Newbie Beiträge: 5 Registriert: 18.8.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 11:31 |
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Hallo liebe Hobbybrauer!
Wird langsam mal Zeit, laut zu geben. Ich bin zwar schon seit meinem ersten
Sud registriert, aber ich konnte doch immer alle meine Fragen durch die
Suche hier beantworten. Danke dafür! Ihr seit ein großartiger Haufen :-)
So, genug geschleimt, hier die Doku zu meinem bisher letzter Sud, einem
Lemon Lager von dirk23 auf MaischeMalzundMehr.
12°P, 18 IBU, 7 EBC, Orangen und Zitronenschalen im Whirlpool.
Das ist auch mein erstes Untergäriges, weil gerade erst mein alter
Kühlschrank frei geworden ist. Bin mal gespannt, ob das klappt. In der
Abfüllwoche (vor 2 Wochen) konnte ich mich aufgrund eines ausgerenkten
Wirbels nicht bewegen und ich krebse immer noch ein bisschen rum. Das Bier
befindet sich jetzt also seit über 4 Wochen im Gärfass. Aber ich geh mal
davon aus, dass das noch nicht katastrophal ist, oder?
Aber kommen wir zu den Bildern:
Ein Teil meiner "Brauanlage" (Das ist der 24l Topf, Ich habe noch einen mit
36l zum Kochen)
Eingemaischt.
Mein bisher "klarster" Läutervorgang. Wie sieht das für euch aus? Nach ca.
15 Minuten gab es keine Änderung mehr, deswegen habe ich das dann so
genommen
Der Treber
Kam mir sehr dunkel vor, für ein so helles Bier, aber ich schätze mal, an
der Farbe ändert sich noch was.
Der Amarillo
Der Eiweißbruch sah für mich sehr gut aus. Leider ist mir die Maische
übergekocht. Ich hoffe, dass nicht allzuviel Hopfen dadurch verloren
gegangen ist
Der Whirlpool mit den Schalen
Nach dem Hopfensaien. Ich habe vorher immer ohne Filter umgefüllt, diesmal
habe ich nach einer Idee von Brauwolf einen Lill genommen und mehrlagig um
den Schlauch gewickelt. Hat super gut funktioniert!
Das wars schon.
Bin schon sehr gespannt. Ich habe das Bier jetzt seit knapp 2 Wochen nicht
mehr angerührt. Ich hoffe, mich lächelt kein Schimmel oder sowas an, wenn
ich das Gärfass aufmache ...
Schöne Grüße
Der Haro
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 12:17 |
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Wenn es durch ist solltest du bald möglichst von der Hefe. Ich weiß nicht
entweder schmeckt man es besser durch oder UG Hefe neigt sehr stark zu
Autolyse.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 104 Registriert: 11.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 14:00 |
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Hallo Haro,
Zur langen Zeit im Gäreimer: Ich habe zwar noch nicht UG gebraut, aber
meine OG-Biere liegen immer zwischen 2 - 3 Wochen im Gäreimer, da ist noch
nie was mit passiert. Die Farbe sollte noch heller werden, das täuscht beim
kochen, wunder mich auch immer wieder wie toll es dann im Glas ist
Wie läuterst du? Es sieht mir so aus, als wäre der Treber sehr starkt
zusammen gezogen. Das hatte ich auch, als ich mit dem Panzerschlauch im
Einkocher geläutert habe. Der Panzerschlauch lag außen am Rand. Das Wasser
ist mir dann am Rand herunter gelaufen, direkt in den Panzerschlauch
(Ringkanal ). Das führt dann zu einer schlechteren Ausbeute.
Weiterhin viel Erfolg!
Grüße Dominik
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 102 Registriert: 10.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 16:38 |
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Moin und Willkommen!
Ich habe mich vor vier Wochen auch an dem Rezept versucht.
Hatte das Jungbier 20 Tage auf der Hefe mit einem EVG von 74%.
Jetzt steht es seit einer Woche im KEG für die Nachgärung und ich beobachte
dann den Druckaufbau. Danach kommt es noch für min. vier Wochen in die
Truhe.
Wie sieht dein Fahrplan aus?
