Junior Member Beiträge: 47 Registriert: 19.3.2014 Status: Offline
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erstellt am: 4.7.2014 um 10:53 |
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Bisher habe ich immer die HG ausgären lassen und dann mit der errechneten
Zuckermenge aufgespeist.
Das hat eigentlich immer gepasst.
Seit ich überwiegend UG braue stelle mit dieser Berechnungsart häufig eine
Unterkarbonisierung fest.
Ich vermute, dass die Hefe ursächlich ist.
Haben auch andere ähnliche Erfahrungen gemacht und wie kann man den Hefetyp
strukturiert in die Berechnung für den Speise-/Zuckereinsatz
einbeziehen?
Einfach 20% mehr Zucker geben kann ich auch :-))
____________________ wish you were beer
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Posting Freak Beiträge: 742 Registriert: 7.8.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2014 um 12:21 |
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Ich denke, die Hefe wird direkt keinen großen Einfluß haben. Nur indirekt,
über die Zeit.
Wenn eine ug-Hauptgärung 2x - 3x so lange braucht, verglichen zu og), dann
braucht wohl auch die Nachgärung 2-3x so lange (bei gleicher Temperatur).
Wenn og-Flaschen dann also nach ca. 1 Woche in die Kühlung wandern, dann
sollten es bei ug 2 ... 3 Wochen sein.
Und ich finde, dass meine Biere immer mehr "carbonisieren" (bis zu einem
gewissen Grad natürlich), je länger sie in der Kühlung sind. Unmittelbar
nach der Nachgärung ist die Spritzigkeit noch nicht so dolle, aber je
länger sie im Kühlschrank vor sich hin reifen, desto besser wird es und
desto kleinporiger, feiner und stabiler wird der Schaum auch.
Also nicht alles so schnell wegpicheln ...
Grüße, Ursus
____________________ Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2014 um 12:37 |
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Zitat von Hopfenzupfer, am 4.7.2014 um
10:53 | Bisher habe ich immer die HG ausgären
lassen und dann mit der errechneten Zuckermenge aufgespeist.
Das hat eigentlich immer gepasst.
Seit ich überwiegend UG braue stelle mit dieser Berechnungsart häufig eine
Unterkarbonisierung fest.
Ich vermute, dass die Hefe ursächlich ist.
Haben auch andere ähnliche Erfahrungen gemacht und wie kann man den Hefetyp
strukturiert in die Berechnung für den Speise-/Zuckereinsatz
einbeziehen?
Einfach 20% mehr Zucker geben kann ich auch :-))
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Hmm, das ist eher ungewöhnlich, wenn man von richtiger ungäriger
Hefeführung ausgeht, sind da nach der Hauptgärung schon etwa 2 g/l
gebunden. Die Aufcarbonisierung wird also geringer ausfallen als bei
obergärigen Bieren. Kann man auch hier mal herumspielen.
Was mir noch einfällt, wäre die Schalke 04 Hefe, die in der
Nachgärung schon recht eigen ist, aber hier gehts ja um untergärig.
Kormisch. Bie welchen Temperaturen machst du die Nachgärung?
Zimmertgemperatur geht ja angeblich auch. Meiner einer macht ja
Zwangscarbonisierung ohne Nachgärung und sofortige kalte Lagerung (ist auch
fürs stopfen besser, aber das ist eine andere Baustelle).
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.7.2014 um 12:48 |
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Nicht jede Hefe macht die gleiche menge Ethanol aus der gleiche menge
Zucker. Es wird zum Beispiel auch Glycerol produziert. Das Verhältnis
Ethanol : Glycerol ist pro Hefestamm unterschiedlich. Ob dabei / dadurch
auch verschiedene mengen CO2 produziert werden weiß ich leider nicht,
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 47 Registriert: 19.3.2014 Status: Offline
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erstellt am: 4.7.2014 um 13:36 |
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Zitat: | Ich denke, die Hefe wird
direkt keinen großen Einfluß haben. Nur indirekt, über die
Zeit. |
Richtig, aber spätestens nach 4-6 Wochen
müßte der temporäre Faktor egalisiert sein.
Zitat: | Nicht jede Hefe macht
die gleiche menge Ethanol aus der gleiche menge
Zucker. |
Ich glaube auch, dass unterschiedliche
Hefearten verschiedene Mengen von Alkohol und CO2 produzieren und das noch
unterschiedlich schnell.
Diese Vermutung hilft mir aber nicht wirklich bei der praktischen Umsetzung
weiter.
Wahrscheinlich bleibt mir nichts anderes übrig, als aufgrund der gewonnenen
Erfahrung mit einem dezitiertem Hefestamm die berechnete Zuckermenge
entsprechend zu korrigieren. ____________________ wish you were beer
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 4.7.2014 um 13:45 |
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Eigentlich sollten doch sowohl UG- als auch OG-Hefen sowohl Trauben- als
auch Haushaltszucker zu 100% wegmachen.
