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Autor: Betreff: Lemon Lager: Ein paar Bilder und ein Hallo
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Beiträge: 5
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smilies/smile.gif erstellt am: 24.7.2014 um 11:31  
Hallo liebe Hobbybrauer!

Wird langsam mal Zeit, laut zu geben. Ich bin zwar schon seit meinem ersten Sud registriert, aber ich konnte doch immer alle meine Fragen durch die Suche hier beantworten. Danke dafür! Ihr seit ein großartiger Haufen :-)

So, genug geschleimt, hier die Doku zu meinem bisher letzter Sud, einem Lemon Lager von dirk23 auf MaischeMalzundMehr.
12°P, 18 IBU, 7 EBC, Orangen und Zitronenschalen im Whirlpool.

Das ist auch mein erstes Untergäriges, weil gerade erst mein alter Kühlschrank frei geworden ist. Bin mal gespannt, ob das klappt. In der Abfüllwoche (vor 2 Wochen) konnte ich mich aufgrund eines ausgerenkten Wirbels nicht bewegen und ich krebse immer noch ein bisschen rum. Das Bier befindet sich jetzt also seit über 4 Wochen im Gärfass. Aber ich geh mal davon aus, dass das noch nicht katastrophal ist, oder?

Aber kommen wir zu den Bildern:

Ein Teil meiner "Brauanlage" (Das ist der 24l Topf, Ich habe noch einen mit 36l zum Kochen)


Eingemaischt.


Mein bisher "klarster" Läutervorgang. Wie sieht das für euch aus? Nach ca. 15 Minuten gab es keine Änderung mehr, deswegen habe ich das dann so genommen


Der Treber


Kam mir sehr dunkel vor, für ein so helles Bier, aber ich schätze mal, an der Farbe ändert sich noch was.


Der Amarillo


Der Eiweißbruch sah für mich sehr gut aus. Leider ist mir die Maische übergekocht. Ich hoffe, dass nicht allzuviel Hopfen dadurch verloren gegangen ist :puzz:


Der Whirlpool mit den Schalen


Nach dem Hopfensaien. Ich habe vorher immer ohne Filter umgefüllt, diesmal habe ich nach einer Idee von Brauwolf einen Lill genommen und mehrlagig um den Schlauch gewickelt. Hat super gut funktioniert!


Das wars schon.

Bin schon sehr gespannt. Ich habe das Bier jetzt seit knapp 2 Wochen nicht mehr angerührt. Ich hoffe, mich lächelt kein Schimmel oder sowas an, wenn ich das Gärfass aufmache ... :puzz:

Schöne Grüße
Der Haro
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 12:17  
Wenn es durch ist solltest du bald möglichst von der Hefe. Ich weiß nicht entweder schmeckt man es besser durch oder UG Hefe neigt sehr stark zu Autolyse.


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Braujuenger
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 14:00  
Hallo Haro,

Zur langen Zeit im Gäreimer: Ich habe zwar noch nicht UG gebraut, aber meine OG-Biere liegen immer zwischen 2 - 3 Wochen im Gäreimer, da ist noch nie was mit passiert. Die Farbe sollte noch heller werden, das täuscht beim kochen, wunder mich auch immer wieder wie toll es dann im Glas ist :o

Wie läuterst du? Es sieht mir so aus, als wäre der Treber sehr starkt zusammen gezogen. Das hatte ich auch, als ich mit dem Panzerschlauch im Einkocher geläutert habe. Der Panzerschlauch lag außen am Rand. Das Wasser ist mir dann am Rand herunter gelaufen, direkt in den Panzerschlauch (Ringkanal ;) ). Das führt dann zu einer schlechteren Ausbeute.

Weiterhin viel Erfolg! :thumbup:

Grüße Dominik
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LarsyoHH
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 16:38  
Moin und Willkommen!

Ich habe mich vor vier Wochen auch an dem Rezept versucht.
Hatte das Jungbier 20 Tage auf der Hefe mit einem EVG von 74%.
Jetzt steht es seit einer Woche im KEG für die Nachgärung und ich beobachte dann den Druckaufbau. Danach kommt es noch für min. vier Wochen in die Truhe.
Wie sieht dein Fahrplan aus?

