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Autor: Betreff: Veränderungen in der Deutschen Bierlandschaft - auch die Großen
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 07:55  
Bevor ich mit dem Brauen anfing war ich immer dahin gehend ein Exot, da ich immer Bier der Kleinen Brauereien den Vorzug gab. Regionalität hatte da aber auch Vorrang. Ich muss an der Ostsee kein Radeberger oder Paulaner trinken. Dort gibt es Lübzer, Rostocker (wobei diese alles andere als klein sind) und Stralsunder als regionale Biere.
In der 90ern kam ich mit den Gasthausbrauereien in Berührung, und stellte fest, dass mir diese Biere noch besser schmeckten.
Seit nunmehr 6 Jahren braue ich Bier und seit vorigem Jahr fast ausschließlich meinen gesamten Bierkonsum.

Dennoch gehe ich beim einkaufen durch die Bierabteilungen der Supermärkte und Getränkehändler und schaue mir das Biersortiment an. :o

Ich stelle nunmehr fest, dass die Braugiganten den rückläufigen Bierabsatz uns Hobbybrauern in die Schuhe schieben wollen, denn es werden vermehrt Zwickelbiere angeboten. Das einzige Hefetrübe Indusdriebier das ich bis dahin kannte war Hefeweizen, doch jetzt habe ich den Eindruck, dass die kleineren Barauerein der Giganten testen müssen, wie sich Zwickelbier vermarkten lässt.

In Supermärkten mit seperater Getränkeabteilung wie REWE (manchmal) gibt es Eibauer Zwickel und Bayreuther Aktien naturtrüb.
Bei Kronland Getränkemarkt werden Mönchsbräu, Köstrizer Kellerbier und Paulaner Salvator Bock natrutrüb angeboten. Tendenz steigend. :thumbup:

Es scheint sich etwas zu bewegen, bleibt nur zu hoffen, dass es keine modische Eintagsfliege bleibt.
juno


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Lieber ein Bauch vom Bier trinken, als einen Buckel von der Arbeit!
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 08:05  
Hallo Juno,
und Du meinst jetzt, daß das Zwickelbier irgendeinen Fortschritt oder eine Verbesserung darstellt?

Das Köstritzer habe ich mal proBIERt und wandte mich mit Grausen wieder ab - furchtbares Zeug, damit lockt man keinen Connaisseur vom Selbstgebrauten weg.

Diese Art von "Vielfalt" ist einfach nur der Versuch mit billiger Standardware in neuem Gewand einen höheren Preis zu erzielen.

Viel lieber habe ich da die echten Experimente, wie zum Beispiel das Pale Ale und das Wit aus Köstritz, ober das Atlantik Ale von Störtebeker. Das sind wirklich außergewöhnliche Getränke in unserer öden Bierlandschaft.

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 08:26  

Zitat:
Ich stelle nunmehr fest, dass die Braugiganten den rückläufigen Bierabsatz uns Hobbybrauern in die Schuhe schieben wollen, denn es werden vermehrt Zwickelbiere angeboten.


Dieser Rückschluss entbehrt meiner Meinung nach jedlicher Grundlage. Mengenmässig werden wir als Hobbybrauer keinerlei Effekt auf die Verkaufszahlen einer professionelle Brauerei haben.

Im Gegenteil. Als Hobbybrauer und Bierliebhaber sorgen wir dafür das Bier wieder anders wahrgenommen wird und das hilft dem Absatz (auch der Großen). Das kann man daran sehen das sich auch Großbrauereien für Hobbybrauer interessieren und teilweise auch einen regen Kontakt mit Hobbybrauern pflegen.

Der Biermarkt in Deutschland ist sehr komplex. Zum einen ist der Faßbiermarkt sehr stark limitiert (durch Verträge und Abhängigkeiten der Wirte) zum anderen ist der Markt mit den jetzigen Produkten stagnierend, aber der Markt der "Craftbeere" ist stark ansteigend. D.h. es besteht die begründete Hoffnung das die neuen Biere in der Lage sind auch den gesammt Konsum wieder positiv zu beeinflussen, denn es ist ja nicht etwas so das der einzelne Biertrinker weniger trinkt, es ist so das weniger Konsumenten Bier kaufen. Kann ich also neue Konsumenten gewinnen, steigt auch der Gesamtabsatz. Und auch hier sind Bierenthusiaste,n wie Hobbybrauer, interessant, weil sie Multiplikatoren sind. Welche Zielgruppe hier die interessanteste ist werde ich dir aber nicht auf die Nase binden ;)

