Hallo zusammen,
da ich jetzt schon seit einem halben Jahr fleißig mitlese und auch schon
die ein oder andere Frage gestellt habe, ist es wohl an der Zeit, dass auch
ich mich vorstelle.
Also, ich bin 28 Jahre alt, wohne und arbeite seit anderthalb Jahren in
Hamburg. Aktuell brauen wir hier in unserer schönen WG nahe dem bekannten
Schanzenviertel direkt in unserer Wohnung bzw. auf dem Balkon mit dem
Braumeister 20. Acht Sude haben wir bisher hinbekommen und dank meiner WG
und Freunden ist die Nachfrage auch immer groß, sodass genügend
experimentiert werden kann.
Das Bier, mit dem ich mich Vorstellen möchte ist quasi aus der Not bzw. aus
Resten heraus entstanden und beinhaltet in erster Linie Wiener Malz,
vergoren mit der S04. Daher habe ich es mal "Wiener OG" getauft und etwas
mutig auch "Helles".
Die genaue Schüttung orientiert sich an
"Michas OG Märzen" bei "Maische, Malz und mehr" (Wiener Malz: 2.2 kg,
Münchner Malz: 1.5 kg Pilsner Malz: 1 kg, Carahell: 0.3 kg) wobei ich auf
13°P verdünnt habe. Während des Kochens kamen Perle (Vorderwürze) und
Magnum zum Einsatz, ganz am Ende auch ein wenig Cascade. Die Fruchtnote ist
aber eher niedrig gehalten, was auch so gewollt war. Es dürften so um die
30 IBU sein.
Da ich in den vergangenen Wochen des öfteren mal vom Hopfenstopfen gelesen
habe, habe ich es kurzerhand ebenfalls versucht und einmal die beiden
Bilder angehängt, um zu zeigen, dass ein Filter nicht unbedingt notwendig
ist. "Gestopft" wurde mit Bavaria Mandarina (3g/L, unteres Bild) und zwar
als Pellets nach der Hauptgärung für fünf weitere Tage direkt ins Gärfass.
Einen Teil der Würze habe ich dafür in ein kleineres Gärfass geschlaucht
habe. Der Rest wurde direkt abgefüllt.
Der Hopfen ist während der Flaschengärung komplett abgesunken, sofern er
nicht eh schon im Fass verblieben ist. Es sind nur ein par kleine Teilchen
im Glas erkennbar gewesen. Auf den Fotos garnicht.
DAs Bier ist jetzt gut knapp vier Wochen in der Reifung. Geschmacklich ist
der Mandarina deutlich erkennbar und verleiht dem Bier eine äußerst
fruchtige Note. Allerdings nicht nach Mandarinen.
Es
scheint eher so, als wenn das Aroma des Cascade-Hopfens verstärkt wurde.
Darüber hinaus hat er den Malzcharrakter nahezu komplett verdrängt,
allerdings kommt das Bier immer noch, dank der etwas höheren Stammwürze,
vollmundig herüber. Die Schaumkrone ist sehr stabil.
Was vielleicht auch noch interessant ist: Da wir keinen Keller haben,
lagert das Bier im dunkeln Teil unseres Flurs. Das heißt, die Lagerung
erfolgt immer bei mindestens 18°C. Jetzt gerade auch bei über 20°C. Ich hab
auch mal bei einem früheren Pale Ale als Vergleich ein, zwei Flaschen über
den Lagerzeitraum in den Kühlschrank getan und es gab hinterher praktisch
keine Auswirkungen auf Geschmack oder Aussehen.
Ich werde demnächst mal noch eine größere Variation unserer Brauvorgänge
posten.
Gruß, flip!