Gruß,
Lars
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 16:44 |
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Moin Haro
Farbe sieht gut aus. Überteigung des Trebers passt auch so wie das
aussieht. Wird also sicher gut
Der Klarlauf hätte eventuell etwas klarer sein dürfen, aber im Whirlpool
sihet das dann doch sehr klar aus und im Bild davor ist ja ordentlich
Würzeburch zu sehen, welcher nach meiner Erfahrung auch Schwebanteile
bindet. Sähe ein Sud bei mir so aus. wäre ich zufrieden und würde den
Sud als Erfolg verbuchen.
Bezüglich der Liegezeit. Bei mir liegen Obergärige schon mal drei Wochen,
mindestens zwei üblicherweise. Und untergärig sind's auf jeden Fall immer
vier Wochen. Vorher würde ich bei einem Untergärigen nicht dran denken, es
als durchgegoren zu betrachten weil untergärige Hefen nun mal
Schnachrchnasen sind. Das ist also auch noch Alles im Lot.
Ruthards Idee mit der Gazé zu übernehmen und es zu Versuchen, zeugt von
Pioniergeist und wie es aussieht, gibt der Erfolg Dir Recht
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 18.8.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 16:46 |
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Hm ... selbstverdauende Hefezellen klingen wirklich nicht sehr lecker. Ja,
ich hoffe, ich kriege das Bier schnell in die Flaschen.
Die ersten 3 Sude waren auch Obergärig und die hatte ich (weil immer ein
bisschen wenig Hefe beim Anstellen, wie ich jetzt weiß) auch locker 2-3
Wochen auf der Hefe.
Ich läutere mit einem MattMill Blech. Ich hab gerade nochmal nachgeschaut
und ein Bild gefunden:
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das war kurz vor dem endgültigen
Trockenlaufen. Ich glaube allerdings, dass ich einmal ein wenig Wasser drin
hatte und das da passiert ist.
Ich war hinterher bei einer Sudhausausbeute von 63%. Oder hat das nix dazu
zu sagen weil der Hopfen da noch mit drin ist?
Grüße
Der Haro
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 17:15 |
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Eine Sudhausausbeute von 63% ist zwar nicht berauschend, aber im
Hobbybrauerbereich durchaus als gutes Ergebnis zu bezeichnen. Ich würde mir
da keinen Kopp machen
Zum Thema Autolyse ... Jerome (Gambrinus zu Borbetomagus) spricht dieses
Thema immer wieder mal gerne an. Leider zur Verunsicherung eher
geeignet, als zur Hilfe.
Wäre Autolyse schon während der Hauptgärung ein derart signifikantes
Problem, würden die meisten untergärigen Sude stehenden Fußes im Ausguss
landen und niemals verkostet werden.
Darüber hinaus dürfte kaum ein Brauer / Hobbybrauer das Hefesediment aus
dem Gärfass / ZKG ernten, unter dem Jungbier im Kühlschrank lagern und
noch nach Monaten für einen weiteren Sud verwenden können.
Die älteste Hefe, welche ich erntete und wieder verwendete, habe ich nach
mehr als einem Jahr wieder zum Einsatz gebracht. Ich habe das Sediment nach
dem Abfüllen einfach mit dem letzten Rest des Jungbieres aufgeschwenkt, die
trübe Brühe in ein Einmachglas gefüllt und dann in den Kühlschrank
gestellt. Zwischen dieser "Ernte" und dem nächsten Einsatz lagerte die
S04 volle dreizehn Monate im Kühlschrank unter einer dauemdicken Schicht
"Jungbier". Und da war Nichts verdorben.
24 Stunden vor dem Anstellen aus dem Kühlschrank geholt, auf
Zimmertemperatur kommen lassen und dann ab in die Würze.
Greets Udo
Edith sagt: Das gilt meiner Erfahrung nach auch für UG-Hefen. Die
34/70 ist seit vier Suden im Einsatz. Die längste Liegezeit im Kühlschrank
war bislang 10 Monate.
[Editiert am 24.7.2014 um 17:22 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 11.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 17:33 |
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TrashHunter Du machst mir Hoffnung, vielleicht werde ich doch noch zum
Hefe-Ernter wenn die so robust sind
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Antwort 7 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 18.8.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 17:35 |
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Hui, viele Antworten!
