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Autor: Betreff: Bier brauen in Schnapsbrennerei
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Beiträge: 9
Registriert: 20.2.2014
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 14:44  
Hallo miteinander,

ich bin seit Anfang Jahr in der Einkocher-Klasse unterwegs. Nun haben wir in unserem Gasthaus eine Schnapsbrennerei stehen die nur 2 Monate im Jahr genutzt wird. Nun ist die Frage, wie kann ich das Teil zum Bier braun nutzen.

Ich hab bei nem Bekannten, der auch ne Brennerei verwendet, gesehen, dass er die Maische einfach unten beim Auslass mit nem Eimer auffängt und händisch in einen Läuterbottich kippt. Leider ist das für mich zu aufwendig und der Auslass ist auch kaum zugänglich. Ich möchte die Maische mit ner Pumpe in den Läuterbottich befördern. Abläuten, zum Hopfenkochen wieder in die Brennerei pumpen. Whirlpool dann wieder im Läuterbottich.

Vorschläge? Anregungen? Macht das sonst noch wer?

Gruß,
Thomas
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rattenfurz
Beiträge: 2512
Registriert: 11.7.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 14:54  
So albern es klingt, aber ich würde es nicht tun.

Das hat keine technischen Gründe, sondern politische.

Ist das eine Abfindungs- oder Verschlussbrennerei?

Ist euch das den Streß mit dem Zoll wert?

Die Mitarbeiter dort würde ich auf alle Fälle fragen - nicht, dass ihr da eure Brennlizenz oder so verliert. Desweiteren müsstest du sowieso jeden Sud einzeln versteuern- ist ja nicht bei dir zu Hause.


____________________
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Beiträge: 9
Registriert: 20.2.2014
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.6.2014 um 15:52  
Hallo Rattenfurz,

danke für deine Antwort. Das mit dem Zoll ist mir bewusst. Das ganze ist eine Verschlussbrennerei. Beim Zoll haben wir unser erkundigt. Scheinbar sind wir die ersten die das planen und die kennen sich selbst nicht ganz so aus scheint es. Auf jeden Fall wollen die, dass wir abklären ob das technisch machbar ist.
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uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 06:34  
Zum Stichwort Schnapsbrennerei:

Durch die aktuelle EU-Gesetzgebung (Wegfall des Branntweinmonopols) sind viele Brennereien stillgelegt worden. Eigentlich müsste es doch möglich sein eine der stillgelegten Brennereien zu mieten um darin zu brauen. Wieso schaust Du Dich nicht nach einem Kollegen um, der seine Brennerei dichtgemacht hat und fragst ihn ob er sie Dir nicht vermietet?


____________________
Gruss Uli
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Bierwisch
Beiträge: 1512
Registriert: 15.5.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 06:43  
Wenn ich das richtig verstehe, will Thomas die Anlage und nicht nur die Räumlichkeiten zum Brauen nutzen.

Dazu müßten wir mal wissen, wie die aussieht. Der Destillierapparat ist da eher weniger geeignet und die restlichen Gerätschaften, die zur Verfügung stehen, kennen wir nicht.

Also erzähle mal etwas genauer, was Du im einzelnen vorhast und wie die Brennerei ausgestattet ist.

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Junior Member
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Beiträge: 36
Registriert: 17.2.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 07:14  
Hallo,
wie Rattenfurz schon schrieb, müßte man ein Bild der Anlage haben, aber alte Brennereien sind nichts anderes als ein im Wasserbad beheizter Kessel mit Brüdenhaube der Druckdicht verschlossen werden kann. Wenn es sich um einen solchen handelt geht alles was Du im Einkocher machst natürlich auch, nur in größerer Menge und das säubern des Kesselinnenraumes ist etwas umständlicher. Anbrenngefahr ist nicht so groß und manche Kessel sind sogar mit einem Rührwerk ausgestattet.
Wenn der Zoll mitmacht und Dir die Anlage immer wieder verplompt, Dir das Führen des Befundbuches nicht zu umständlich ist, warum nicht. Falls Die Anlage eh schon zollrechtlich verfallen ist hätte sie ja wieder einen Nutzen.
Der Braugeselle
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uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 07:22  

Zitat von Braugsell, am 6.6.2014 um 07:14

Wenn der Zoll mitmacht und Dir die Anlage immer wieder verplompt, Dir das Führen des Befundbuches nicht zu umständlich ist, warum nicht. Falls Die Anlage eh schon zollrechtlich verfallen ist hätte sie ja wieder einen Nutzen.


