Senior Member Beiträge: 371 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.6.2014 um 21:24 |
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Hallo Roggenfangemeinde,
am Wochenende (30./31.5) war es soweit. Ich setzte mein erstes Roggenbier
an. Es war ein Rezept in Anlehnung an Solod's Rezept, der mir auch das
litauische rote Roggenmalz besorgte. Danke an diese Stelle
Folgendes Rezept habe ich Verwendet:
Isar-Roggen
Stammdaten:- Stammwürze: 13°P
- Ausschlagmenge: 35l
- Bittere: 22 IBU
- Farbe: 255 EBC
Schüttung und Wasser:- Hauptguss:
23.95l
- Nachguss: 24.74l
- 2.96kg (43.2 %) - lit. Roggenmalz (400 EBC)
- 2.7kg (39.4 %) - Wiener Malz (7 EBC)
- 0.31kg (4.5 %) - Pilsener Malz ugs (4 EBC)
- 0.31kg (4.5 %) - CaraAroma (400 EBC)
- 0.3kg (4.4 %) - Roggenmalz (5.5 EBC)
- 0.27kg (4 %) - CARAHELL ugs (25 EBC)
Maischplan:- 40°C - Einmaischen
- 40°C - 30 Minuten (Gummirast)
- 62°C - 40 Minuten (Maltoserast)
- 72°C - 30 Minuten (Verzuckerung)
- 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)
Hopfung:- 70 Minuten - Northern Brewer (10.7 %
α-Säure): 13.6 g (33%)
- 70 Minuten - Tettnanger (4.4 % α-Säure): 13.6 g (33%)
- 70 Minuten - Perle (6.2 % α-Säure): 13.6 g (33%)
- Dauer Hopfenkochen: 80 Minuten
Hefe:
Aus den 3Kg lit. Roggenmalz und den 0,3Kg norm. Roggenmalz habe ich am
Freitag einen Kaltauszug gemacht.
Also meine alte Einkocheranlage reaktiviert und mit 13l Wasser die 3,3Kg
Malz bei 40°C eingemaischt und 3h gerastet. (ohne dieses
Xyla...dingbums)
Habe mich aber dann doch entschieden mein altes Rührwerk noch zu montieren,
da ich keine Lust hatte 3 Stunden hier händisch zu rühren.
Soweit war das auch noch nicht sehr schwer. Zwischenzeitlich auch mal den
PH-Wert bestimmt. 4,3 stand auf der Uhr.
Aber dann!! Gings los mit den Batz
Das Zeugs durch das Sieb zu bekommen war nicht einfach. Eine Sauerei! Als erstes habe ich es nur mit den
Pfannenspritzschutzfilter gemacht. Da ging das Zeugs nur Esslöffelweise
durch. Also habe ich mir eine "Vorfilterkonstruktion" mit einem gröberen
Sieb ausgedacht. Damit gings etwas zügiger. Später dann bin ich auf die
Passiermaschine gekommen (Leider nicht bildlich Dokumentiert ). Damit gings dann flott durch. Also erst durch
die Passiermaschine und dann noch mal durch das Pfannenfiltergewebe. Raus
kamen 10l Roggenwürze.
Am nächste morgen ging dann weiter. Einmaischen bei 40° und zuführen der
Roggenwürze, halten für 30 min.
Auch hier gabs keine Probleme. Alle Rasten sauber durchgefahren und die
Jodprobe signalisierte "I.O" und den Läuterport hergerichtet
Bis hierhin war alles Easy!
Die Läuterkatastrophe nahm seinen Lauf...
Das Rotmalz hatte trotz Kaltauszug vom Vortag noch sehr viele feine
Schwebstoffe die meinen Panzerschlauch total zu machte. Nach drei vier
Liter ging nichts mehr.
Ich habe vor lauter Frust meine Pumpe in falsche Richtung montiert und
meine Anschwänzwasser durch den PS rein gepumpt, damit der PS wieder etwas
frei wird. Eine Weile gewartet und weiter geläutert. Am Ende sah das ganze
so aus:
Zwischendurch auch mal wieder den PH gemessen und raus kamen ~ 40l Würze
vor Hopfenkochen mit 10°P
Bei der Hopfenauswahl habe ich mich von Holger inspirieren lassen und rein
kamen Northern Brewer, Tettnanger und Perle für 70min.
