Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 25.4.2014 Status: Offline
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erstellt am: 15.7.2014 um 13:14 |
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Hallo Leute,
ich habe bei meinem letzten Sud ein Experiment gemacht und das Filtern nach
dem Hopfenkochen ausgelassen. Die Anstellwürze (50 Liter) kam nach dem
Kühlen direkt in den Gärtank, mit dem Ergebnis, dass der Hopfen schön mit
der Hefe sedimentiert ist. Vor dem Abfüllen habe ich selbstverständlich
nochmals umgeschlaucht und dabei gefiltert, die Verschmutzung des Filters
war jedoch minimal. Durch dieses Vorgehen habe ich mir sicherlich das
5malige Auswaschen des Sputniksfilters und 40 Minuten warten gespart.
Das Bier war wie immer einwandfrei, ich habe keinen Unterschied zu früheren
Suden feststellen können.
Jetzt meine Frage: Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und kann es
negative Auswirkungen haben, wenn der Hopfen nach dem Kochen und während
der Hauptgärung drinbleibt?
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Senior Member Beiträge: 269 Registriert: 11.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 15.7.2014 um 13:34 |
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Hallo,
die wichtigste Frage: kühlst du Aktiv oder lässt du es über Nacht kalt
werden?
Ließt sich ein wenig zweideutig, tippe aber auf aktive Kühlung ____________________ mfG
holledauer
- spart Wasser und trinkt Bier -
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 29.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 13:35 |
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Es dürfte auf die Klarheit des Bieres so gut wie keine Auswirkungen haben.
Hier hat sogar mal jemand ein Experiment gepostet bei dem ein Sud geteilt
wurde, einmal mit Filter einmal ohne Filter. Das Bier sah gleich aus. Ob
sich jetzt nur die Hefe oder Hefe + Schmoddern absetzt dürfte egal sein.
Solange du gescheit umschlauchst kein Problem. Ob der Geschmack signifikant
darunter leidet weiß ich nicht, ich vermute aber mal nicht. Sorgen würde
ich mir persönlich nur an der Stelle machen dass ich meine Würze nicht
gleich runter kühle. Wenn der Hopfen also mitkommt hast eine
Nachisomerisierungszeit von mehreren Stunden. Könnte also ganz schön bitter
werden.
VG Alex
[Editiert am 15.7.2014 um 13:36 von deralex]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 13:36 |
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Ich kann mir vorstellen, dass unerwünschte Bestandteile aus Eiweissbruch
(breite, derbe Eiweissbittere) und Hopfentreber gelöst werden. Gerade was
z.B. Hopfengaben zum Kochende angeht; statt weniger Minuten beträgt der
Kontakt zur Würze dann Tage oder Wochen. Zudem stelle ich mir die Hefeernte
etwas unappetittlich vor.
Brauen ist für mich vom Maischen bis Abfüllen ein stetiger
Abscheidungsprozess.
Gruß
Andy
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 25.4.2014 Status: Offline
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erstellt am: 15.7.2014 um 13:55 |
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Ich kühle selbstverständlich aktiv und möchte auch die Hefe nicht
ernten.
Ich habe bisher auch immer gefiltert, aber der Filter ist immer so schnell
voll/zu, gerade bei 50 Litern IPA und den entsprechenden Hopfenmengen. Wäre
eben gut zu wissen, ob das ein absolutes nogo ist, oder ob ihr zum Teil
auch auf das Filtern verzichtet. Das mit dem Eiweissbruch ist ein Argument,
aber der sollte doch auch recht schnell sedimentieren, oder?
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 15.7.2014 um 13:56 |
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Eine schlechte Erfahrung in diesem Sinne habe ich zwar nicht gemacht. Aber
geschmacklich kann es durchaus starke Einflüsse haben - so habe ich doch
mal ein Porter gemacht wo eben etwas mehr "ausgekochter" Hopfen im Gärfass
gelandet ist.
Zwar war das Bier gut, aber trotz dem dem nicht so wie ich es genau wollte
was die Hopfenaromen angeht. Auch die geerntete Hefe war nicht mehr
wirklich der Kracher ...
Es war halt irgendetwas wie Hopfenstopfen - das Dumme daran ist halt auch,
dass es so nur ungenau reproduzierbar ist.
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Senior Member Beiträge: 364 Registriert: 15.8.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 13:58 |
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Zitat von deralex, am 15.7.2014 um
13:35 | Sorgen würde ich mir persönlich nur an
der Stelle machen dass ich meine Würze nicht gleich runter kühle. Wenn der
Hopfen also mitkommt hast eine Nachisomerisierungszeit von mehreren
Stunden. Könnte also ganz schön bitter werden.