LarsyoHH:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich nur einen groben Plan und muss noch
recherchieren. Ich fülle auf Flaschen (mit Jungbierspeise), lasse die eine
Woche im Keller stehen (um die 15°C) und gucke mal, wie sich der Druck
entwickelt. Ich hab noch nix zum Druck messen, ich Lüfte die Flaschen
einfach auf Verdacht alle paar Tage durch. Dann wollte ich nochmal einen
Monat im Kühlschrank bei 10°C lagern. Dann ist Polterabend und ich hoffe,
dass ich dann aus schenken kam
TrashHunter:
Danke für die aufbauenden Worte! Ich hab gerade nochmal nach geschaut und
musste feststellen, dass das Bier seit dem 15.06. im Gärfass ist. Ich
schätze, langsam wirds dann doch Zeit...
Und das mit dem Kopp machen ist am Anfang wirklich so ne Sache... das hat
zum Glück schon son bisschen nachgelassen.wenn man noch nie Jingbier
probiert oder gerochen hat, ist das schon recht speziell... Ich finde da
"Bier wirds immer" immer sehr beruhigend
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 238 Registriert: 6.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 17:36 |
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Da muß ich jetzt aber Jerome in Schutz nehmen, auch wenn ich denke, dass er
sehr (selbst)kritisch ist. Ich habe auch schon öfter einen seltsamen
Fehlgeschmack gehabt, wenn ich zu lange auf der Hefe gelagert habe. Ich
will jetzt niemanden verunsichern, aber zu lange auf viel Hefe lagern ist
nun mal nicht förderlich. Vielleicht wird man mit der Zeit aber auch
anspruchsvoller und sensibler
Zitat von TrashHunter, am 24.7.2014 um
17:15 |
Zum Thema Autolyse ... Jerome (Gambrinus zu Borbetomagus) spricht dieses
Thema immer wieder mal gerne an. Leider zur Verunsicherung eher
geeignet, als zur Hilfe.
.......
Zwischen dieser "Ernte" und dem nächsten Einsatz lagerte die S04 volle
dreizehn Monate im Kühlschrank unter einer dauemdicken Schicht
"Jungbier". Und da war Nichts verdorben.
24 Stunden vor dem Anstellen aus dem Kühlschrank geholt, auf
Zimmertemperatur kommen lassen und dann ab in die Würze.
Greets Udo
Edith sagt: Das gilt meiner Erfahrung nach auch für UG-Hefen. Die
34/70 ist seit vier Suden im Einsatz. Die längste Liegezeit im Kühlschrank
war bislang 10 Monate.
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Hast Du das "Jungbier", die daumendicke Schicht, mal probiert?
Edit : Zitat und Kommentar
[Editiert am 24.7.2014 um 17:49 von FrankIbb]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 17:53 |
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Zitat von FrankIbb, am 24.7.2014 um
17:36 | Da muß ich jetzt aber Jerome in Schutz
nehmen, auch wenn ich denke, dass er sehr (selbst)kritisch ist. Ich habe
auch schon öfter einen seltsamen Fehlgeschmack gehabt, wenn ich zu lange
auf der Hefe gelagert habe. Ich will jetzt niemanden verunsichern, aber zu
lange auf viel Hefe lagern ist nun mal nicht förderlich. Vielleicht wird
man mit der Zeit aber auch anspruchsvoller und sensibler
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Das ist Alles klar Frank. Und ich möchte Jerome auch nicht angreifen. Aber
ich denke, dass das Problem der Autolyse einfach überspitzt dargestellt
wird. Es ist durchaus üblich - traditionell, nicht industriell - dass Biere
vier oder fünf Wochen bei untergäriger Führung im Gärfass auf dem Geläger
liegen. Deswegen denke ich, dass das Problem der Autolyse arg überspitzt
betrachtet wird.
Ich möchte in diesem Zusammenhang anführen, dass wir unlängst im Rahmen des
HBST Rhein-Main selbst gebraute Biere, deren Alter mindestens ein Jahr
betrug, gezielt verkostet haben.