Jan
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 08:43  
Die Großen versuchen mit allerlei weiteren Billigprodukten neue Klientel zu finden. Wobei die ganz Großen mittlerweile mehr und mehr,
den Bereich alkoholfrei und Mixgetränke forcieren. In den großen Getränke- und Supermärkten, zumindest hier in der Region,
nehmen diese Produkte weit mehr Stellflächen ein, als reine Biersorten.

Aber, es geht auch anders.

Bei meinem Getränkemarkt ist das zum Glück anders. Der legt größten Wert auf Biervielfalt und hat mehr als 130 Brauereien im Sortiment.
Ein klasse Querschnitt deutscher Bierkultur. Der Großteil sind kleine Privatbrauereien aller Bundesländer.
Darüber hinaus bietet er z.B. auch Braufactum, Maisel&Friends, Schneider und kleine Craftbrewer an.

Wer mal hier in der Ecke ist (Kreis Bad Dürkheim/Weinstr., sollte unbedingt mal bei „Kares“ in Maxdorf vorbei schauen.

Eine weitere gute Adresse ist der kleine Biervertrieb in Niederkirchen von Christian Neumer.
Christian ist selbst Braumeister, Dipl. Biersomelier und natürlich Hobbybrauer.
Neben weiteren Sorten bietet er die kompletten Sortimente von Weismainer, und Riedenburger an. Ich sag nur Riedenburger Weizenbock und Doldensud.

Etwa 30km von hier ist auch Maruhn, der dürfte eh bekannt sein.

Heureka, ich lebe im Paradies.


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Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen

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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 08:49  

Zitat von Bierwisch, am 4.6.2014 um 08:05


Das Köstritzer habe ich mal proBIERt und wandte mich mit Grausen wieder ab - furchtbares Zeug, damit lockt man keinen Connaisseur vom Selbstgebrauten weg.

Diese Art von "Vielfalt" ist einfach nur der Versuch mit billiger Standardware in neuem Gewand einen höheren Preis zu erzielen.


Gruß,
Bierwisch



Ich habe ja nicht gesagt, dass es ein Top Bier ist und Dir schmecken muss. Ich habe damit nur sagen wollen, dass sich etwas verändert. Ich habe gestern das Mönchshof verkostet. Ich kann nicht sagen, dass es gräußlig war, aber der aha Effect fehlte.

juno


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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 08:55  
Der Biermarkt hat sich schon immer verändert. Es ist doch nicht so, als würden die Brauereien seit 1920 nur Pils machen - Pils in grünen Longneckflaschen ist die Modewelle der letzten Jahrzehnte, die ohnehin schon auf dem absteigenden Ast war. Biobier, alkoholfreies isotonisches und naturtrübes sind seit ein paar Jahren im kommen, genauso wie die Abkehr von der NRW-Flasche zur Euroform, Steinie oder Plöppverschluss - mit einem kurzen Gastspiel der Biermischgetränke. Und dass Bier der neue Wein wird, zieht sich schon durch Vorabendinfotainmentsendungen und Wochenendbeilagen der Tagespresse. In meinem Bekanntenkreis haben mir schon mehrere vom Schokoladenstout oder Bier aus dem Kelch erzählt, obwohl sie ganz "normale" Biertrinker sind. Als mir ein Freund neulich Leergut zum befüllen gebracht hat, war sogar eine Flasche Doldensud dabei.

Wir sind hier keine erlesenen Bierkenner die im Untergrund verborgene Schätze schlürfen. Wir sind nur Teil eines Trends.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 09:23  

Zitat:
Die Großen versuchen mit allerlei weiteren Billigprodukten neue Klientel zu finden. Wobei die ganz Großen mittlerweile mehr und mehr,
den Bereich alkoholfrei und Mixgetränke forcieren. In den großen Getränke- und Supermärkten, zumindest hier in der Region,
nehmen diese Produkte weit mehr Stellflächen ein, als reine Biersorten.


