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Autor: Betreff: 2x Bierkit: 2x ungenießbar
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Beiträge: 25
Registriert: 14.7.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 11:59  
Hi,

ich habe letztes Jahr 2x Bierkits gebraut und war mit dem Ergebnis extrem unzufrieden.
Jetzt habe ich das dritte Kit in Angriff genommen und es scheint den selben Weg zu gehen.

Vielleicht könnt ihr mir bei der Fehlersuche helfen bzw. meine Vermutungen bestätigen oder verwerfen. Vielen Dank vorab!

Unten folgen die Brauprotokolle (etwas gekürzt). Hier eine Zusammenfassung mit den möglichen Fehlern, die mir auffallen:
- Alle drei Kits: Anstellen der Hefe bei ca. 35°C Würzetemperatur
- Alle drei Kits: innerhalb von 24-36 Stunden erfolgte eine starke Gärung, danach gab es keine Schaumbildung mehr, keine sichtbaren Änderungen
- Alle drei Kits: Hefe vom Bierkit benutzt
- Die ersten zwei Sude: schmecken beiden sehr fruchtig, pelzig, zitronig, hefe-säuerlich - jedenfalls nicht wie Bier, zu säuerlich, zu pelzig, wirklich nicht angenehm
- Dritter Sud: ist noch im Gäreimer, wird morgen geimpft und abgefüllt. Ein Probeschluck heute ergab geschmacklich neutrales Jungbier (keine Auffälligkeiten)
- Bierkit 1: Abbruch der Gärung nach 3 Tagen (allerdings tat sich da auch nix mehr)
- Bierkit 2: Gärung nach 7 Tagen beendet (aber da tat sich nach 2 Tagen auch nix mehr)
- Bierkit 3: Gärung wird morgen nach 6 Tagen beendet (nach dem ersten Tag tat sich aber nichts mehr)


Meine Vermutungen, was nicht so günstig gewesen sein könnte:
- Temperatur der Würze beim Anstellen zu hoch: jeweils ca. 35°C
- Schlechte Trockenhefe? Ich habe immer Muntons Bierkits benutzt mit der jeweils gelieferten Hefe
- Gärtemperatur zu hoch? Sud 1 und 2 bei ca. 35°C Lufttemperatur, Sud 3 im Keller bei rund 20°C

Grundsätzliche Infos:
- LIDL Einkochautomat, bei Sud 1 normal, bei Sud 2 und 3 umgebaut, so dass auch wirklich gekocht werden kann
- Standardausrüstung: 1 Gäreimer, 1 Abfülleimer
- Flaschen: Kronkorken-Flaschen
- jeweilige Zielmenge: 23l, jeweils nur ein Kit (also getreckt mit Zucker ;o) )

Meine Fragen:
- Habt ihr Ideen, warum das Bier so fruchtig, säuerlich, pelzig schmeckt?
- Ist die Temperatur für das Beimengen der Hefe zu hoch gewesen (ca. 33-35°C)?
- Ist die Gärtemperatur (Luft) mit ca. 35°C zu hoch?
- Ist die Trockenhefe möglicherweise für den komischen Gescmack verantwortlich?



Hier die Protokolle (gekürzte Fassung):

Sud-Nr.: 001
Art: Bierkit
Kurzinfo: Muntons Pils, 1,5kg Malzextrakt (gehopft), Hefe
Startdatum: 2013-07-10
Braudatum: 2013-07-12
Gärungsdatum: 2013-07-12
Abfüllungsdatum: 2013-07-15
Lagerugsdatum: 2013-07-18

Log:
2013-07-10:
Sterilisation von 2 Kästen und weiteren Flaschen, des Materials. 18l, 15 Löffel Oxi

2013-07-11:
Abkochen von 19,5l Wasser (100°C 5min)
Start um 18:15 Uhr bei 25 Grad
19:05: 80 Grad am Boden, 77-78 Grad an der Oberfläche (nach Rühren)
19:30: 98 Grad erreicht, weiter gehts nicht, Umfüllung

2013-07-12:
04:50: abgekühlt auf 35°C
---
Abends:
- Abkochen der 3,5l Wasser
- Entfernen von 1l Wasser aus Gäreimer (nun 17,5l drin)
- Erwärmen Malzextrakt
- Zusammenschütten in Topf
- 1kg Zucker hinein
- mixen
- alles in Gäreimer
- Hefe rein und unterrühren
- Gärtemperatur: Zimmertemp, ca. 26 Grad?
- fertig

18:30 Uhr Hefe beigemischt
Abends: Hefe kommt langsam an

2013-07-13:
Morgens: Hauptgärung läuft
Nachmittags: Keine Schaumbildung, Gasentwicklung nicht soooo stark.

