanterweise aus C120 sogar am meisten. Messfehler?
Chargenbedingt? Keine Ahnung.
Vielleicht muss man es sich so vorstellen, dass nur ein äußerer Teil des
Malzkörpers karamellisiert und dieser dann eben je nach Intensität
unterschiedlich dunkel wird. Wie frittierte Kugeln Vanilleeis.
Gruß
Andy
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.5.2014 um 16:08 |
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Hier ist eine kleine Übersicht über die Extraktgehalte
von ein paar Malzsorten. Caramalze haben demnach nur unwesentlich weniger
Extraktgehalt als etwa PiMa. Allerdings bringt Caramünch II keine Enzym
mehr mit. Diastatic Power in beesrsmith = 0.
Unterm Strich verstehe ich Sudhausausbeute-Diskussionen im
Hobbybrauerbereich nicht wirklich. Ein Pfund mehr Malz und gut ists. ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.5.2014 um 16:27 |
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Wobei man hier wiederum nicht genau weiß, ob dieser Extrakt vergärbar ist,
oder z.B. durch Karamellisierung und Reaktion mit Aminosäuren
(Maillard-Reaktion) zum Teil unvergärbar geworden ist.
Gruß
Andy
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2014 um 00:08 |
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Hallo Peter,
Ich verstehe das
schon, denn es sind zwei paar Stiefel.
In einem 2. Schritt akzeptiere ich, dass dem so ist( ich benötige ein
Pfund mehr Malz), in einem 1. Schritt habe ich mich gefragt, warum dem
so ist:
-> " ...ich habe Rezept xy nachgebraut, komme aber nur auf eine
Stammwürze von ... oder nur auf eine Menge von ..., musste länger kochen
weil ..."
Man kann die Sudhausausbeute SA % nicht nur als als nackte Zahl
diskutieren, sondern auch blosen Hinweis. Beispiel:
Ein Mitglied schildert Gärprobleme und erwähnt am Rande, dass er nur eine
Ausbeute von 60 % hatte. Jetzt lässt sich zwischen einem Gärproblem und
einer schlechten Ausbeute kein kausaler Zusammenhang herstellen, aber es
lässt sich ableiten, dass die Dinge bei der Würzegewinnung insgesamt nicht
so gelaufen sind, wie sie hätten sollen - da kommt die Sudhausausbeute als
bloses Indiz daher und es interessiert am Ende keinen mehr, ob es 58,1 oder
61,9 % waren.
Stellt man sich nun die Frage warum die Ausbeute so schlecht war, könnte
sich auch die Frage klären, warum die Hauptgärung Probleme macht - es
könnte an der Würzequalität liegen und der Hinweis darauf kam mit der
Aussage: " Ich habe eine schlechte Ausbeute".
Weiter tauch die SA % in jedem Lehrbuch oder zugänglichem fetzen Literatur
als Parameter für die Schüttungsberechnung auf. Sie ist damit auch in
Hobbybrauer-kreisen omnipräsent, da auch ein Hobbybrauer seine Schüttung
berechnen möchte.
"... auf welche Stammwürze komme ich denn, wenn ich zur Kochung noch 10
% Ahornsirup gebe".... das sind Fragen die hier und in ähnlicher Form
ständig gestellt werden und ohne Kenntnis der (Extrakt)Ausbeute, lassen
sich diese nicht beantworten.
Mir fallen massig Beispiele ein, warum man auch hier über Ausbeuten
diskutiert oder diskutieren sollte. Zu akzeptieren, dass man ein Pfund Malz
mehr braucht ist etwas ganz anderes und verkommt aus technologischer Sicht
zur Nebensache, da diese individuelle Entscheidung nichts an den Fakten für
Dritte ändert ;-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.5.2014 um 09:03 |
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Oli,
ist nicht die "Maischefficientz" aussagekräftiger wenn es um
Troubleshooting geht. Es sagt mir wie die Konversion lauft. Bei der
Suedhausausbeute sind auch Lauetern und kochen drin.
max.Plato = 1 / (MD / E + 0,01)
MD = Maischdikte (l/kg)
E = potenzieller extrakt vom Malz (%)
Wenn der Extrakt vom ersten Ablauf unter etwa 85% vom maximal erreichbaren
liegt könnte was los sein. Auch während dem Maischen ist es interessant
diesen wert im Auge zu behalten, es macht die Jodprobe überflüssig.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2014 um 11:49 |
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Hallo Seed,
klar kannst Du die zu erwartende Vorderwürzekonzentration in °P berechnen
und dann mit dem Ist in der Maische
und der Vorderwürze vergleichen und Deine Schlüsse daraus ziehen.
