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Autor: Betreff: Meine Roggenbiererfahrung - ich nannte es Isar-Roggen
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happyhibo
Beiträge: 371
Registriert: 7.10.2012
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red_folder.gif erstellt am: 2.6.2014 um 21:24  
Hallo Roggenfangemeinde,

am Wochenende (30./31.5) war es soweit. Ich setzte mein erstes Roggenbier an. Es war ein Rezept in Anlehnung an Solod's Rezept, der mir auch das litauische rote Roggenmalz besorgte. Danke an diese Stelle :thumbup:

Folgendes Rezept habe ich Verwendet:

Isar-Roggen

Stammdaten:
  • Stammwürze: 13°P
  • Ausschlagmenge: 35l
  • Bittere: 22 IBU
  • Farbe: 255 EBC

Schüttung und Wasser:
  • Hauptguss: 23.95l
  • Nachguss: 24.74l
  • 2.96kg (43.2 %) - lit. Roggenmalz (400 EBC)
  • 2.7kg (39.4 %) - Wiener Malz (7 EBC)
  • 0.31kg (4.5 %) - Pilsener Malz ugs (4 EBC)
  • 0.31kg (4.5 %) - CaraAroma (400 EBC)
  • 0.3kg (4.4 %) - Roggenmalz (5.5 EBC)
  • 0.27kg (4 %) - CARAHELL ugs (25 EBC)

Maischplan:
  • 40°C - Einmaischen
  • 40°C - 30 Minuten (Gummirast)
  • 62°C - 40 Minuten (Maltoserast)
  • 72°C - 30 Minuten (Verzuckerung)
  • 78°C - 0 Minuten (Abmaischen)

Hopfung:
  • 70 Minuten - Northern Brewer (10.7 % α-Säure): 13.6 g (33%)
  • 70 Minuten - Tettnanger (4.4 % α-Säure): 13.6 g (33%)
  • 70 Minuten - Perle (6.2 % α-Säure): 13.6 g (33%)
  • Dauer Hopfenkochen: 80 Minuten

Hefe:
  • Safbrew T58 (OG)

Aus den 3Kg lit. Roggenmalz und den 0,3Kg norm. Roggenmalz habe ich am Freitag einen Kaltauszug gemacht.
Also meine alte Einkocheranlage reaktiviert und mit 13l Wasser die 3,3Kg Malz bei 40°C eingemaischt und 3h gerastet. (ohne dieses Xyla...dingbums)

Habe mich aber dann doch entschieden mein altes Rührwerk noch zu montieren, da ich keine Lust hatte 3 Stunden hier händisch zu rühren.

Soweit war das auch noch nicht sehr schwer. Zwischenzeitlich auch mal den PH-Wert bestimmt. 4,3 stand auf der Uhr.

Aber dann!! Gings los mit den Batz :o

Das Zeugs durch das Sieb zu bekommen war nicht einfach. Eine Sauerei! :puzz: Als erstes habe ich es nur mit den Pfannenspritzschutzfilter gemacht. Da ging das Zeugs nur Esslöffelweise durch. Also habe ich mir eine "Vorfilterkonstruktion" mit einem gröberen Sieb ausgedacht. Damit gings etwas zügiger. Später dann bin ich auf die Passiermaschine gekommen (Leider nicht bildlich Dokumentiert :redhead: ). Damit gings dann flott durch. Also erst durch die Passiermaschine und dann noch mal durch das Pfannenfiltergewebe. Raus kamen 10l Roggenwürze.


Am nächste morgen ging dann weiter. Einmaischen bei 40° und zuführen der Roggenwürze, halten für 30 min.

Auch hier gabs keine Probleme. Alle Rasten sauber durchgefahren und die Jodprobe signalisierte "I.O" und den Läuterport hergerichtet

Bis hierhin war alles Easy! :mad: Die Läuterkatastrophe nahm seinen Lauf...
Das Rotmalz hatte trotz Kaltauszug vom Vortag noch sehr viele feine Schwebstoffe die meinen Panzerschlauch total zu machte. Nach drei vier Liter ging nichts mehr.
Ich habe vor lauter Frust meine Pumpe in falsche Richtung montiert und meine Anschwänzwasser durch den PS rein gepumpt, damit der PS wieder etwas frei wird. Eine Weile gewartet und weiter geläutert. Am Ende sah das ganze so aus:

Zwischendurch auch mal wieder den PH gemessen und raus kamen ~ 40l Würze vor Hopfenkochen mit 10°P


Bei der Hopfenauswahl habe ich mich von Holger inspirieren lassen und rein kamen Northern Brewer, Tettnanger und Perle für 70min.
Währens der Kochens hab ich meine "Kühlanlage" mit nachgeschaltet Sputnik Filter montiert. In der Sudpfanne ist auch ein PS montiert, allerdings ein kleinerer als im Thermoport.


