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Autor: Betreff: Weizen mit Blaubeeren?
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Tobieras
Beiträge: 144
Registriert: 25.3.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 12:13  
Hallo Leute,
seit gestern plagt mich die Idee, ein Weizen mit Blaubeeren zu brauen. Allerdings habe ich keine Ahnung ob das überhaupt etwas geben kann und wenn ja, wie man die Beeren dann dosiert.

Geplant ist ein Weizenbier mit ~50% Weizenschüttung und um P12-P13 Stammwürze und leichter Hopfung um 16 IBU herum.

Was meint ihr? Ist das eine gute Idee, oder soll ich`s besser lassen?
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Amarillobrillo
Beiträge: 104
Registriert: 26.7.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 12:38  
Hi,
ich find's gut, werde demnächst selbst ein Erdbeer-Weizen brauen.
Allerdings nicht mit frischen Früchten, sondern mit gefriergetrockneten Erdbeeren; die kommen dann ins Gärfaß, heiße Würze drauf und werden mit vergoren.
Bei frischen Früchten hätte ich ein bischen Angst bzgl. Fremdkeime, Wildhefen etc.
Bei der Camba Bavaria gab's letzten Sommer auch ein Erdbeer-Weizen...saulecker ! ;)

Also: nur Mut !

LG

Uwe


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"Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will." (Benjamin Franklin, 1706-1790, amerikanischer Staatsmann)
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 12:45  
Blueberry Wheat habe ich den USA schon mehrfach getrunken, das kann ausgesprochen lecker sein. In der der Brauerei Vierling in Marquette etwa schwammen da sogar noch Blaubeeren drin herum (kieloben).
Geschmacklich kann sich das ganz nett ergänzen, man sollte sich bloß von der Vorstellung verabschieden, dass das Ergenis in irgendeiner Weise blau würde (der Verkoster aber u.U. schon). Wie Blaubeersaft geht das allenfalls in die rötliche Richtung.

Wie man die Beeren am besten ins Bier bekommt, und wie man sie dosiert, dafür empfehle ich wärmstens die Lektüre von Ray Daniels, "Designing Great Beers". Da ist ein ganz ausgezeichnetes Kapitel über derartige Fruchtbiere enthalten.

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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cyme
Beiträge: 597
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 12:50  
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 12:52  
Moin :)

Ich habe da keine Bedenken mit frischen Früchten.
Die Früchte unter reichlich fließendem Wasser abspülen, in das Gärfass geben und dann die heiße Würze aus der Würzepfanne drauf laufen lassen.
Zu diesem Zeitpunkt hat die Würze (nach dem Whirlpool) üblicherweise noch über 90°C. Sollten sich da noch Keime oder Wildhefen auf den Früchten befinden, werden sie eliminiert. Es gibt nicht viele Organismen, welche bei über 90°C existieren können ;)

Danach die Würze wie gewohnt abkühlen und anstellen.

Die Alternative ist natürlich das Stopfen der laufenden Gärung mit den Früchten. Dann würde ich die Früchte aber entweder zuvor blanchieren oder aber auf TK-Früchte zurück greifen.

Einen sensorisch relevanten Unterschied habe ich bei beiden Verfahren nicht feststellen können.

Meine eigenen Erfahrungen mit bunten Obstmischungen (Blaubeeren, Brommbeeren, Erdbeeren, Himbeeren etc.) ergeben, dass von der Süße der Früchte Nichts bleibt. Die Zuckersorten werden von der Hefe nahezu vollständig weggeknabbert. Was aber neben den Aromen der Früchte auf jeden Fall bleibt, ist die den Früchten eigene Säure. Sprich, das Bier wird nicht nur durch die Früchte aromatisiert und gefärbt (geht ins Rötliche, auf keinen Fall wirds blau), sondern auch noch bis zu einem gewissen Grad gesäuert. Das passt allerdings zumindest aus meiner Sicht sehr gut dazu.

Greets Udo


[Editiert am 8.5.2014 um 12:54 von TrashHunter]



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Kelte
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 13:52  
Wäre es nicht sinnvoller für die Ausbeute, die Früchte durch den Entsafter zu jagen oder zu pürieren?
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 14:10  

Zitat von Kelte, am 8.5.2014 um 13:52
Wäre es nicht sinnvoller für die Ausbeute, die Früchte durch den Entsafter zu jagen oder zu pürieren?


Moin :)

Ich denke, das ist lediglich dann relevant, wenn es schnell gehen soll. Ich hab meinen mit Früchten garnierten Bieren einfach immer genug Zeit gelassen. Also wie gewohnt 14 Tage in der HG, dann zur NG in die Fässer und die Hopfensäckchen mit den Früchten mit in die Fässer gepackt und lange genug stehen lassen. Zwei Monate in etwa.