Gruß,
Lars
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 16:44  
Moin Haro :)

Farbe sieht gut aus. Überteigung des Trebers passt auch so wie das aussieht. Wird also sicher gut :)

Der Klarlauf hätte eventuell etwas klarer sein dürfen, aber im Whirlpool sihet das dann doch sehr klar aus und im Bild davor ist ja ordentlich Würzeburch zu sehen, welcher nach meiner Erfahrung auch Schwebanteile bindet. Sähe ein Sud bei mir so aus. wäre ich zufrieden und würde den Sud als Erfolg verbuchen.

Bezüglich der Liegezeit. Bei mir liegen Obergärige schon mal drei Wochen, mindestens zwei üblicherweise. Und untergärig sind's auf jeden Fall immer vier Wochen. Vorher würde ich bei einem Untergärigen nicht dran denken, es als durchgegoren zu betrachten weil untergärige Hefen nun mal Schnachrchnasen sind. Das ist also auch noch Alles im Lot.

Ruthards Idee mit der Gazé zu übernehmen und es zu Versuchen, zeugt von Pioniergeist und wie es aussieht, gibt der Erfolg Dir Recht :thumbup:

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 16:46  
Hm ... selbstverdauende Hefezellen klingen wirklich nicht sehr lecker. Ja, ich hoffe, ich kriege das Bier schnell in die Flaschen. :o

Die ersten 3 Sude waren auch Obergärig und die hatte ich (weil immer ein bisschen wenig Hefe beim Anstellen, wie ich jetzt weiß) auch locker 2-3 Wochen auf der Hefe.

Ich läutere mit einem MattMill Blech. Ich hab gerade nochmal nachgeschaut und ein Bild gefunden:


Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das war kurz vor dem endgültigen Trockenlaufen. Ich glaube allerdings, dass ich einmal ein wenig Wasser drin hatte und das da passiert ist.

Ich war hinterher bei einer Sudhausausbeute von 63%. Oder hat das nix dazu zu sagen weil der Hopfen da noch mit drin ist? ;)

Grüße
Der Haro
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 17:15  
Eine Sudhausausbeute von 63% ist zwar nicht berauschend, aber im Hobbybrauerbereich durchaus als gutes Ergebnis zu bezeichnen. Ich würde mir da keinen Kopp machen :)

Zum Thema Autolyse ... Jerome (Gambrinus zu Borbetomagus) spricht dieses Thema immer wieder mal gerne an. Leider zur Verunsicherung eher geeignet, als zur Hilfe.
Wäre Autolyse schon während der Hauptgärung ein derart signifikantes Problem, würden die meisten untergärigen Sude stehenden Fußes im Ausguss landen und niemals verkostet werden.
Darüber hinaus dürfte kaum ein Brauer / Hobbybrauer das Hefesediment aus dem Gärfass / ZKG ernten, unter dem Jungbier im Kühlschrank lagern und noch nach Monaten für einen weiteren Sud verwenden können.
Die älteste Hefe, welche ich erntete und wieder verwendete, habe ich nach mehr als einem Jahr wieder zum Einsatz gebracht. Ich habe das Sediment nach dem Abfüllen einfach mit dem letzten Rest des Jungbieres aufgeschwenkt, die trübe Brühe in ein Einmachglas gefüllt und dann in den Kühlschrank gestellt. Zwischen dieser "Ernte" und dem nächsten Einsatz lagerte die S04 volle dreizehn Monate im Kühlschrank unter einer dauemdicken Schicht "Jungbier". Und da war Nichts verdorben.
24 Stunden vor dem Anstellen aus dem Kühlschrank geholt, auf Zimmertemperatur kommen lassen und dann ab in die Würze.

Greets Udo

Edith sagt: Das gilt meiner Erfahrung nach auch für UG-Hefen. Die 34/70 ist seit vier Suden im Einsatz. Die längste Liegezeit im Kühlschrank war bislang 10 Monate.