Währens der Kochens hab ich meine "Kühlanlage" mit nachgeschaltet Sputnik
Filter montiert. In der Sudpfanne ist auch ein PS montiert, allerdings ein
kleinerer als im Thermoport.
Die zweite, nein dritte Schwierigkeit kam auf mich zu. Ein Trubkegel war
nicht wirklich gut zu erzeugen. Die feinen Schwebstoffe waren zu leicht um
sich in annehmbarer Zeit ab zu setzen. Das ich ja hier auch eine PS
eingebaut habe, wird schon gut gehen - dachte ich .
Was soll ich sagen - ihr ahnt es schon - der PS verstopfte auch hier
ziemlich. Aber got sei dank nicht so stark, das gar nicht mehr durch ging.
Es dauerte halt etwas. Ich musste nicht aufrühren. Der nachgeschaltet
Sputnik Filter allerdings war binnen kürzester Zeit vollgelaufen und
brauchte nachträgliche Reinigung ( insgesamt 4! ).
Das Endergebnis waren 26l klare tiefschwarze Würze mit 12°P
Inzwischen ist angestellt und die Hefe kommt bereits an...
Alles in Allem eine interessante Erfahrung, die stark Verbesserungswürdig
ist. Aller Anfang ist schwer - aber das wusste man ja vorher
Es gibt ja mittlerweile einige Tröts hier die den Aufwand und das Ergebnis
gute beschreiben.
Zu diesen möchte ich mich nun auch einreihen und Danke an alle Roggenbrauer
sagen, die mir hier mit Tipps, Malz und Rezepten geholfen haben...
Das nächste wird einfacher
Abschließend habe ich noch eine Frage:
Was hätte ich tun können und den PH-Wert der Maische von 4,9 auf 5,2 - 5,5
zu erhöhen?
[Editiert am 3.6.2014 um 15:37 von happyhibo]
____________________ Gruß
HappyHibo
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 15.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2014 um 09:15 |
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Moin Happyhibo,
das hast du aber schoen beschrieben =)
Der Lohn sei dir gewiss!
Das war wirklich schon gewagt,das Malz durch den Pfannenspritzschutz zu
geben.
Ich poste jetzt mal mein heiliges Sieb....Ist ein stinknormales Teil, was
du auch bei REWE, REAL etc. bekommst.
Ich nehme dann halt noch den Löffel ( natuerlich VA ) und hebe/ruehre das
Malz ein bissel. So laeuft es besser durch. Dann ueber Nacht im Eimer
absetzen lassen und alles zum HG. Den Schmodder unten dann halt
entsorgen.
Dieser Schmodder geht halt durchs Sieb durch, setzt sich aber schoen ab und
dann muesste es auch mit dem Panzerschlauch bzw. der Nachbarin =)
klappen!
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 371 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 3.6.2014 um 17:41 |
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Zitat von Solod, am 3.6.2014 um
09:15 | Moin Happyhibo,
das hast du aber schoen beschrieben =)
Der Lohn sei dir gewiss!
Das war wirklich schon gewagt,das Malz durch den Pfannenspritzschutz zu
geben.
Ich poste jetzt mal mein heiliges Sieb....Ist ein stinknormales Teil, was
du auch bei REWE, REAL etc. bekommst.
Ich nehme dann halt noch den Löffel ( natuerlich VA ) und hebe/ruehre das
Malz ein bissel. So laeuft es besser durch. Dann ueber Nacht im Eimer
absetzen lassen und alles zum HG. Den Schmodder unten dann halt
entsorgen. |
Ja mit son nen Teil hatte ichs auch probiert. Siehe Bilder (Jetzt gehn sie
ja) oben.
Damit habe ich das gröbste raus bekommen. Danach habe ich ne
Passiermaschien genommen - ging auch super.
Mein Fehler war wohl die ganze Würze in den Topf zu schütten ohne
aufzupassen, dass der Schodder im Eimer bleibt...
