Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 09:41 |
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Nachdem ich über die Nottingham so viel gutes gehört hatte, hab ich bei
meinen letzten beiden Suden der gewohnten US-05 den Rücken zugekehrt und
die Notti versucht. Der erste ist ein Münchner/Spalter Select SMaSH,
vergärt bei frischen 14-15°C mit 11g rehydrierter Notti auf 20L. Der zweite
war dann 20L Samba Pale Ale, angestellt mit 0.2l dickster Erntehefe, bei
19°C.
Erstaunlicherweise würde ich wenn, dann dem zweiten, wärmeren Sud einen
neutralen Charakter bestätigen. Der erste hat beim Abfüllen noch nach Hefe
geschmeckt (war noch einiges in der Schwebe), hatte dann eine Woche lang
ausgeprägten Jungbierschmack und hat jetzt deutliche Englisch anmutende
Ester. Der zweite hingegen hat sich blitzschnell geklärt, riecht noch etwas
obergärig wenn man daran schnuppert, im Mund hält sich die Hefe zurück und
macht dem Getreide Platz.
Das war für mich etwas überraschend, ich hätte von den Beschreibungen
erwartet dass die Notti bei 15°C zurückhaltender sei. Ist ein Päckchen auf
20L zu wenig, müssten zwei rein um den Geschmack im Zaum zu halten? Einen
sehr ähnlichen Sud hatte ich mal mit US-05 bei 18°C vergoren, der schmeckte
dann rein nach MüMa mit feinem Hopfenton, von Estern keine Spur.
Was sind eure Erfahrungen, wird die Notti erst in zweiter Führung brav?
Wenn sie sich i.d.R. so verhält wie im zweiten Sud, werd ich sie mit Freude
öfters einsetzen, falls mein erster Sud die Regel ist, bin ich nicht so
begeistert von ihr.
____________________ Hold my beer, watch this...
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 09:48 |
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Die Notti ist für mich die neutralste der bis dato von mir getesteten
obergärigen Hefen.
Das heisst aber nicht das sie so reintönig wie eine UG Hefe daher kommt.
Ich bilde mir jedesmal einen leicht säuerlichen Touch ein und ganz
versteckte OG Aromen, die aber vorhanden sind.
Auch gärt sie tief herunter was zu furztrockenen, für mich dann wenig
stimmigen, Bieren führen kann.
Letzterem sorge ich vor in dem ich die Schüttung entsprechend auslege.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 20.6.2014 um 10:01 von BerndH]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 09:57 |
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Ich finde auch, dass die Notti englisch schmeckt. Gibt man ihr aber
genügend Lagerzeit wird es ziemlich neutral.
Ich bin bei etwas höheren Temperaturen mit der California Lager recht
zufrieden. Braucht aber ehrlich gesagt auch eher längere Lagerzeit um
wirklich UG zu schmecken.
[Editiert am 20.6.2014 um 09:59 von cosmophobia]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 10:07 |
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Temperatur ist eben nur ein Faktor der Esterbildung und zwar bei dieser
Differenz von 4-5°C einer der kleineren. Die Notti fand ich im übrigen noch
nie besonders neutral. Ich glaube auch mittlerweile, dass ein Teil dieser
Notti-Fankultur auch darauf zurückzuführen ist, dass sie viel verzeiht.
Notti auf trübe Anstellwürze mit heftigem Underpitching aufgestreut und
dann am nächsten Tag bei undefinierter Temperatur ("Och, ist nur noch
handwarm!") angestellt: Nach paar Tagen endvergoren und nach zwei Wochen
geklärt wie mit Schönungsmitteln. Nicht dass das so ein Bier unbedingt
neutral wäre, aber da haben womöglich einige ihr erstes trinkbares Bier
produziert, weil man diese Nummer mit Flüssighefen oder manch anderer
Trockenhefe nicht abziehen kann.
Woher kommt mir das nur bekannt vor?
Gruß
Andy
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 10:26 |
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Beim letzten Notti-Sud ist sie mir auch abgehauen, temperaturmäßig. Gegen
18 Uhr bei 21° angestellt in einem Raum mit 17° hatte die am nächsten Tag
25° Gärtemperatur. Hat nach drei Wochen noch nach Erdbeeren geschmeckt. Hab
dann kalt gestopft, ein Faß mit Cascade, das Andere mit Saazer. Erdbeere
gegen Null beim Cascade Faß, beim Saazer nicht mehr wahrnehmbar. Sieger
Saazer.