[Editiert am 24.7.2014 um 17:22 von TrashHunter]



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heinrich2012
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 17:33  
TrashHunter Du machst mir Hoffnung, vielleicht werde ich doch noch zum Hefe-Ernter wenn die so robust sind ;)
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 17:35  
Hui, viele Antworten! :)

LarsyoHH:
Wenn ich ehrlich bin, habe ich nur einen groben Plan und muss noch recherchieren. Ich fülle auf Flaschen (mit Jungbierspeise), lasse die eine Woche im Keller stehen (um die 15°C) und gucke mal, wie sich der Druck entwickelt. Ich hab noch nix zum Druck messen, ich Lüfte die Flaschen einfach auf Verdacht alle paar Tage durch. Dann wollte ich nochmal einen Monat im Kühlschrank bei 10°C lagern. Dann ist Polterabend und ich hoffe, dass ich dann aus schenken kam :)

TrashHunter:
Danke für die aufbauenden Worte! Ich hab gerade nochmal nach geschaut und musste feststellen, dass das Bier seit dem 15.06. im Gärfass ist. Ich schätze, langsam wirds dann doch Zeit... ;)
Und das mit dem Kopp machen ist am Anfang wirklich so ne Sache... das hat zum Glück schon son bisschen nachgelassen.wenn man noch nie Jingbier probiert oder gerochen hat, ist das schon recht speziell... Ich finde da "Bier wirds immer" immer sehr beruhigend ;)
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FrankIbb
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 17:36  
Da muß ich jetzt aber Jerome in Schutz nehmen, auch wenn ich denke, dass er sehr (selbst)kritisch ist. Ich habe auch schon öfter einen seltsamen Fehlgeschmack gehabt, wenn ich zu lange auf der Hefe gelagert habe. Ich will jetzt niemanden verunsichern, aber zu lange auf viel Hefe lagern ist nun mal nicht förderlich. Vielleicht wird man mit der Zeit aber auch anspruchsvoller und sensibler :D


Zitat von TrashHunter, am 24.7.2014 um 17:15

Zum Thema Autolyse ... Jerome (Gambrinus zu Borbetomagus) spricht dieses Thema immer wieder mal gerne an. Leider zur Verunsicherung eher geeignet, als zur Hilfe.
.......
Zwischen dieser "Ernte" und dem nächsten Einsatz lagerte die S04 volle dreizehn Monate im Kühlschrank unter einer dauemdicken Schicht "Jungbier". Und da war Nichts verdorben.
24 Stunden vor dem Anstellen aus dem Kühlschrank geholt, auf Zimmertemperatur kommen lassen und dann ab in die Würze.

Greets Udo

Edith sagt: Das gilt meiner Erfahrung nach auch für UG-Hefen. Die 34/70 ist seit vier Suden im Einsatz. Die längste Liegezeit im Kühlschrank war bislang 10 Monate.



Hast Du das "Jungbier", die daumendicke Schicht, mal probiert?

Edit : Zitat und Kommentar


[Editiert am 24.7.2014 um 17:49 von FrankIbb]
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 17:53  

Zitat von FrankIbb, am 24.7.2014 um 17:36
Da muß ich jetzt aber Jerome in Schutz nehmen, auch wenn ich denke, dass er sehr (selbst)kritisch ist. Ich habe auch schon öfter einen seltsamen Fehlgeschmack gehabt, wenn ich zu lange auf der Hefe gelagert habe. Ich will jetzt niemanden verunsichern, aber zu lange auf viel Hefe lagern ist nun mal nicht förderlich. Vielleicht wird man mit der Zeit aber auch anspruchsvoller und sensibler :D


Das ist Alles klar Frank. Und ich möchte Jerome auch nicht angreifen. Aber ich denke, dass das Problem der Autolyse einfach überspitzt dargestellt wird. Es ist durchaus üblich - traditionell, nicht industriell - dass Biere vier oder fünf Wochen bei untergäriger Führung im Gärfass auf dem Geläger liegen. Deswegen denke ich, dass das Problem der Autolyse arg überspitzt betrachtet wird.
Ich möchte in diesem Zusammenhang anführen, dass wir unlängst im Rahmen des HBST Rhein-Main selbst gebraute Biere, deren Alter mindestens ein Jahr betrug, gezielt verkostet haben.
Mher oder minder wiesen all diese Biere eine gewisse Sherry-Note auf. Und diese Sherry-Note kommt vom Sauerstoffeintrag. Den typischen Fäulnisgeschmack der Autolyse konnten wir aber bei keinem der Biere feststellen. Und dies, obwohl es sich um Hobbybrauerbiere handelte, welche nicht bis zur absoluten Klarheit gefiltert wurden.