Zollrechtlich verfallen sind die erst in der letzten Zeit stillgelegten Brennereien sicherlich nicht, aber sie werden wohl nicht mehr zum Schnapsbrennen verwendet werden. Wasser, Abwasser und Heizung sind vorhanden, und wenn nicht mehr gebrannt wird muss auch nichts mehr verplompt werden. So gesehen wären es eine Überlegung wert sich in eine Brennerei einzumieten (falls man sich mit dem Besitzer einigen kann). Wachsen kostet Geld, und als Alternative zu einem eigenen "Brauhaus" könnt ich mir eine benachbarte Brennerei sehr gut vorstellen.

Edit: Und ausserdem war der Zoll ja schon oft zum kontrollieren in der Brennerei, er kennt also den Weg dorthin wenn er die Hobbybrauerei mal kontrollieren möchte :devil:


[Editiert am 6.6.2014 um 07:24 von uli74]



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Gruss Uli
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 07:36  
Wenn da im Wasserbad erhitzt wird, kann man denn dann vernünftig kochen?
Ethanol siedet ja bereits bei 78°C.

Ohne Rührwerk stell ich mir das schwierig vor, außer man macht es wie die Amerikaner.
Wenn man mit einer Anlage braut, die nicht optimal ist, dann sollte man aber unter Umständen damit rechnen, dass so ein Bautag ziemlich lang werden kann.


Stefan
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Fotomanni
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Registriert: 2.3.2014
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 08:59  

Zitat von Boludo, am 6.6.2014 um 07:36
Wenn da im Wasserbad erhitzt wird, kann man denn dann vernünftig kochen?


Wenn ich es richtig gelesen habe geht es erst mal nur ums maischen. Und dafür sollte die Brennblase ja geeignet sein. Schnaps wird ja aus vergorener Maische gebrannt.


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Viele Grüße
Manfred
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Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 09:03  

Zitat von thomasb
zum Hopfenkochen wieder in die Brennerei pumpen


Das geht mit Wassermantel nur, wenn er unter Druck steht.


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Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 9
Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 09:06  

Zitat von Fotomanni, am 6.6.2014 um 08:59

Zitat von Boludo, am 6.6.2014 um 07:36
Wenn da im Wasserbad erhitzt wird, kann man denn dann vernünftig kochen?


Wenn ich es richtig gelesen habe geht es erst mal nur ums maischen. Und dafür sollte die Brennblase ja geeignet sein. Schnaps wird ja aus vergorener Maische gebrannt.


Naja, Maischen ist ja schön und gut, aber die Würze muss man ja anschließend irgend wie kochen.


Stefan
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BasherMcGee
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 09:25  

Zitat von Boludo, am 6.6.2014 um 07:36
Wenn da im Wasserbad erhitzt wird, kann man denn dann vernünftig kochen?
Ethanol siedet ja bereits bei 78°C.



Das ist soweit richtig. Darf man aber nicht vergessen das die Temperatur einer Destille immer in der Dampfphase gemessen wird. Was bedeuten würde das der Energieeintrag noch so groß sein kann, die Temperatur im Dampf würde sich nicht ändern, vorrausgesetzt der Druck bleibt Konstant. Angenommen man würde eine Ethanol-/ Wasser-Mischung immer im Kreis destililieren, also das gewonnene Destilat wieder dem Sumpf zuführen, so würde sich die Temperatur nicht ändern da sich auch die Konzentration nicht ändert. In der Realität sieht das dann wieder anders aus. Eine Brennmaische enthält ja nicht nur Ethanol sondern auch niedere und höhere Alkohole, die allesamt andere Siedepunkte haben. Die Dampftemperatur von 78°C stellt sich tatsächlich für einen gewissen Zeitpunkt ein, aber sinkt die Konzentration von Ethanol in der flüssigen Phase ab, verschiebt sich das Verhältnis und die Temperatur steigt. Das deckt sich auch mit den Beobachtungen einiger Experimente aus der Uni. Sofern ich weiß, wird in einigen Brennereien erst ein Raubrand gemacht, wo zum Teil bis zu 96°C destiliert wird. Erst danach gibts den Feinbrand der größtenteils bei 78°C statt findet, da der großteil Ethanol ist. Und auch hier wird teilweise bis zu 85°C erhitzt, da die Fuselalkohole ja auch zum Geschmack eines Brandes beitragen.