Entsaften kann ich mir vorstellen um die Zugänglichkeit zu erhöhen, das Ganze also zu beschleunigen.
Pürrieren würde ich nicht wollen. Da hätte ich dann Sorge, dass ich zuviele Schwebstoffe ins Bier bekomme, welche ich auch durch Umdrücken nicht mehr heraus bekäme. Und damit entstünde eventuell das Problem des Gushings wenn das Bier in Flaschen abgefüllt würde. Bleibt das Bier allerdings in Fässern und kommt nicht in Flaschen, ist es wohl egal.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 14:31  
Ich habe vor einiger Zeit ein Weizen mit Schwiegermutters Bioökobrombeersaft gemacht.
1,5l Brombeersaft habe ich abgekocht und dann bei Hefezugabe zu ca. 21l Würze gegeben.
War schön rötlich, erst.
Dann hat sich die Hefe so gefreut, daß das Gärröhrchen fast explodierte.
Zum Schluß war keine Farbe mehr im Bier, aber die Hefe war jetzt leicht rötlich:)
Ein leicht säuerlicher Geschmack ist im Weizen und ein Hauch von Fruchtgeschmack.
Spaßig ist immer das einschenken der Flaschenhefe.
Dann kommt ein bisschen Farbe ins Spiel.
Beim nächsten mal würde ich den Saft später dazugeben.
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 14:53  
Ich würde ergänzend mit dem Hopfen Comet arbeiten. Der schmeckt blaubeeriger als Blaubeeren.

Gruß
Andy
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Kelte
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 14:59  
Diese Hopfenmischung sollte doch auch so intensive Beerennoten erzeugen. Wie hieß die noch gleich?

Schwebstoffe könnten beim Pürieren natürlich überbleiben. Wobei die bei einer Zugabe vorm Seihen doch wieder rausgefiltert würden. Ging mir nur um die Intensität im Vergleich zur Zugabe von ganzen Fruchten.
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 15:03  
Diesen Sommer plane ich auch mein erstes Fruchtbier. Es soll ein Himbeerweizen werden :)


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 15:19  

Zitat von Ladeberger, am 8.5.2014 um 14:53
Ich würde ergänzend mit dem Hopfen Comet arbeiten. Der schmeckt blaubeeriger als Blaubeeren.


Ich hab den 2013 Comet erst einmal verbraut, der schmeckte im Gegensatz zur 2012 Ernte nicht nach Blaubeeren, sondern stark nach Mango.
Da war aber auch noch etwas Bravo mit im Spiel.
Aber das Beerige war fast weg.


Stefan
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Kelte
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 15:26  
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 15:59  

Zitat von Kelte, am 8.5.2014 um 14:59
Diese Hopfenmischung sollte doch auch so intensive Beerennoten erzeugen. Wie hieß die noch gleich?

Schwebstoffe könnten beim Pürieren natürlich überbleiben. Wobei die bei einer Zugabe vorm Seihen doch wieder rausgefiltert würden. Ging mir nur um die Intensität im Vergleich zur Zugabe von ganzen Fruchten.


Moin :)
Und das ist genau der Knackpunkt :) Ich würde die Früchte erst nach, bzw. während des Seihens dazu und somit mit in die Gärung geben. (Zumindest hab ich das bislang so gemacht.) Bezüglich der aromatischen Intensität steht außer Frage, dass da ordentlich Aromen von den Beeren mitkommen.
Haut man den Pürree natürlich schon in die Würzepfanne, stellen Schwebstoffe ganz klar kein Problem dar. Ich vermute aber, dass die Ausbeutung der Früchte im Verlauf der Gärung die schonendere und ergiebigere Methode ist.

Da gilt dann wohl... "Versuch macht kluch" :)

Über die Menge hat sich noch Niemand ausgelassen. Das war ja auch Teil des Eröffnungspost.

Ich hau üblicherweise 2kg auf 30l in die Gärung. Und auch das ist einfach ein aus dem Bauch angenommener Wert, welcher sich dann als hinreichend ergiebig erwies.

Greets Udo


[Editiert am 8.5.2014 um 16:00 von TrashHunter]



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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 19:56  
Hab grad im Daniels nachgelesen.
Blaubeeren seien vergleichsweise schwach im Aroma, daher empfiehlt er 2 Pfund Frucht pro Gallone (Also immerhin 1 kg auf 4 Liter!) für einen erkennbaren Blaubeercharakter.
Die zwei favorisierten Vorgehensweisen (unter vielen Möglichen) seien entweder, die Früchte nach Flame-Out für ca. 20-30 min in der noch heißen Würze zu baden (also ungefähr analog zur Whirlpoolhopfung) und dann zu entfernen, was mikrobiologisch sicherer sei, oder aber während der secondary zuzugeben (dem liegt das typisch amerikanische Vorgehen zu Grunde, erst die Reifung und dann die Karbonisierung zu machen).

Moritz


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Tobieras
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2014 um 22:04  
Super Leute, da kann ich auf jeden Fall ne Menge mit anfangen.

Zitat:
Also immerhin 1 kg auf 4 Liter!

DAS hätte ich nämlich nicht gedacht. :o
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