Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 27.6.2014 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2014 um 18:38 |
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Hi Brauprofis!
Ich möchte demnächste mich an meinen ersten Sud wagen und habe bedenken
bzgl. des Brauwassers.
Hier der Link zur Untersuchung des Wassers:
http://www.korneuburg.gv.at/system/web/sonderseite.aspx?men
uonr=218837935&detailonr=218837935
Ist das Wasser für irgendwelche Biere geeignet? Womit könnte man denn ggf.
Pimpen?
Ich habe die letzten Stunden das Forum durchsucht, jedoch keine "einfache"
Antwort gefunden.
Schon klar.....Wasser ist kein einfches Thema!
Freue mich auf jede Antwort und jeden Hinweis!
Vielen Dank!
framay
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 18:40 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 19:24 |
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Die Werte
sind ja pervers!
Da fällt mir eigentlich nichts mehr ein außer Osmoseanlage kaufen oder
Purania Wasser aus dem Supermarkt.
So was hab ich noch nie gesehen.
Kommt das flüssig aus der Leitung oder kommen da Kalkbrocken raus?
Stefan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 19:35 |
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Ich glaube du muss fragen ob die Nummer richtig sind, sieht einfach zu
hoch!
Im pdf Bericht ist das noch schlimmer bei "Brunnen Leobendorf" Gesamtharte
von 35,5
[Editiert am 29.6.2014 um 19:37 von Birk]
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Hopfen vom Ami, aus Amiland und anderswo
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Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 27.6.2014 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2014 um 19:47 |
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Vielen Dank schon mal!
Ich denke, dass die Werte leider richtig sind. Das Wasser hier ist enorm
mies. Man bemerkt das sogar beim Trinken. Wasserkocher sind nach 1-2 Wochen
völlig weiss innen.
Nunja,....ohne mir jetzt eine Osmoseanlage kaufen zu müssen wird mir wohl
lediglich das kaufen von Quellwasser in Flaschen oder anderen Gebinden
überbleiben. Oder?
[Editiert am 29.6.2014 um 19:48 von framay]
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 19:52 |
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Du kannst das Wasser auch 20 Minuten lang abkochen, das bringt einiges.
Dann hast Du aber immer noch Unmengen Sulfat und Chlorid drin.
Am schlimmsten find ich das Magnesium.
Das kann man beim Abkochen theoretisch auch als Hydroxid ausfällen, da muss
man aber lange kochen.
Theoretisch könntest Du auch mit Kalkmilch ran und im Split Treatment
Verfahren eiiges ausfällen, ich weiß aber nicht, wie das bei solchen Werten
noch funktioniert.
Das wird einigermaßen kompliziert.
Wenn Wasser kaufen, dann so was wie Purania beim Edeka, das ist sehr
weiches tschechisches Wasser.
Nicht jedes gekaufte Wasser ist geeignet, im Gegenteil.
Stefan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 19:55 |
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Du kannst auch die Wasser die Tag vor die Brautag kochen und Übernacht im
ruhe lassen. Im morgen siehst du alle die weiß unten bei Topf, einfach alle
die Wasser weg ohne die weiß zum wackeln.
Edit: Boludo war schneller!
[Editiert am 29.6.2014 um 19:56 von Birk]
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Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 19:57 |
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Hol dir einfach Wiener Leitungswasser.
Kostet nix und hat gute Werte
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:01 |
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Also mit 15g
Calciumoxid auf 100 Liter Brauwasser könnte es gehen.
Dazu 2/3 des Wassers vorlegen und die gesamtmenge CaO zugeben.
Dann über Nacht stehen lassen und in zwei Portionen am nächsten Tag
vollends auffüllen, immer wieder umrühren.
Am dritten Tag vom Sediment abziehen und am besten noch mal 10 mL
Milchsäure 80% pro 100 Liter zugeben.
Das könnte so halbwegs hinhauen.
Calciumoxid immer Luftdicht aufbewahren, da es mit Wasser und CO2 reagiert.
Das Handling ist auch nicht ohne, man darf nichts in die Augen bekommen und
es wird beim Anrühren sehr heiß.
Das Problem ist, dass die meisten Wasserrechner das Split Treatment nicht
richtig berechnen, daher kann ich nur schätzen.
Wird nämlich Magnesium als Hydroxid gefällt, verbraucht das zusätzlich ein
Equivalent CaO und da man nie so genau weiß, wie viel Magnesium man
erwischt, wird das Ganze sehr ungenau.
Die Unmengen Chlorid uns Sulfa bleiben. Das ist nicht ganz so schlimm,
viele Biere profitieren sogar davon.
Nur vom Thema Pils solltest Du Dich verabschieden.
Stefan
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:06 |
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Das ist schon hammerhart, im wahrsten Sinn des Wortes. Die Magnesiumwerte
müssen auf alle Fälle runter, mit dem Rest könnte man was machen, wenn es
nicht gerade ein Pils ist.
Ich würde 50:50 mit destilliertem Wasser mischen und dann noch 25ml/hl
Milchsäure geben, je nach Schüttung.
Cheers, Ruthard
[Editiert am 29.6.2014 um 20:06 von Brauwolf]
____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:07 |
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Das wäre eventuell die einfachste Idee und es ist schon seltsam, dass zwei
Orte, die so nahe beinander liegen, so unterschiedliches Wasser haben.
Bei Wien ist das aber glaub auch nicht so einfach.
Ich hab mir sagen lassen, dass es drauf ankommt auf welcher Seite der Donau
man wohnt.
Es gibt da wohl zweierlei Wiener Wasser, eins weicher, das andere härter,
ich hab das aber wie gesagt nur mal aufgeschnappt und weiß nicht, ob das
stimmt.