Das ist natürlich immer noch keine Erklärung ob mit dem System eine Würze gescheit gekocht werden kann.
Wenn wirklich nur mit Wasser im Mantel destilliert wurde, könnte es knapp werden. Bei Wasserdampf und höherem Druck, wäre die Welt in ordnung.

Grüße
Chris

Edit hat entdeckt das er anschließend auch in der Brennblase kochen möchte.


[Editiert am 6.6.2014 um 09:28 von BasherMcGee]



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Homebrewed Stuff
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Yeffie
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 10:39  
Hallo Thomas !

Also: Probieren geht über Studieren !

Zum Abmaischen solltest Du anfangs trotzdem den Eimer nehmen. Zum Maischepumpen braucht es eigentlich eine Exzenterschneckenpumpe. Die sind sehr teuer und dürfen nicht trockenlaufen. Die herkömlichen Kreiselpumpen sind zum Abmaischen weniger geeignet, da die Spelzen kaputt gehen. Eventuell gehört zur Brennerei auch eine Maischepumpe !?

Das Hopfenkochen ist sicher nicht optimal, aber es sollte funktionieren. Für den ersten Versuch würde ich die Pfannevollwürze mal höchstens 2/3tel von der üblichen Fruchtmaischemenge planen. Am besten mit offenem Deckel kochen und die Glockenböden so einstellen, dass kein DMS-Vorläufer zurück in die Würze tropft. Der Sud muss abdampfen, sonst gibt es Bier, das nach Kohlgemüse schmeckt.

Gruss

PS: Bilder bitte !


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Planung: Belgian Strong Ale, Honigbier, White Pepper Rye Porter
Gärung: Imperial Stout
Reifung: Russian Imperial Stout
Trinkreif: Mexican Ale, Oatmeal Stout, Scottish Light, Schlacht-Bier (mit eigenem Hopfen), Bière de garde, Cider, Walnussbier
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Newbie
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Beiträge: 9
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red_folder.gif erstellt am: 6.6.2014 um 13:01  
Hallo,
hier mal ein paar Fotos:
https://flic.kr/p/nSFo4L
https://flic.kr/p/nAjKjf

Also die Brennerei ca. 20 Jahre alt, hat:
ein Rührwerk, das mit Fruchtmaische fertig wird. Meiner Meinung nach ist die sogar noch dicker als Biermaische
Das Wasserbad steht unter druck, sollte also auch kochen können
Geheizt wird mit Gas, Temperatur lässt sich digital einstellen

Maischepumpe ist vorhanden, ich bezweifle aber, ob die mit heisser Maische/Würze fertig wird.

Leider ist der Ausfluss recht schwierig zugänglich wie man auf dem 2. Foto sieht. Im moment läuft die Fruchtmaische nach dem Brennen nämlich in einen Abfalltank. Darum meine Idee mit einem Y Stück und einer Pumpe das ganze in einen separaten Läuterbottich pumpen.

Oben müsste man mit einem Y stück auf machen können, damit der Dampf beim Hopfenkochen entweichen kann und nicht in den Kühler (auf dem Foto links) gelangt.

Bezüglich Zoll: Klar wird das ganze mit erheblichem bürokratischen Aufwand verbunden sein. In der Fernen Zukunft möchte ich aber das Bier auch in unserem Gasthaus verkaufen.

PS: Die Brennerei ist vorhanden, ich möchte keine mieten!
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