Was ich damit sagen will ist, so unflätig wie hier oft gestopft wird, wird
man so manchen Fehlton gar nicht mehr wahrnehmen.
Gruß
Peter
Edith: 25°
[Editiert am 20.6.2014 um 16:37 von gulp]
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 10:30 |
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Untergäriges hab ich nicht erwartet, ich war nur überrascht, dass
Nottingham bei 15°C mir mehr Ester bescherte als US-05 bei 19°C. Ist
vielleicht doch was dran, wenn Danstar eine Dosierung von 1g/L empfiehlt?
Als nächste Hefe wird die BRY-97 ausprobiert, bei der werd ich die 1g/L mal
einhalten.
[Editiert am 20.6.2014 um 11:18 von cyme]
____________________ Hold my beer, watch this...
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 29.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 11:04 |
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Mit der Notti habe ich schon einige Erfahrungen weil ich nur mit
Trockenhefen arbeite und sie eine meiner "Lieblingshefen" ist. Denn sie
vergärt sehr neutral. Allerdings habe ich sie bisher nur bei 20-23 Grad
arbeiten lassen. Bei so niedrigen Temperaturen noch nicht. Ich würde an
deiner Stelle einfach mal die Menge erhöhen. Wahrscheinlich war es bei der
niedrigen Temperaturen den wenigen Hefen zu stressig und deshalb gab es
Aromen die du nicht haben wolltest.
Mit der Notti in zweiter Führung habe ich auch ausschließlich gute
Erfahrungen gemacht. Einmal hab ich ein Starkbier mit 10,3% produziert und
die Notti geerntet. Beim ersten Mal hat sie sich zwischendrin kurz schlafen
gelegt und ist dann wieder angesprungen. Trotz der extremen Bedingungen war
sie in zweiter Führung sehr neutral und hat wie gewohnt ein gutes Bier
produziert.
Die Bry-97 werde ich jetzt wohl für mein Leichtbierprojekt mal
ausprobieren.
[Editiert am 20.6.2014 um 11:05 von deralex]
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 18.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 11:15 |
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Zitat von deralex, am 20.6.2014 um
11:04 | Mit der Notti habe ich schon einige
Erfahrungen weil ich nur mit Trockenhefen arbeite und sie eine meiner
"Lieblingshefen" ist. Denn sie vergärt sehr neutral. Allerdings habe ich
sie bisher nur bei 20-23 Grad arbeiten lassen.
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na das beruhigt mich ja. Ich hatte bislang immer gelesen, dass sie
keinesfalls über 20° bekommen soll, ich habe es aber trotz
nachts-Fenster-auf und tagsüber-Fenster-verdunkeln nur auf 19°-22°
geschafft. Dann gibt es ja trotzdem Hoffnung auf einigermaßen "neutrale"
Ergebnisse.
Christian
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 16:28 |
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Hallo cyme,
ich bitte speziell für mich und vielleicht auch für die Anderen um eine
Erklärung:
Was ist das ? Was sind denn bitte
" deutliche Englisch anmutende Ester" ???
Benennung der Ester und Konzentrationsangaben wären nett.
Vielleicht gelingt Dir ja auch noch ein technologischer Brückenschlag in
die Richtung, dass der Brauer Kenntnis davon erlangt, wie er sie
unterdrückt bzw. forcieren kann.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 16:43 |
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Also, nochmal zusammengefasst:
1. Sud SMaSH MüMa/Spalter select, angestellt mit 11g Trockenhefe,
Gärtemperatur 15°C
2. Sud Samba Pale Ale (helle Schüttung, Mais-Anteil), Hopfen unbekannt,
200ml Erntehefe, Gärtemp. 19°C
...und was sollte man da jetzt vergleichen? der einzige identische
Parameter ist doch der verwendete Hefestamm - und selbst der gemeinsame
Faktor "Hefe" wird durch unterschiedliche Anstellmenge und Gärführung
wieder ausgehebelt. Anders gesagt: zu viele unterschiedliche Faktoren um
eine Aussage zu treffen, besser immer nur einen Parameter ändern.
Generell kann man aber sagen, dass eine größere Anstellmenge eine
reintönige Gärung fördert (zumindest in sinnvollen Grenzen), außerdem ist
Erntehefe bereits ans Medium Würze gewöhnt.
@olibaer: ich glaube er meint damit einfach das Geschmacksprofil insgesamt,
nicht spezielle Ester-Verbindungen... und woher sollte man ohne Analyse die
Konzentration kennen?