2013-07-14:
Keine Gärung mehr, wenig Bläschen bilden sich. Bier schmeckt extrem sauer. Kaputt?
Nachmittags: schüttele das Fass kräftig, rühre ohne die Oberfläche zu sehr zu verquirlen um.
Abends: man sieht immer noch Bläschen aufsteigen, aber das Gärröhrchen bewegt sich quasi gar nicht.

2013-07-15:
Impfung (85g Zucker), Umfüllung (2x. technisch anders nicht möglich), Abfüllung (41 Flaschen)

2013-07-18:
Einlagerung. Ein Teil im Kühlschrank bei 4°C. Ein Teil im Keller bei geschätzten 15-18°C.

Zielmenge: 23l
Erreichte Menge: 20,5l (41 Flaschen)


----
Sud-Nr.: 002
Art: Bierkit
Kurzinfo: Muntons Premium Lager, 1,5kg Malzextrakt, gehopft
Startdatum: 2013-07-22
Braudatum: 2013-07-23
Gärungsdatum: 2013-07-23
Abfüllungsdatum: 2013-07-29
Lagerdatum: 2013-08-01
------------------------------------------------
Log:
2013-07-22:
- 18,5l Wasser abgekocht (1l für Nachwürze und Hefestarter entfernt)
- rudimentäre Reinigung Werkzeuge

2013-07-23:
- Hefestarter bei 32°C eine Tasse angesetzt
- Brauwasser 33°C bei Würzebeimischung und Gärstart
- dazu wie in Anleitung vorgegangen:
- 3,5l abkochen
- 2,5l davon in Gäreimer schütten
- Malzextrakt dazu
- mit dem restlichen Liter ausspülen
- 17,5l Brauwasser aus Kocher in Gäreimer umgefüllt (17,5+3,5+1,5+1kg Zucker)
- Hefe in ca. 32°C warmen abgekochten Wasser 2-3h setzen lassen

2013-07-24:
- Hauptgärung in der Nacht, Schaumbildung, am frühen Morgen langsames abklingen

2013-07-25:
- Gärung nur noch schwach zu sehen
- wg. hoher Hitze Umzug des Bieres von der Küche ins Büro
- dort setzt die Gärung wieder stärker ein

2013-07-29:
- Impfen und Abfüllen in Flaschen
- 85g Zucker, 200ml Wasser
- diesmal mit Umfüllen aus Gäreimer in Abfülleimer
- Geschmeck und Geruch: fruchtig, lecker, süßlich, gut!

2013-08-01:
- einlagern, teil im Kühlschrank, Teil im Keller - wohl etwas zu früh...

------------------------------------------------
Sud-Nr.: 003
Art: Bierkit
Kurzinfo: Muntons Premium Lager, 1,5kg Malzextrakt, gehopft
Startdatum: 2014-07-02
Braudatum: 2014-07-02
Gärungsdatum: 2014-07-02
Abfüllungsdatum: voraussichtlich 2014-07-08
------------------------------------------------

Log:
- 2014-07-01: Vorbereitung für Abkochen am Morgen - per Zeitschaltuhr auf Automatik gestellt.
- 2014-07-02: Würze bereitet, Gährung eingeleitet, Gähreimer in Keller verbracht
------------------------------------------------

Reinigung
Datum: 2014-07-01
Notizen: Nur Gäreimer, Kochautomat
------------------------------------------------

Abkochen
Datum: 2014-07-02
Notizen: per Zeitschaltuhr starten um 4 Uhr, wenn ich wach bin, sollte es langsam zum Höhepunkt kommen
ca. 19,5l Wasser abgekocht
1l entnommen
------------------------------------------------

Würze herstellen
Datum: 2014-07-02
Notizen: Wie gewohnt und per Anleitung.
1,5kg Kit
1kg Zucker
18,5l Wasser
3l frisch abgekochtes Wasser
Summe = 1,5+18,5+3 = 23l + 1kg Zucker
------------------------------------------------

Gärung starten
Datum: 2014-07-02
Notizen: Hefe diesmal direkt auf die Würze gekippt im Gähreimer. Thermometer defekt (zeigt zu viel). Vermutung: Würze-Temperatur bei ca. 35 Grad. Jetzt wo ich das schreibe, hoffe ich, dass die Hefe das überlebt.
Verbringung des Eimers in den Keller, da hier wieder Temperaturen bis zu 33 Grad erwartet werden. Im Keller ist es deutlich kühler. Muss messen, wie kühl.