Die zweite, nein dritte Schwierigkeit kam auf mich zu. Ein Trubkegel war nicht wirklich gut zu erzeugen. Die feinen Schwebstoffe waren zu leicht um sich in annehmbarer Zeit ab zu setzen. Das ich ja hier auch eine PS eingebaut habe, wird schon gut gehen - dachte ich ;( .
Was soll ich sagen - ihr ahnt es schon - der PS verstopfte auch hier ziemlich. Aber got sei dank nicht so stark, das gar nicht mehr durch ging. Es dauerte halt etwas. Ich musste nicht aufrühren. Der nachgeschaltet Sputnik Filter allerdings war binnen kürzester Zeit vollgelaufen und brauchte nachträgliche Reinigung ( insgesamt 4! ).


Das Endergebnis waren 26l klare tiefschwarze Würze mit 12°P


Inzwischen ist angestellt und die Hefe kommt bereits an... :D :D :D

Alles in Allem eine interessante Erfahrung, die stark Verbesserungswürdig ist. Aller Anfang ist schwer - aber das wusste man ja vorher ;) :P
Es gibt ja mittlerweile einige Tröts hier die den Aufwand und das Ergebnis gute beschreiben.
Zu diesen möchte ich mich nun auch einreihen und Danke an alle Roggenbrauer sagen, die mir hier mit Tipps, Malz und Rezepten geholfen haben...

Das nächste wird einfacher :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Abschließend habe ich noch eine Frage:
Was hätte ich tun können und den PH-Wert der Maische von 4,9 auf 5,2 - 5,5 zu erhöhen?


[Editiert am 3.6.2014 um 15:37 von happyhibo]



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Solod
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red_folder.gif erstellt am: 3.6.2014 um 09:15  
Moin Happyhibo,

das hast du aber schoen beschrieben =)
Der Lohn sei dir gewiss!
Das war wirklich schon gewagt,das Malz durch den Pfannenspritzschutz zu geben.
Ich poste jetzt mal mein heiliges Sieb....Ist ein stinknormales Teil, was du auch bei REWE, REAL etc. bekommst.
Ich nehme dann halt noch den Löffel ( natuerlich VA ) und hebe/ruehre das Malz ein bissel. So laeuft es besser durch. Dann ueber Nacht im Eimer absetzen lassen und alles zum HG. Den Schmodder unten dann halt entsorgen.

Dieser Schmodder geht halt durchs Sieb durch, setzt sich aber schoen ab und dann muesste es auch mit dem Panzerschlauch bzw. der Nachbarin =) klappen!
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happyhibo
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red_folder.gif erstellt am: 3.6.2014 um 17:41  

Zitat von Solod, am 3.6.2014 um 09:15
Moin Happyhibo,

das hast du aber schoen beschrieben =)
Der Lohn sei dir gewiss!
Das war wirklich schon gewagt,das Malz durch den Pfannenspritzschutz zu geben.
Ich poste jetzt mal mein heiliges Sieb....Ist ein stinknormales Teil, was du auch bei REWE, REAL etc. bekommst.
Ich nehme dann halt noch den Löffel ( natuerlich VA ) und hebe/ruehre das Malz ein bissel. So laeuft es besser durch. Dann ueber Nacht im Eimer absetzen lassen und alles zum HG. Den Schmodder unten dann halt entsorgen.


Ja mit son nen Teil hatte ichs auch probiert. Siehe Bilder (Jetzt gehn sie :) ja) oben.
Damit habe ich das gröbste raus bekommen. Danach habe ich ne Passiermaschien genommen - ging auch super.
Mein Fehler war wohl die ganze Würze in den Topf zu schütten ohne aufzupassen, dass der Schodder im Eimer bleibt...