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 17:34 |
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Die englischen Ester werden manchmal auch als "stone fruit esters"
bezeichnet. Welche chemischen Verbindungen damit gemeint sind weiß ich
nicht aber ich finde das trifft es. Das ist alles natürlich
temperaturabhängig. Ein Northern English Brown Ale bekommt man eben nur mit
einer britischen Hefe hin. Da gibt es wiederum starke Unterschiede. Die
Nottingham ist am neutralen Ende und die Ringwood-Ale oder auch die S-04
liegen dann am anderen Ende..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 17:44 |
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Zitat von olibaer, am 20.6.2014 um
16:28 | Hallo cyme,
ich bitte speziell für mich und vielleicht auch für die Anderen um eine
Erklärung:
Was ist das ? Was sind denn bitte
" deutliche Englisch anmutende Ester" ???
Benennung der Ester und Konzentrationsangaben wären
nett. |
Sie hatten Regenschirme und Melonen, da
hab ich angenommen, dass sie Englisch sind...
@DerDennis
Ich suche auch keine Problemanalyse, dies ist kein "Hilfe, was lief hier
schief!"-Thread. Ich wollte nur meine Erfahrungen mit der Notti teilen und
wissen, was für Erfahrungen andere damit haben. Beide Sude hatten übrigens
den gleichen Hopfen, beide in der Vorderwürze. ____________________ Hold my beer, watch this...
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 18:55 |
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Meiner Erfahrung nach vergärt die Notti über einen weiten Temperaturbereich
sehr neutral, bei hohen Gärtemperaturen fängt sie an zu estern. Und wenn es
bei Cyme tatsächlich so sein sollte wie er es beschreibt, dass der 19°
C-Sud neutraler ist als der mit 15° C wäre das doch eher positiv. Wieso bei
15° C vergären wenn 19° C der Hefe besser bekommen?
____________________ Gruss Uli
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 21:00 |
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Ich hab mal ein Jahr nur mit der Notti gebraut, immer andere Hopfen
ausprobiert, ich schmeckke jetzt die Notti aus jedem Bier raus, also so
neutral ist sie nun wirklich nicht. Die US 05 hat mir besser
gefallen!
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.6.2014 um 21:54 |
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Zitat von cyme, am 20.6.2014 um
09:41 |
Das war für mich etwas überraschend, ich hätte von den Beschreibungen
erwartet dass die Notti bei 15°C zurückhaltender sei. Ist ein Päckchen auf
20L zu wenig, müssten zwei rein um den Geschmack im Zaum zu halten? Einen
sehr ähnlichen Sud hatte ich mal mit US-05 bei 18°C vergoren, der schmeckte
dann rein nach MüMa mit feinem Hopfenton, von Estern keine Spur.
Was sind eure Erfahrungen, wird die Notti erst in zweiter Führung brav?
Wenn sie sich i.d.R. so verhält wie im zweiten Sud, werd ich sie mit Freude
öfters einsetzen, falls mein erster Sud die Regel ist, bin ich nicht so
begeistert von ihr.
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Auf der Verpackung steht 1g/l
Also 2 Packerl bei 20 Liter.
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 225 Registriert: 24.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2014 um 23:06 |
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Ich bin ebenfalls der Meinung, das die Notti eben eine kampferprobte
Allroundhefe ist. Ich habe die auch schon um die 12 Grad vergoren, konnte
Sie dennoch klar als obergärige ausmachen, aber ja, sie ist relativ
neutral. Habe gerade die Windor ausprobiert, die ist definitiv fruchtiger,
ich bilde mir auch "gärigere" Töne ein. Einmal habe ich versehentlich bei
>=25Grad vergoren, da wurde das Bier von meinen Testtrinkern als Weizen
beschrieben.
Außerdem hab ich schon Doppelböcke mit über 18°P damit vergoren, die NG
dauert länger, aber es geht. Ich habe sie bisher max. 4 mal geführt und
konnte keine Veränderungen ausmachen.
Die Notti ist meine Haushefe, da weis ich was ich krieg. Liefert gute
Ergebnisse und wenn ich mehr Restsüße will, maische ich bei höherer Temp
ein oder bei IPAs einfach 500g Cara Gold. Funz immer und schmeckt.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.6.2014 um 07:29 |
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Zitat von cyme, am 20.6.2014 um
10:30 | Untergäriges hab ich nicht erwartet,
ich war nur überrascht, dass Nottingham bei 15°C mir mehr Ester bescherte
als US-05 bei 19°C. Ist vielleicht doch was dran, wenn Danstar eine
Dosierung von 1g/L empfiehlt? Als nächste Hefe wird die BRY-97 ausprobiert,
bei der werd ich die 1g/L mal einhalten.
