Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Bierkit mit Zucker strecken?
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 10
Registriert: 9.5.2014
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.5.2014 um 10:39  
Hallo liebe Leute,

ich habe vor einer Woche mein erstes Bier mit einem Bierkit gebraut. Dabei waren zwei Päckchen mit je 750g ungehopften Malzextrakt (hell+dunkel). In den Rezepten waren viele Vorschläge wie man aus diesen 2x750g mit Zuckerzugabe um die 750g insgesamt 2x10 Liter brauen könnte. Ich hatte hier schon ein wenig gestöbert und öfter gelesen, dass das Bier besser wird wenn man die Malzextrakte zusammen kippt. Habe ich also getan. Dann habe ich glaube ich einen Fehler gemacht und die Hefe zum locker noch 40 Grad warmen Wasser gekippt. Auf jeden Fall schien (aufgrund der Wärme?) die Gärung schon nach einem Tag abgeschlossen, habs aber trotzdem eine Woche stehen lassen und dann mit etwas Speise in Flaschen abgefüllt.

An dieser Stelle mal eine Frage: Sollte man in den Flaschen jetzt eine Blasenentwicklung sehen oder läuft die Nachgärung in den Flaschen still und heimlich ab? Ich sehe nämlich nicht viel...


Aber meine eigentliche Frage: Für den nächsten Durchgang brauche ich ein neues Kit. In meinen Eimer passen 10l. Viele der fertigen Bierkits z.B. dieses hier:
http://www.hobbybrauerversand.de/GOZDAWA-Altbier-17-kg< br /> haben ca. 1,7 kg Extrakt dabei für 23 Liter. Wiederum andere:
http://www.hobbybrauerversand.de/GOZDAWA-American-Brown-Ale -34-kg
enthalten das Doppelte für die gleiche Menge Bier (kosten auch logischerweise das Doppelte).

In Ersterem fehlen also vermutlich ca. 1,7kg die man noch irgendwie ergänzen muss. Da gäbe es jetzt für mich 3 Möglichkeiten (für einen 10l-Ansatz):
1) 850g gehopftes Extrakt aus der Dose + gleiche Menge Haushaltszucker, angebrochene Dose und Hefe für den nächsten Ansatz aufbewahren.
2) 850g gehopftes Extrakt aus der Dose + gleiche Menge irgendein ungehopftes Extrakt kaufen, angebrochene Dose und Hefe für den nächsten Ansatz aufbewahren.
3) Einfach die kompletten 1,7kg in einen Ansatz mit 10l

'Korrekt' wäre wohl (2), aber schmeckt es auch mit Zucker? Am liebsten wäre mir (3) um so eine Dose komplett aufzubrauchen, aber dann könnte es wohl zu hopfig werden?
Profil anzeigen
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 19
Registriert: 5.9.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.5.2014 um 11:44  
Hah!

Das erste mal, daß auch ich mit meinem begrenzten Wissen weiterhelfen kann.

Ich bin auch Extraktbrauer und habe schon einige Sude erfolgreich hinter mich gebracht.

Meine Erfahrungen mit Zucker:
Wenn Du Haushaltszucker nimmst schmeckt man das meines Erachtens nach schon herraus. Es schmeckt zwar nicht unbedingt süß, da der großteil ja vergärt, allerdings schmeckt man ein deutliches Fehlaroma, das ich leider nicht richtig beschreiben kann. Das ganze schmeckt... "leer". Wie als ob ein Platzhalter im Bier ist, in den eigentlich Malzgeschmack gehört hätte.
Zur Nachgärung gebe ich pro flasche ca. 3,5g Traubenzucker hinzu, da ich gelesen habe, daß der vollständig vergärt und den Geschmack quasi nicht verändert. Bei der geringen Menge kann ich das allerdings nicht beurteilen. Vielleicht würde man auch Haushaltszucker in der Menge nicht herausschmecken. Wenn Du Traubenzucker verwendest, musst Du allerdings beachten, daß der "rein" ist. Also kein Dextro Energen oder so.