Am Morgen des Folgetages ist Schaum zu erkennen, erhöhter Innendruck, aber es blubbert nix. Selbes Bild am Abend des selben Tages.

Tag 3 und folgende: Morgens noch erhöhter Druck zu sehen, sonst nix. Am Abend ist der Druck fast ganz weg.

Temperatur im Keller (gemessen auf dem Gäreimer):
03.07., 19:00: 23,4°C, 58% LF
04.07., 07:00: 19°C
04.07., 18:00: 19,5°C, 56% LF
05.07., 14:30: 19,7°C, 68% LF
------------------------------------------------



Vielen Danke für eure Hilfe, viele Grüße, Richard.

PS: Bitte entschuldigt, wenn ich die Fachbegriffe evt. nicht korrekt benutze. Hinweise dazu nehme ich gerne entgegen ;o)
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FrankIbb
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:07  
Kurzfassung:

Die 3 Bierkits sind untergärige (Pils/Lager). Die Gärtemperatur war definitiv zu hoch. 12-15 Grad wären passender gewesen.
Stand in der Anleitung keine Gärtemperatur?


[Editiert am 7.7.2014 um 12:09 von FrankIbb]
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:13  
So viel Arbeit mit dem Protokoll, für so ein olles Braukit, mein Beileid, dass es leider doch nichts geworden ist.

Fakt ist Bierkit Biere schmecken nicht wie normale Maischebiere, ich frage mich steht's was Zucker in einem Bier soll. Sicher hast du dich an die Angsben des Herstellers gehalten.

Wo hast du diese hohe Anstelltemperatur her 35 Grad sind viel aber sowas von zu viel 16-18 Grad sollte die Würze bei obergärigen Bieren haben, bei einem Altbier z.B. Des weiteren hast du überhaupt Stammwürze oder Restextrakt (Scheinbar) gemessen? Mit ner Spindel oder nem Refraktometer. Kann ich deinem Proprotokoll leider nicht entnehmen.

Dann würde mich interessieren was für Bier du erwartest... Denn in Deutschland wird meistens UG Bier getrunken. Weizen, Kölsch und Alt sind wohl die gängigsten OG Biere. Weizenbiere haben durchaus einen sauren Touch. Fruchtig sind fast alle OG Biere.

Pelzig kann von einem hohen Restextrakt nach der viel zu hohen Anstelltemperatur kommen.

Alles aber nur raten. Die wichtigsten Daten fehlen.

Edit: :o :o Eben lese ich Lager und Pils, :puzz: Ne, das klappt so gar nicht.

Anstellen bei 12 Grad und so vergären.

Mein Rat, kauf dir eine Spindel und eine Läuterhexe, dann liest du dir mal genau durch wie das geht und braust mal ein schöne Ale. Sammelst auf dem Gebiet ein wenig Erfahrung. Danach schauen wir nach deinem Wasser und Kühlmöglichkeiten. Und dann nächste mal ein dunkles Lager danach ein Helles und dann ein Pils. OK das ist ein länger Weg aber...

Wer 3 Bierkits, schon versucht hat ist definitiv heiß drauf.


[Editiert am 7.7.2014 um 12:22 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:21  
Ich hab das jetzt nur mal überflogen, aber im Prinzip gibst Du Dir die Antworten ja schon selber:
Viel zu warm angestellt und vergoren und die Trockenhefen von Bierkits sind manchmal etwas fragwürdig.
Kann natürlich auch andere Ursachen haben, aber wenn man so warm vergärt, dann sollte das Ergebnis entsprechend seltsam schmecken.

Stefan
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Fotomanni
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:24  
Haben sich die ersten Biere nicht positiv verändert?

Sind ganz andere Voraussetzungen aber mal meine Erfahrung:

Ich habe einen Extraktkit für 20L aufgeteilt und die Hälfte mit der mitgelieferten Trockenhefe und die andere Hälfte mit gestrippter Schneider Hefe vergoren.