Bezüglich des Umdrückens..... ich persönlich drücke ausschließlich HELLE Biere um. Und das nicht, weil ich Autolyse fürchte, sondern weil ich die Trübung durch Hefe reduzieren möchte. Das ganze Umdrücken hat also nur kosmetischen Zweck.

Mag sein, dass UG-Hefen eher zur Autolyse neigen. Aber bei üblichen HG-Zeiten von drei bis vier Wochen bereits das Schreckgespenst der Autolyse an die Wand zu werfen, geht meines Erachtens zu weit. Bei sachgerechter Lagerung (< 10°C) dürfte Autolyse wohl frühestens nach einem Jahr zum Problem werden. Viel eher kommt da dann der für den Hobbybrauer kaum zu vermeidende Sauerstoffeintrag zum tragen.

Greets Udo

Zitat:
Hast Du das "Jungbier", die daumendicke Schicht, mal probiert?


Ja, habe ich natürlich :) Es schmeckte fade und flach, aber auf keinen Fall nach der für Autolyse typischen Fäulnis.


[Editiert am 24.7.2014 um 17:54 von TrashHunter]



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FrankIbb
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 18:01  
Es ist halt immer eine Frage der Quantität und der Dauer. Natürlich spielt die Temperatur auch eine Rolle..... Ist aber immer eine Frage der Sensibilität. Am Anfang der "Braukarriere" bemerkt man den "Fehlgeschmack" bestimmt nicht so, aber irgendwann halt doch.
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 18:11  
Ich kann nur wiederholen, was uns bei Doemens von Michael Zepf, einem ausgewiesenen Hefe-Experten geradezu eingebläut wurde:
Autolyse begänne innerhalb weniger Stunden, spätestens einiger Tage.
Geerntete Hefe könne man schlichtweg nicht lange aufheben, weder unter Wasser, unter Jungbier, oder wie auch immer.
Geerntete Hefe solle man entweder sofort zum Wiederanstellen verwenden, oder aber einen Starter daraus hochziehen (was nach fast beliebig langer Zeit möglich sei).

Geerntete Hefe, wie von Trashhunter vorgeschlagen, noch nach Monaten direkt aus dem Weckglas 1:1 zu anstellen zu verwenden, widerspricht jeglicher ernsthafter Lehrmeinung, so dass man hier vehement davon abraten sollte, auch wenn einzelne meinen damit gute Erfahrungen gemacht zu haben.

Moritz


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 18:25  

Zitat von Bierjunge, am 24.7.2014 um 18:11
Ich kann nur wiederholen, was uns bei Doemens von Michael Zepf, einem ausgewiesenen Hefe-Experten geradezu eingebläut wurde:
Autolyse begänne innerhalb weniger Stunden, spätestens einiger Tage.
Geerntete Hefe könne man schlichtweg nicht lange aufheben, weder unter Wasser, unter Jungbier, oder wie auch immer.
Geerntete Hefe solle man entweder sofort zum Wiederanstellen verwenden, oder aber einen Starter daraus hochziehen (was nach fast beliebig langer Zeit möglich sei).

Geerntete Hefe, wie von Trashhunter vorgeschlagen, noch nach Monaten direkt aus dem Weckglas 1:1 zu anstellen zu verwenden, widerspricht jeglicher ernsthafter Lehrmeinung, so dass man hier vehement davon abraten sollte, auch wenn einzelne meinen damit gute Erfahrungen gemacht zu haben.

Moritz


Womit jede Geuze, jede Gose oder auch jedwelches Lambic mit den zuweilen extremen Liegezeiten auf der Hefe (Hergestellt im traditionellen Sinne über Jahre der Reifung und Lagerung hinweg) letztlich dazu verdammt wäre, absolut ungenießbar zu sein und niemals getrunken werden würde.