Mher oder minder wiesen all diese Biere eine gewisse Sherry-Note auf. Und
diese Sherry-Note kommt vom Sauerstoffeintrag. Den typischen
Fäulnisgeschmack der Autolyse konnten wir aber bei keinem der Biere
feststellen. Und dies, obwohl es sich um Hobbybrauerbiere handelte, welche
nicht bis zur absoluten Klarheit gefiltert wurden.
Bezüglich des Umdrückens..... ich persönlich drücke ausschließlich HELLE
Biere um. Und das nicht, weil ich Autolyse fürchte, sondern weil ich die
Trübung durch Hefe reduzieren möchte. Das ganze Umdrücken hat also nur
kosmetischen Zweck.
Mag sein, dass UG-Hefen eher zur Autolyse neigen. Aber bei üblichen
HG-Zeiten von drei bis vier Wochen bereits das Schreckgespenst der Autolyse
an die Wand zu werfen, geht meines Erachtens zu weit. Bei sachgerechter
Lagerung (< 10°C) dürfte Autolyse wohl frühestens nach einem Jahr zum
Problem werden. Viel eher kommt da dann der für den Hobbybrauer kaum zu
vermeidende Sauerstoffeintrag zum tragen.
Greets Udo
Zitat: | Hast Du das "Jungbier",
die daumendicke Schicht, mal probiert? |
Ja, habe ich natürlich Es schmeckte fade und flach, aber auf keinen
Fall nach der für Autolyse typischen Fäulnis.
[Editiert am 24.7.2014 um 17:54 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 238 Registriert: 6.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 18:01 |
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Es ist halt immer eine Frage der Quantität und der Dauer. Natürlich spielt
die Temperatur auch eine Rolle..... Ist aber immer eine Frage der
Sensibilität. Am Anfang der "Braukarriere" bemerkt man den "Fehlgeschmack"
bestimmt nicht so, aber irgendwann halt doch.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 18:11 |
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Ich kann nur wiederholen, was uns bei Doemens von Michael Zepf, einem
ausgewiesenen Hefe-Experten geradezu eingebläut wurde:
Autolyse begänne innerhalb weniger Stunden, spätestens einiger Tage.
Geerntete Hefe könne man schlichtweg nicht lange aufheben, weder unter
Wasser, unter Jungbier, oder wie auch immer.
Geerntete Hefe solle man entweder sofort zum Wiederanstellen
verwenden, oder aber einen Starter daraus hochziehen (was nach fast
beliebig langer Zeit möglich sei).
Geerntete Hefe, wie von Trashhunter vorgeschlagen, noch nach Monaten direkt
aus dem Weckglas 1:1 zu anstellen zu verwenden, widerspricht jeglicher
ernsthafter Lehrmeinung, so dass man hier vehement davon abraten sollte,
auch wenn einzelne meinen damit gute Erfahrungen gemacht zu haben.
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 18:25 |
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Zitat von Bierjunge, am 24.7.2014 um
18:11 | Ich kann nur wiederholen, was uns bei
Doemens von Michael Zepf, einem ausgewiesenen Hefe-Experten geradezu
eingebläut wurde:
Autolyse begänne innerhalb weniger Stunden, spätestens einiger Tage.
Geerntete Hefe könne man schlichtweg nicht lange aufheben, weder unter
Wasser, unter Jungbier, oder wie auch immer.
Geerntete Hefe solle man entweder sofort zum Wiederanstellen
verwenden, oder aber einen Starter daraus hochziehen (was nach fast
beliebig langer Zeit möglich sei).
Geerntete Hefe, wie von Trashhunter vorgeschlagen, noch nach Monaten direkt
aus dem Weckglas 1:1 zu anstellen zu verwenden, widerspricht jeglicher
ernsthafter Lehrmeinung, so dass man hier vehement davon abraten sollte,
auch wenn einzelne meinen damit gute Erfahrungen gemacht zu haben.
Moritz |
Womit jede Geuze, jede Gose oder auch jedwelches Lambic mit den zuweilen
extremen Liegezeiten auf der Hefe (Hergestellt im traditionellen
Sinne über Jahre der Reifung und Lagerung hinweg) letztlich dazu verdammt
wäre, absolut ungenießbar zu sein und niemals getrunken werden würde.
Und damit ist das Meine gesagt.
