Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.5.2014 um 13:01 |
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Hallo,
wollte nur mal schnell von dem Gespräch berichten, welches ich eben mit
einer Verkäuferin einer Trinkgut-Filiale am Telefon geführt habe. Wir
nehmen als Gruppe für die diesjährige Rock am Ring-Woche Fassbier mit; da
unsere 240 Liter Selbstgebrautes leider einen medizinisch-muffig-eisigen
(schwer zu definieren) Fehlgeschmack aufweisen, müssen wir wahrscheinlich
schweren Herzens auf Billigbier zurückgreifen, um unser Budget nicht weiter
überzustrapazieren. Hierzu habe ich eine Preisanfrage bezüglich der 50
Liter Kegs der Trinkgut-Eigenmarke Traugott Simon gestellt, ferner mit der
Frage, ob ich diese Biere reservieren müsste oder ob diese in ausreichender
Menge in der Filiale immer vorrätig seien. Die Verkäuferin am Telefon
antwortete daraufhin etwas unbedacht, dass ich selbst die vier 50 Liter
Kegs vorbestellen solle, da oft Kneipenwirte auf einen Schlag große
Mengen kaufen würden. Ich war (etwas) verdutzt und hakte nach, denn ich
kenne keine einzige Kneipe, die Traugott Simon verkauft. Daraufhin wurde
die Verkäuferin merklich verlegen und antwortete stockend, dass sie auch
keine Gastwirtschaft kenne, in der Traugott Simon auf der Getränkekarte
stehen würde. "Also bescheißen die Gastwirte und verkaufen Traugott Simon
als Bitburger?", fragte ich weiter, woraufhin die Verkäuferin nur sagte,
dass es vermutlich so sei.
Zwar geistern solche Meldungen ab und zu durch das Netz, dass Kneipiers
Billigbier als Markenbier in den Kneipen verkaufen, aber dies scheinen
nicht nur Einzelfälle zu sein - immer mehr drängt sich mir der Verdacht
auf, dass in diesem Bereich großflächig beschissen wird. Ich finde, dass
diese Unart kein Kavaliersdelikt ist, welches mit der Aussage "schmecken
doch alle gleich" abgewiegelt werden kann. Das ist schlichtweg Betrug und
das mediale Echo auf dieses Gebaren ist viel zu gering.
Grüße
[Editiert am 23.5.2014 um 13:04 von knutole]
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Posting Freak Beiträge: 854 Registriert: 1.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 13:46 |
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Es ist halt schwer nachzuweisen, wer das macht oder nicht.
Fällt das aber der Brauerei auf, mit der der Wirt einen Vertrag hat,
kann das böse enden. Meistens haben die Brauereien ja auch die
Einrichtung und Schankanlage gestellt.
Selbstverständlich ist das Beschiss, fällt aber den meisten Gästen
einfach nicht auf. Un so macht der Wirt den großen Reibach, da er
für das Billig-Bier nur die Hälfte im Einkauf zahlen muss.
____________________ ---
Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 636 Registriert: 11.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 14:09 |
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so war das hier in einer "disco/kneipe/biergarten".
der raffzahn konnte nicht genug bekommen, es lief gut essen, trinken, alles
war wunderbar. dann wurde es merklich schlechter, irgendwann war die
zapfanlage eine andere.
im nachhinein kam ans licht: wirt hat das gute felsgold bier gekauft. wird
wohl mehr gewinn abgeworfen haben
aber der erfolg war nicht von langer dauer, bier hat natürlich anders
geschmeckt, zapfanlage wurde von der brauerei wieder abgeholt. und der
laden war ein paar wochen später dicht.
mfg ____________________ “Hurra dem Hopfen, hurra dem Malz, sie sind des Daseins Würz‘ und Salz!“
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 23.5.2014 um 14:19 |
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naja, realistisch gesehen müssen das ja nur ein oder zwei Wirte mit
Catering so machen.
Wenn der Gast sagt "billiges Bier reicht mir", warum nicht?