Und damit ist das Meine gesagt.

Mein Anliegen war es, die -meines Erachtens - überzogene Angst vor den Auswirkungen der Autolyse zu dämmen und ein realistischwes Bild zu zeichnen. Mehr kann ich nicht wollen und dürfen.
Folgte ich der Lehrmeinung, müsste ich all meine Biere, welche länger als zwei Wochen in Flaschen oder Fässern lagern (nach der HG) oder mit geernteter Hefe angestellt habe dem Ausguß anheim geben.....

WOZU sollte ich DANN noch brauen wollen ??

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 18:52  
Ja hm... Moritz, was soll ich deinem Beitrag noch zufügen. Bei vielen Bieren ist das dann so einer Art Hausnote. Es ist auch was hier immer geschrieben wird in den Verkostungen, " es ist ein muffiger Geruch und Geschmack, ein kleiner Stinker. Aber das muss so sein " :D

Nein muss und sollte es nicht. Ein Bier sollte gut riechen, schmecken und aussehen. Ansonsten widerspricht es dem wohl bekannten Spruch, das Leben ist zu kurz um schlechte Bier zu trinken. Und der *Antiindustriebierunion* ;)

Ich habe weder muffige Biere in meiner Truhe noch kenne ich welche die das tuen.

Also Autolyse müffelt und schmeckt in hoher Konzentration nach Suppenwürfel. Nach der Gärung, die normalerweise spätestens 2 Wochen nach dem anstellen beendet sein sollte von der Hefe runter, am besten nach der NG auch und nochmal nach der Reifung.

Muss gestehen meine entschärfte IBU Bombe hat nun auch fast 4 Wochen gebraucht :redhead:


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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 19:11  
So schnell geht es mit der Autolyse nun doch nicht. Zumindest nicht in dem Maße, dass man es sensorisch feststellen könnte.
Oder schmecken eure unfiltrierten Biere nach Monaten der Lagerung auf Hefe nach Autolysat?

Michael


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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 19:14  
Ich denke, ich sollte wohl, sobald das Bier getrunken werden kann, hier meinen unqualifizirten Eindruck abwerfen. ;)
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Bierjunge
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Zitat von Schlupfer, am 24.7.2014 um 19:11
So schnell geht es mit der Autolyse nun doch nicht. Zumindest nicht in dem Maße, dass man es sensorisch feststellen könnte.
Oder schmecken eure unfiltrierten Biere nach Monaten der Lagerung auf Hefe nach Autolysat?

Der Unterschied insbes. zur Flaschengärung ist einfach der, dass bei der Flaschengärung nur springlebendige Hefezellen in die Flasche kommen, die beim Schlauchen noch in der Schwebe waren. Die autolysieren nicht so bald.
Hier geht es aber um den ganzen sterbenden oder bereits toten Mist, der bereits nach der Hauptgärung am Boden liegt, den manche User einsammeln, ohne neues Nährstoffangebot für Monate in die Isolationshaft stecken und dann glauben, dass damit noch ein Krieg zu gewinnen sei.

Moritz


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Schlupfer
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 20:28  

Zitat von Bierjunge, am 24.7.2014 um 19:54

Hier geht es aber um den ganzen sterbenden oder bereits toten Mist, der bereits nach der Hauptgärung am Boden liegt, den manche User einsammeln, ohne neues Nährstoffangebot für Monate in die Isolationshaft stecken und dann glauben, dass damit noch ein Krieg zu gewinnen sei.


Die Hefen welche nach der Hauptgärung zu Boden sinken sind nicht tot und auch nicht sterbenskrank. Die sind satt, besoffen und weil nix mehr zum fressen da ist gehen sie erstmal in den Ruhemodus (so wie ich :D ). Dabei hilft die pH-Wertverschiebung bei der Gärung, die fallende Temperatur und der nachlassende Auftrieb wegen beendeter CO2-Produktion.
Zur Selbstauflösung besteht für die noch lange kein Anlass.