Da wiederspreche ich dir. Diese Entwicklung hat vor 15 Jahren begonnen und vor ca. 10 jahren ihren Höhepunkt erreicht. Mischgetränke sind volumenmässig am absteigenden Ast und haben den Rückgang des Bierkonsums nicht verhindern können.

Wenn man sich ansieht was zur Zeit auf dem Biermarkt passiert, sieht man ein anderes Bild. Die Großen versuchen bei uns auf das Gebiet der Craftbeer Szene vorzudringen. Der Gedanke ist auch mehr als logisch wenn man sich die Entwicklung in den USA ansieht.

In den USA hat eine weit aus grössere Konzentrierung der Brauindustrie als in Deutschland stattgefunden. In den 1980ern gab es in den USA gerade mal noch 89 Brauereien (bei 3 mal mehr Einwohnern). In Deutschland ist die Zahl der Brauereien nie unter 1200 gefallen.

Vor diesem Hintergrund hat sich in den USA in den 1990 eine sehr starke Craftbeerszene aus der "do it yourself" Bewegug der Hobbybrauerszene entwickelt. Brauereien wie z.B. die Boston Brewing Company ist 1984 von Hobbybrauern gegründet worden und hat 2013 einen Umsatz von fast 794 Mio USD gemacht.

Diese Entwicklung, also die Neugründung von vielen kleinen Craftbeerbrauereien, wollen m.M. nach die Großen einschränken. Sie wollen möglichst schnell mit eigenen Bieren den Craftbeermarkt bedienen, bevor diese Nische erfolgreich von kleineren Brauereien besetzt wird. Genau das hat man in den USA ganz einfach verschlafen, die Großen waren unfähig sich hier anzupassen. In den USA ist die Anzahl der aktiven Brauereien nach wie vor ansteigen und lag in 2013 wieder bei über 2500 Braustätten (im Gegensatz zu den 89 in 1980).

Was hier auch erstaunlich ist, USA haben über Jahre hinweg eine stetig positive Entwicklung im Bierkonsum, gegenüber der stetig negativen (manchmal stagnierenden) Entwicklung in Deutschland.

Jan

Edit: Typpos


[Editiert am 4.6.2014 um 09:25 von JanBr]
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 09:37  
Vor allem ist es auch so, dass der Bierpreis hierzulande unterirdisch ist. Duchs aufspringen auf die Craftbeerszene kann man sein Bier dann doch zu wesentlich besseren Preisen an den Mann bringen, und den Mehraufwand durch andere Zutaten wie Aromahopfen oder aufwendigere Verpackung macht mal allemal wieder wett.


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Gruss Uli
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 10:58  

Zitat von uli74, am 4.6.2014 um 09:37
Duchs aufspringen auf die Craftbeerszene kann man sein Bier dann doch zu wesentlich besseren Preisen an den Mann bringen, und den Mehraufwand durch andere Zutaten wie Aromahopfen oder aufwendigere Verpackung macht mal allemal wieder wett.


Und man spart sich arbeit und Reinigungskosten, denn man braucht ja nicht filtern und pateurisieren.

juno


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 11:17  

Zitat von juno, am 4.6.2014 um 10:58

Zitat von uli74, am 4.6.2014 um 09:37
Duchs aufspringen auf die Craftbeerszene kann man sein Bier dann doch zu wesentlich besseren Preisen an den Mann bringen, und den Mehraufwand durch andere Zutaten wie Aromahopfen oder aufwendigere Verpackung macht mal allemal wieder wett.


Und man spart sich arbeit und Reinigungskosten, denn man braucht ja nicht filtern und pateurisieren.

juno


Oh mon dieu...

Nur Reinigen, Filtreierung und Pasterurisation sind weitesgehend automatisiert, Hopfenstopfen hingegend ist meistens Handarbeit ganz zu schweigen von der längeren Tankbelegung eines solchen Biers

Ich würde mich erstmal in die Kostenstruktur einer Brauerei einarbeiten bevor ich hier solche Dinge zum besten geben.

Jan
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 11:23  
Naja Jan, hier in der Ecke sieht es halt anders aus, als Du es beschreibst.

Die Supermärkte hier werden seit ein paar Monaten mit Biermischgetränken, Fruchtbieren, Fassbrausen und so Zeug förmlich zugestellt.