Mein Anliegen war es, die -meines Erachtens - überzogene Angst vor den
Auswirkungen der Autolyse zu dämmen und ein realistischwes Bild zu
zeichnen. Mehr kann ich nicht wollen und dürfen.
Folgte ich der Lehrmeinung, müsste ich all meine Biere, welche länger als
zwei Wochen in Flaschen oder Fässern lagern (nach der HG) oder mit
geernteter Hefe angestellt habe dem Ausguß anheim geben.....
WOZU sollte ich DANN noch brauen wollen ??
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 13 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 18:52 |
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Ja hm... Moritz, was soll ich deinem Beitrag noch zufügen. Bei vielen
Bieren ist das dann so einer Art Hausnote. Es ist auch was hier immer
geschrieben wird in den Verkostungen, " es ist ein muffiger Geruch und
Geschmack, ein kleiner Stinker. Aber das muss so sein "
Nein muss und sollte es nicht. Ein Bier sollte gut riechen, schmecken und
aussehen. Ansonsten widerspricht es dem wohl bekannten Spruch, das Leben
ist zu kurz um schlechte Bier zu trinken. Und der *Antiindustriebierunion*
Ich habe weder muffige Biere in meiner Truhe noch kenne ich welche die das
tuen.
Also Autolyse müffelt und schmeckt in hoher Konzentration nach
Suppenwürfel. Nach der Gärung, die normalerweise spätestens 2 Wochen nach
dem anstellen beendet sein sollte von der Hefe runter, am besten nach der
NG auch und nochmal nach der Reifung.
Muss gestehen meine entschärfte IBU Bombe hat nun auch fast 4 Wochen
gebraucht ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 19:11 |
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So schnell geht es mit der Autolyse nun doch nicht. Zumindest nicht in dem
Maße, dass man es sensorisch feststellen könnte.
Oder schmecken eure unfiltrierten Biere nach Monaten der Lagerung auf Hefe
nach Autolysat?
Michael
____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 15 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 18.8.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 19:14 |
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Ich denke, ich sollte wohl, sobald das Bier getrunken werden kann, hier
meinen unqualifizirten Eindruck abwerfen.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 19:54 |
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Zitat von Schlupfer, am 24.7.2014 um
19:11 | So schnell geht es mit der Autolyse
nun doch nicht. Zumindest nicht in dem Maße, dass man es sensorisch
feststellen könnte.
Oder schmecken eure unfiltrierten Biere nach Monaten der Lagerung auf Hefe
nach Autolysat? |
Der Unterschied insbes. zur
Flaschengärung ist einfach der, dass bei der Flaschengärung nur
springlebendige Hefezellen in die Flasche kommen, die beim Schlauchen noch
in der Schwebe waren. Die autolysieren nicht so bald.
Hier geht es aber um den ganzen sterbenden oder bereits toten Mist, der
bereits nach der Hauptgärung am Boden liegt, den manche User einsammeln,
ohne neues Nährstoffangebot für Monate in die Isolationshaft stecken und
dann glauben, dass damit noch ein Krieg zu gewinnen sei.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 20:28 |
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Zitat von Bierjunge, am 24.7.2014 um
19:54 |
Hier geht es aber um den ganzen sterbenden oder bereits toten Mist, der
bereits nach der Hauptgärung am Boden liegt, den manche User einsammeln,
ohne neues Nährstoffangebot für Monate in die Isolationshaft stecken und
dann glauben, dass damit noch ein Krieg zu gewinnen sei.
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Die Hefen welche nach der Hauptgärung zu Boden sinken sind nicht tot und
auch nicht sterbenskrank. Die sind satt, besoffen und weil nix mehr zum
fressen da ist gehen sie erstmal in den Ruhemodus (so wie ich
). Dabei hilft die pH-Wertverschiebung bei der Gärung, die fallende
Temperatur und der nachlassende Auftrieb wegen beendeter CO2-Produktion.
Zur Selbstauflösung besteht für die noch lange kein Anlass.
