Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 15:37 |
|
|
Hallo Experten,
im Forum stößt man ständig auf die Behauptung, der Treberkuchen müsse 12 cm
hoch sein um vernünftig läutern zu können. Wer hat diese 12 cm festgelegt?
Ist der Unterschied denn siginifikant gegenüber eines 10 cm-Treberkuchens?
____________________ Gruss Uli
|
|
Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 15:42 |
|
|
bei mir ist der grundsätzlich höher. Sind die 12cm Minimum oder Optimum?
Was hier irgendwo schonmal diskutiert wurde, dass die Läuterbottiche wohl
nicht zu schmal sein sollen, da der Treber sonst zu hoch ist. Aber ab wann
der nun zu hoch ist... keine Ahnung....
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 15:45 |
|
|
Moin
Ich höre schon den Aufschrei.....
.... bei koventionellen Läutermethoden passt das durchaus. Kleinsude, deren
Treberhöhe unter 12cm lag, waren mit dem Läuterblech schwer zu läutern.
Sude mit Trebern über 18cm wurden ebenfalls problematisch, da die Masse des
Trebers sich zu sehr verdichtete.
Mit der MattMill-Läuterhexe indes verschieben sich die Werte deutlich. Mein
letzter Sud, 4,05kg Schüttung im 70 Liter-Pott mit 45cm Durchmesser
erbrachte eine Treberhöhe von lediglich 8cm und war trotzdem hervorragend
zu läutern.
Die immer wieder postulierte Treberhöhe von 12cm basiert meines Erachtens
auf den einschlägigen Erfahrungen mit konventionellen Läuterböden /
Schlitzblechen und muss in Verbindung mit Panzerschläuchen oder der
Läuterhexe relativiert betrachtet werden.
Greets Udo
[Editiert am 22.7.2014 um 15:48 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 15:48 |
|
|
Ich würde vermuten, dass die Treberhöhe ohnehin nur bei kontinuierlichem
Nachguss eine Rolle spielt und bei Batch Sparging fast ohne Bedeutung ist.
____________________ Hold my beer, watch this...
|
|
Antwort 3 |
|
Member Beiträge: 96 Registriert: 7.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 16:15 |
|
|
Die zwölf cm wurden erpropt und stellen einen Richtwert da.
Wenn der Treberkuchen <12 cm ist, ist die Filterwirkung schwächer bzw im
großtechnischen Bereich zu schlecht. Zudem würden die LBs einen erhöhten
Platzbedarf beanspruchen, da bei gl. Schüttung und geringerer Treberhöhe
man eine gr. Fläche benötigt (Zudem mehr Quellgebiete und noch bessere
Verteilung von NGs) Zudem kann! (muss nicht) es zu einer schlechteren
Ausbeute wegen schlechterem Aussüßen kommen.
Ist der Kuchen > 12 cm braucht man mehr "Kraft" oder mehr "Zeit" um die
Würze dort durchzubekommen. Dies hat zur Folge, dass es sich schneller
zuzieht und es zu enormen Läuterzeiten kommt.
Da wir aber im Hobbybereich sind ist es eig relativ wurst wie hoch,
hauptsache Ausbeute und Klarheit stimmen.
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 16:20 |
|
|
Ich braue mit einer Schüttung von 2,6kg ca. 11 Liter Bier.
Mein Läutergefäß ist ein Abfalleimer aus lebensmittelechtem Kunststoff
in dem ich am Boden Schlitze eingefräst habe.
Dieser Eimer ist beim Läutern mehr als halbvoll. Der Treberkuchen hat
eine Höhe von mindestens 30cm. Innerhalb von einer halben Stunde
sind ca. 11 Liter Maische und 8 Liter Nachguss geläutert.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 16:20 |
|
|
Zitat von Fixx, am 22.7.2014 um
16:15 | Die zwölf cm wurden erpropt und
stellen einen Richtwert da.
Wenn der Treberkuchen <12 cm ist, ist die Filterwirkung schwächer bzw im
großtechnischen Bereich zu schlecht. Zudem würden die LBs einen erhöhten
Platzbedarf beanspruchen, da bei gl. Schüttung und geringerer Treberhöhe
man eine gr. Fläche benötigt (Zudem mehr Quellgebiete und noch bessere
Verteilung von NGs) Zudem kann! (muss nicht) es zu einer schlechteren
Ausbeute wegen schlechterem Aussüßen kommen.
Ist der Kuchen > 12 cm braucht man mehr "Kraft" oder mehr "Zeit" um die
Würze dort durchzubekommen. Dies hat zur Folge, dass es sich schneller
zuzieht und es zu enormen Läuterzeiten kommt.
