Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 13:25 |
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Hallo zusammen.
Ich lese jetzt schon einige Tage ganz intensiv in diesem Forum. Konnte auch
schon einige nützliche Tipps finden. Vielen Dank dafür.
Aber jetzt erst mal zu mir:
Ich beschäftige mich beruflich mit Kältetechnik, Klimatechnik, Wärmepumpen
und auch manchmal mit Schankanlagen.
Die Idee selbst Bier zu brauen hat mich immer wieder mal beschäftigt. So
habe ich dann vor ein paar Monaten einen Braukurs in einer kleinen
Weissbierbrauerei besucht.
Letzte Woche habe ich dann die Brauanlage von Bielmeier bekommen, von einer
befreundeten Brauerei Malz, Hopfen und Hefe.
Letzten Donnerstag habe ich dann den ersten Sud fabriziert. Seit Freitag
läuft die Hauptgärung. Seit gestern verändert sich die SW (ca. 5,5)
eigentlich nicht mehr. So alle 15 - 20 Sekunden kommt aber noch CO2 aus dem
Gärspund.
Das Bier schmeckt eigentlich gut, hat eine schöne Farbe aber sehr wenig
CO2. Auf dem Jungbier ist aber noch etwas brauner Schaum. Das macht mich
etwas stutzig.
Die Nachgärung in der Flasche möchte ich gerne mit je einem
Würfelzucker/0,5-Literflasche durchführen.
So... jetzt meine Fragen:
1. Muss man den Schaum abschöpfen?
2. Kommt bei der Nachgärung die gewünschte Spritzigkeit durch das CO2?
Vorab recht herzlichen Dank.
Axel
[Editiert am 16.7.2014 um 19:37 von Klimatisierer]
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 13:32 |
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Herzlich willkommen im besten Forum der Welt!
Wenn sich der gemessene Restextrakt über drei Tage nicht mehr ändert,
kannst Du im Normalfall abfüllen.
Besser wäre aber mal zu wissen, mit welcher Stammwürze Du angestellt
hast.
Bei der Nachgärung in Flaschen wird eine zu berechnende Menge Zucker zum Bier gegeben. Daraus erzeugt
die Hefe dann Kohlendioxid, das sich im Bier löst und noch ein bisschen
Alkohol.
Die genaue Menge Zucker die benötigt wird, kannst Du Dir u.a. hier berechnen lassen.
Gruß,
Bierwisch
...und Edith meinte noch, daß Du nichts abschöpfen mußt, das ist Hefe und
ein paar Hopfenbestandteile. die sinken dann noch ab.
[Editiert am 16.7.2014 um 13:34 von Bierwisch]
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 494 Registriert: 23.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 13:35 |
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Hi Klimatisierer,
wenn sich der Restextrakt für mehr als 3 Tag enicht mehr ändert ist die
Hauptgärung durch und Du kannst die Nachgärung, in Deinem Fall in der
Flasche durchführen.
Dazu kannst Du einen CO2 Rechner benutzen, bei Mügelland, bei Fabier, bei
Maische Malz und Mehr und, und und. Such Dir einen aus. Durch die
NAchgärung in der verschlossenen Flasche bildet sich neues Co2, das sich
dann absetzt und mit dem Bier verbindet, dann wirds auch 'spritzig'.
Typisch für ein Weizen wären z.B. 7g CO2 auf den Liter, ich mag gerne auch
mehr. Tabelle und Berechnung zu der Carbonisierung findest Du hier.
Ich lass den Pott auch gerne mal längerstehen, damit sich der Schaum oben
drauf absetzt, dann wirds klarer, dann mische ich die gesamte Zucker Menge
mit 1/2l kochendem Wasser, lasse sie abkühlen und giese sie in einen
anderen Topf. Darauf dann das Jungbier mit einem Schlauch laufen lassen
damit sich alles gut mischt. Dann auf Flaschen abfüllen. So wirds am
saubersten und genug Hefe zur Nachgärung ist auch noch drinn.
Nachgärung genauso lange wie die Hauptgärung, bei gleicher Temperatur.
Danach wenns geht so kalt wie möglich (0°) lagern, dann setzt sich das Co2
am besten ab. Für ein Weizen ca. 1-2 Wochen, dann Plöpp und
aaaahhhhhhhhhhhhhhhhhh!
Viel Spaß!
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 13:49 |
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Vielen Dank für die schnellen Antworten. Dann scheint ja vielleicht doch
alles zu klappen.
Übrigens war Geduld noch nie meine Stärke!
Eigentlich wollte ich heute Abend abfüllen.
Ach ja, Die Stammwürze vor der Gärung war ca. 15. Ich hatte am Anfang
Bedenken, dass mein Weissbier etwas dünn wird.
Allerdings macht mir die Bielmeier-Spindel schon etwas Probleme genau
abzulesen.
Wie viel Druck halten Bügelflaschen aus, bzw. wie viel Druck soll die
Flasche bei 20°C haben?
Axel
[Editiert am 16.7.2014 um 13:49 von Klimatisierer]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 655 Registriert: 2.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 13:56 |
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 494 Registriert: 23.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 13:58 |
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Es geht auch mehr, selbst ausprobiert.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 14:00 |
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Schau mal in der Datensammlung unter Spundungstabelle.