Was die paar Braugiganten an „Craftbeer“ anbieten ist doch noch sehr überschaubar und wird es sicher auch bleiben. Im Gegensatz zu dem Staaten gibt es hier eben doch nur einen kleinen Nieschenmarkt, da lohnen die großen Anlagen nicht. Von den teils absolut überzogenen Preisen mal ganz abgesehen.

Meine beiden Lieblings-Craftbiere Doldensud und Sander's IPA krieg ich hier für 1,60.


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 11:37  

Zitat:
Die Supermärkte hier werden seit ein paar Monaten mit Biermischgetränken, Fruchtbieren, Fassbrausen und so Zeug förmlich zugestellt.



Zum Thema Fassbrause gebe ich dir recht. allerdings sehe ich bei Fassbrause nicht den selben Konsumenten wie bei Bier. Z.B. trinken meine Kinder ganz gerne Fassbrause. Bei den Biermischgetränken geht sowohl der Absatz zurück als auch der Anteil am Gesamtausstoß. D.h. der Ausstoß an Biermischgetränken geht nicht nur zurück weil der Gesamtkonsum zurück geht, sondern eben stärker als der Rückgang im Gesamtausstoß. Was aber auch auffält ist das die Sortentiefe stark abnimmt. Die meisten Brauereien bieten noch Radler an, nicht zu vergleichen mit den diversen Energie- Drachenfrucht- Bier Getränken der 1990er.

Ich geb dir ja auch Recht das "Craftbeer" nicht immer in der >10 Euro/ Liter Klasse mitspielen muss. Man sieht ja deutlich, z.B. an den Paulaner Braumeister Editionen, das z.B. gestopfte Biere auch durchaus für relativ normale Preise angboten werden können.

Ich will mit meiner Aussage nicht sagen das wir damit rechnen müssen das die "Großen" den Craftbeermarkt überschwemmen. Ich gehe davon aus das sie sich mit diesen Bieren richtig "aufstellen" wollen. Sie wollen verhindern das der Markt nur unter kleinen Start Up Brauereien aufgeteilt wird, wie es in den USA passiert ist. Die "Großen" spielen in den USA, ausserr durch Akquise, keinerlei Rolle auf dem Craftbeermarkt.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 11:39  
Hallo Jan,

meine Beobachtungen gehen genau in diesselbe Richtung. Das Prädikat 'Craftbeer' (mit den Merkmalen Naturtrüb, ungefiltert, unpasteurisiert usw.) läßt sich auch ideal mit dem (anhaltenden) Bio-Boom kombinieren. Eine Steilvorlage für geschicktes Marketing der großen Brauereien. Neue Konsumentengruppen werden so erschlossenen und der Absatzflaute entgegengewirkt. Warum sollten sich sonst etablierte konventionelle Brauereien mit neuen Bierkreationen und der Gründung bzw. Beteiligung an 'Craftbreweries' befassen?

Erinnern wir uns an die 'jungen Wilden' der Winzerszene, die in den 80er Jahren die deutsche Wein-Einheitsplörre beerdigt haben. Heute finden wir hier in Deutschland ein qualitativ hochwertiges und differenziertes Angebot von teilweise internationalen Top-Weinen.

Viele Grüße,
Norbert


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suum cuique
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 11:59  

Zitat:
Eine Steilvorlage für geschicktes Marketing der großen Brauereien. Neue Konsumentengruppen werden so erschlossenen und der Absatzflaute entgegengewirkt. Warum sollten sich sonst etablierte konventionelle Brauereien mit neuen Bierkreationen und der Gründung bzw. Beteiligung an 'Craftbreweries' befassen?


Das ist ja genau die Crux in der man sich befindet. Obwohl der Gesamtkonsum seit Jahren rückläufig ist, erhöht sich seit ca. 2005 die Anzahl der Braustätten. D.h. den vorhandenen Kuchen müssen sich mehr Brauer teilen. Was bleibt ist den Kuchen zu vergrößern.