Das mit der Schneiderhefe war als Jungbier schon gut und ich habe es mit der angegebenen Speise (aus mitgeliefertem Malz) abgefüllt.

Das mit der Trockenhefe roch stark nach faulen Eiern und schmeckte unerträglich nach Banane und Vanille. Habs trotzdem abgefüllt.

Jetzt nach zwei Monaten in Flaschen bei ca. 5°C ist der faule Eier Geruch komplett verschwunden, es schmeckt noch ein wenig fruchtig aber angenehm und der Vanillegeschmack ist auch komplett weg. Und es ist tatsächlich kristallklar geworden (der Kit war für Kristallweizen angegeben)

Fazit: Ich werde nichts wegschütten sondern immer erst mal abwarten.


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Viele Grüße
Manfred
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:24  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 7.7.2014 um 12:13

Alles aber nur raten. Die wichtigsten Daten fehlen.


Was für Daten soll er denn noch bringen?
Ich finde, das ist sogar beinahe zu viel Information.
Wenn ich daran denke, wie man hier in letzter Zeit den Leuten die Infos aus der Nase ziehen muss ("Mein Bier hat keine Kohlensäure, was hab ich falsch gemacht"), dann wäre hier eher ein dickes Lob fällig.

Wie man auf so hohe Gärtemperaturen kommt, würd mich aber schon auch mal interessieren.

Stefan


[Editiert am 7.7.2014 um 12:25 von Boludo]
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Ursus007
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:27  
Hallo Richard,

zusätzlich zu Franks und Gambrinus' (Edit: und den anderen inzwischen gegebenen) Beiträgen meine Vermutungen:

1. Bei welcher Temperatur hast Du denn die Hefe rehydratisiert? Empfohlen ist wohl um die 25°C. Wenn auch das zu warm war, hast Du damit wohl schon einen Großteil gekillt.
2. Und sollte das Rehydratisieren geklappt haben, sind die zu warme Würze (35°C) wieder ein Streßkriterium. Wenn die Hefe nicht schon ausradiert wurde, reagiert sie mit recht fruchtigen Geschmäckern (Esthern), die man im Pils bzw. Lager nicht haben will.
3. Wenn Du bei Deinem dritten Sud die Hefe direkt in die Würze gekippt hast, meinst Du damit das trockene Hefegranulat aus der Tüte? Wenn ja, hat die Hefe wiederum Streß, denn in der süßen Würze tut der Zuckergehalt der Hefe beim rehydrieren (oder heißt das jetzt doch: rehydratisieren?) nicht gut. Steriles, klares Wasser wäre günstiger.

Ich hab auch ein Kit (Brewferm Grand Cru) als Schnellbräu (mal zwischen den arbeitsintensiven Maische-Suden) in der Gärung, das läuft bei 18°C derzeit ohne negative Auffälligkeiten. Das soll aber mind. 6 Monate reifen, dann soll dieses Bierkit ziemlich gut werden ... hoffe ich mal.

Viel Erfolg trotzdem!

Ursus


[Editiert am 7.7.2014 um 12:56 von Ursus007]



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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:30  

Zitat von Boludo, am 7.7.2014 um 12:24

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 7.7.2014 um 12:13

Alles aber nur raten. Die wichtigsten Daten fehlen.


Was für Daten soll er denn noch bringen?
Ich finde, das ist sogar beinahe zu viel Information.
Wenn ich daran denke, wie man hier in letzter Zeit den Leuten die Infos aus der Nase ziehen muss ("Mein Bier hat keine Kohlensäure, was hab ich falsch gemacht"), dann wäre hier eher ein dickes Lob fällig.

Wie man auf so hohe Gärtemperaturen kommt, würd mich aber schon auch mal interessieren.

Stefan


Zurückruder: Gibt man keine Stammwürzen beim Legobier an ? :redhead: jo dann halte ich wohl besser meine Klappe.

Mein anderes ich sagt:

:devil: Komm lass uns a gescheites Bier brauen :devil:


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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:30  
Hi,

danke schonmal für die vielen Antworten.

Zu den Fragen:
- Vom Zucker und der Wassermenge habe ich mich immer an die Rezepte der Bierkits gehalten
- Ich habe weder Spindel noch Refraktometer
- Gärtemperatur laut Anleitungen jeweils bei 18-21°C (weshalb ich von obergäriger Hefe ausging?)