Irgendwie verstehe ich das alles hier nicht.
Moritz, der die Gründe irgendwo anders vermutet
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 5 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2014 um 13:56 |
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Lass das Bier mal länger bei 10-14 Grad stehen habe gerade 60 l in Fössern
stehen, unter Druck quält sich 0,1 Plato zu 0,1 Plato bis EVG, durch das
abtrennen vom Ferment und den Druck kann so eine NG doppelt so lange
brachen wie die HG.
Ich weiß bei den meisten ist es dann schon leergetrunken. 6 Wochen später
kommt dann beim selben Bier der gushing Fred
Deswegen vergäre ich in 50 l KEGs auf vollem Geläger bis nicht mehr geht. 7
-10 Tage je nach Masse der Hefe und das Bier ist definitiv am EVG. UG ist
so eine Sache, bei
Mir geht es hier und da auch mal in die Hose, meistens wenn ich einen Neuen
Stamm probiere. Manche sind dermaßen empfindlich. Der eine will 10-11 Grad
von Anfang bis Ende, der Andere 10-16 Grad ansteigend sonst gibt es Butter
oder 6 Wochen Gärungen... USW. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.7.2014 um 16:05 |
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Ich schließe mich Gambrinus an: bei welcher Temperatur lässt du denn
nachgären? Gegen Ende verlangsamt sich die Gärung, daher findet die bei mir
auch immer bei leicht erhöhten Temperaturen statt. Wenn du Haupt- und
Nachgärung bei 9°C durchführst, kann das schon mal ein paar Wochen dauern.
Bei 15°C sind es wenige Tage.
Edit: bei Speisegabe hat der Hefestamm Einfluss auf die
Carbonisierung, das berücksichtigen die üblichen Rechner aber (über die
Angaben Stammwürze und EVG). Haushalts-Zucker hingegen wird von jeder Hefe
zu 100% vergoren, und zwar die ersten 50% (der Glucose-teil, direkt durch
die Hefe verstoffwechselbar) schnell, und die anderen 50% langsamer (der
Fructose-teil, den die Hefe erst enzymatisch aufbereiten muss).
Traubenzucker wird zu 100% schnell vergoren.
Grüße
[Editiert am 4.7.2014 um 16:11 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 47 Registriert: 19.3.2014 Status: Offline
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erstellt am: 4.7.2014 um 17:25 |
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Zitat: | Bei welcher Temperatur
lässt du denn nachgären? Gegen Ende verlangsamt sich die Gärung, daher
findet die bei mir auch immer bei leicht erhöhten Temperaturen statt.
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Das mache ich genau so. Spätestens wenn der
Solldruck (lt. Flaschenmanometer) nach 3-4 Wochen nicht erreicht ist,
stelle ich das Bier wärmer.
Vielleicht müßte ich noch ein paar weitere Wochen abwarten, aber dafür
fehlt mir ehrlich gesagt die Geduld.
Zusatzinfo: Die Unterkarbonisierung zeigt sich bei der von mir verwendeten
Brauereihefe am deutlichsten.
Mein Workaround für die Brauereihefe besteht jetzt einfach darin im KEG
nachzugären bzw. im Fass mit CO2 aufzukarbonisieren. ____________________ wish you were beer
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2014 um 18:25 |
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Zitat: | Und ich finde, dass
meine Biere immer mehr "carbonisieren" (bis zu einem gewissen Grad
natürlich), je länger sie in der Kühlung
sind. |
Das stelle ich auch genauso fest und zwar
sogar bei Bieren die ich extrem lange in HG lies bis sie fast klar
waren.
Auch bei denen ist die Carbonisierung nach Monaten manchmal stärker als
nach vielleicht 4 Wochen.
Grüsse
Bernd
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Antwort 9 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2014 um 19:14 |
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Kann da jetzt nicht aus großer Erfahrung sprechen, da ich recht zügig auf
Kegs umgestellt habe. Hatte aber bei der Flaschengärung selbe Probleme.
Bis vor ein paar Monaten habe ich ja auch grün geschlaucht auf Fässer. und
immer wieder festellen müssen, dass sich die Nachgärung und das letzte
Plato immer ewig hingezogen haben. 5 Tage HG und dann locker mal 10 Tage
für die NG. Was auch ich auch feststellen konnte, die Hefe arbeitet auch
bei nahezu 0 Grad weiter. Wenn auch sehr langsam. Also entweder SVP und
immer wieder messen, bis der EVG der SVP erreicht ist oder aber eine
deutliche Klärung abwarten. Dann erst in die Kaltreifung.
Dies alles hat mich dann auf meine KEG lösung gebracht. War ja alles da.
Also schlauche ich direkt nach dem Pitchen in Kegs und lasse alales dort
bis zum EVG laufen. Fazit, besseres Diacetyl Managment und viel zügigere
Gärung.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 10 |
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