Vorschlag:
Warum kaufst Du Dir nicht ein paar Kanister Malzextrakt (z.b. die 4 Liter Packs von Weyermann), kombinierst die nach Gusto und kochst den Hopfen mit rein (auch ein paar Döschen Pellets bestellen), giest mit Wasser auf, machst die Hefe rein und gut. Rezepte gibt's (auch für Extraktbrauweise) genug. Keine Angst - es ist nur ganz unwesentlich komplizierter, als mit einem gehopften Fertigkit.
Das muss also kein vorgefertigtes Kit sein. Vor allem keines das Zucker im Rezept vorsieht. Habe drei mal etwas ähnliches versucht und Ergebnisse waren geschmacklich alle nicht berauschend. Seit ich komplett mit Extrakt arbeite und den Zucker weglasse schmeckt's ganz gut.

Zur Wassertemperatur: Wenn es zu warm ist, werden bei der Gärung wohl Fehlaromen produziert. Da die Gärung zum Zeitpunkt der 40°C noch nicht gelaufen ist, sollte das keine Auswirkungen gehabt haben. Das Zeug ist danach ja gleich auf Raumtemperatur abgekühlt, oder? An der Gärgeschwindigkeit sollte das auch nichts ändern.
Es hat allerdings Auswirkungen auf das Spindeln. Die Stammwürze sollte bei 20 Grad gespindelt werden, sonst ist die Messung fehlerhaft und Dein Leichtbier wird zu einem Bock oder umgekehrt.

Und noch was: Daß nach einem Tag schon fertig gegärt war, kann ich nicht recht glauben. Ich spindle täglich (ab dem Tag an dem ich glaube es könnte langsam soweit sein) und fülle ab, nachdem ich 3 Mal den selben Wert hatte.
Außerdem verwende ich ein Flaschenmanometer für eine Probe. Die gibt's ab ca. 15 Euro und bewahren Dich vor Flaschenbomben. Gut investiert also.


[Editiert am 9.5.2014 um 11:47 von Butters86]
Profil anzeigen Antwort 1
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 10
Registriert: 9.5.2014
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.5.2014 um 12:54  
Danke für deine Antwort!

Zitat:
Zur Nachgärung gebe ich pro flasche ca. 3,5g Traubenzucker hinzu, da ich gelesen habe, daß der vollständig vergärt und den Geschmack quasi nicht verändert. Bei der geringen Menge kann ich das allerdings nicht beurteilen. Vielleicht würde man auch Haushaltszucker in der Menge nicht herausschmecken. Wenn Du Traubenzucker verwendest, musst Du allerdings beachten, daß der "rein" ist. Also kein Dextro Energen oder so.

Ich hatte jetzt ca. 5g Zucker (Saccharose) pro Flasche (0.5l) in Wasser gelöst zugegeben. Nach 3 Tagen mal ein paar Flaschen gegens Licht gehalten und nur bei einigen wenigen einzelne Luftbläschen beobachtet. Ist das normal?

Zitat:
Warum kaufst Du Dir nicht ein paar Kanister Malzextrakt (z.b. die 4 Liter Packs von Weyermann), kombinierst die nach Gusto und kochst den Hopfen mit rein (auch ein paar Döschen Pellets bestellen), giest mit Wasser auf, machst die Hefe rein und gut. Rezepte gibt's (auch für Extraktbrauweise) genug. Keine Angst - es ist nur ganz unwesentlich komplizierter, als mit einem gehopften Fertigkit.
Das muss also kein vorgefertigtes Kit sein. Vor allem keines das Zucker im Rezept vorsieht. Habe drei mal etwas ähnliches versucht und Ergebnisse waren geschmacklich alle nicht berauschend. Seit ich komplett mit Extrakt arbeite und den Zucker weglasse schmeckt's ganz gut.

Klingt eigentlich nach nem guten Plan. Wollte mich erstmal nur an fertige Kits wagen, zur Hopfenauswahl kommt ja auch noch die richtige Hefe dazu. Ich suche mal nach Rezepten, hast du einen Tipp?