Wie gesacht - das nächste wird einfacher :-)


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Shadow
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red_folder.gif erstellt am: 3.6.2014 um 18:39  
Hi Happyhibo,

bezüglich der Maischekorrektur:
Laut Info von Ingo (seed7) und Königsfeld macht man das am besten mit Natron.
Ingo hat glaub ich so eine Software die er mit den Solldaten für das Wasser füttert und die ihm dann die Menge der zuzufügenden Salze usw. für das aufzubereitende Brauwasser ausspuckt. Er stellt den PH also vorher ein.
Welche Software das ist weiß ich nicht.
Ich bin mir aber noch nicht so ganz sicher ob ich meinen PH beim nächsten mal höher einstellen werde, da ich zumindest beim Gären keinen unterschied zum sonstigen Gärverlauf ohne Rotmalz feststellen konnte.
Die war nach 5 Tagen durch, hab aber nochmal 4 Tage gewartet mit abfüllen.
Anders wars beim Maischen, da war die Jodprobe nach 60 min. noch grenzwertig, nach weiteren 30 min mit Kombirast wars aber dann auch neutral.
Da das denk ich aber mal noch im tolerierbaren Bereich liegt, ist mein einziges Kriterium der Geschmack im späteren Bier.
Wenns mir zu sauer ist, versuch ichs nächstes mal mit einer Korrektur.
Das entscheide ich aber erst später,
wenn die NG zu ende ist und es gut gekühlt in meinem Glas, seiner Bestimmung entgegen sieht. ;)

Ich würde dann so vorgehen dass ich den Kaltauszug nach Solods Rezept herstelle, dann erst die Gesamtmaische
10 Minuten nach dem einmaischen messe und mich dann VORSICHTIG!!! in kleinen Schritten mit dem Natron an den gewünschten PH Wert herantaste. D.h. rühren, messen, etwas Natron dazu, wieder rühren usw...
Ich hoffe dann nicht dass diese vorgehensweisse für die Enzyme ein schockierendes Erlebnis ist, im Vergleich zum vorherigen einstellen des Gesamtbrauwassers.

Schaun wir mal... :)

Gruß

Sascha

Edit: mit Passiermaschine meinst Du so ne "Flotte Lotte"?


[Editiert am 3.6.2014 um 18:41 von Shadow]



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happyhibo
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 08:00  

Zitat von Shadow, am 3.6.2014 um 18:39

Edit: mit Passiermaschine meinst Du so ne "Flotte Lotte"?


Ja genau! ich hab da sowas


Vielleicht können Solod und Königsfeld noch den Namen der Software nachlegen.

Ich habe mich mit den Wassertool von MMum versucht.
Der spuckt mir aber kein PH-Wert aus...


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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 08:52  
Was für eine Software sprichst Du an ???

Ich verwende beim Brauen weder Software noch andere technischen Hilfsmittel mit Ausnahme des Thermometers und der Spindel.
Ich lehne auch Rührwerke etc ab. Zum Maischen hab ich mein Maischholz.

Den pH-Wert messe ich mit Lackmus bzw Phenolphtalein.
Einstellung des pH mittels doppelt kohlensaurem Natron bzw Sauermalz in einer Art Titrationsverfahren....

Die einzige wirkliche Neuerung ist die Läuterhexe.

Sogesehen kannst Du mich gerne zu den "Amish People des Hausbrauens" rechnen :D


Prost


[Editiert am 4.6.2014 um 08:53 von koenigsfeld]
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Havana
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 13:34  
@happyhibo

schau dir mal den EZ_Water_Calculator (Excel Tool) an.

Findest du hier.


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Havana
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Solod
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 17:29  
Moinla ,
ich mach gar nichts mit meinem Wasser.....
Hintergrund ist, das ich mich damals aus Unwissenheit gar nicht darum gekuemmert habe.
Ich habe wohl einfach nur Glueck gehabt, das es bis jetzt einfach gepasst hat. :)
3% Sauermalz sind Standard, bei meinen
Roggenbieren habe ich aber darauf verzichtet, das durch das rote Malz eh genug Saeure reinkommt.Bin leider noch nicht dazu gekommen, den ph Wert und den SGim fertigem Bier zu messen.Das Glas war dann immer schon alle, als ich dran gedacht hatte....
Wird aber noch!
Feingehopfte Gruesse!
Solod
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happyhibo
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 12:18  
:mad: :devil: Ein Trauriger Tag :devil: :mad:

Ich habe heute von meinem Isar-Roggen ein Gläschen gezwickelt.