Um das Marketing hier zu verstehen und zu verstehen warum die Antwort in den 1990ern die Biermischgetränke waren muss man den Konsumenten verstehen. Der typische Biertrinker stirbt langsam aus. Das stinknormale 0815 Bier ist für die junge, nachwachsende Konsumentenschicht nicht interessant. Dem wollte man mit Biermischgetränken begenen. Die Rechnung ging aber nicht auf, weil gleichzeitig die Sensibilität für das was wir konsumieren gestiegen ist. Man wollte kein Mixery, man wollte natürliche Zutaten. Eine weitere Voraussetzung für Craftbeer ist die Bereitschaft vernünftige Preise zu zahlen. Auch hier hat sich einiges getan. Schaut man sich Konsumenten wie z.B. die sog. Generation Y an, ist man heute gewillt für Qualität auch mehr zu zahlen. Das sieht man z.B. beim Essen aber auch bei hochwertigen Spirituosen wie Whisky. Auch hier geht der Trend zu Qualität, Natürlichkeit und lokalen Produkten.

Das ganz große Problem dieser Konsumentenschicht ist, sie sind sehr kritisch was die Herkunft der Lebensmittel angeht und haben tentendziel eher eine Abneigung gegenüber großen Konzernen.

So, in diesem Umfeld müssen nun die Großen lernen zu navigieren. Dabei geht es im Grunde erstmal den Markt vorzubereiten. D.h. man muss den Konsumenten im Bereich Bier erziehen, man muss Ihm zeigen was Bier bedeuten kann. Das ist m.M. der Grund warum man viele Große sehr engagiert in der Craftbeerszene sieht (HB München auf der Braukunst), denn nur so lässt sich "der Kuchen" vergrößern. D.h. aber auch für die Großen Ihr Stück wird zumindest nicht kleiner.

Jan
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 12:18  
Ich war jetzt noch nie in den USA meine Holde war 10 Monate in LA zum studieren und ein paar mal vor unserer Zeit im Urlaub. Sie erzählte mir ein Ami bestellt sich nicht einfach ein Bier, Alkohol einfach so, nein. Wenn Amerikaner trinken, dann wohl oft um
sich zu besaufen. Sie sagte zu mir, dass ich mich nicht wie hier in Deutschland mittags an den Mittagstisch setzen kann und ein Bierchen trinken. Die Gefahr als Alki abgestempelt zu werden sei groß, in manchen Staaten ist es vieler Orts verboten.

89 Brauereien auf 280
Mio. Amerikaner- 1200 Brauereien auf 80 Mio. Deutsche. Schaut euch bitte die Zahlen an.

Was ich damit sagen will, die Trinkkultur ist eine ganz andere als bei uns. Viele sind eventuell vom Whisky auf die Craftbeer umgesattelt um nicht gleich dermaßen besoffen zu sein. Als mal was anderes als Bud und Co. Angeboten wurde, war die Nachfrage natürlich groß und dann haben die Großen (89 auf 280 Mio. Amis) noch gepennt.

Niemals werden wir so eine Explosion erleben wie in den USA. Wir haben auch mittelständische Brauereien, die darauf reagieren könnten, wenn die Nachfrage größer wird. Bring mal 100000 hl IPA super Hoppy auf dem Biermarkt unter. 100000 hl Pils ist kein Problem, dass trinkt ja fast jeder Erwachsene zum Essen mal schnell. Das ist die Betriebswirtschaftliche Seite die Jan ja beschrieben hat. Craftbeer ist eine Modeerscheinung die nach ihrem Wachstum zusammenbricht wie die Mischgetränke. Pils und Co ist ein Getränk welches so fest in unserer Gesellschafft verwurzelt ist, dass es sich noch lange Jahre so halten wird.

Zum schrumpfenden Bierabsatz kann ich sowohl aus eigener Erfahrung, und aus dokemtarischen Filmchen der Nachkriegszeit sagen. Ich sehe so selten Schlippsträger in der Mittagspause ein Bierchen im Restaurant schlürfen, wie Maurer auf dem Bau zwischendurch. Als ich vor knapp 20 Jahren in die Lehre kam war sowas nicht nur bei den Maurern, nein auch bei anderen Bauberufen akzeptiert und üblich, von einem Bier ist man ja nicht besoffen. Heute gestattet man es nur noch den " Alten " die ohne auch gar nicht können. Wenn ich heute auf dem Bau mit einer Bierflasche erwischt werde kann ich meine Papiere holen. Saufen ist Out und immer weniger akzeptiert in der heutigen Gesellschafft. Der Bierabsatz wird weiter schrumpfen, die Brauereien wissen das. Nun wird sich zeigen wer überlebt.