Da wir aber im Hobbybereich sind ist es eig relativ wurst wie hoch,
hauptsache Ausbeute und Klarheit stimmen. |
Ok, aber beträgt die Dicke des Treberkuchens in gewerblichen Brauereien
üblicherweise nicht wesentlich mehr als 12 cm?
Das Argument, dass in Brauereien ein Hackwerk zum Einsatz kommt möchte ich
hier nicht gelten lassen, Hobbybrauer hacken schliesslich auch auf wenn der
Treber zu kompakt ist.
[Editiert am 22.7.2014 um 16:24 von uli74]
____________________ Gruss Uli
|
|
Antwort 6 |
|
Member Beiträge: 96 Registriert: 7.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 16:34 |
|
|
Nein tut sie nicht... arg über 30 cm ist schon ordendlich im gewerblichen
Bereich. meist so +/- 18 cm (geht auch mehr, je nach Anlage)
Stell dir mal vor welche Kraft nötig ist durch bspw. 1 Meter Treberdicke zu
saugen xD und erst das Hackwerk dazu xD
Welches Argument meinst du betreffs Hackwerk?
[Editiert am 22.7.2014 um 16:34 von Fixx]
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 16:40 |
|
|
Naja, ich dachte dass jetzt irgendwer schreibt dass man gewerbliche
Brauereien nicht mit Hobbybrauereien vergleichen kann weils dort ein
Hackwerk gibt.
Das heisst, die 12 cm sind für gewerbliche Brauereien üblich? Auf Videos
die ich gesehen habe siehts immer aus, als wäre der Treberkuchen mindestens
einen halben Meter hoch.
____________________ Gruss Uli
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 16:56 |
|
|
Im gewerblichen Bereich sind für konditioniertes Schrot 35-40cm üblich, für
Weichkonditionierung/Nassschrotung nochmal 10cm mehr. Mit deinem halben
Meter liegst du daher garnicht verkehrt. 12-15cm ist eher die minimale
Schnitthöhe der Hackwerke.
Gruß
Andy
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 17:16 |
|
|
Das hängt extrem vom Läutersystem ab. Bei konventionellen Bottichen mit
Senkboden sind es zwischen 30 und 50 cm. Bei z.B. Strainmastern deutlich
mehr (deshalb wurden sie entwickelt)
Gruß
Jan
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 17:25 |
|
|
Ok, und woher kommen dann die 12 cm, von denen ständig die Rede ist?
____________________ Gruss Uli
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 17:34 |
|
|
Es ist nicht fest 12cm - es kommt auch auf den Geometrie des läuterbottichs
an. 12 cm wäre zuviel wenn der läuterbottich nut 1cm x 1cm beträgt, und
nicht genug wenn es 1km x 1km ist.
Die sind blöde Grenzwerte, um das Prinzip zu zeigen. Die Höhe musst zum
Läuterbottich passen. Es gibt eine Quelle, was das besser erklärt - ich
suche mal
Edit: Hier der Link:
http://www.howtobrew.com/section3/chapter17-2.html
Zitat: | The grainbed can be a
few inches to a couple feet deep, but the optimum depth depends on the
overall tun geometry as well as the total amount of grain being mashed. A
good rule of thumb is: "The depth of the grainbed should be no less than
one half the shortest dimension of the floor area, nor greater than twice
the longest." In other words, the grainbed aspect ratio can vary between
1:2 and 2:1. If the grainbed gets too shallow, i.e., from lautering too
little grain in too large a tun, then an adequate filter bed won't form,
the wort will not clear, and you will probably get hazy beer. A minimum
useful depth is probably about 4 inches but a depth of between 8-18 inches
is preferable. In general, deeper is better, but if it is too deep, then
the grainbed is more easily compacted and may not let any wort through,
making lautering nearly impossible. |
12 cm = ca 4,7 Zoll
[Editiert am 22.7.2014 um 17:37 von Neubierig]
____________________ Everybody needs something to believe in. I believe I'll have another beer.
|
|
Antwort 12 |
|
Member Beiträge: 96 Registriert: 7.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 18:32 |
|
|
Klar, die Größe spielt eine hauptrolle. Ganz vergessen. Danke!
Bei nem lb. von 13m Durchmesser sind diese Größen keine Seltenheit. Aber im
kleinen Bereich sind die 18-30 Standards. Wie gesagt, so wie es fuer die
eigene Anlage passt, gilts!