Wie gesacht - das nächste wird einfacher :-) ____________________ Gruß
HappyHibo
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 15.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2014 um 18:39 |
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Hi Happyhibo,
bezüglich der Maischekorrektur:
Laut Info von Ingo (seed7) und Königsfeld macht man das am besten mit
Natron.
Ingo hat glaub ich so eine Software die er mit den Solldaten für das Wasser
füttert und die ihm dann die Menge der zuzufügenden Salze usw. für das
aufzubereitende Brauwasser ausspuckt. Er stellt den PH also vorher ein.
Welche Software das ist weiß ich nicht.
Ich bin mir aber noch nicht so ganz sicher ob ich meinen PH beim nächsten
mal höher einstellen werde, da ich zumindest beim Gären keinen unterschied
zum sonstigen Gärverlauf ohne Rotmalz feststellen konnte.
Die war nach 5 Tagen durch, hab aber nochmal 4 Tage gewartet mit
abfüllen.
Anders wars beim Maischen, da war die Jodprobe nach 60 min. noch
grenzwertig, nach weiteren 30 min mit Kombirast wars aber dann auch
neutral.
Da das denk ich aber mal noch im tolerierbaren Bereich liegt, ist mein
einziges Kriterium der Geschmack im späteren Bier.
Wenns mir zu sauer ist, versuch ichs nächstes mal mit einer Korrektur.
Das entscheide ich aber erst später,
wenn die NG zu ende ist und es gut gekühlt in meinem Glas, seiner
Bestimmung entgegen sieht.
Ich würde dann so vorgehen dass ich den Kaltauszug nach Solods Rezept
herstelle, dann erst die Gesamtmaische
10 Minuten nach dem einmaischen messe und mich dann VORSICHTIG!!! in
kleinen Schritten mit dem Natron an den gewünschten PH Wert herantaste.
D.h. rühren, messen, etwas Natron dazu, wieder rühren usw...
Ich hoffe dann nicht dass diese vorgehensweisse für die Enzyme ein
schockierendes Erlebnis ist, im Vergleich zum vorherigen einstellen des
Gesamtbrauwassers.
Schaun wir mal...
Gruß
Sascha
Edit: mit Passiermaschine meinst Du so ne "Flotte Lotte"?
[Editiert am 3.6.2014 um 18:41 von Shadow]
____________________ Zweimal täglich gieße,
auf dass der Hopfen prächtig sprieße!
Dann brau ihn mit dem Malze,
zum Genuss in deinem Halse!
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 371 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 4.6.2014 um 08:00 |
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Ja genau! ich hab da sowas
Vielleicht können Solod und Königsfeld noch den Namen der Software
nachlegen.
Ich habe mich mit den Wassertool von MMum versucht.
Der spuckt mir aber kein PH-Wert aus... ____________________ Gruß
HappyHibo
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 4.6.2014 um 08:52 |
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Was für eine Software sprichst Du an ???
Ich verwende beim Brauen weder Software noch andere technischen Hilfsmittel
mit Ausnahme des Thermometers und der Spindel.
Ich lehne auch Rührwerke etc ab. Zum Maischen hab ich mein Maischholz.
Den pH-Wert messe ich mit Lackmus bzw Phenolphtalein.
Einstellung des pH mittels doppelt kohlensaurem Natron bzw Sauermalz in
einer Art Titrationsverfahren....
Die einzige wirkliche Neuerung ist die Läuterhexe.
Sogesehen kannst Du mich gerne zu den "Amish People des Hausbrauens"
rechnen
Prost
[Editiert am 4.6.2014 um 08:53 von koenigsfeld]
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Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 25.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2014 um 13:34 |
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@happyhibo
schau dir mal den EZ_Water_Calculator (Excel Tool) an.
Findest du hier. ____________________ Havana
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 15.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.6.2014 um 17:29 |
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Moinla ,
ich mach gar nichts mit meinem Wasser.....
Hintergrund ist, das ich mich damals aus Unwissenheit gar nicht darum
gekuemmert habe.
Ich habe wohl einfach nur Glueck gehabt, das es bis jetzt einfach gepasst
hat.