Ich finde das Wiener Wasser gerade so ok um unbehandelt damit zu brauen,
ganz perfekt ist es nicht.
Das schmeckt man z.B. beim Hop Devil im 1516, die brauen auch mit
unbehandeltem Leitungswasser.
Bei so einem extrem gehopften Bier schmeckt man dann doch einen unedlen
Kratzer in der Bittere.
Stefan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:07 |
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Ich würde mir eine Umkehrosmose-Anlage (gibts ab ca 70 € > ebay)
kaufen.
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 27.6.2014 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:08 |
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 17.7.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:11 |
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:31 |
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Beim Verschneiden mit 50% dest. Wasser hat er aber immer noch eine
Magnesiumhärte von 5°.
Die Wasserwerte aus Wien liefern je nach dem, welche Hochquellenleitung man
nimmt, eine Restalkalität von 7 bzw 5 mit vernünftigen Magnesiumwerten.
Das ist nicht ganz optimal, dunkle oder schwach gehopfte Biere gehen aber
auf jeden Fall.
Ich persönlich würde das Wiener Wasser aufsalzen und noch ein wenig mit
Milchsäure behandeln.
Stefan
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 27.6.2014 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:35 |
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Stefan, was meinst du mit "aufsalzen" und wieviel Milchsäure (soll die 5%ig
sein??) würdest du benutzen?
Vielen Dank!!!
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:42 |
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Wenn Du Brauanfänger bist, dann nimm das Wiener Wasser und mach mal gar
nichts.
Das passt schon so.
Der Rest ist dann Feinschliff.
Auf jeden Fall brauen viele in Wien mit unbehandeltem Wasser und sind
zufrieden.
Aber man kann natürlich immer noch ein wenig was rauskitzeln.
Aufsalzen bedeutet, dass man Calciumchlorid oder Calciumsulfat zugibt.
Dadurch kann man über das Chlorid und das Sulfat den Geschmack des Bieres
beeinflussen und durch das Calcium wird die Restalkalität zusätzlich
gesenkt.
Stefan
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Antwort 16 |
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Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 27.6.2014 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:53 |
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Wunderbar! Hier wird man tatsächlich geholfen!!!
Vielen Dank!
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2014 um 20:59 |
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Ich wohne im östlichen NÖ und das Leitungswasser hier ist ebenfalls zum
Vergessen. Ich hab nicht mal versucht, mit Behandlung was besser zu machen
und hole mir das Wasser wahlweise aus Wien oder meiner oberösterreichischen
Heimat.
Mein Gedanke war: wenn das Leitungswasser so schon nicht gut schmeckt, wird
auch kein gutes Bier dabei raus kommen.
Gutes Gelingen,
Gunter
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Antwort 18 |
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Junior Member Beiträge: 21 Registriert: 27.6.2014 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2014 um 21:21 |
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Ja, Gunter,....mit Brauwasser sind wir nicht gesegnet!
Ich hoffe jetzt mal darauf, dass mir jemand aus dem wiener Freundeskreis
aushilft! Oder hat jemand eine Idee wo man das wiener Wasser gegen
Gebühr zapfen kann?
[Editiert am 29.6.2014 um 21:22 von framay]
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.6.2014 um 06:09 |
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Gast
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erstellt am: 30.6.2014 um 06:56 |
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Man nehme halt etwas mehr Sauermalz....
Bei mir daheim sind die Wasserwerte ähnlich heftig, darum hab icb mir vor
über 20 Jahren eine Osmoseanlage gegönnt (lange bevor ich das Brauen
entdeckt habe)
Die Werte sind schon reichlich, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Aber bevor Du unnötig Geld für abstruse Experimente ausgibst, solltest Du
wirklich mal die Anschaffung einer Culligan überdenken. Nicht nur des
Bieres wegen sondern auch die Leitungen in Deinem Haus werden es Dir
danken.
So teuer ist eine Entkalkungsanlagenicht. Die gibts mittlerweile auch schon
handlich klein und machen sich sehr schnell bezahlt.
[Editiert am 30.6.2014 um 07:08 von koenigsfeld]
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.6.2014 um 07:20 |
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Ist die Culligan nicht so eine Anlage mit neutralem Kationentauscher, der
mit Kochsalz regeneriert wird?
So was taugt gar nichts zum Bierbrauen, da alle Hydrogencarbonate drin
bleiben und restalkalitätssenkendes Calcium entfernt wird.
Der einzige Vorteil ist, dass Magnesium entfernt witd, ansonsten wird die
Restalkalität schlechter.
Wenn Ionentauscher, dann einen schwach saueren Kationentauscher oder eine
Kombination aus Kationen und Anionentauscher.
Oder halt gleich eine Osmoseanlage, die muss man aber immer gut in Schuß
halten und zum Brauen muss man mit Rohwasser verschneiden.
Stefan
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Antwort 22 |
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Gast
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erstellt am: 30.6.2014 um 07:26 |
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Hi Stefan,
die Dinger gibts in allerlei Bauformen.
Basierend auf der Technik der Umkehrosmose, regenerierend mit aufbereitetem
NaCl (laut meinem Culliganfritzen ist die Spurenelementzusammensetzung im
Regeneriersalz entscheidend).
Kann mit meiner Anlage die Härtewerte mehr als halbieren, dennoch füge ich
der Maische einen ordentlichen Schapf Sauermalz zu. Könnte daher nicht
klagen.
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 30.6.2014 um 08:08 |
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habe mit deinem wasser ein 25 IBU 12 Plato Pils durch gerechnet, 5 ml 80%
milchsaure und 0,5 g Gips auf 10l hauptguss. Problem bleibt natuerlich der
sehr hohe mineralische anteil im wasser und besonders das Magnesium.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 24 |
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