Eine Kneipe, in der das regulär auf der Karte stünde, kenne ich auch nicht.
Aber gut, hier in den Kneipen wird auch Pott's geliefert, wenn man Alt
bestellt. Wahrscheinlich wegen der Farbe oder so. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 18:05 |
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Wenn ich als Brauerei dem Wirt die ganze Einrichtung, die Gläser uvm.
bezahlt habe, wäre ich auch stinksauer wenn er dann einfach ein anderes
Bier verkauft. Sooo geht das nicht, auf auf ihr Bluthunde (Anwälte).
Einen Schaden erlebt aber nur die Brauerei, der Gast sicher nicht. Die
Biere dürften sich qualitativ kaum unterscheiden..?
[Editiert am 23.5.2014 um 18:05 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 655 Registriert: 2.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 18:15 |
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Wenn er bei Trinkgut bar bezahlt könnte man
noch auf ganz andere Ideen kommen... ____________________ Viele Grüße
Manfred
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 13.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 19:29 |
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In halbwegs größeren Kneipen kann ich mir das ehrlich gesagt kaum
vorstellen. Zumindest wenn die Fässer direkt an der Theke sind und nicht
eine Etage tiefer. Ab und an muß so ein Ding mal gewechselt werden und
Gäste sehen dann ja auch, welches Faß da angeschlossen wird. Außerdem
stellen die Brauereien doch auch sicher, daß die Kneipe von den richtigen
Getränkehändlern beliefert wird und haben vielleicht sogar Einblick in
Bestellungen und Lieferungen.
In kleineren Kaschemmen dagegen wahrscheinlich gang und gäbe. Und zwischen
Einheitspils aus Bitburg oder Iserlohn besteht einfach kein Unterschied.
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 84 Registriert: 12.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 19:55 |
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ich sehe das auch so. Die meisten schmecken den Unterschied nicht, wenns
überhaupt einen gibt. Manchmal kommts ja aus der selben Brauerei. Sonst
würden sich die Leute doch gleich beschweren, wenns nicht schmeckt. Vor
allem in den kleinen Kaschemmen wird das so gemacht. Da kommt auch das
Flaschenbier von Norma in den Willibecher und wird zum süffigen
Edelbier....habe ich erst kürzlich beobachtet, in einem kleinen
Ausflugslokal. Kostet dann 4,50 die Halbe.
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 13.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 20:28 |
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Zitat von Sepp15, am 23.5.2014 um
19:55 | ich sehe das auch so. Die meisten
schmecken den Unterschied nicht, wenns überhaupt einen gibt. Manchmal
kommts ja aus der selben Brauerei. Sonst würden sich die Leute doch gleich
beschweren, wenns nicht schmeckt. Vor allem in den kleinen Kaschemmen wird
das so gemacht. Da kommt auch das Flaschenbier von Norma in den Willibecher
und wird zum süffigen Edelbier....habe ich erst kürzlich beobachtet, in
einem kleinen Ausflugslokal. Kostet dann 4,50 die Halbe. |
Gutes Geschäft, oder? Für 4,50 kauft der Wirt schon fast einen Kasten.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 23.5.2014 um 21:12 |
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Naja, nur weil's aus derselben Brauerei kommt, muss es ja nicht gleich
schmecken. Sonst wären wir Hobbybrauer ja verdammt langweilig.
Und ja - in kleinen Kaschemmen weiß ich nie, ob's am schlechten Bier oder
der kaum gewarteten Zapfanlage liegt, wenn's wie Mist schmeckt.
Ansonsten: Die Sauerländer kann man Pi mal Daumen ohne Probleme am
Geschmack unterscheiden. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 21:16 |
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So übel ist das Traugott Simon Pils (aus dem KEG) nicht.
Auch die 10l KEGs sind nicht übel - Das sind Schlank-Kegs und die sind für
Heimbrauen echt ideal .....
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 21:23 |
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Erinnert mich an die 2006 Weltmeisterschaft. Ich war da noch kein
Hobbybrauer und hatte keine Ahnung. Bin da jedenfalls immer mit in die
Stammkneipe meines Schwagers eingekehrt.