Ich finde Fassbrause nicht schlecht, in der heutigen Zeit wollen die Leute gerne erzählt haben, dass natürlicher Zucker ( brauner, Fruchtzucker oder eben Malzzucker) gesünder sei, was natürlich absolute Volksverfummung ist.

So nun wende ich mich wieder zu meinem Mittagsbrötchen mit Zerialien drinne zu :puzz: ;)


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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 12:23  
Jan, 100%ige Zustimmung!

Zeigt sich im übrigen auch anhand diverser Statistiken und Maßnahmen hier in Österreich!

Lg, Alex


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Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 4.6.2014 um 12:18
Craftbeer ist eine Modeerscheinung die nach ihrem Wachstum zusammenbricht wie die Mischgetränke. Pils und Co ist ein Getränk welches so fest in unserer Gesellschafft verwurzelt ist, dass es sich noch lange Jahre so halten wird.

Auch Pils war mal ein Modegetraenk, aber eben eins das sich etabliert hat. Was von dem heutigen Craftbeerboom uebrig bleibt, neu kreiert wird oder wieder zurueck kommt (wie Weizen), laesst sich heute noch nicht abschaetzen. Der Biermarkt (und auch die konsumierte Menge) war schon immer Schwankungen und neuen Einfluessen unterworfen. Im Moment gehts eben wieder nach oben...und das hoffentlich noch lange.

Gruss Hotte
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litschauer
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@gambrinus
Deckt sich mit meinen Beobachtungen nicht wirklich, auf den Feuerwehrfestl wird noch immer wie irre gebechert und ein soziales Stigma haben wohl eher die die sich nicht dem Biergenuss hingeben.
Auch nehmen diese Mischgetränke dem handelsüblichen Bier immer mehr Marktanteile weg. Zu IPAs usw. kann ich nichts sagen da sowas nur im Spezialitätenhandel zu beziehen ist und nur in den Innenstadtbezirken ein Begriff ist.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 12:57  

Zitat:
Ich war jetzt noch nie in den USA meine Holde war 10 Monate in LA zum studieren und ein paar mal vor unserer Zeit im Urlaub. Sie erzählte mir ein Ami bestellt sich nicht einfach ein Bier, Alkohol einfach so, nein. Wenn Amerikaner trinken, dann wohl oft um
sich zu besaufen. Sie sagte zu mir, dass ich mich nicht wie hier in Deutschland mittags an den Mittagstisch setzen kann und ein Bierchen trinken. Die Gefahr als Alki abgestempelt zu werden sei groß, in manchen Staaten ist es vieler Orts verboten.


Diese Erkenntnis kann ich so nicht teilen. Da die allermeisten Kneipen/ Bars/ Restaurants/ Pubs in USA nicht an Brauereien gebunden sind (in manchen Staaten sind sie aus rechtlichen Gründen an den Distributor (Großhändler) gebunden), bestellen die Leute nicht wie bei uns "ein Bier", sondernbestellen ganz gezielt "Ihr Bier", also selbst bei den Fernsehbieren Ihr "Bud", "Coors" oder wie sie alle heißen. Dadurch gibt es aber eben im Pub auch eine sehr große Auswahl. Ich bin noch nie (und ich bin, ausser den 3 Jahren die ich in USA gelebt habe, sicherlich an die 30 mal in USA gewesen) eine Bar erlebt die nur eine Sorte/ Brauerei Bier hatte. Seit 7-8 Jahren habe ich keine Bar erlebt die nicht mindestens 1 IPA auf der Karte hatte.

Was die Akzeptanz von Alkohol angeht, auch hier ist die Realität meist anders als die Vorurteile. Alkohol ist, meiner Erfahrung nach, in den USA nicht mehr oder weiniger verpöhnt als in Deutschland. Man trinkt auch schon zum Mittagessen ein Bierchen wenn man nicht geschäftlich unterwegs ist.

Die Trinkkultur in den USA ist zum einen genauso inhomogen wie in Deutschland (vom Korn im Norden bis Weissbier im Süden) aber im Großen und Ganzen nicht so anders als hierzulande. Drinking and driving, dabei gibt es deutliche Unterschiede.

Ich, mit meiner bescheidenen Erfahrung, sehe deutliche Unterschiede zwischen dem Trend der Biermischgetränke und den Craftbeeren. Es gab keine Bieermischgetränk Messen. Ich glaube nicht das Craftbeer ein Trend ist der wie die Mischgetränke eines Tage platzen wird.