3% Sauermalz sind Standard, bei meinen
Roggenbieren habe ich aber darauf verzichtet, das durch das rote Malz eh
genug Saeure reinkommt.Bin leider noch nicht dazu gekommen, den ph Wert und
den SGim fertigem Bier zu messen.Das Glas war dann immer schon alle, als
ich dran gedacht hatte....
Wird aber noch!
Feingehopfte Gruesse!
Solod
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 371 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 12:18 |
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Ein Trauriger Tag
Ich habe heute von meinem Isar-Roggen ein Gläschen gezwickelt.
Optisch ein Traum!
Geschmacklich ein Alptraum
Ich habe einen perversen bitter/sauren Abgang im Bier, dass es nicht
geniessbar ist.
Das zieht einem die Schuhe aus Andere Aromen sind da gar nicht heraus
schmeckbar.
Ich vermute die Lactos-Bakterien haben hier zugeschlagen.
Habe mit Milchsäure 80% (5ml) mein Wasser aus RA0 eingestellt.
Diesen fiesen bitter/sauren Abgang hatte ich auch schon bei anderen Bieren,
nur da war das nicht so eindeutig erkennbar und auch nicht soooo stark.
Der erste Sud für den Ausguss ____________________ Gruß
HappyHibo
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 12:54 |
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Mein aufrichtiges Mitgefühl. Ein Sud für den Ausguss, das nimmt einen ganz
schön mit.
Abgesehen von einer möglichen Infektion und deren unbekannter Ursache :
Bei mir kein Roggenbier mehr ohne Pentosanasen / Xylanasen /
Glucanasen!!!
Das Zeug wirkt einfach Wunder, wirksam bis etwa 60 °C, dh. man kann ein
völlig normales Maischprogramm fahren.
Auch beim Läutern & Filtern gibt es keinerlei Probleme, da die Viskosität
der Würze im ganz normalen Bereich liegt.
Feinst gemahlenes Roggenmalz in hohen Anteilen sind fürs Läutern aber immer
ein (physikalisches) Problem.
Was die Roggenbrand-Brenner machen, funktioniert eben bestens auch beim
Bierbrauen. Ich habe noch keinerlei Nachteil erkennen können, ausser man
will prinzipiell keine Enzyme verwenden.
Schöne Grüsse und Kopf hoch!
Frank
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 15.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 16:10 |
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Ohje, das tut mir wirklich leid für Dich!!
Sowas tut echt weh, vor allem bei diesem Sud, wo Du dir so Arbeit gemacht
hast und die Erwartungen dementsprechend groß
waren...Ich fühl da mit Dir!
Ich würde Dir gerne mit einem kleinen Bier "Care-Paket" über den Schmerz
hinweghelfen, ausserdem hab ich noch 3kg von dem Rotmalz, da könnte ich Dir
die hälfte davon mitschicken wenn Du magst.
Dann probierst es einfach nochmal.
PM geht gleich raus...
Lieben Gruß
Sascha ____________________ Zweimal täglich gieße,
auf dass der Hopfen prächtig sprieße!
Dann brau ihn mit dem Malze,
zum Genuss in deinem Halse!
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 20.6.2014 um 16:49 |
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Aufrichtige Anteilnahme !!!!!
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 8.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 22:16 |
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Hallo,
Nach dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid" muss ich hier nun auch
meinen Roggen-Sud betrauern... der landete eben heute auch im Ausguss.
Ich habe versucht, im Stil eines engl. Bitters ein Roggenbier mit 15% rotem
Malz und 5 % roh-Roggen zu brauchen, wobei der gesamte Roggen direkt mit
eingemaischt wurde. Vergoren mit der S04.
Die erste Verkostung lieferte einen starken Marzipangeschmack mit saurem
Abgang. Der Marzipan ist inzwischen weg, die Säure und eine irgendwie
unrunde Bittere blieb aber.
Mein erster Verdacht geht allerdings in Richtung S04 als Schuldigen, sagt
man ihr doch eine gewisse Säure nach.
Allerdings war schon die Würze um ca 0.3 pH saurer als sonst, trotz
weglassen der üblichen Milchsäuregabe und zusätzlicher Natrongabe.