Zitat:
Zur Wassertemperatur: Wenn es zu warm ist, werden bei der Gärung wohl Fehlaromen produziert. Da die Gärung zum Zeitpunkt der 40°C noch nicht gelaufen ist, sollte das keine Auswirkungen gehabt haben. Das Zeug ist danach ja gleich auf Raumtemperatur abgekühlt, oder? An der Gärgeschwindigkeit sollte das auch nichts ändern.
Es hat allerdings Auswirkungen auf das Spindeln. Die Stammwürze sollte bei 20 Grad gespindelt werden, sonst ist die Messung fehlerhaft und Dein Leichtbier wird zu einem Bock oder umgekehrt.

Und noch was: Daß nach einem Tag schon fertig gegärt war, kann ich nicht recht glauben. Ich spindle täglich (ab dem Tag an dem ich glaube es könnte langsam soweit sein) und fülle ab, nachdem ich 3 Mal den selben Wert hatte.

Ja, danach ist es abgekühlt. Ich hatte vorher alles Wasser abgekocht und schon Ewigkeiten gewartet bis es nur noch warm war und da wurde ich ungeduldig ;)
Am nächsten morgen war der Rand des Eimers dreckig, als ob da nachts ca. 10cm Schaum drauf waren, der dann wieder abgesackt ist. Danach konnte ich im Röhrchen keine Wasserverdrängung mehr beobachten. Spindel hab ich nicht, muss ich mir wohl fürs nächstemal zulegen...
Geschmacklich war der Sud ganz in Ordnung. Hat noch recht süß/malzig geschmeckt aber ist bei Zimmertemperatur auch schwer zu beurteilen. Da noch keine Flasche geplatzt ist geh ich aber mal davon aus, dass die Gärung weit genug war.
Profil anzeigen Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

cyme
Beiträge: 597
Registriert: 16.12.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.5.2014 um 13:32  

Zitat von Boromsel, am 9.5.2014 um 12:54
Ich hatte jetzt ca. 5g Zucker (Saccharose) pro Flasche (0.5l) in Wasser gelöst zugegeben. Nach 3 Tagen mal ein paar Flaschen gegens Licht gehalten und nur bei einigen wenigen einzelne Luftbläschen beobachtet. Ist das normal?

Dass man nichts sieht ist normal. Sei aber vorsichtig wenn du die erste Flasche aufmachst, mit 10g/L Zucker hast du mehr Kohlensäure als üblich im Bier, das kann sein dass es dir etwas stürmisch aus der Flasche entgegenkommt.
Profil anzeigen Antwort 3
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 19
Registriert: 5.9.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 12:11  

Zitat von Boromsel, am 9.5.2014 um 12:54

Am nächsten morgen war der Rand des Eimers dreckig, als ob da nachts ca. 10cm Schaum drauf waren, der dann wieder abgesackt ist. Danach konnte ich im Röhrchen keine Wasserverdrängung mehr beobachten. Spindel hab ich nicht, muss ich mir wohl fürs nächstemal zulegen...
Geschmacklich war der Sud ganz in Ordnung. Hat noch recht süß/malzig geschmeckt aber ist bei Zimmertemperatur auch schwer zu beurteilen. Da noch keine Flasche geplatzt ist geh ich aber mal davon aus, dass die Gärung weit genug war.


Das - zusammen mit den 10g/l Zucker - schreit fast nach Flaschenbomben. Toi, toi, toi!
Profil anzeigen Antwort 4
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 10
Registriert: 9.5.2014
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.6.2014 um 12:33  
Mittlerweile sind ca. 5 Wochen vorbei und ich habe gestern mal gekostet. Es schmeckte noch relativ süß aber durchaus lecker und weiter unten in der Flasche auch nach mehr Alkohol ;) . Kohlensäure war ausreichend drin. Wenn man die Flaschen gegens Licht hält sieht man in vielen noch Bläschen aufsteigen - das war direkt nach der Abfüllung nicht zu sehen.