Michael


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Bierjunge
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Zitat von Schlupfer, am 24.7.2014 um 20:28
Die Hefen welche nach der Hauptgärung zu Boden sinken sind nicht tot und auch nicht sterbenskrank. Die sind satt, besoffen und weil nix mehr zum fressen da ist gehen sie erstmal in den Ruhemodus (so wie ich :D ).

Mag ja sein, dass Du nach genügend Bier satt und zufrieden bist. Die Hefe ist es sicher nicht!
Die hat anaerob ohne Atemluft um ihr Leben gehechelt, und jetzt geht ihr auch noch das Futter aus. Dazu wird die Umgebung immer lebensfeindlicher (kälter, saurer, alkoholischer). Glaub mir, die ist auf der aller-allerletzten Rille!

Ich bekenne, solche vermenschlichenden Hefevergleiche sind immer gefährlich.
Moritz


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 21:35  
Ich glaube man kann immer überziehen und über das Ziel hinaus schiessen ohne es eigentlich zu wollen oder überhaupt zu registrieren.
Besonders Experten (gleich welches Themengebiet) tendieren oft zu einer überzogenen Darstellung weil sie sich 100% und mehr ihrer Sache "sicher sind".

Deswegen wird es nach diesem meinem Statement auch ganz sicher weitere geben in denen man versuchen wird mir meine Aussagen sachlich korrekt und überzeugend klingend zu widerlegen. :)

Es gibt diverse Dinge in denen ich in meinem Leben zum Experten wurde und mir jeweils eine Meinung bildete und diese seinerzeit vehement vertrat, aus heutiger Sicht oft viel zu vehement.
Oft sah ich Jahre später meine eigene Meinung mit ganz anderen, längst nicht mehr so radikalen, Augen. Ich glaube es gibt auch einen Fachbegriff dafür.

Ich denke das Thema Autolyse (und nicht nur das) wird von Experten (ich lese immer was von Doemens, deren dort erstellte Aussagen nicht nur sachlich sattelfest zu sein scheinen sondern
für einige teils gottesgleiches Gewicht zu haben scheinen) oft auch etwas überspitzt rüber gebracht.
Man kann dabei den Eindruck gewinnen das ein Bier mit Hefebodensatz in der Flasche oder im Faß, das tatsächlich auch noch schmeckt, schon fast ein glücklicher Zufall zu
sein scheint der nur dadurch gelang das die augenblicklich einsetzende Autolyse mal ausnahmweise vergessen hatte sogleich und auf der Stelle zuzuschlagen
.... und das dieses Glück eigentlich alsbald zu Ende sein müsse.

Ich glaube nicht das alles immer so dramatisch ist wie es sich liest.

Das Hefezellen in den Flaschen nur deswegen nicht der hyperschnellen Autolyse (und vor allen deren geschmacklicher Auswirkungen) unterliegen weil sie vor dem Abfüllen allesamt besonders lebendig waren..... nun ja. ;)

Ich bin mir eher unsicher ob wirklich gleich alle schlagartig und massenhaft "autolysieren" weil es zumindest geschmacklich längst nicht so dramatisch in den Auswirkungen ist wie oft dargestellt.
Sicher werden schon einzelne Zellen sterben bevor man den Starter überhaupt dem Sud hinzu fügt bzw. ihn überhaupt erst ansetzt und auch später wird das gleiche geschehen bevor die Gärung überhaupt zu Ende ist.

Die Kernfrage ist halt ob sich dieser Umstand geschmacklich wirklich so extrem(!) negativ auswirkt wie einige Aussagen es glauben machen.
Ich glaube nein, zumindest nicht in der dargestellten Dramatik sonst würden wir hier im Forum über auf diese Weise verdorbene Biere massenhaft Berichte lesen.

Ich (andere sicher ebenso) kann hier Pullen öffnen die fast ein Jahr und älter sind und die schmecken prima und sogar teils besser als Monate zuvor(!!!) und sicher nicht nur weil ich (und andere)
einfach zu unsensibel wäre(n) die entstehenden Fehler zu erkennen oder weil wir ausnahmweise Glück hatten.