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 20:19 |
|
|
Zitat von Neubierig, am 22.7.2014 um
17:34 | Zitat: | A good rule of thumb is:
"The depth of the grainbed should be no less than one half the shortest
dimension of the floor area, nor greater than twice the longest." In other
words, the grainbed aspect ratio can vary between 1:2 and
2:1. |
|
Entschuldige
bitte, aber das ist doch ein totaler Schmarrn.
Liest man die maßgebliche Literatur, dann läuft es (beim großen Vorbild)
beim klassischen Läuterbottich auf eine spez. Senkbodenbelastung von rund
um die 150 kg Schrot pro qm Senkboden und somit auf ca. 30 cm
Treberbettdicke heraus. Unabhängig von der Bottichgröße.
Selbst vergleichsweise kleine mittelständische Bottiche von popeligen 40 hl
haben damit Verhältnisse (nach obiger Definition) von 1:10 und mehr.
Moderne Großbetriebe noch viel, viel extremer.
Wenn obige "1:2 bis 2:1"-Regel gelten sollte, dürfte ich in einem 38
l-Thermoport mit 0,1 qm Grundfläche nie weniger als 10 kg schütten ->
Schmarrn, meiner unverbindlichen Meinung nach.
Allerding würden die Senkbodenbelastungen des Vorbilds, auf unsere kleinen
Volumina bezogen, unpraktikabel hohe und schlanke, röhrenförmige Bottiche
ergeben. Die meisten gängigen Eimer oder Thermoports haben ein eher
quadratisches Höhen-Durchmesser-Verhältnis. So dass man dort eher mit der
Hälfte der Vorbild-Senkbodenbelastung fahren wird und dann eben irgendwo um
die 15 cm Treberbettdicke herauskommen wird. Wie z.B. ich bei 8 kg Schrot
im 38 l-Thermoport.
Mehr Hokuspokus steckt da echt nicht dahinter!
Moritz
Edit:
Hier noch ein schnelles Bildchen, bezogen auf 40 l Volumen.
Rechts der übliche Thermport, der bei 8 kg Schüttung schon außerhalb der
zitierten "1:2-2:1-Regel" liegen würde, links eine eher unpraktisch
schlanke Säule mit der Senkbodenbelastung des großen Vorbilds (sozusagen
mit dem Apfelausstecher aus dem Vorbild-Bottich ausgestochen), die aber
voll in der Mitte der genannter "Regel" liegen würde.
[Editiert am 22.7.2014 um 20:45 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 22:09 |
|
|
Obwohl ich für "Schmarrn" keine Übersetzung finde konnte, gehe ich davon
aus, dass es nicht gerade positiv ist
Es ist nur ein allgemaine Faustregel - in Deinem Beispiel rechts würdest Du
eine optimale Tiefe zwischen 18cm und 72cm haben, und Du hast 15cm. Na
dann, nah genug, oder? Oder nimmst Du jeder Faustregel genau an? Ich
nicht. Der Punkt ist, er meint, dass mit so einem Thermoport, würdest Du
Probleme haben, wenn Du versuchst einen viel kleinerer Sud damit zu
läutern.
Und nicht zu vergessen, es ist eigentlich für Homebrewers gemeint, nix
gewerbliches.
Und zum guten letzt - der OP wollte wissen, woher kommen die 12cm - ich
meine, es kommt von so was ähnliches ____________________ Everybody needs something to believe in. I believe I'll have another beer.
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 217 Registriert: 10.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 22:19 |
|
|
Sehr viele gehen davon aus dass es wirklich wichtig sei, dass die Würze
beim Läutern klar läuft. Ich habe mich da letztens eines besseren belehren
lassen, sodass ich die ersten Liter nun auch nicht mehr wieder oben auf den
Treber gebe. Auch wenn es nicht klar wird. Selbst das feine "Mehl" setzt
sich bei mir während der Gärung vollkommen ab. Besser und schneller als die
Hefe. Man muss also beim Läutern nicht allzu pingelich sein.
Zudem denke ich, dass die Ausbeute bei uns Hobbybrauern auch nicht allzu
wichtig ist.
Oder anders gesagt: Solange nach dem Läutern nicht grade Krümel und Spelzen
in der Würze sind, ist denke ich alles gut gegangen.
[Editiert am 22.7.2014 um 22:21 von prometheus]
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 22:43 |
|
|
Ich kann auch bei Superbockmaischen mit fetter Treberhöhe im Läuterbottich
keine Verschlechterung der Abläuterzeit feststellen.
Allerdings gehöre ich mit meistens um 90min auch eher zu den
"Schnarchläuterern".