Der Wirt hatte die üblichen etwas abgehangenen Verdächtigen, schmeckte
Scheiße, und dann noch ein besonders billiges "Tschechisches". Auf die
Frage was für ein "Tschechisches" sagte er nur "ist doch egal".
Es schmeckte jedenfalls am Besten!
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Member Beiträge: 84 Registriert: 12.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 21:33 |
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es ist durchaus üblich, dass große Brauereien auch für Discounter ihr Bier
unter anderem Namen verkaufen. Das kommt definitv aus dem gleichen
Lagertank. Wir haben das letztes Jahr in München bei einer Führung durch
eine große Brauerei unter vorgehaltener Hand erfahren, nachdem wir uns
gewundert haben, daß es Lagerabteile mit unterschiedlichen Marken gibt.
Aber das ist ja mit fast allen Lebensmitteln so.
Dass ein Hobbybrauer zweimal das absolut gleiche Bier braut, weil es die
gleiche Braustätte ist, halte ich für sehr schwierig...
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 23.5.2014 um 21:59 |
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Zitat von Sepp15, am 23.5.2014 um
21:33 | es ist durchaus üblich, dass große
Brauereien auch für Discounter ihr Bier unter anderem Namen verkaufen. Das
kommt definitv aus dem gleichen Lagertank. Wir haben das letztes Jahr in
München bei einer Führung durch eine große Brauerei unter vorgehaltener
Hand erfahren, nachdem wir uns gewundert haben, daß es Lagerabteile mit
unterschiedlichen Marken gibt. Aber das ist ja mit fast allen Lebensmitteln
so. |
Bei Keksen sind die Rezepturen anders, obwohl dieselben Zutaten und
dieselbe Backstraße verwendet wird...
Es gibt Braueren, die machen das so - bei "durchaus üblich" wäre ich aber
vorsichtig. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
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http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2014 um 22:08 |
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Zitat: | Es gibt Braueren, die
machen das so - bei "durchaus üblich" wäre ich aber
vorsichtig. |
Nein, da wäre ich nicht vorsichtig. In der Braubranche ist das durchaus
üblich.
Jan
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 515 Registriert: 23.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2014 um 10:28 |
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Zitat von knutole, am 23.5.2014 um
13:01 | Hallo,
wollte nur mal schnell von dem Gespräch berichten, welches ich eben mit
einer Verkäuferin einer Trinkgut-Filiale am Telefon geführt habe. Wir
nehmen als Gruppe für die diesjährige Rock am Ring-Woche Fassbier mit; da
unsere 240 Liter Selbstgebrautes leider einen medizinisch-muffig-eisigen
(schwer zu definieren) Fehlgeschmack aufweisen, müssen wir wahrscheinlich
schweren Herzens auf Billigbier zurückgreifen, um unser Budget nicht weiter
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Hallo
es wird immer schwarze Schafe geben die meinen mit solchen Mitteln ein paar
Euro mehr zu verdienen. Meist ist der Erfolg aber nur von kurzer Dauer.
Was mich aber viel mehr interessiert ist warum ihr von feinstem
Selbsgebrautem den großen Schritt nach unten zu "Billigbier" macht??? Ob
ein Kasten 8, 10 oder 15€ kostet is doch wirklich egal wenn man den Preis
pro Flasche umrechnet. Das soll jetzt wirklich nicht überheblich klingen
aber wenn ein Ausflug davon abhängt ob die Halbe 0,50€ oder 0,90€ kostet
würde ich mir überlegen ob ich mir das ganze nicht auf MTV ansehe und mir
die ganze Kohle spare.
Ps: für Festivals finde ich die selbstkühlenden Cool-Kegs ideal. Kosten
zwar etwas mehr aber ich finde nichts schlimmer als warmes Bier an einem
heissen Tag
Viel Spass wünsche ich egal was letztendlich ins Glas Kommt
Gruß vom Aff ____________________
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Antwort 15 |
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