Bei gewünschter CO²-Sättigung von 7g/l wären das bei 20°C etwa 3,26 bar.
http://hb.ikma.de/index.php?title=Spundungstabelle
Gruß
Gerd
Edith mahnt: schneller schalten!
[Editiert am 16.7.2014 um 14:02 von tremonius]
____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 29.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 14:02 |
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Bei Fabier
gehe ich von 4,5-7g CO2 pro Liter aus. Ist aber Geschmackssache und kommt
auch aufs Bier drauf an bzw. wie ich abfülle. Die Flaschen halten
sicherlich 10 Bar aus bis der Bügelverschluss "abbläst" aber ausprobieren
solltest du das nicht.
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 14:11 |
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...daher war mein Gedanke etwas vorsichtiger an die Sache zu gehen.
Ich werd`s mal mit 4g/0,5 Liter probieren.
Der Würfelzucker wäre halt praktisch gewesen. Da hat einer 3,3g.
Jaja, da hab ich noch Einiges zu lernen!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 14:13 |
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P15 und jetzt 5,5°P?
Das ist recht wenig, ganze 63% SVG. Ich würde das ganze nochmal vorsichtig
umrühren und etwas wärmer stellen.
Sagst Du bitte auch noch was zur Schüttung und zur verwendeten Hefe.
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 14:19 |
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60% Weizenmalz
35% Gerstenmalz
5% Karamalz
20 Liter Hauptguss
16 Liter Nachguss
Hefe? War von der Brauerei. Obergärig, kleines Senfglas zu 1/3 voll.
Das sollte laut dem Braumeister reichen.
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 14:57 |
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Der Vergärgrad ist trotzdem recht niedrig, selbst wenn es sich tatsächlich
um eine niedrig vergärende Hefe handeln würde, ist die ja schon (vermutlich
auch mehrfach) geführt und sollte dann derart adaptiert sein, dass ein
deutlich höherer Vergärgrad zu erwarten ist.
Wie lang war denn die Maltoserast?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 15:27 |
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Sorry, konnte gerade nicht an den PC.
Maltoserast: 30 Minuten
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 16.7.2014 um 16:05 |
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Ja, zusammen
mit unbekannter Hefe und einem Restextrakt der sich "eigentlich nicht mehr"
ändert - wieso "eigentlich" - wär mir das zu früh zum abfüllen. Gegen Ende
der Gärung hab ich schon öfters erlebt, dass es im Schneckentempo
weitergeht und die letzten 0.5 P drei Tage brauchen.
Abgesehen davon, ein paar Tage mehr im Gärfass reduzieren meiner Erfahrung
nach den Bodensatz in Flasche deutlich. ____________________ Hold my beer, watch this...
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 16:21 |
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"Eigentlich" - weil ich mir nicht sicher bin, ob die Spindel so genau ist.
Da hab ich einfach noch zu wenig Erfahrung.
Aber ihr habt mich überzeugt -> ich warte lieber noch.
Vielen Dank!
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 16:42 |
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Ah, ok, ein wenig habe ich es geahnt, ist etwas kurz, von daher wird da
verumutlich kein Vergärgrad von 80% rauskommen
Aber wie schon mehrfach gesagt: Noch warten, vielleicht einmal vorsichtig
umrühren, das bringt die Hefe zusätzlich nochmal auf Trab.
Gruß und viel Erfolg
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 16:53 |
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Vielen Dank Michael.
Eine kleine Probe hat mir heute schon geschmeckt.
Ich melde dann das Endergebnis.
Axel
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Antwort 16 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 15.5.2014 Status: Offline
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erstellt am: 16.7.2014 um 18:55 |
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Ich glaube die Gärung ist noch längst nicht durch.
Du schreibst, dass alle 15-20s noch CO2 aus dem Gärspund kommt! So lange
CO2 entweicht wird solches produziert, demnach arbeitet die Hefe noch
fleißig. Erst wenn kein CO2 mehr entweicht macht es Sinn den Restextrakt zu
messen, dann 3 Tage warten u. nochmal messen. Nur wenn beide Messergebisse
gleich sind ist die HG durch.
Ich hab auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Hefe gegen Ende der
Gärung für 1 °P 3 Tage braucht.
Zum Wohl!
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 19:02 |
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Ich habe jetzt auf anraten von Michael umgerührt. Siehe da ... der Schaum
ist jetzt weiß. Heute Morgen habe ich die 5,5° gespindelt. Heute Abend nach
dem Umrühren waren es jetzt 4°. Das ist schon komisch, oder? Kann es sein,
dass es da eine Schichtung beim Gären gibt? Oder ist doch die Spindel zu
ungenau. Ich warte jetzt auf jeden Fall noch bis Samstag.
Axel
[Editiert am 16.7.2014 um 19:37 von Klimatisierer]
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2014 um 19:38 |
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Es kann durchaus Schichtungen geben.
Und Du kannst auch auf Samstag nächste Woche warten, das ist besser als
Flaschenbomben bauen.
Stefan
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Antwort 19 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 20.6.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2014 um 09:28 |
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Hallo zusammen.
Ich habe mich da an eure Tipps gehalten (also noch warten) und siehe
da...
... das Bier ist richtig gut geworden.
Inzwischen ist schon ein untergäriges Helles in Arbeit. Für einen Anfänger
eine spannende Sache.
Vielen Dank noch mal!
Axel
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Antwort 20 |
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