...beim letzten Malztrunk habe ich das Malz vor dem Schroten mit etwas
Wasser "konditioniert" und konnte so die sonst problematische Maische
(nicht unerhebliche, spelzenlose Anteile von Maisgrieß und Weizenschrot)
erstaunlich gut abläutern - zwar keine Spitzengeschwindigkeit, aber
angenehm akzeptabel.
Kann aber auch Zufall sein, denn die Schüttung war um 5% reduziert was mir
eine Punktlandung bei der geplanten Stammwürze einbrachte.
Mit Captain Barbossa würde ich so sagen: "...diese 12cm sind eher
sogenannte Richtlinien..."
Ich versuche schon ein möglichst klares Läuterergebnis zu bekommen.
Die Möglichkeit zur Rückführung der ersten Einheiten Trubwürze ergibt sich
bei mir quasi automatisch, da in der Zeit die Sudpfanne eh' mit dem Nachguß
beschäftigt ist.
Ein Gutteil an Trub wird auch beim Aufschäumen zu Kochbeginn oben
abgesondert und kann mit einem Schaumlöffel entfernt werden.
Weiterer Trub findet sich auch im Hopfen-Eiweißtreber des Trubkegels nach
dem Whirlpool.
Wenn man die Hefe ernten will, möchte man sicher nur wenig sedimentierten
Trub mit ernten.
Nimmt man aber immer eine frische (Trocken)Hefe ist das natürlich egal.
Uwe
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 22:52 |
|
|
Zitat: | Kann aber auch Zufall
sein, denn die Schüttung war um 5% reduziert was mir eine Punktlandung bei
der geplanten Stammwürze einbrachte. |
Das ist kein Zufall. Diesen Zusammenhang erkennt auch Narziss im Band 2. er
spricht im konditionellen LB von 30- 35 cm für Trockenschrot, 35- 40 cm für
konditionierten Schrot und 45- 50 für Nassschrot.
Gute Nacht
Jan
|
|
Antwort 18 |
|
Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 23:03 |
|
|
Also, vom Ausspülen des Trebers mit dem Nachgusswasser ist der linke hohe
Behälter schon besser. In der chem. Industrie, Pharmazie, Biologie, werden
über sogenannte Säulen Inhallsstoffe aus Drogen (Pflanzen) extrahiert. Dort
werden hohe schlanke Säulen genutzt um eine gute Ausbeute zu erreichen.
Wichtig dabei ist aber, die Säule darf niemals trocken laufen.
Meiner Meinung kommen die 12 cm aus der Erfahrung der Hobbybrauer, welche
immer in das gleich große Läutergefäß umfüllen, so wie sie Maischen.
Ich maische in einem 36l Topf mit Panzerschlauch und läutere darüber gleich
ab, mich würde es nicht wundern, wenn ich auf 12 cm komme, habe es aber
niemals nachgemessen.
[Editiert am 22.7.2014 um 23:50 von hoepfli]
|
|
Antwort 19 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 23:09 |
|
|
Hallo Jan!
...im Umkehrschluß erlaubt "konditioniert" geschrotetes Malz also ein
schnelleres Läutern und/oder besseres Läuterergebnis.
Dann werde ich das künftig regelmäßig machen - es staubt dann beim Schroten
ja auch viel weniger -> Malzstaub = Allergen.
Mangels verschieden großer Läutergefäße (habe nur eins) ergeben sich bei
mir eh' immer wieder unterschiedliche Treberhöhen je nach Schüttung.
Viel weiter als 30cm kommt man in diesem Maßstab aber sowieso nie, eher so
"bis 20cm".
Bei sehr niedrigem Treberstand (Leichtbier z.B.) empfiehlt es sich, die
Maische nur sehr sachte umzurühren, bzw. den Drehimpuls wieder
"wegzurühren".
Es kann sonst leicht eine Art "Treberkegel" entstehen (ähnlich dem
Trubkegel beim Whirlpool) mit einer merklich dünneren Treberschicht am
Rand.
-> filtert schlechter und süßt schlechter aus.
Wie Volco messe ich den Treberkuchen auch nie aus - es kommt einfach wie es
kommt.
Uwe
|
|
Antwort 20 |
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2014 um 23:42 |
|
|
Ich läutere in einer Kühlbox mit Panzerschlauch und bei meinen Kleinsuden
komme ich deutlich unter 12cm Treberkuchen. Damit läutere ich aber immer
noch klare Würze. Nur die Ausbeute ist tatsächlich geringer, wie wenn ich
meine Läuterbox bis zum Limit ausreize.