Michael ____________________ Don´t worry - Brew happy
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 21:00 |
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Zitat von Schlupfer, am 24.7.2014 um
20:28 | Die Hefen welche nach der Hauptgärung
zu Boden sinken sind nicht tot und auch nicht sterbenskrank. Die sind satt,
besoffen und weil nix mehr zum fressen da ist gehen sie erstmal in den
Ruhemodus (so wie ich
). |
Mag ja sein, dass Du nach genügend Bier satt
und zufrieden bist. Die Hefe ist es sicher nicht!
Die hat anaerob ohne Atemluft um ihr Leben gehechelt, und jetzt geht ihr
auch noch das Futter aus. Dazu wird die Umgebung immer lebensfeindlicher
(kälter, saurer, alkoholischer). Glaub mir, die ist auf der
aller-allerletzten Rille!
Ich bekenne, solche vermenschlichenden Hefevergleiche sind immer
gefährlich.
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 21:35 |
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Ich glaube man kann immer überziehen und über das Ziel hinaus schiessen
ohne es eigentlich zu wollen oder überhaupt zu registrieren.
Besonders Experten (gleich welches Themengebiet) tendieren oft zu einer
überzogenen Darstellung weil sie sich 100% und mehr ihrer Sache "sicher
sind".
Deswegen wird es nach diesem meinem Statement auch ganz sicher weitere
geben in denen man versuchen wird mir meine Aussagen sachlich korrekt und
überzeugend klingend zu widerlegen.
Es gibt diverse Dinge in denen ich in meinem Leben zum Experten wurde und
mir jeweils eine Meinung bildete und diese seinerzeit vehement vertrat, aus
heutiger Sicht oft viel zu vehement.
Oft sah ich Jahre später meine eigene Meinung mit ganz anderen, längst
nicht mehr so radikalen, Augen. Ich glaube es gibt auch einen Fachbegriff
dafür.
Ich denke das Thema Autolyse (und nicht nur das) wird von Experten (ich
lese immer was von Doemens, deren dort erstellte Aussagen nicht nur
sachlich sattelfest zu sein scheinen sondern
für einige teils gottesgleiches Gewicht zu haben scheinen) oft auch etwas
überspitzt rüber gebracht.
Man kann dabei den Eindruck gewinnen das ein Bier mit Hefebodensatz in der
Flasche oder im Faß, das tatsächlich auch noch schmeckt, schon fast ein
glücklicher Zufall zu
sein scheint der nur dadurch gelang das die augenblicklich einsetzende
Autolyse mal ausnahmweise vergessen hatte sogleich und auf der Stelle
zuzuschlagen
.... und das dieses Glück eigentlich alsbald zu Ende sein müsse.
Ich glaube nicht das alles immer so dramatisch ist wie es sich liest.
Das Hefezellen in den Flaschen nur deswegen nicht der hyperschnellen
Autolyse (und vor allen deren geschmacklicher Auswirkungen) unterliegen
weil sie vor dem Abfüllen allesamt besonders lebendig waren..... nun ja.
Ich bin mir eher unsicher ob wirklich gleich alle schlagartig und
massenhaft "autolysieren" weil es zumindest geschmacklich längst nicht so
dramatisch in den Auswirkungen ist wie oft dargestellt.
Sicher werden schon einzelne Zellen sterben bevor man den Starter überhaupt
dem Sud hinzu fügt bzw. ihn überhaupt erst ansetzt und auch später wird das
gleiche geschehen bevor die Gärung überhaupt zu Ende ist.
Die Kernfrage ist halt ob sich dieser Umstand geschmacklich wirklich so
extrem(!) negativ auswirkt wie einige Aussagen es glauben machen.
Ich glaube nein, zumindest nicht in der dargestellten Dramatik sonst würden
wir hier im Forum über auf diese Weise verdorbene Biere massenhaft Berichte
lesen.
Ich (andere sicher ebenso) kann hier Pullen öffnen die fast ein Jahr und
älter sind und die schmecken prima und sogar teils besser als Monate
zuvor(!!!) und sicher nicht nur weil ich (und andere)
einfach zu unsensibel wäre(n) die entstehenden Fehler zu erkennen oder weil
wir ausnahmweise Glück hatten.
