Servus Kollegen,
ich bin jetzt ca. 1/2 Jahr begeisterter Hobbybrauer und habe in dieser Zeit
mit einem Einkocher und einem Läutereimer 14 Sude zubereitet, die mir und
meiner Familie, den Nachbarn, Freunden und Kollegen viel Genuss bereitet
haben.
Das Problem dabei ist, dass nie wirklich genug Bier da ist, um es
ordentlich reifen zu lassen bevor es ausgetrunken ist
Also entschloss ich mich, Nägel mit Köpfen zu machen und habe eine Anlage
um einen 100L-Topf mit Hendi-Platte und einen 70L-Thermoport mit
MattMill-Blech aufgebaut.
Basis ist ein ausrangierter Sekretärinnen-Schreibtisch, der aufgrund der
früher verwendeten klobigen Schreibmaschinen etwas niedriger ist als
normal.
Da die Hendi-Platte mit ihren 3,5kW zum Aufheizen von 80-85L-Würze
natürlich viel zu schwach ist, habe ich zusätzliche Steckdosen angebracht,
um drei Tauchsieder mit insgesamt 5,5kW, verteilt auf die drei Phasen des
16A-CEE-Anschlusses, verwenden zu können, also insgesamt 9kW Heizleistung
für die Sudpfanne.
Der Topf ist mit 25mm Mineralwolle und 30mm Lärchenholz ummantelt. Er steht
auch nicht auf der Hendi-Platte, sondern auf zwei Holzklötzen links und
rechts neben der Platte. Die Platte selbst steht auf vier
Elastomer-Klötzen, die die Platte von unten gegen den Topfboden drücken. So
hat sie gut Kontakt zum Topfboden, ohne das der >100kg schwere Topf auf
ihr lastet.
Die Maische wird per Hand in den Läuterbottich geschöpft. Die Würze läuft
aus dem Läuterbottich in einen Läutergrand (GN-Behälter) in der
ausgezogenen Schublade und wird von dort wieder nach oben gepumpt. Die
Pumpe ist nicht auf den Bildern zu sehen, weil das alles noch nicht zu ganz
fertig ist.
Der alte Einkocher wird zur Erwärmung der Nachgüsse verwendet. Da er für
die volle Kapazität des Sudwerkes zu klein ist, muss das Nachguss-Wasser in
zwei Portionen erwärmt werden. Damit das nicht zu lange dauert, habe auch
auf der linken Seite zusätzliche Steckdosen installiert, um den Einkocher
mit den Tauchsiedern zu verstärken. Rein rechnerisch sollte ich 25L
Nachguss mit 7,3kW (1,8kW Einkocher + 2x2kW + 1x1,5kW Tauchsieder) in gut
17 Minuten von 10°C auf 80°C erwärmen können, was sich bei einem Probelauf
heute in Etwa bestätigt hat.
Im Deckel des Läuterbottichs ist eine Brause aus gelochten Kupferrohren
eingebaut.
Gekühlt wird wie bisher mit einem Plattenwärmetauscher. Das Kühlwasser
kommt aus einem 1m³ fassendem Regenwasser-Speicher hinter der Garage und
wird im Kreislauf gepumpt. Der Hopfenseiher ist die bekannte Konstruktion
aus einem Ring gelochten Kupferrohres und einem "Hacklstecken" über dem
Rand der Sudpfanne.
Nächstes Wochenende werde ich voraussichtlich einen ersten Probesud machen.
Ich bin gespannt!
Die Sicherungen sind übrigens alle drin geblieben, auch als alle
verfügbaren Heizquellen eingeschaltet waren, insgesamt 10,8kW. Dafür hat
die Scheibe des Stromzählers jetzt einen Drehwurm
Fragen, Anregungen und Kritik sind gerne willkommen!
Grüße
Matthias
PS.: das nächste Nadelöhr kündigt sich schon an: Die Kühlkapazität und das
Leergut
(hört das denn nie auf)
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"Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem!"
(Karl Valentin)