Ich fürchte, vom Roggenbier lass ich erst mal die Finger. Das restliche
rote Malz geht nur noch ins Brot, denn *da* ist es wirklich
sensationell.
Viele Grüße
Martin
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 22:20 |
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Oh sch.....
ihr macht mir echt Mut ____________________
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 22:49 |
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Also ich verstehe euch nicht? Es ist doch bekannt, dass das Kwass-Malz ein
sauer fermentiertes Malz ist. Es ist ausgesprochen sauer und enthält viele
Furfurale und wohl auch Benzaldehyd. Der Strecker-Abbau soll bei dieser Art
Malz sehr intensiv sein. Probiert mal einen puren Malzaufguss, der dürfte
lecker säuerlich schmecken...
Es entspricht genau dem Geschmacksprofil, für den es bestimmt ist. Genau
soo schmeckt Industrie-Kvass. Malzig-sauer mit leichtem Marzipanaroma.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 8.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 23:11 |
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Naja,
hab in meinem leben noch keinen Kwass probiert, vielleicht hätte ich das
mal tun sollen...
Und als Brau-Nerd bin ich selbstverständlich auch über Furfurale und
gestreckten benzaldehyden informiert
... insofern ... scheint mir das Roggenbier einfach nicht zu
schmecken...
Martin
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 371 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 23:28 |
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Zitat von flying, am 20.6.2014 um
22:49 | Also ich verstehe euch nicht?
Es entspricht genau dem Geschmacksprofil, für den es bestimmt ist. Genau
soo schmeckt Industrie-Kvass. Malzig-sauer mit leichtem Marzipanaroma.
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Naja ich kann aber nur sauer/laktose rausschmecken
Ohne irgendwelche anderen Aromen zu erkennen.
Auf jedenfall kann ich den, in anderen Tröts beschriebenen, "Gaumensex"
nicht bestätigen. Mir fehlen jegliche Roggen- oder oft beschriebene
Schwarzbrotaromen.
Das Zeugs ist einfach nur grauslig sauer.
Ich lass es noch ein bisschen Reifen - glaub aber nicht das es besser
wird... ____________________ Gruß
HappyHibo
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 371 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 23:34 |
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Na Du hast doch Solods RoggenBier schon pro(Bier)t oder
Isses den wirklich sooo sauer oder stellen wir uns nur so an. ____________________ Gruß
HappyHibo
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 23:40 |
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 21.6.2014 um 03:35 |
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Ich hab auch Solods Bier testen dürfen (siehe entsprechender Tröt), aber
macht Euch doch nicht verrückt jetzt.
Fakt ist, dass jenes Malz ungemein geschmacksintensiv ist und reichlich
Säure mitbringt (wie übrigens jedes andre Roggenmalz auch). Ihr überseht
geflissentlich, dass Roggen ganz andere Aromaspektren liefert als das zB
andere Malzsorten tun.
Da gilt es zu komponieren, so als würde man ein Parfum kreieren...als
Kopfnote sozusagen das Roggenaroma aus ganz normalem Roggenmalz,
unterstrichen von (je nach Belieben) Röstaromen aus Gerstenröstmalzen, dann
kommt das Röstmalz aus Solods Händen ins Spiel. Es liefert Säure,
Spritzigkeit. Ausserdem gibt es diese herrliche Sauerteignote.
Den größten Fehler macht man m.E., indem man glaubt, viel bringt viel.
DAS IST FALSCH !!!!
Die Kombination machts.
Ihr würzt doch Euer Chili con Carne auch nicht mit der Schaufel, oder ?
Übrigens, maischt man Solods Roggenröstmalz von Anfang an mit ein, so kann
man sich Sauermalzgaben sparen. Habe festgestellt, dass - in Kombination
mit EBC120 Karamell Gerste - zu gleichen Teilen eine wunderschöne an dunkle
Ziegel erinnernde Farbe und ein feines Brotaroma erzeugt wird.
Übrigens, es ist vollkommen wurscht, ob man OG oder UG nimmt....
GLG
Koenigsfeld
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.6.2014 um 08:30 |
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Meins will immer Niemand außer mir essen.