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Ich dachte, die Nachisomerisierung ist beendet, wenn die Temperatur unter
95°C sinkt. So verstehe ich jedenfalls den Eintrag im Wiki. Deshalb glaube ich auch nicht, dass es großartig
problematisch ist, wenn der Hopfen während der Abkühlphase dauerhaft in der
Würze bleibt. ____________________ Groetjes
Ferdi
Besucht doch mal:
borsigblog.de // Männerabend - Die
Serie // Sudhaus13.de
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 235 Registriert: 3.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 15.7.2014 um 14:29 |
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Zitat: | Ich dachte, die
Nachisomerisierung ist beendet, wenn die Temperatur unter 95°C sinkt. So
verstehe ich jedenfalls den Eintrag im
Wiki. |
Wurscht wie hoch die Temperatur ist,
Nachisomerisiert wird auch bei niedrigeren Temperaturen (Jipp, sogar bei
der Kalthopfung/Stopfen, wenn auch nur miniminimalst). Dann halt nicht mehr
so stark/effizient/... Zitat: | Ich kann mir vorstellen, dass unerwünschte Bestandteile aus
Eiweissbruch (breite, derbe Eiweissbittere) und Hopfentreber gelöst
werden. |
dito. Vor allem wenn du Biere wie IPA
machst!
Ich muss aber zugeben:
Der Gedanke, sich das Hopfenseihen zu sparen, ist im Hobbymaßstab nicht
verkehrt. Mal was neues! Bei wenig/moderat gehopften Bieren könnte ich mir
gut vorstellen, dass diese Technik sich bei Faulenzer-Bieren verbreiten
könnte.
Wenn ma diesen Gedanken auf die Spitze treibt, könnte man sagen: Der
verbliebene Hopfentreber erhöht die Oberfläche zum Anwachsen der Hefe und
begünstigt somit die Gärung!
Ich würd die Technik zwar wohl nicht anwenden (vor allem aus
geschmacklichen Gründen), aber ja, wieso eigentlich nicht?
Cheers ____________________ Pfeffer und Salz - Gott d'erhalts
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 14:31 |
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Zitat: | Ich dachte, die
Nachisomerisierung ist beendet, wenn die Temperatur unter 95°C sinkt.
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Bei 95 Grad wird da meiner Meinung nach noch nicht Schluss sein.
Mit sinkender Temperatur wird immer weniger Isomerisiert aber Schluss schon
bei 95, das glaube ich nicht.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 15.7.2014 um 14:34 von BerndH]
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 18.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 14:44 |
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In meinem Braukurs wurde das so "gelehrt": der Hopfen setzt sich mit der
Hefe ab. Ich konnte mich mit dem Gedanken nicht anfreunden und filtere mit
Whirlpool und Schlauch durch ein ausgekochtes Tuch. Letzteres wird dank
Whirlpool kaum gebraucht, nur gegen Ende, wenn sich etwas Trubkegel mit
einsaugt.
Christian
____________________ keep me away from porter or whiskey
don't play anything sentimental it'll make me cry
- Van Morrison in "Got to go back" 1986
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 15:12 |
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Hallo lesut,
machst Du denn einen Whirlpool oder kippst Du alles einfach so durch den
Sputnik?
Normalerwiese ist nach dem Whirlpool so gut wie kein Filter nötig bzw
wundert es mich, dass er bei Dir dicht macht.
Heißtrub und den Hopfen würd ich auf jeden Fall abtrennen.
Stefan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 15.7.2014 um 15:12 |
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Zitat von lesut, am 15.7.2014 um
13:14 | Jetzt meine Frage: Habt ihr ähnliche
Erfahrungen gemacht und kann es negative Auswirkungen haben, wenn der
Hopfen nach dem Kochen und während der Hauptgärung drinbleibt?
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Ich habe noch nie irgendwas gefiltert.
Whirlpool und gut ist. Von mir aus können sich andere verkünsteln, mir wäre
das zu doof noch mit einem Sputnikfilter o.ä. rumzuhantieren. Von 15-89 IBU
hatte ich bisher noch keine Probleme auf die Methode. Warum sollte ich mir
Mühe machen für etwas das ich nicht rausschmecken kann? ____________________ Hold my beer, watch this...
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 15:15 |
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Bei mir kommt immer nur der letzte Rest in den Sputnik.
Da hol ich immer noch 2-3 Liter raus und da ich viel high gravity mache
lohnt sich das bei >18^P Würze.
Stefan
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 18.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 15:31 |
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Zitat von Boludo, am 15.7.2014 um
15:15 | Bei mir kommt immer nur der letzte
Rest in den Sputnik.
Da hol ich immer noch 2-3 Liter raus und da ich viel high gravity mache
lohnt sich das bei >18^P Würze.
Stefan |
wieso lohnt sich das bei >18°P noch mehr? ____________________ keep me away from porter or whiskey
don't play anything sentimental it'll make me cry
- Van Morrison in "Got to go back" 1986
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2014 um 15:36 |
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Weil ich die dann z.B. auf 5 Liter runterverdünnen kann.
Das ist ne halbe Kiste Bier.
Stefan
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 25 Registriert: 30.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 15.7.2014 um 17:26 |
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Hi,
vor einiger Zeit habe ich diesen Link hier im Forum gefunden.
http://brulosophy.com/2014/06/02/the-great-trub-exbeeriment-r
esults-are-in/
Interessanter Artikel aber auf Englisch.
Seitdem mache ich nur noch Whirlpool und überlege mir ganz zum Schluss ob
ich jetzt den Sputnik vollsaue oder den letzten Rest mit etwas Trub in Kauf
nehme.
Meistens ist mir das Säubern des Sputniks dann zuviel.
Gruss
Dieter
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Antwort 15 |
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