Optisch ein Traum! :D
Geschmacklich ein Alptraum :puzz: :puzz:

Ich habe einen perversen bitter/sauren Abgang im Bier, dass es nicht geniessbar ist.
Das zieht einem die Schuhe aus :hallucine: Andere Aromen sind da gar nicht heraus schmeckbar.
Ich vermute die Lactos-Bakterien haben hier zugeschlagen.
Habe mit Milchsäure 80% (5ml) mein Wasser aus RA0 eingestellt.
Diesen fiesen bitter/sauren Abgang hatte ich auch schon bei anderen Bieren, nur da war das nicht so eindeutig erkennbar und auch nicht soooo stark.

Der erste Sud für den Ausguss ;( ;( ;(


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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 12:54  
Mein aufrichtiges Mitgefühl. Ein Sud für den Ausguss, das nimmt einen ganz schön mit. :(

Abgesehen von einer möglichen Infektion und deren unbekannter Ursache :
Bei mir kein Roggenbier mehr ohne Pentosanasen / Xylanasen / Glucanasen!!!

Das Zeug wirkt einfach Wunder, wirksam bis etwa 60 °C, dh. man kann ein völlig normales Maischprogramm fahren.
Auch beim Läutern & Filtern gibt es keinerlei Probleme, da die Viskosität der Würze im ganz normalen Bereich liegt.
Feinst gemahlenes Roggenmalz in hohen Anteilen sind fürs Läutern aber immer ein (physikalisches) Problem.
Was die Roggenbrand-Brenner machen, funktioniert eben bestens auch beim Bierbrauen. Ich habe noch keinerlei Nachteil erkennen können, ausser man will prinzipiell keine Enzyme verwenden.

Schöne Grüsse und Kopf hoch!
Frank
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Shadow
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 16:10  
Ohje, das tut mir wirklich leid für Dich!! :(
Sowas tut echt weh, vor allem bei diesem Sud, wo Du dir so Arbeit gemacht hast und die Erwartungen dementsprechend groß
waren...Ich fühl da mit Dir!

Ich würde Dir gerne mit einem kleinen Bier "Care-Paket" über den Schmerz hinweghelfen, ausserdem hab ich noch 3kg von dem Rotmalz, da könnte ich Dir die hälfte davon mitschicken wenn Du magst.
Dann probierst es einfach nochmal. :)
PM geht gleich raus...

Lieben Gruß

Sascha


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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 16:49  
Aufrichtige Anteilnahme !!!!!
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marsabba
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 22:16  
Hallo,

Nach dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid" muss ich hier nun auch meinen Roggen-Sud betrauern... der landete eben heute auch im Ausguss.
Ich habe versucht, im Stil eines engl. Bitters ein Roggenbier mit 15% rotem Malz und 5 % roh-Roggen zu brauchen, wobei der gesamte Roggen direkt mit eingemaischt wurde. Vergoren mit der S04.
Die erste Verkostung lieferte einen starken Marzipangeschmack mit saurem Abgang. Der Marzipan ist inzwischen weg, die Säure und eine irgendwie unrunde Bittere blieb aber.
Mein erster Verdacht geht allerdings in Richtung S04 als Schuldigen, sagt man ihr doch eine gewisse Säure nach.
Allerdings war schon die Würze um ca 0.3 pH saurer als sonst, trotz weglassen der üblichen Milchsäuregabe und zusätzlicher Natrongabe.

Ich fürchte, vom Roggenbier lass ich erst mal die Finger. Das restliche rote Malz geht nur noch ins Brot, denn *da* ist es wirklich sensationell.