So vorzugehen ersetzt aber in keinem Fall die Jodprobe, da die gemessene
Extraktkonzentration keine Aussage
darüber macht, welche Anteile des Extraktes verzuckert sind und welche
nicht.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2014 um 18:32 |
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Ich bin der Ansicht, daß die
Sudhausausbeute durchaus auch Aussagen über die Brauchbarkeit der
verwendeten (häufig genug ja selbst zusammengezimmerten) Anlage zulässt.
Um nicht falsch verstanden zu werden: ich habe die jüngeren Diskussionen
zum Thema hier und auch den Artikel in Deiner Anleitung zum
Brewrecipe-Developer gelesen und mir ist klar, daß der Wert selbst bei
einundemselben Rezept auf einunderselben Anlage erheblich schwanken kann,
wenn auch nur die Gussführung geändert wird.
Meine Sudhausausbeute ist jedenfalls im Mittel über die drei Versionen
meiner (wachsenden) Anlage immer besser geworden (von um 65% über relativ
konstante 68% auf nunmehr (bei meinem ältesten und am häufigsten gebrauten
Rezept) über 70%. Ich führe das auf das stetig verbesserte Equipment
zurück, da ich ansonsten nur die Mengen, nicht aber die Verhältnisse
geändert habe. ____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2014 um 19:07 |
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Zum Thema "dann werf ich halt ein Kilo Malz mehr rein, kostet ja
nichts":
Das stimmt natürlich.
Aber andererseits wäre mit einer vernünftigen Ausbeute ca 5 Liter mehr Bier
dabei herausgekommen.
Wenn man mit einer schlechten Ausbeute zu tun hat, dann sind das mit der
selben Arbeit deutlich weniger Bier, das ärgert mich dann schon.
Geld spielt da keine Rolle, sondern die Tatsache, dass man die Sache nicht
im Griff hat und sinnlos Bier verschenkt.
Stefan
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2014 um 20:34 |
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Servus Oli,
deine Argumentation hat mich überzeugt! Es ist manchmal wichtig über die
Sudhausausbeute zu diskutieren. Nur ist halt nicht jedem klar, wie sie
berechnet wird. Dann wird wieder hübsch aneinander vorbei diskutiert. Aber
das ist ein anderes Problem.
Allerdings habe ich mich ein bisschen unklar ausgedrückt. Ich hätte sagen
sollen: seit ich einmal im Leben über 70% Ausbeute gekommen bin
interessiert mich das nicht mehr.
Mit meiner minimal Kombirast Methode habe ich um die 65% Ausbeute, also
etwa 5 % weniger als wenn ich es darauf anlege. Die Biere mit der
Gammelmethode schmecken besser, also bleibt es dabei. Demnächst kommt noch
BIAB, was sicher auch noch mal Sudhausausbeuteverluste haben wird. Auch das
juckt mich nicht wirklich.
Zitat: | Geld spielt da keine
Rolle, sondern die Tatsache, dass man die Sache nicht im Griff hat und
sinnlos Bier verschenkt. |
Man kann sehr wohl die
Sache im Griff haben und weniger Ausbeute einplanen. Ein Pfund Malz mehr
und ich habe wieder meine 38 Liter. Ich muss mich nur an die veränderte
Braumethode anpassen.
Bleibt noch die Interessanteste Frage, die Andy gestellt hat:
>Wobei man hier wiederum nicht genau weiß, ob dieser Extrakt vergärbar
ist, oder z.B. durch Karamellisierung und Reaktion mit Aminosäuren
(Maillard-Reaktion) zum Teil unvergärbar geworden ist.<
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 22 |
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