Also kann man definitiv davon ausgehen, dass die Anstelltemperatur ein KO-Kriterium war...
Gut, ich habe 3 neue Kits bestellt - alle definitv obergärig und ich werde ab jetzt die korrekte Anstelltemperatur beachten.

Danke für eure Hilfe!

Viele Grüße, Richard
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:33  

Zitat von Ursus007, am 7.7.2014 um 12:27
Hallo Richard,

zusätzlich zu Franks und Gambrinus' (Edit: und den anderen inzwischen gegebenen) Beiträgen meine Vermutungen:

1. Bei welcher Temperatur hast Du denn die Hefe rehydratisiert? Empfohlen ist wohl um die 25°C. Wenns zu war war, hast Du damit wohl schon einen Großteil gekillt.
2. Und sollte das Rehydratisieren geklappt haben, sind die zu warme Würze (35°C) wieder ein Streßkriterium. Wenn die Hefe nicht schon ausradiert wurde, reagiert sie mit recht fruchtigen Geschmäckern (Esthern), die man im Pils bzw. Lager nicht haben will.
3. Wenn Du bei Deinem dritten Sud eie Hefe direkt in die Würze gekippt hast, meist Du damit das trockene Hefegranulat aus der Tüte? Wenn ja, hat die Hefe wiederum Streß, denn in der süßen Würze tut der Zuckergehalt der Hefe beim rehydrieren (oder heißt das jetzt doch: rehydratisieren?) nicht gut. Steriles, klares Wasser wäre günstiger.


Zu 1.:
Sud 1: keine Rehydration - direkt auf die Würze gekippt.
Sud 2: bei 32°C in abgekochten Wasser rehydriert
Sud 3: wie Sud 1 - einfach drauf geleert bei ca. 35°C

Zu 2.:
Die Hefe war wohl echt gestresst...

Zu 3.:
Ja, Trockenhefe aus der Tüte.

Danke und viele Grüße, Richard
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:34  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 7.7.2014 um 12:30

Zurückruder: Gibt man keine Stammwürzen beim Legobier an ? :redhead: jo dann halte ich wohl besser meine Klappe.


Ja, die Stammwürze fehlt.
Wenn man aber eine definierte Menge Malzextrakt in einer definierten Menge Wasser löst, dann sollte die schon so ziemlich passen.

Stefan
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litschauer
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:40  
Habe auch schon paar Muntons gebraut und kann über den Geschmack nicht klagen.

Die Hefe habe ich mit lauwarmen Wasser angestellt und gegärt wurde bei Zimmertemperatur.
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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:56  
Meine ersten paar Sude waren auch mit Bierkits - schmeckten auch nicht so gut wie meine jetzigen Maischesude, aber ich schieb das auf Anfängerfehler und nicht auf die Kits. Und mein Fehler war der gleiche wie der von Richard - die Anstelltemperatur war zu hoch, anfangs hab ich nichtmal gemessen sondern nur geschätzt ("...fühlt sich lauwarm an, wird schon passen").

Bei späteren Versuchen mit Bierkits hab ich auch die beigelegte Hefe verworfen und zur US-05 gewechselt, das war schonmal ein riesiger Fortschritt. Zusammen mit besserer Kontrolle der Anstell- und Gärtemperatur kam dann schon was anständiges raus.


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Ursus007
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 12:59  

Zitat von conri, am 7.7.2014 um 12:33
Zu 1.:
...

Zu 2.:
...

Zu 3.:
...

Dann würde ich dieses das nächste Mal ändern: Immer rehydrieren. In klarem Wasser. Bei max. 25°C.
Und das, was die anderen empfohlen haben ...

Gut Sud,

Ursus


[Editiert am 7.7.2014 um 13:00 von Ursus007]



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Neubierig
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 13:51  
Für Bierkits sind die folgende Punkte wichtig (einige schon erwähnt), 1 und 2 sind sehr wichtig:

1. Nicht mit Zucker strecken, sondern Malzextrakt (trocken oder flüssig, nicht gehopft - der Bierkit Malzextrakt hat schon genügend Hopfen)
2. Gärtemperatur sollte möglichst geregelt werden. Ohne aktive Kühlung gehen untergärige Biere im Sommer nicht (oder schwierig)
3. Andere Hefe benutzen. Manche Kithefen sind eigentlich OK (evtl für die premium Kits), ich würde aber lieber ein andere Hefe nehmen, passend zum Stil