Viele Grüße
Martin
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 22:20  
Oh sch.....

ihr macht mir echt Mut ;( ;( ;(


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 22:49  
Also ich verstehe euch nicht? Es ist doch bekannt, dass das Kwass-Malz ein sauer fermentiertes Malz ist. Es ist ausgesprochen sauer und enthält viele Furfurale und wohl auch Benzaldehyd. Der Strecker-Abbau soll bei dieser Art Malz sehr intensiv sein. Probiert mal einen puren Malzaufguss, der dürfte lecker säuerlich schmecken...
Es entspricht genau dem Geschmacksprofil, für den es bestimmt ist. Genau soo schmeckt Industrie-Kvass. Malzig-sauer mit leichtem Marzipanaroma.


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marsabba
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smilies/puzzled.gif erstellt am: 20.6.2014 um 23:11  
Naja,
hab in meinem leben noch keinen Kwass probiert, vielleicht hätte ich das mal tun sollen...
Und als Brau-Nerd bin ich selbstverständlich auch über Furfurale und gestreckten benzaldehyden informiert :puzz:

... insofern ... scheint mir das Roggenbier einfach nicht zu schmecken...

Martin
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happyhibo
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 23:28  

Zitat von flying, am 20.6.2014 um 22:49
Also ich verstehe euch nicht?
Es entspricht genau dem Geschmacksprofil, für den es bestimmt ist. Genau soo schmeckt Industrie-Kvass. Malzig-sauer mit leichtem Marzipanaroma.


Naja ich kann aber nur sauer/laktose rausschmecken :puzz:
Ohne irgendwelche anderen Aromen zu erkennen. ;(

Auf jedenfall kann ich den, in anderen Tröts beschriebenen, "Gaumensex" nicht bestätigen. Mir fehlen jegliche Roggen- oder oft beschriebene Schwarzbrotaromen.
Das Zeugs ist einfach nur grauslig sauer.
Ich lass es noch ein bisschen Reifen - glaub aber nicht das es besser wird...


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happyhibo
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 23:34  

Zitat von Holger-Pohl, am 20.6.2014 um 22:20
Oh sch.....

ihr macht mir echt Mut ;( ;( ;(


Na Du hast doch Solods RoggenBier schon pro(Bier)t oder :question:

Isses den wirklich sooo sauer oder stellen wir uns nur so an. :o


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2014 um 23:40  
http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke-Fachzeitschriften/Bra uindustrie/2012/05_12/BI_05-12_44-45_Doemens_News.pdf


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red_folder.gif erstellt am: 21.6.2014 um 03:35  

Zitat von happyhibo, am 20.6.2014 um 23:34

Zitat von Holger-Pohl, am 20.6.2014 um 22:20
Oh sch.....

ihr macht mir echt Mut ;( ;( ;(


Na Du hast doch Solods RoggenBier schon pro(Bier)t oder :question:

Isses den wirklich sooo sauer oder stellen wir uns nur so an. :o


Ich hab auch Solods Bier testen dürfen (siehe entsprechender Tröt), aber macht Euch doch nicht verrückt jetzt.
Fakt ist, dass jenes Malz ungemein geschmacksintensiv ist und reichlich Säure mitbringt (wie übrigens jedes andre Roggenmalz auch). Ihr überseht geflissentlich, dass Roggen ganz andere Aromaspektren liefert als das zB andere Malzsorten tun.

Da gilt es zu komponieren, so als würde man ein Parfum kreieren...als Kopfnote sozusagen das Roggenaroma aus ganz normalem Roggenmalz, unterstrichen von (je nach Belieben) Röstaromen aus Gerstenröstmalzen, dann kommt das Röstmalz aus Solods Händen ins Spiel. Es liefert Säure, Spritzigkeit. Ausserdem gibt es diese herrliche Sauerteignote.
Den größten Fehler macht man m.E., indem man glaubt, viel bringt viel.


DAS IST FALSCH !!!!

Die Kombination machts.
Ihr würzt doch Euer Chili con Carne auch nicht mit der Schaufel, oder ?

Übrigens, maischt man Solods Roggenröstmalz von Anfang an mit ein, so kann man sich Sauermalzgaben sparen. Habe festgestellt, dass - in Kombination mit EBC120 Karamell Gerste - zu gleichen Teilen eine wunderschöne an dunkle Ziegel erinnernde Farbe und ein feines Brotaroma erzeugt wird.

Übrigens, es ist vollkommen wurscht, ob man OG oder UG nimmt....


