Gast
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erstellt am: 27.6.2014 um 21:07 |
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Hallo liebe Braukollegen,
Ich habe vor ein paar Monaten mit dem Brauen angefangen und überlege gerade
meine Produktion zu erweitern, wobei ich mir schon viele Beiträge dieses
Forums speziell auch zum Thema Kunststoffe bzw. Weichmacher durchgelesen
habe und deshalb im Moment etwas verunsichert bin.
Nun würde ich mich zum Beispiel für den Matt Mill Läuter- und Gäreimer
(30l) interessieren, der bei HuM bestellbar ist, wobei ich nicht genau weiß
wie belastbar der verarbeitete Kunststoff des Eimers ist (es handelt sich
laut der Mitarbeiterin von HuM um lebensmittelechten Kunststoff). Fraglich
wären einerseits Temperaturen um die 76°C zum abläutern, andererseits auch
ca. 95°C bei der Reinigung / Desinfektion mit kochenden Wasser.
Könnt ihr mir weiterhelfen, bzw. wäre eventuell das Läutern in einem
Edelstahltopf (z.B.: Thermoport) und die anschließende Reifung in einem
Speidel Kunststoffbehälter besser?
Gut Sud,
Peter
[Editiert am 1.7.2014 um 13:29 von Mistral]
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Posting Freak Beiträge: 1585 Registriert: 24.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2014 um 21:21 |
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 28.6.2014 um 14:22 |
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Danke für deine Antwort,
Okay, bei dem Eimer handelt es sich um Polypropylen (PP), das anscheinend
bis 100°C belastbar ist.
Meinte aber eigentlich das gängigste Material Polyethylen (PE), das laut
Wikipedia ab 80°C "erweichen" kann.
(meines Wissens das häufigste Material für Braubehälter aus Kunststoff)
Werde mir wohl eher einen 38,5l Thermoport mit 1000er Läuterhexe kaufen und
in Kunststoffbehältern ausschließlich
die Gärung vornehmen (denke an ein Speidel 30l Gärfass) um auf Nummer
sicher zu gehen.
Gut Sud,
Peter
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Member Beiträge: 80 Registriert: 24.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2014 um 14:39 |
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Polypropylen (PP) kann 100 bis 110 °C belastet werden und schmilzt ab
160°C.
____________________ Gruß dino87
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 2.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 28.6.2014 um 19:50 |
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Keine Sorge. Zum Läutern nehme ich einen 5 Euro 60 Liter Kübel aus
lapprigem Kunststoff (hab auf die Schnelle nichts anderes bekommen). Hat
sich bewährt. Nach dem Hopfenkochen kommt der Sud in den Gährbottich von
Hopfen und Mehr. Man sollte nur aufpassen, dass er nicht hohl steht (z.B.
auf einem Stuhl), da er sich sonst deformieren kann.
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 1.7.2014 um 13:32 |
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Okay, dass es nicht schmilzt dahingehend hatte ich auch wenige Bedenken.
Mir ging es eher um die potentielle Abgabe von Weichmachern bei bestimmten
Kunststoffarten und Temperaturbereichen, habe den Thread jetzt auch
unbenannt, weil vorher vielleicht nicht ganz klar ersichtlich war worauf
ich hinaus wollte.
Danke für eure Antworten
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 13:41 |
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Mittlerweile ist alles was in Kunstoffen verpackt ist fraglich, das hat ja
in den letzten 25 Jahren extrem zugenommen.
Einige Wissenschaftler warnen vor Lebensmittel die in Kunstoffen verpackt
werden. Es gibt Grenzwerte, die dürfen nicht überschritten werden,
allerdings geht man mittlerweile davon aus, dass sich die Schadstoffe im
Körper ansammeln.
Andere sagen es ist kompletter Schmarren, solange es billig ist.... wir
sterben sowieso alle an Krebs.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 1.7.2014 um 13:54 |
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Hmm, würdest du dabei soweit gehen, dass sogar bei Gärtemperatur (~20°C)
Stoffe aus dem Kunststoff in das Jungbier gelangen könnten?
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Posting Freak Beiträge: 655 Registriert: 2.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 13:59 |
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Sollte in dem Jungbier womöglich Alkohol sein
würde ich nie sicher sein, dass der gar nichts löst.
Aber ich habe ja die Gnade der frühen Geburt. Ich werde an Altersschwäche
sterben bevor ich mich an Weichmachern oder Borretsch vergifte oder die
Leber mit Alkohol ruiniere. ____________________ Viele Grüße
Manfred
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 14:07 |
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Naja ich denke da ist der Alk im Bier bestimmt schädlicher als das
Plastik.
Nimm dir nen Edelstahlgäreimer, dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen
Aber mal ehrlich, ich will gar nicht wissen was so in unserem Essen drin
ist, was von den Verpackungen ins Essen kommt, was in nem Restaurant alles
ins Essen kommt, was in der Luft rumschwebt oder im Wasser ist.
Die Gedanken daran lohnen sich einfach nicht und machen einen nur
deprimiert
Trotzdem essen wir das alles, trinken und atmen die Luft ein, anders gehts
ja auch nicht.
Man müsste dann schon ein Selbstversorger sein, der irgendwo im tiefsten
Wald mit gutem Quellwasser wohnt.
Internet wird dann halt schwierig ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2014 um 14:07 |
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Zitat von Mistral, am 1.7.2014 um
13:32 |
Mir ging es eher um die potentielle Abgabe von Weichmachern bei bestimmten
Kunststoffarten und Temperaturbereichen, habe den Thread jetzt auch
unbenannt, weil vorher vielleicht nicht ganz klar ersichtlich war worauf
ich hinaus wollte.
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Es ist fast unmöglich eine nuancierte Antwort auf deine Frage zu geben denn
Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff und Weichmacher ist nicht gleich
Weichmacher und es gibt beide in allen möglichen Kombinationen.
Wenn du vertrauen hast in die Qualität der "Glass und Gabel" Zertifizierung
kannst du die Kunststoffprodukte die damit gekennzeichnet sind benützen.
Sonst emaillierte Behälter oder Edelstahl.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 1.7.2014 um 14:10 |
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Ja ihr habt natürlich recht, man kann sich nie sicher sein, welchen
Einflüssen man ständig (und meist garnicht bewusst) ausgesetzt ist.
Finde aber, dass man sich darüber Gedanken machen sollte, um das Risiko
zumindest zu minimieren.
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 14:22 |
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Ich fühl mich mit Edelstahl einfach wohler.
Bsp: Einmal in Kuststoff vergoren und man bekommt den Geruch nicht wieder
raus.
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 1.7.2014 um 14:36 |
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@cosmophobia: Hast du eine Edelstahlkanne von HuM? anscheinend soll die
ganz gut sein, gibt aber kleinere Nachteile (Hahn etwas zu hoch, Griffe
eventuell zu gering dimensioniert bei 2/3 Füllung oder mehr)
Glaubt ihr reicht ein 30l Behälter, wenn ich ca. 25l einfülle? (auch
hinsichtlich der Schaumentwicklung)
Gut Sud,
Peter
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2014 um 17:17 |
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Das geht, solange Du jeweils Ersthefe nimmst. Verwendest Du mehrfach
geführte Hefe, kommt es schnell mal oben raus.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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