Daher mein Resume: Alles nicht immer so bierernst nehmen.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 25.7.2014 um 08:28 von BerndH]
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.7.2014 um 21:55 |
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So wie BerndH sehe ich es auch. Ich habe (um mich zu wiederholen) jeweils
eine Flasche jeden Suds mindestens ein Jahr aufgehoben, bislang gab es
keinerlei Autolysearomen. Und ich kenne diese Aromen, Brühwürfel trifft es
nur unvollkommen. Bei mir waren es allerdings Hefeernteversuche, die
hoffnungslos im Desaster endeten und nach Autolyse rochen.
Was ich damit sagen will: selbst wenn es Autolysearomen gäbe, sie sind aus
meiner Sicht zu gering im Gegensatz zur Aromenvielfalt des Hobbybräus; ich
sehe das so, dass es selbst in der Flasche nicht ausreichend müffelt. Im
Fass oder ZKG mag das eventuell anders sein, aber für die Pulle reicht die
Hefemenge (zumindest bei mir) nicht aus, um ernsthaft Fehlgeschmäcker oder
-aromen zu fabrizieren.
Achim
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.7.2014 um 22:30 |
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Ich kann mich ebenfalls daran erinnern, dass Dr. Zepf in diesem Punkt sehr
energisch argumentierte und ein akkurates Vorgehen zur Vermeidung von
Autolyse darlegte.
Ich erinnere mich aber auch, dass für die Hefeviabilität und Frage nach der
nachgelagerten Autolyse die Temperatur ein ganz entscheidender Faktor ist.
Im industriellen Bereich mit seinen großen Tankvolumina herrscht (ohne
Homogenisierung) durch Eigenerwärmung der Hefe ein Temperaturgradient
zwischen der Tankwand und dem Kern des Hefesediments. Das können bei einem
Radius von 1,5m bereits über 10°C sein. Der hydrostatische Druck ist in
diesen Tanks ebenso enorm, damit auch die CO2-Sättigung im Hefesediment,
die die Hefe auch stark stresst. Diese Kelche gehen an unseren Fingerhüten
voll Würze schonmal vorbei. Auch belassen viele Hobbybrauer ihre Biere nach
der Nachgärung kontinuierlich in der Kühlung, ein Luxus den etwa
industrielle Weißbiere/Unfiltrierte nicht genießen.
Ich glaube daher zum einen, dass unsere vor sich hin autolysierenden Biere
lange unter der Geschmacksschwelle bleiben können. Zudem liest man von dem
hefigen-brühwürfelartigem Fehlgeschmack als typisches Symptom von
Autolyse, aber vielleicht gibt es auch noch atypische Off-Flavours durch
Autolyse? Schließlich schafft es Autolyse beim Sekt bisweilen zu sehr
komplexen und garnicht brühwürfelartigen Geschmäckern.
Gruß
Andy
[Editiert am 24.7.2014 um 22:35 von Ladeberger]
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Antwort 22 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2014 um 07:39 |
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So hab da einen sehr fachlichen Bericht gefunden, darin geht es auch um
Autolyse. Übrigens kann diese auch schon wärend der Gärung einsetzen. Das
kann bei falscher Gärführung und unterpitching passieren. Naja ich glaube
Autolyse riecht wie Jauchegrube. Habe gestern Hefe mikroskopiert die ich zu
Teststrecken seit Mai in der Kühlung hatte. Sowas würde ich nie in mein
Bier kippen. Frische Hefe stinkt nicht keines Weges. Ich hole aus der
Brauerei benutze aber auch eigene Erntehefe die ist aber Dan absolut max. 2
Wochen alt.
http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke-Fachzeitschriften/Der
_Doemensianer/1999/02_99/Doe_02-99_Bamberg_rief_und_viele_kamen.pdf____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.7.2014 um 08:11 |
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Zitat von Bierjunge, am 24.7.2014 um
19:54 | Der Unterschied insbes. zur
Flaschengärung ist einfach der, dass bei der Flaschengärung nur
springlebendige Hefezellen in die Flasche kommen, die beim Schlauchen noch
in der Schwebe waren. Die autolysieren nicht so
bald. |
Kam nicht aus gleicher Quelle der Spruch
"Hefe hat keine Flügel"? Warum ist Hefe in der Schwebe lebendiger als
andere? ____________________ Hold my beer, watch this...
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Antwort 24 |
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