Jan
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litschauer
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 13:00  
Kennt man in den USA Shandy?
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 13:11  
Das ist richtig, Pils war einst eine Modeerscheinung. Das hatte aber sehr viel mit regionalität zu tuen. So verbanden in den 60ern Bergleute stärker gehopfte Biere mit Urlaub im Sauerland verbunden haben. Es gab im Ruhrpott meist nur süßes Export und das mit dem tristen Arbeitsalltag in Verbindung stand. Pils würde in den Pott gekarrt und es würde quasi vom LKW verkauft. Schau dir die Doku über Flensburger an, Bier war wie frische Eier und Milch bis in die 70er regionalsache. Die Brauereien waren faktisch konkurrenzlos.


Wenn du einen Bum willst so musst du die Produktion kontrollieren und begrenzen. Appel tat das indem sie Patente angemeldet haben. T- Mobile sprang auf und bekam Excklusivrechte.

Rezepte kannst du nicht patentieren lassen. Jeder kann sowas brauen und wird das auch wenn es gefragt ist... Ist es leider nicht. Zumindest will keiner ein SNPA trinken wenn ich es mal auf den Tisch stelle. Auch würde schonmal ein Schlick eingeschenkt und es rümpften sich die Nasen.


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 13:12  
Das was die Großen herstellen kann niemals "Craftbeer" sein. Craftbeer muss aus einer unabhängigen Brauerei kommen. Pils, Export, Märzen, Alt, Kölsch und co. können selbstverständlich auch Craftbeer sein, solange sie aus einer unabhängigen, mittelständischen Brauerei kommen. Bitburger Craftwerk, Köstritzer Pale Ale, Braufactum und co. sind jedoch kein Craftbeer.

Wenn das "Craftbeer"- Segment das einzige Wachstumssegment am Biermarkt ist, so muss man diese Grenze als Verbraucher auch unabhängig von der Bierqualität ziehen, will man etwas gegen das Brauereisterben machen...


[Editiert am 4.6.2014 um 13:17 von flying]



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Zitat von litschauer, am 4.6.2014 um 13:00
Kennt man in den USA Shandy?

Leinenkugel macht ein Summer Shandy. Im allgemeinen ist Shandy (das amerikanische Radler) aber eher weniger verbreitet und bekannt.
Seit neuestem wird bei mir im Supermarkt Schoefferhofer Grapefruit angeboten. Vieleicht will man ja so dem in Deutschland sinkenden Konsum begegnen.

Gruss Hotte
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Boludo
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Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 4.6.2014 um 13:11
Zumindest will keiner ein SNPA trinken wenn ich es mal auf den Tisch stelle.


Seltsam, ich bin hier von Leuten umzingelt, die alle ganz heiß auf SNPA sind :gruebel:

Was aus der deutschen Bierszene wird, ist vermutlich sehr schwer zu erraten.
Die Entwicklung ist jedenfalls eine ganz andere wie damals in den USA und daher kann da auch was ganz anderes draus werden.
Aber so wie vorher wird es wohl nie wieder sein, da bleibt ganz sicher was hängen.
Es ist auf jeden Fall sehr spannend, da gerade mitten drin dabei zu sein.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 4.6.2014 um 13:31  

Zitat von flying, am 4.6.2014 um 13:12
Das was die Großen herstellen kann niemals "Craftbeer" sein. Craftbeer muss aus einer unabhängigen Brauerei kommen. Pils, Export, Märzen, Alt, Kölsch und co. können selbstverständlich auch Craftbeer sein, solange sie aus einer unabhängigen, mittelständischen Brauerei kommen. Bitburger Craftwerk, Köstritzer Pale Ale, Braufactum und co. sind jedoch kein Craftbeer.

Wenn das "Craftbeer"- Segment das einzige Wachstumssegment am Biermarkt ist, so muss man diese Grenze als Verbraucher auch unabhängig von der Bierqualität ziehen, will man etwas gegen das Brauereisterben machen...

Eigentlich sollte man das Wort "Craftbeer" verbannen. Schlimm genug dass ich es selbst benutzt hab. Gutes Bier ist gutes Bier, egal von wem gebraut.
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