Gruß Hotte
|
|
Antwort 21 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.7.2014 um 07:07 |
|
|
Es ging mir nicht darum, ob die Faustformel auf ein oder zwei
Nachkommastellen genau ist oder nicht. Sondern daraum, dass ich es
grundsätzlich für sehr fragwürdig halte, überhaupt eine optimale
Treberbettdicke im Verhältnis zur Breite des Bottichs angeben zu wollen!
Verfolge doch mal den Stromfaden - den Weg eines Flüssigkeitsteilchens - in
einem gut konstruierten Läuterbottich: Senkrecht nach unten. Dafür ist es
egal, ob sich das ganze noch ein paar cm oder ein paar Meter nach links und
rechts erstreckt oder nicht.
Mal ein Gedankenexperiment: Man könnte doch in einen gut konstruierten
(homogen durchströmten) Bottich nachträglich eine vertikale Blech-Trennwand
in der Mitte einziehen, ohne das sich etwas an den Verhältnissen
irgendetwas ändert. Nach der Faustregel wäre dann aber nur noch die halbe
Schichtdicke zu empfehlen. Oder warum sollte plötzlich die doppelte
Schichtdicke zu empfehlen sein, wenn man zwei hypothetische benachbarte
Bottiche durch Entfernen der Trennwand zu einem zusammenfasst?
Ich will nicht so gehässig sein, das als Scheu davor, klare Festlegungen zu
treffen, deuten zu wollen (wenn ich keine klaren Werte angeben kann oder
will, verklausuliere ich das in einer vagen Verhältnisangabe, egal ob ein
Verhältnis dieser beiden Werte überhaupt physikalisch sinnvoll ist oder
nicht. Ungefähr so wie auch hier beim Chlorid-Sulfat-Verhältnis). Edit: Mich
ärgert das deswegen so, weil dadurch vielfach Zusammenhänge gesehen werden,
wo gar keine sind, oder Symptome zu Ursachen umgedeutet werden.
Zitat von hoepfli, am 22.7.2014 um
23:03 | Also, vom Ausspülen des Trebers mit
dem Nachgusswasser ist der linke hohe Behälter schon besser. In der chem.
Industrie, Pharmazie, Biologie, werden über sogenannte Säulen Inhallsstoffe
aus Drogen (Pflanzen) extrahiert. Dort werden hohe schlanke Säulen genutzt
um eine gute Ausbeute zu erreichen. Wichtig dabei ist aber, die Säule darf
niemals trocken laufen. |
Vollste Zustimmung. Ich
könnte auch im Regenfallrohr läutern, wenn ich lustig bin. Manche wiss.
Untersuchungen machen das auch so, wie etwa hier, in einem 90 cm hohen Rohr mit 80 mm Durchmesser.
Dann habe ich zwar die gleichen Verhältnisse wie beim Vorbild
(Gedankenexperiment: Mit dem Apfelausstecher ausgestochen), aber etwas
unpraktisch ist es schon (vor allem was das Aufhacken angeht...), dann
dauert das Läutern auch so lang wie beim Vorbild (nämlich schon mal über 2
Stunden), und ich laufe auch mehr Gefahr, dass sich die Trebern
zusammenziehen, wenn das Ganze nicht ganz optimal konstruiert ist oder
bedient wird.
Ich meine, es kommt einfach daher, dass sich
bei typischen Hobbybrauer-Sudgrößen und gängigen Eimern, Thermoporten oder
Coolerboxes von annähernd quadratischem Breiten-Höhen-Verhältnis fast schon
automatisch Treberdicken irgendwo zwischen 10 und 20 cm einstellen. Ich
denke echt nicht, dass da viel mehr dahintersteckt!
Moritz
[Editiert am 23.7.2014 um 07:32 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 22 |
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.7.2014 um 07:59 |
|
|
In der letzten Ausgabe von Palmer's How to Brew steht auch nichts mehr
ueber das Verhaeltniss
Zitat: | The grain bed can be a
few inches to a couple of feet deep, but the optimum depth depends on
the overall tun geometry and the total amount of grain being mashed. If
the grain bed is very shallow, from lautering too little grain in too
large a tun, then the filter bed will be inadequate, the wort won’t
clear, and you will get hazy beer. A minimum useful depth is probably
about 4 inches, but a depth of about 8 inches is preferable. In general,
deeper is better, but if it is too deep, then the grain bed is more
easily compacted and may not let any wort through, making lautering
nearly impossible. |
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
|
|
Antwort 23 |
|