GLG

Koenigsfeld
Antwort 19
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red_folder.gif erstellt am: 21.6.2014 um 08:30  

Zitat von koenigsfeld, am 21.6.2014 um 03:35

Ihr würzt doch Euer Chili con Carne auch nicht mit der Schaufel, oder ?

Meins will immer Niemand außer mir essen. :D

Oh, sorry, offtopic. :redhead:
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Solod
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red_folder.gif erstellt am: 21.6.2014 um 08:33  
Moin Maenners,

giesst den Sud nicht weg und lasst es noch schoen reifen!!!!
Wie Koenigsfeld es perfekt beschrieben hat, bringt das Malz auch eine kraeftigere saure Note ins Bier, eben wie ein Schwarzbrot!!!
Ich habe zur Zeit das UG zum Reifen und habe auch schon mal nach 2 Wochen genascht. Passt!
Wenn ihr wollt, schicke ich euch gerne auch ein Flaeschel zum Vergleich, kein Problem.Bloss fuer die Versandkosten von 4,33muesstet ihr etwas bluten....
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das ihr euch auf einmal einen Bactus eingefangen habt, in der Dosierung schmeckt es etwas , je nach Zustand euer Geschmacksknospen :) , halt kraeftig-SAEUERLICH.
Vor einigen Monaten hatte ich ein Rauchbier gemacht, ungewollt, da angebrannt....
Ich hatte es nicht uebers Herz gebracht ihn zu entsorgen und ihn tapfer getrunken, bis er alle war.
Gestern hat mir mein Nachbar eine Flasche dieses Bieres zurueckgeschenkt...er hatte sie in der Ecke vergessen....
und was soll ich sagen, meine CITRA- Hopfen ist jetzt durchgekommen. Das Bier hat sich sowas verandert, im positiven!
Also, lasst es reifen und Kopf hoch!!!!!!
Gruss Solod
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Gast

Gast
smilies/bigsmile.gif erstellt am: 23.6.2014 um 10:37  
Mir wäre nun ein Lösungsweg eingefallen, wie man das VERMEINTLICH misslungene Roggen retten könnte.

Wahrscheinlich ist die Aromenkonzentration derart hoch ausgefallen, dass der Sud ins Untrinkbare abgeglitten ist.
Ich hoffe, HappyHibo, Du hast Dich noch nicht fürs Wegschütten entschieden...

Roggenbier verträgt sich hervorragend mit dunklem Weißbier. Verschneide mal ein Teil des fertigen Roggens mit einem halben Teil unvergorener Weizenwürze. Koste das Ergebnis.
Nich zu stark, dann verdünne auf eins zu eins.
Lasse nachgären.

Wenn Du Dich für diesen Vorschlag entscheidest, so berichte bitte über das Ergebnis.


[Editiert am 23.6.2014 um 10:38 von koenigsfeld]
Antwort 22
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happyhibo
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red_folder.gif erstellt am: 23.6.2014 um 12:23  
Danke für den Tip!
Nein ich habs noch nicht in den Ausguss gekippt. Habs noch nicht übers Herz gebracht, da ja doch einiges an Arbeit drin steckt.
Ich lass es erst mal noch etwas reifen. Vlt. lässt die bittere etwas nach.
Wenn das nicht der Fall ist werde ich den Tip mit dem Weißbier versuchen.
Danach kann ichs immer noch weg kippen...

Ich lass Euch gerne ein paar Proben zu Analytik zu kommen, wenns ausgereift ist...
Abgepeiltes Reifedatum: 8.7. (4Wochen) +X


[Editiert am 23.6.2014 um 12:28 von happyhibo]



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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 23.6.2014 um 12:31  
Ich denk mal Du hasts mit dem Rotmalz etwas übertrieben und daher eine nahezu untrinkbare Konzentration an Aromen insbesondere aber Säure erzeugt.
Die kannst am besten durch Aufspeisen mit unvergorener Weissbierwürze verdünnen.
Das war übrigens Bestandteil des Roggenbierpatentes des Fürstlichen Brauhauses Schierling ....

Bei meinem nächsten Brautag kannst gern mal vorbeikommen...


[Editiert am 23.6.2014 um 12:33 von koenigsfeld]
Antwort 24
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