Ich vermute mal dass noch etwas länger warten nicht schadet.
Profil anzeigen Antwort 5
Senior Member
Senior Member

litschauer
Beiträge: 310
Registriert: 30.7.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.6.2014 um 13:57  
Ich glaube mich erinnern zu können 1kg Zucker verwendet zu haben. Das die Gärung nach 1 Tag vorüber war kann ich auch nicht ganz glauben. Bei mir war es immer so das mal 1/2 gebraucht hat bis sie gestartet ist und am Tag hats dann aufgehört zu blubbern.
Profil anzeigen Antwort 6
Posting Freak
Posting Freak

afri
Beiträge: 876
Registriert: 17.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.6.2014 um 20:39  

Zitat von Boromsel, am 10.6.2014 um 12:33
das war direkt nach der Abfüllung nicht zu sehen.

Ich vermute mal dass noch etwas länger warten nicht schadet.


Ja und ja. Direkt nach der Abfüllung ist ja noch gar keine Kohlensäure drin, die perlen könnte, die entsteht erst bei der Nachgärung. Und länger warten schadet kaum einem Bier, oder hat hier schon mal wer eine vergessene Flasche Selbstbräu nach drei Jahren wiedergefunden und sie schmeckte schlechter, als der Rest? Meine Langzeitversuche haben durchaus Unterschiede gezeigt, aber bislang war kein Bier schlechter als bei Genussreife, sondern in der Regel runder und klarer (Flaschennachgärung mit Hefesatz).
Achim
Profil anzeigen Antwort 7
Posting Freak
Posting Freak

uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.6.2014 um 21:20  
Bei mir ist noch kein Bier drei Jahre alt geworden, aber eins bleibt festzuhalten:

Wenn sich Hefe in der Flasche befindet (und das wird beim Großteil der Hobbybrauer der Fall sein) dann verstoffwechselt diese Hefe nicht nur die letzen Reste des vergärbaren Zuckers, sondern macht auch die Hopfenbestendteile platt. Deshalb lässt die Bittere und das Hopfenaroma bei längerer Lagerung nach. Die Oxidation tut ihr Übriges.

Von daher würde ich sagen, dass ein drei Jahre altes Bier geschmacklich schlechter sein muss als ein frisch abgefülltes nach der Kaltreifung.


____________________
Gruss Uli
Profil anzeigen Antwort 8
Posting Freak
Posting Freak

afri
Beiträge: 876
Registriert: 17.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 11.6.2014 um 20:18  
Da möchte ich widersprechen. Was die Bittere und das Aroma angeht, hast du recht, das wird weniger. Aber Geschmack besteht aus viel mehr, als nur Hopfen. Und was die Oxydation angeht, habe ich das so verstanden, dass gerade die Hefe dafür verantwortlich ist, dass im Hobbybräu keinerlei Sauerstoff mehr vorhanden sei, weil die Hefe das alles wegfrisst. Wo kein O2, da keine Oxydation.

Es gibt einige Beispiele (auch hier), dass jemand irgendwann eine vergessene Kiste Bier fand und mit ganz besonderem Genuss verkosten konnte, was sich zumindest bei meinen Jährlingen bislang durchweg bestätigt hat. Keine Kritik an dir, uli74, ich möchte nur meine Sichtweise schildern. Aber das Thema war ja auch ein ganz anderes, vielleicht sollten wir wieder zu den Kitbieren und dem Zucker zurückkehren...
Achim
Profil anzeigen Antwort 9
Posting Freak
Posting Freak

uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 11.6.2014 um 23:18  

Zitat von afri, am 11.6.2014 um 20:18
Keine Kritik an dir, uli74, ich möchte nur meine Sichtweise schildern. Aber das Thema war ja auch ein ganz anderes, vielleicht sollten wir wieder zu den Kitbieren und dem Zucker zurückkehren...



Kein Thema, ich wollte Dich ebensowenig kritisieren...

Was das Strecken vom Malzextrakt mit Zucker angeht würde ich das sein lassen. Zucker macht nur Alk aber keinen Geschmack.


____________________
Gruss Uli
Profil anzeigen Antwort 10
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum