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Autor: Betreff: Veränderungen in der Deutschen Bierlandschaft - auch die Großen
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Bierwisch
Beiträge: 1512
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 12:47  
na los, wer machts...?


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Der Klügere kippt nach!
Profil anzeigen Antwort 75
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 12:54  
Wer macht was?
Antwort 76
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 12:56  

Zitat von flying, am 5.6.2014 um 12:10

Ansonsten der Verzicht auf Filtration, Pasteurisation, Wasseraufbereitung (damit entfällt z. B. auch Leitungswasser), keine Druckgärung..

Der härteste Aspekt wären die Zutaten. Es sind nur Getreide- und Hopfensorten erlaubt, die es schon vor 1950 gab. Damit schmeißt man die tetraploiden Mutanten raus. Dann der Zwang zur eigenen Vermälzung und Hopfengärten..jaja, dass ist ganz schön hart aber es soll auch wehtun :cool:


Irgendwie fällt es mir schwer in diesem Thread zu trennen, was ernst gemeint ist und was nicht. Eigener Tiefbrunnen, Mälzerei und Hopfengärten klingt nach sechs- bis siebenstelligen Investitionen. Wer soll das umsetzen können?

Gruß
Andy
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 13:00  
Ein Funken Ernsthaftigkeit ist durchaus gegeben.

Zunächst aber sollte der Personenkreis der Mitwirkenden abgesteckt werden.
Antwort 78
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 13:02  
Und überhaupt könnte es schwierig werden, ein "echtes" 1516er mit allem Drum und Dran darzustellen, außer man liefert je Flasche gleich fünf Kohletabletten mit aus....
Antwort 79
Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 13:06  
Ok, ich geb´s zu, ich mein es nicht ernst, ich stichel hier nur ein wenig rum.
Da mich das RHG nicht die Bohne interessiert, will ich mich auch nicht dafür engagieren.
Es wäre nur insofern mehr als interessant, weil man den Brauerbund & Co einen Spiegel vorhalten könnte und den einen oder anderen ärgern.
Das ganze am besten zum 500 jährigen RHG Geboot in 2 Jahren an die Öffentlichkeit gebracht hätte sicher eine gewisse Medienpräsenz.

Also bin ich dann mal raus.


Stefan
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Moderator
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flying
Beiträge: 9088
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 13:17  

Zitat von Ladeberger, am 5.6.2014 um 12:56

Zitat von flying, am 5.6.2014 um 12:10

Ansonsten der Verzicht auf Filtration, Pasteurisation, Wasseraufbereitung (damit entfällt z. B. auch Leitungswasser), keine Druckgärung..

Der härteste Aspekt wären die Zutaten. Es sind nur Getreide- und Hopfensorten erlaubt, die es schon vor 1950 gab. Damit schmeißt man die tetraploiden Mutanten raus. Dann der Zwang zur eigenen Vermälzung und Hopfengärten..jaja, dass ist ganz schön hart aber es soll auch wehtun :cool:


Irgendwie fällt es mir schwer in diesem Thread zu trennen, was ernst gemeint ist und was nicht. Eigener Tiefbrunnen, Mälzerei und Hopfengärten klingt nach sechs- bis siebenstelligen Investitionen. Wer soll das umsetzen können?

Gruß
Andy


Wieso denn? Die meisten dichtgemachten, mittelständischen Brauereien hatte das früher. Kann ja auch nicht jeder Leitungswasser in Flaschen füllen und es dann Mineralwasser nennen (obwohl es da natürlich auch wieder Aufweichungen gibt).
Also wenn, dann schon Hardcore. Die CAMRA fordert auch Sachen die Wehtun und es muss ja keiner...


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 13:42  
Der meiner Meinung nach wichtigste Gesichtspunkt beim "echten 1516er" Gebot wurde noch gar nicht angesprochen:
Die Maß Untergäriges darf im Winter nicht mehr als einen Pfennig, im Sommer 2 Pfennig kosten! Obergäriges ist billiger!
Wahrscheinlich war das auch Herzog Wilhelm mit am wichtigsten, sonst hätte er die Preisbindung nicht an den Anfang des Textes gesetzt.



Hier der Originaltext, gestohlen von hier: http://www.private-brauereien.de/de/reinheitsgebot/der-orig inaltext/index.php

"Wir verordnen, setzen und wollen mit dem Rat unserer Landschaft, dass forthin überall im Fürstentum Bayern sowohl auf dem Lande wie auch in unseren Städten und Märkten, die keine besondere Ordnung dafür haben, von Michaeli (29. September) bis Georgi (23. April) eine Maß (bayerische, entspricht 1,069 Liter) oder ein Kopf (halbkugelförmiges Geschirr für Flüssigkeiten – nicht ganz eine Maß) Bier für nicht mehr als einen Pfennig Münchener Währung und von Georgi bis Michaeli die Maß für nicht mehr als zwei Pfennig derselben Währung, der Kopf für nicht mehr als drei Heller (gewöhnlich ein halber Pfennig) bei Androhung unten angeführter Strafe gegeben und ausgeschenkt werden soll.

Wo aber einer nicht Märzen sondern anderes Bier brauen oder sonstwie haben würde, soll er es keineswegs höher als um einen Pfennig die Maß ausschenken und verkaufen.

Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.

Wer diese unsere Anordnung wissentlich übertritt und nicht einhält, dem soll von seiner Gerichtsobrigkeit zur Strafe dieses Fass Bier, so oft es vorkommt, unnachsichtig weggenommen werden.

Wo jedoch ein Gastwirt von einem Bierbräu in unseren Städten, Märkten oder auf dem Lande einen, zwei oder drei Eimer (enthält etwa 60 Liter) Bier kauft und wieder ausschenkt an das gemeine Bauernvolk, soll ihm allein und sonst niemand erlaubt und unverboten sein, die Maß oder den Kopf Bier um einen Heller teurer als oben vorgeschrieben ist, zu geben und auszuschenken.

Gegeben von Wilhelm IV.
Herzog in Bayern
am Georgitag zu Ingolstadt anno 1516


[Editiert am 5.6.2014 um 13:43 von Rudiratlos]
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Fotomanni
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 14:13  
Einen münchener Pfennig von 1516 zu besorgen wird aber verdammt teuer. Vermutlich teurer als die Maß auf der Wiesn heute.


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Viele Grüße
Manfred
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Beiträge: 1027
Registriert: 3.2.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 14:26  

Zitat von Rudiratlos, am 5.6.2014 um 13:42
Der meiner Meinung nach wichtigste Gesichtspunkt beim "echten 1516er" Gebot wurde noch gar nicht angesprochen:
Die Maß Untergäriges darf im Winter nicht mehr als einen Pfennig, im Sommer 2 Pfennig kosten! Obergäriges ist billiger!
Wahrscheinlich war das auch Herzog Wilhelm mit am wichtigsten, sonst hätte er die Preisbindung nicht an den Anfang des Textes gesetzt.


...umgekehrt würde ich sagen! Im Winter einen - im Sommer zwei Pfennig!
Wahrscheinlich hat er berücksichtigt,dass im Sommer der Kühlschrank laufen muß! ;(

Nee,im Ernst: Ich wäre dabei,wenn es darum ginge,zurück in die Zukunft des Bieres zu gehen!

Gruß aus der Bierstadt Dortmund*

Gerd

*Grutrecht seit 1293 (vorläufig) bzw 1296 (endgültig)!


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"...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Moderator
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 14:45  
Das Weissenseer Reinheitsgebot, die Stathuta Taberna von 1434, verbietet z. B. auch das Bier zu mischen und die Zutaten müssen aus der Stadt oder dem Umland kommen...


http://www.weissenseer-reinheitsgebot.de/gebote.html


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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afri
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 21:21  
Also ich wäre raus, weil ich zu gern andere als die erlaubten Zutaten reinwerfe, Lemongras zum Beispiel. Und die vielen Weihnachtsbierbrauer hier sind demnach ebenfalls nicht zugelassen.

Nettes Projekt, Bier nach RHG, aber was kommt dabei heraus? Bier? Ja. Interessantes Bier? Möglicherweise.
Achim
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 21:38  
Wir sollten dann aber auch wieder Hexenprozesse zulassen wenn ein Brauer nie einen saueren Sud hat. Wenn schon back to the Roots, dann richtig!


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Gruss Uli
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 22:35  

Zitat von afri, am 5.6.2014 um 21:21
Also ich wäre raus, weil ich zu gern andere als die erlaubten Zutaten reinwerfe, Lemongras zum Beispiel. Und die vielen Weihnachtsbierbrauer hier sind demnach ebenfalls nicht zugelassen.

Nettes Projekt, Bier nach RHG, aber was kommt dabei heraus? Bier? Ja. Interessantes Bier? Möglicherweise.

Du hast nicht verstanden.
Es geht hier doch nicht darum, dass Ihr jetzt alle nur noch streng nach 1516 im Wortlaut brauen sollt.
Sondern vielmehr darum, diejenigen Brauereien, die das 1516er-Sprüchlein aufs Etikett drucken und damit prahlen wollen, dazu zu committen, sich auch wirklich damit auseinanderzusetzen. Oder halt lieber den Spruch gleich fortzulassen!

Moritz, der allmählich begriffen hat, dass das komplett unrealistisch ist


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 18:21  

Zitat von Boludo, am 4.6.2014 um 14:40
Bei traditionellen deutschen Bieren wird halt immer die Geschichte vom uralten Familienrezept erzählt, das seit Generationen unverändert weitergegeben wurde.
Irgend was mit Kloster oder Mönchen geht auch immer ganz gut.
Ohne Tradition oder uralt geht da auch sehr wenig.
Eigentlich genau so albern wie die David gegen Goliath Geschichten.
Aber irgend wie scheint das Märchen hinter dem Bier für viele genau so wichtig zu sein wie der Inhalt der Flasche, schon seltsam...


Stefan


Ich muß inzwischen entweder weinen oder lachen wenn ich sowas von Mönchen, Kloster oder uraltem Rezept lese. Denn die Rohstoffe von damals gibts nicht mehr, die Geräte auch nicht.
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 20:20  

Zitat:
Moritz, der allmählich begriffen hat, dass das komplett unrealistisch ist


Sehe ich auch so! Selbst hier begreifen nur wenige, dass es sich um ein selbstgewähltes "echtes" Prädikat handeln würde, welches natürlich in eine Marktnische stößt. Nicht das Larifari-aufgeweichte -Chemo-Reinheitsgebot, sondern das echte Hardcore, und gar nicht mal so direkt auf die bayuwuarische Verordnung hinweisende Gebot der ursprünglichen Reinheit...
Dabei meine ich alle meine Vorschläge, die hier als sarkastisch und zu kostenintensiv-unrealistisch empfunden werden durchaus ernst :mad

Mit einem Namen wird es schwer. Gebraut nach dem Gebot von blaba ist ein alter Hut....


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 00:31  
Wie wärs mit "gebraut nach dem ersten Gebot"? Auch wenn das RHG von 1516 nicht das erste war.


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Gruss Uli
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 08:19  
RHG 2.0


Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 08:55  

Zitat von flying, am 6.6.2014 um 20:20

Zitat:
Moritz, der allmählich begriffen hat, dass das komplett unrealistisch ist


Sehe ich auch so! Selbst hier begreifen nur wenige, dass es sich um ein selbstgewähltes "echtes" Prädikat handeln würde, welches natürlich in eine Marktnische stößt. Nicht das Larifari-aufgeweichte -Chemo-Reinheitsgebot, sondern das echte Hardcore, und gar nicht mal so direkt auf die bayuwuarische Verordnung hinweisende Gebot der ursprünglichen Reinheit...
Dabei meine ich alle meine Vorschläge, die hier als sarkastisch und zu kostenintensiv-unrealistisch empfunden werden durchaus ernst :mad

Mit einem Namen wird es schwer. Gebraut nach dem Gebot von blaba ist ein alter Hut....

Ich hab durchaus begriffen um was es dir geht. Macht man sich einige Gedanken über deine Forderungen, ergeben alle Sinn. Erlaubt man dem Wasserwerk die Aufbereitung, müsste man sie dem Brauer auch gestatten. Erlaubt man alle Hopfenzüchtungen, müsste man dulden, dass in einigen Jahrzehnten jedes vorstellbare und unvorstellbare Aroma durch "Hopfen" abgebildet werden kann. Für Malz gilt ähnliches, wir stehen noch am Anfang der grünen Gentechnik, es wird irgendwann schwer sein zu differenzieren, wo Gerste anfängt und wo sie aufhört.

Ich frage mich nur, ob man Brauereien zum selbermachen verdonnern muss. Wer sich Bio ernähren will, muss seine Nahrungsmittel auch nicht selber anbauen, sondern verlässt sich auf zertifizierende Stellen, die Kriterien und Regeln aufstellen. Hier müsste man mit einem Verein ansetzen.

Gruß
Andy
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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 10:52  
Ich finde die Idee gar nicht schlecht, super eigentlich. Wenn man sich mal CAMRA als Vorbild anschaut: die haben einen unschätzbaren Beitrag zur Bierqualität in GB geliefert.

Eines muss allerdings auch von vornherein klar sein: will man einen positiven Beitrag zur Bierqualität in Deutschland leisten, oder will man nur einen Satz an Regeln erstellen, die u.U. das Bierbrauen erschweren durch Dogmatismus und Bürokratie? Die Gefahr an letzterem besteht durchaus, und, je starrer die Regeln sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass mögliche Biervielfalt unterdrückt wird. Ich habe mir dazu auch ein paar Artikel und Diskussionen zum Streit zwischen CAMRA und Brewdog durchgelesen, und meiner Meinung kommt keiner der beiden ausschließlich gut weg.

Bei CAMRA gelten m.W. auch nicht so viele Regeln. Ich habe folgendes rausgelesen:
- Bier ist ein natürliches Produkt mit ausschließlich natürlichen Zutaten
- Reifung des Produkts geschieht im Fass mit lebendiger Hefe (cask conditioning), d.h. auch, dass kein CO2 von außen zugesetzt wird
- das Bier wird nicht gefiltert
- das Bier wird nicht pasteurisiert
- m.W. gibt es einen Schwellenwert an lebenden Hefezellen, die das Bier enthalten muss

Also müsste man einen Satz Regeln erstellen, die einerseits einfach sind, andererseits aber auch streng eingehalten werden.

Weiterhin finde ich aber auch, dass die Regeln so einfach sein sollten, dass sie von Klein- und Hobbybrauern auch eingehalten werden können. Eigene Brunnen würde das m.E. schon mal ausschließen, und das Selbstvermälzen ist auch ganz schön schwierig.

Mir würde so eine Mischung aus Punk-Ethos (im Sinne von: jeder kann und darf sich ausdrücken) und Lars von Triers Dogma 95 aufs Bier übertragen vorschweben: zehn kurze Regeln, die prinzipiell jeder umsetzen kann, die aber auch kompromisslos durchgezogen werden müssen.

Also (damit es weh tut) hier mal das folgende als Denkanstoß:
1) Nur selbstvermälztes Getreide oder Rohfrucht (noch zu diskutieren, ob nur Gerste oder ob auch andere Getreidesorten erlaubt sind), kein GM-Getreide
2) Nur Doldenhopfen
3) Nur Flüssighefe
4) Nur lokales, nicht aufbereitetes Wasser
5) Keine Filtration (hier kann man bestimmt eine Porengröße festlegen, so dass z.B. ein Sputnik noch erlaubt ist)
6) Keine Pasteurisation
7) Keine künstlichen Zutaten (das müsste noch genau definiert werden, aber PVPP wäre definitiv raus)
8) Kein Spunden mit externem CO2, nur gärungsbedingtes CO2 darf verwendet werden
9) Druckgärung nur bis zu xxBar
10) ??

Streng und dogmatisch genug? Leicht soll es nicht sein, aber der Kreativität trotzdem genug Raum einräumen.


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Johnny H. - All Grain Brewing
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 11:18  
Neue Vorschriften, Gesetze, Regeln, Ausschlüsse. Alles muss 2x umgedreht werden und noch mal ausgeschlossen. Natürlich braucht man dann wieder Bierkeeser, die dafür sorgen, dass auch alles eingehalten wird. Und wer sich nicht dran hält, der wird wieder an den Pranger gestellt.

Selbstverständlich brauchen wir dann auch wieder Pestilenz, Blattern und Cholera.

Es lebe das neue Märchengebot. :D Warum Märchengebot? weil sich sowieso niemand daran halten wird. :P

Gruß
Peter


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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 11:44  
Sowas wird eh nur funktionieren im Sinne einer freiwilligen Selbstbeschränkung. Allerdings kann man dann auch davon ausgehen, dass es eine Nische bleiben wird.

Bei aller Selbstbeschränkung sollte man die Bierqualität auch nicht aus dem Blick verlieren. Ich bin mir z.B. nicht sicher, was dabei rauskäme, würde ich zuhause in der Küche selbst vermälzen. Zumindest die Reproduzierbarkeit dürfte ganz schön leiden...

Um nochmal auf die Regeln von Dogma 95 zurückzukommen: solche Filme schaue ich mir gerne mal an. Aber nur noch solche Filme? Dann würde mir auch ganz schön was fehlen, denke ich.

Dennoch wäre ein solches neues Bierreinheitsmanifest ein toller Clou zum 500jährigen!


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Johnny H. - All Grain Brewing
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 11:45  

Zitat:
Neue Vorschriften, Gesetze, Regeln, Ausschlüsse.


Nein! Keine Gesetze. Man darf aber man muss ja nicht. Es ist ja auch niemand gezwungen Bio-Produkte anzubauen oder ein Real Ale zu brauen. Oder glaubst Du im Ernst jemand will noch ein Gebot, das per Gesetz die Vielfalt einschränkt..?


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 7.6.2014 um 12:31  
Keine Gesetze? So so. Und du meinst, dass da irgendein Profi darauf gewartet hat auf euer selbstgewähltes "echtes" Prädikat.
Ein paar Spinner in der fränkischen würden die Kriterien sogar erfüllen. Auch das selber mälzen. Für alle anderen ist das uninteressant, weil die von ihrer Arbeit leben müssen und nicht irgendwelchen romantischen Spinnereien nachgehen können.

Gruß
Peter


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Oh Mann, Peter. Du bist ein notorischer Pessimist.. :( aber Deine Totschlagargumente sind falsch! Vom herkömmlichen Bierbrauen leben können heute immer weniger Menschen.
Von den Spinnereien leben dagegen immer mehr Menschen und es wächst.


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