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wenn man zu wenig Hefe zugibt wird die sich Verstärkt vermehren und dabei
wird mehr acetate transferase (AAT) produziert. Das ist ein Enzym das dabei
hilft aus Ethanol und (fett)sauere Ester zu machen. Die menge Hefe ist
einer der Parameter um die "fruchtigkeit" zu steuern.
Verschiedene Hefen produzieren unterschiedliche mengen AAT, die Wahl der
Hefe is ein zweiter Parameter.
Temperatur ist der dritte Parameter. Mehr Temperatur gibt einen höheren
und schnelleren Zuwachs von hefezellen und mehr AAT.
Der letzte Parameter ist Sauerstoff, wenn es davon zu wenig gibt gibt es
mehr ester.
einen Vergleich X ist neutraler als Y ist also eine komplexe Unternehmung.
Es wäre hilfreich wenn die hefeproduzenten einen AAT index publizieren
würden. Letztendlich sagt das aber noch nichts über den Geschmack den die
Hefe bringt.
Ingo (der den Wunsch nach neutrale gaerung immer noch nicht versteht) ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.6.2014 um 14:37 |
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@hoepfli: Die US-05 ist schon super, wenn sie nur nicht so lange brauchen
würde um sich abzusetzen. Mein zweiter Sud mit der Notti zeigt nur einen
hauchdünnen Hefeschleier am Flaschenboden, und das nach nur 10 Tagen im
Fass. Die US-05 gibt mir auch bei späterem Abfüllen immer noch 1-2mm
Bodensatz, selbst mit zweimal umschlauchen.
@hutschpferd: Das ist die Frage, weil in der Regel gehen die meisten von
uns von 1 Päckchen pro 20L OG bei ~12°P aus, und bei Safale ist das auch
die Herstellerempfehlung. Packt Danstar nur halb soviel Zellen in 1g
Trockenhefe?
@Biermensch: Wie erntest du die Hefe und wieviel davon verwendest du im
nächsten Sud? Ich hab 0,2L dicken Brei aus dem Gärfass nach dem
umschlauchen geschöpft, unverdünnt.
@Seed7: Wenn ich MrMaltys Heferechner bemühe, war der zweite Sud, wenn ich
großzügig bin, bei 1,8x der Hefemenge vom ersten, allerdings unter der
falschen Annahme, dass ich reine Hefe ohne Kühltrub in fittestem Zustand
hatte. Meine Hefe war aber eine Woche im Kühlschrank und hatte dank
abkühlen über Nacht bestimmt einen großen Anteil Trub, somit sollten beide
Sude etwa die gleiche Menge Hefe bekommen haben. Trockenhefe müsse man
angeblich nicht belüften, den Sud mit Erntehefe hab ich durch eifriges
Schütteln belüftet. Daher wäre meine Erwartung gewesen, dass entsprechend
der zweite Sud mehr Eigengeschmack der Hefe zeigen sollte.
Neutral muss nicht immer sein - wenn ich UG will, brau ich UG. Für mich
runden OG Hefen ein Bier noch schön ab, ich will jetzt halt nur die Notti
in mein Arsenal der Zutaten einordnen. Ich seh schon, ich mach einfach
einen dritten Sud mit ihr und seh schon was dann rauskommt. Ein Sud mehr,
ich opfere mich für die Wissenschaft...
[Editiert am 21.6.2014 um 14:38 von cyme]
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 225 Registriert: 24.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 21.6.2014 um 16:51 |
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Zitat von cyme, am 21.6.2014 um
14:37 |
@Biermensch: Wie erntest du die Hefe und wieviel davon verwendest du im
nächsten Sud? Ich hab 0,2L dicken Brei aus dem Gärfass nach dem
umschlauchen geschöpft, unverdünnt.