Daher mein Resume: Alles nicht immer so bierernst nehmen.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 25.7.2014 um 08:28 von BerndH]
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afri
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 21:55  
So wie BerndH sehe ich es auch. Ich habe (um mich zu wiederholen) jeweils eine Flasche jeden Suds mindestens ein Jahr aufgehoben, bislang gab es keinerlei Autolysearomen. Und ich kenne diese Aromen, Brühwürfel trifft es nur unvollkommen. Bei mir waren es allerdings Hefeernteversuche, die hoffnungslos im Desaster endeten und nach Autolyse rochen.

Was ich damit sagen will: selbst wenn es Autolysearomen gäbe, sie sind aus meiner Sicht zu gering im Gegensatz zur Aromenvielfalt des Hobbybräus; ich sehe das so, dass es selbst in der Flasche nicht ausreichend müffelt. Im Fass oder ZKG mag das eventuell anders sein, aber für die Pulle reicht die Hefemenge (zumindest bei mir) nicht aus, um ernsthaft Fehlgeschmäcker oder -aromen zu fabrizieren.
Achim
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2014 um 22:30  
Ich kann mich ebenfalls daran erinnern, dass Dr. Zepf in diesem Punkt sehr energisch argumentierte und ein akkurates Vorgehen zur Vermeidung von Autolyse darlegte.

Ich erinnere mich aber auch, dass für die Hefeviabilität und Frage nach der nachgelagerten Autolyse die Temperatur ein ganz entscheidender Faktor ist. Im industriellen Bereich mit seinen großen Tankvolumina herrscht (ohne Homogenisierung) durch Eigenerwärmung der Hefe ein Temperaturgradient zwischen der Tankwand und dem Kern des Hefesediments. Das können bei einem Radius von 1,5m bereits über 10°C sein. Der hydrostatische Druck ist in diesen Tanks ebenso enorm, damit auch die CO2-Sättigung im Hefesediment, die die Hefe auch stark stresst. Diese Kelche gehen an unseren Fingerhüten voll Würze schonmal vorbei. Auch belassen viele Hobbybrauer ihre Biere nach der Nachgärung kontinuierlich in der Kühlung, ein Luxus den etwa industrielle Weißbiere/Unfiltrierte nicht genießen.

Ich glaube daher zum einen, dass unsere vor sich hin autolysierenden Biere lange unter der Geschmacksschwelle bleiben können. Zudem liest man von dem hefigen-brühwürfelartigem Fehlgeschmack als typisches Symptom von Autolyse, aber vielleicht gibt es auch noch atypische Off-Flavours durch Autolyse? Schließlich schafft es Autolyse beim Sekt bisweilen zu sehr komplexen und garnicht brühwürfelartigen Geschmäckern.

Gruß
Andy


[Editiert am 24.7.2014 um 22:35 von Ladeberger]
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2014 um 07:39  
So hab da einen sehr fachlichen Bericht gefunden, darin geht es auch um Autolyse. Übrigens kann diese auch schon wärend der Gärung einsetzen. Das kann bei falscher Gärführung und unterpitching passieren. Naja ich glaube Autolyse riecht wie Jauchegrube. Habe gestern Hefe mikroskopiert die ich zu Teststrecken seit Mai in der Kühlung hatte. Sowas würde ich nie in mein Bier kippen. Frische Hefe stinkt nicht keines Weges. Ich hole aus der Brauerei benutze aber auch eigene Erntehefe die ist aber Dan absolut max. 2 Wochen alt.

http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke-Fachzeitschriften/Der _Doemensianer/1999/02_99/Doe_02-99_Bamberg_rief_und_viele_kamen.pdf


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cyme
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2014 um 08:11  

Zitat von Bierjunge, am 24.7.2014 um 19:54
Der Unterschied insbes. zur Flaschengärung ist einfach der, dass bei der Flaschengärung nur springlebendige Hefezellen in die Flasche kommen, die beim Schlauchen noch in der Schwebe waren. Die autolysieren nicht so bald.

Kam nicht aus gleicher Quelle der Spruch "Hefe hat keine Flügel"? Warum ist Hefe in der Schwebe lebendiger als andere?


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