Edit: Ich habe selbst seit meiner Studentzeit nicht mit Kits gebraut, aber letztes Jahr experimentierhalbe schon mit Trockenextrakte. Ich habe die 3 Regeln verfolgt, und die Ergebnisse waren auch gut. Ich fand dieses Jahr eine kleine Menge DME was übrig geblieben war, und braute damit eine Saphir-gestopftes Bockbier (7,5%). Die letzte Flasche ging gestern weg, und es war eine meiner erfolgreichste Biere bis dato. Ich werde das wiederholen müssen, aber mich auf meine Maischkunst verlassen :redhead:

Extraktbrauen muss nicht unbedingt zu schlechtes Bier führen.


[Editiert am 7.7.2014 um 13:57 von Neubierig]



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rattenfurz
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Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 15:11  
Bei euren Tipps möchte ich noch auf eines hinweisen, falls jemand Anders den Thread lesen sollte:
Nur weil Pils/Lager/Bock auf dem Bierkit drauf steht, muss da nicht zwangsläufig eine untergärige Hefe drinne sein.
Wichtig ist immer die Angabe auf der Hefeverpackung (dort wird auch beschrieben, bei welchen Temperaturen die Hefe wie zu rehydrieren und bei welchen Temperaturen dann anzustellen ist).


An den Threadersteller: ich empfehle dir, mal lokal nach anderen Hobbybrauern Ausschau zu halten und einen mal zu besuchen oder beim Brauen zu helfen. Der könnte mal dein Bier probieren bzw. dir mal Jungbier geben. Eventuell deutest du auch einfach einen natürlichen Gärungsgeschmack falsch.

Ein leichtes Taubheitsgefühl auf der Zunge (eventuell deine Pfirsich Umschreibung?) ist bei sehr frisch gehopften Bieren z.B. noch normal, das legt sich mit der Lagerung.


____________________
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 17:39  
Altar, bei 35 Grad vergoren, nicht schlecht. :)
Ich glaube das ist der bisher höchste Wert den ich hier im Forum lesen konnte.
35 Grad, das grenzt ja schon fast an Hefe abtöten durch Hitze.
Bei solchen Temperaturen produzieren die Hefen alle mögliche Nebenprodukte neben dem eigentlichen Ziel, der Alkoholerzeugung.
Das schmeckt man garantiert und vermutlich so extrem wie du es selber festgestellt hast.

30 Grad hatte bei mir auch schon mal versehentlich ein Sud erreicht. Bei einem Weizen wär es vielleicht noch gegangen...


Grüsse

Bernd
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PabloNop
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 18:36  

Zitat von conri, am 7.7.2014 um 12:30
Gut, ich habe 3 neue Kits bestellt - alle definitv obergärig und ich werde ab jetzt die korrekte Anstelltemperatur beachten.


Immerhin bist Du hartnäckig. :D
Gutes Gelingen.
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Brauladi
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2014 um 19:06  
Versuchs mal mit Maischbrauen. Einen Teil der Ausrüstung hast du ja schon.
Hobbybrauer in deiner Gegend helfen sicher gern. Ich hab zweimal mit Kits gebraut und beide Male wars schlecht. Mein Maischebier ist um Längen besser.

Hans Dieter
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red_folder.gif erstellt am: 22.7.2014 um 06:21  
Hi,

zum Abschluss des Fadens:
meinen dritten Sud (Bierkit) habe ich ja noch bei über 32 Grad angestellt - und der wurde wieder genauso zitronig-sauer-fruchtig. Ich habe nach der Nachgärung das Bier weg geschüttet :(

Den vierten Sud (Bierkit) habe ich genauso gebraut, wie die Sude zuvor - aber die Anstelltemperatur lag mit 24°C deutlich tiefer. Und was soll ich sagen: gestern habe ich das Jungbier abgefüllt und die Nachgärung gestartet und es schmeckte genau so, wie ein Bier schmecken muss.
Ich freue mich schon jetzt auf die erste Flasche - die erste Flasche, die gut schmecken wird ;)

Damit ist mein Fehler bestätigt: die Anstelltemperatur war deutlich zu hoch.

Vielen Dank für eure Hilfe, viele Grüße, Richard.

PS: Als nächstes werde ich Hopfenbrauen. Immer schön einen Schritt nach dem anderen ;)

Edit: Rechtschreinung


[Editiert am 22.7.2014 um 06:23 von conri]
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