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Ich hebe einfach ein Marmeladenglas Bodensatz auf. Hefewäsche betreibe ich
nicht, jedoch entferne ich die Kräusen und Hopfenharze, wenn ich ernten
will, obwohl ich das auch schon mit geerntet hab, ohne negative
Erfahrungen. Aber das Thema ist hier ..."streitbar"?!. Ich hole die Hefe
dann einen Tag davor aus dem Kühlschrank, verdünne mit Wasser der dann
gleichen Temperatur, und gebe etwas Zucker hinzu. Nach einiger Zeit erwacht
die Pampe zu leben und schäumt wie Hölle, ich habe damit also gleich einen
echt fetten Starter. Die Menge bestimmt die Stammwürze der zu vergärenden
Würze. Den Bodensatz von sehr starken Bieren hebe ich aber nicht auf, hab
schlechte Erfahrungen damit gemacht, die ist schon ziemlich am Ende, obwohl
es auch funktioniert (dauert ewig, bis die wieder ankommt, Fehlgeschmack
wegen Autolyse evtl. ?).
So wie du hab ichs auch schon gemacht, hat auch funktioniert, klar.. Ich
hab auch schon aus Mangel aus Alternativen und Platz die Anstellwürze
gleich auf den Bodensatz eines gerade umgefüllten Fasses gegeben (war
Notti), Die Gärung war brutal, schnell und nach der HG waren fast 10cm
Hefeschlamm am Boden....geht wohl alles. Man muss nur "keimarm" arbeiten,
also die Gläser auskochen, ggf. auch das Wasser. Ich habe mir so noch nie
wegen Hefewiederverwendung eine Infektion eingefangen und man hat halt
gleich eine viel höhere Hefemenge für einen raschen Gärstart. Ich denke,
wenn man die Hefe nicht für sehr starke Biere vewendet und nicht zu lange
einlagert kann man die ewig weiterführen.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 30.6.2014 um 20:52 |
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So, mit etwas Abstand wurden jetzt nochmal Flaschen von beiden Suden
verkostet, und siehe da, sie haben sich einander angenähert. Ich habe mich
wohl vom schnellen Start der Notti blenden lassen - zwar scheint sie ganz
fix dabei zu sein, den Zucker zu verstoffwechseln und sich abzusetzen, aber
die anschließende Reifephase verlangt dann trotzdem Geduld. Jetzt kann ich
gut verstehen warum sie beliebt ist, sie hat einen feinen Eigengeschmack,
der aber nicht aufdringlich ist.
____________________ Hold my beer, watch this...
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 08:46 |
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@ Hefedosage
Fermentis gibt an dass man eine Packung der Trockenhefe, also die kleinen
Tütchen, für einen 25l Sud nehmen kann.
Danstar Lallemand gibt jedoch an dass man 1g/l nehmen soll, deren Tüten
haben einen Inhalt von 11g, also braucht man 2 Tüten für einen ~25 Liter
Sud.
Ich gehe ehrlich gesagt nicht davon aus dass das Blödsinn ist, sonst würden
sie es nicht drauf schreiben. Wie die eine Firma die Hefe trocknet oder in
Trockenform bringt muss ja nichts mit der anderen Firma zu tun haben, ich
halte mich da ehrlich lieber an die Herstellerangaben, und die sagen halt
nun mal 1g/l bei Danstar/Lallemand.
Ich werde aber das Hefewerk in den nächsten Wochen besichtigien wo die
Nottingham hergestellt wird und werde der Sache definitiv auf den Grund
gehen, warum also die Dosage auf die Gramm pro Liter anders ist und ob das
an womöglichen Zusätzen liegt.
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 08:55 |
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Ich hab das schon ein par mal gepostet, aber 1g/L Nottingham ist eindeutig
zu viel, außer man will einen Doppelbock bei 12°C damit vergären.
Bei Raumtemperatur passiert folgendes (das sind 350 Liter im 525 Liter
Gärbehälter):
Und so geht´s ab:
http://www.youtube.com/watch?v=9ukf-qe_PZs&feature=youtu.be
Ich wüsste nicht, warum man mehr als ein Päckchen auf 20 Liter nehmen
sollte.
Stefan
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 10:11 |
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wahnsinn was da abgeht.
Ich habs bei mir bei 21-22 Grad stehen und die Kräusen halten sich in
Grenzen, also ned mehr als 10-20cm hoch...
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2014 um 10:15 |
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15g Nottingham aus einer SB von 10/2011 (stets vakuumiert gewesen) zeigte
heute morgen bei einem veritablen "17 Pfünder" IPA (22ltr um 17°C) nach 22
Stunden Überweißelung.
Laut Herrn Zepf von Doemens kann man die Nottingham schon ganz schön
quälen.
Uwe
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Antwort 23 |
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