Oh, sorry, offtopic.
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 15.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.6.2014 um 08:33 |
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Moin Maenners,
giesst den Sud nicht weg und lasst es noch schoen reifen!!!!
Wie Koenigsfeld es perfekt beschrieben hat, bringt das Malz auch eine
kraeftigere saure Note ins Bier, eben wie ein Schwarzbrot!!!
Ich habe zur Zeit das UG zum Reifen und habe auch schon mal nach 2 Wochen
genascht. Passt!
Wenn ihr wollt, schicke ich euch gerne auch ein Flaeschel zum Vergleich,
kein Problem.Bloss fuer die Versandkosten von 4,33muesstet ihr etwas
bluten....
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das ihr euch auf einmal einen Bactus
eingefangen habt, in der Dosierung schmeckt es etwas , je nach Zustand euer
Geschmacksknospen , halt kraeftig-SAEUERLICH.
Vor einigen Monaten hatte ich ein Rauchbier gemacht, ungewollt, da
angebrannt....
Ich hatte es nicht uebers Herz gebracht ihn zu entsorgen und ihn tapfer
getrunken, bis er alle war.
Gestern hat mir mein Nachbar eine Flasche dieses Bieres
zurueckgeschenkt...er hatte sie in der Ecke vergessen....
und was soll ich sagen, meine CITRA- Hopfen ist jetzt durchgekommen. Das
Bier hat sich sowas verandert, im positiven!
Also, lasst es reifen und Kopf hoch!!!!!!
Gruss Solod
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Antwort 21 |
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Gast
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erstellt am: 23.6.2014 um 10:37 |
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Mir wäre nun ein Lösungsweg eingefallen, wie man das VERMEINTLICH
misslungene Roggen retten könnte.
Wahrscheinlich ist die Aromenkonzentration derart hoch ausgefallen, dass
der Sud ins Untrinkbare abgeglitten ist.
Ich hoffe, HappyHibo, Du hast Dich noch nicht fürs Wegschütten
entschieden...
Roggenbier verträgt sich hervorragend mit dunklem Weißbier. Verschneide mal
ein Teil des fertigen Roggens mit einem halben Teil unvergorener
Weizenwürze. Koste das Ergebnis.
Nich zu stark, dann verdünne auf eins zu eins.
Lasse nachgären.
Wenn Du Dich für diesen Vorschlag entscheidest, so berichte bitte über das
Ergebnis.
[Editiert am 23.6.2014 um 10:38 von koenigsfeld]
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Senior Member Beiträge: 371 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 23.6.2014 um 12:23 |
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Danke für den Tip!
Nein ich habs noch nicht in den Ausguss gekippt. Habs noch nicht übers Herz
gebracht, da ja doch einiges an Arbeit drin steckt.
Ich lass es erst mal noch etwas reifen. Vlt. lässt die bittere etwas
nach.
Wenn das nicht der Fall ist werde ich den Tip mit dem Weißbier
versuchen.
Danach kann ichs immer noch weg kippen...
Ich lass Euch gerne ein paar Proben zu Analytik zu kommen, wenns ausgereift
ist...
Abgepeiltes Reifedatum: 8.7. (4Wochen) +X
[Editiert am 23.6.2014 um 12:28 von happyhibo]
____________________ Gruß
HappyHibo
...im Club der Rotmalzhardcoreläuterer...
HHHB - HappyHiboHeimBräu
HHHB - HappyHiboHomeBrew
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Antwort 23 |
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Gast
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erstellt am: 23.6.2014 um 12:31 |
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Ich denk mal Du hasts mit dem Rotmalz etwas übertrieben und daher eine
nahezu untrinkbare Konzentration an Aromen insbesondere aber Säure
erzeugt.
Die kannst am besten durch Aufspeisen mit unvergorener Weissbierwürze
verdünnen.
Das war übrigens Bestandteil des Roggenbierpatentes des Fürstlichen
Brauhauses Schierling ....
Bei meinem nächsten Brautag kannst gern mal vorbeikommen...
[Editiert am 23.6.2014 um 12:33 von koenigsfeld]
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