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Autor: Betreff: Salinae - Meersalz-Bier aus Cervia
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 27.7.2014 um 20:04  
Heute mal wieder etwas Innovatives aus Italien:

Die Küstenstadt Cervia bei Ravenna ist sein Urzeiten für ihren Salinen berühmt, das dort gewonne Meersalt sei eines der begehrtesten und rühmt sich, besonders rein und arm an Bittersalzen zu sein - sale dolce, süßes Salz.
Ich kannte den Ort in meiner Kindheit aus dem Sommerurlaub, und nachdem er zudem Partnerstadt meines jetzigen Arbeitsortes ist, lief mir nun auf einigen Umwegen eine Flasche hiervon zu:



Salinae - birra al sale die Cervia

Wahrscheinlich eher ein Marketing-Gag der dortigen Salinen, aber geben wir dem Bier dennoch eine Chance. Es kommt in einer sehr stylischen 0,75er-Champagnerflasche, das Etikett mit erhabenen schillernenden Perlen ist deutlich aufwändiger, als man auf dem Bild sieht. Um den Hals hängt ein Kärtchen, das die Salinen und sein Produkt erklärt.

Am Rückenetikett ist die Sache näher erklärt: Helles obergäriges Bier, Flaschengärung, 4,9% Vol.
Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker, süßes Salz aus Cervia

Das Bier ist hellgelb, hefetrüb, mit einer fingerdicken feinporigen Schaumkrone. Der erste Geruch sehr ansprechend: Sehr rein, etwas Orange und Birne, malzbetont, leicht kräuterige Hopfennote. So schmeckt es auch: Sehr erfrischend, sehr reintönig, ein wenig wie ein Pils. Toll gemacht! Vom Salz merkt man (zum Glück) recht wenig. Nur insofern, dass Chloride bekanntlich für viel Malzigkeit und Mundfülle sorgen: Mit unter 5% Vol. ist es her leicht, aber man wirklich "den Mund voll Bier". Im Nachklang dann erstaunlich wenig Bittere, wir fast schon zu wenig, und dann doch ein nicht unangenehmer, leicht salziger Hauch auf der Zunge. In der Hitze sicherlich sehr angenehm!

Für den vermuteten Marketinggag also ein ausgesprochen stimmiges und gut gemachtes Bier, von dem ich gerne noch mehr Flaschen gehabt hätte. Ach ja: Auf dem Etikett steht noch: Gebraut und abgefüllt im Auftrag in Gualdo Tadino in der Provinz Perugia. Wo sich eine Craft-Brewery rasch ergooglen lässt: Flea. Eine ausgesprochen coole Homepage für eine Brauerei:
Irgendwie muss ich an die Volturi aus einer Twilight-Verfilmung denken...

Ich sag ja, die Italiener brauen uns noch in Grund und Boden...
Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 10:33  
Interessant! Interessant!

Da frägt sich doch, wie ein helles Sommerbierchen mit 100% PiMA Schüttung und einer "klassisch-deutschen" Hopfung auf eine Handvoll Himalayasalz reagieren würde... :gruebel:

Oh Mann, meine to do Liste wird immer länger, statt weniger. :P

Grüßele
Holger


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Haalgeist
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 11:01  
Eine sehr gute Idee!

Eigentlich müsste das doch auch mit Sole direkt gehen.
Als Nachfahre von Salzsiedern aus dem Mittelalter, habe ich mir schon öfters überlegt ob man auch ein Bier mit Sole aus unserem Salzbrunnen in Schwäbisch Hall brauen kann.
Bisher habe ich mich nicht so recht getraut, weil ich keinen Sud versauen bzw. versalzen wollte.

Aber wenn ich das hier lese, wäre es vielleicht ein Versuch wert.

Die Frage ist nur wie viel Sole? Der Durchschnittsgehalt beträgt 6%.

Lukas
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 11:18  
Du kannst Dich ja bei der Salzmenge an Gose-Rezepten orientieren. Auch dort schmeckt man keine ausgeprägte Salzigkeit, aber ein erhöhtes Mundgefühl.
Dornbusch empfiehlt gut 50 gr/hl, Mosher ca. 7 gr/hl. Geht also ziemlich auseinander, kennt jemand bessere/authentischere Gose-Rezepte?
Aber der EZ water calulator sieht ja sogar eine Gabe von Kachsalz vor, Du kannst ja mal mit Deinen Wasserwerten spielen.
Ich würde dann bloß mit der Bitterung heruntergehen, wie bei der Gose und auch beim Salinae. Denn die Kombination von bitter mit salzig stelle ich mir nicht so toll vor.

Moritz

PS: Zahlenwerte berichtigt

PPS: Du kannst Dich ja auch durch Salzen von Kaufbier iterativ herantasten. Ich würde dafür irgendetwas helles und wenig hopfiges nehmen, also z.B. ein Kristallweizen, oder auch ein Gold/Sun-Mädchenbier :puzz:


[Editiert am 28.7.2014 um 11:39 von Bierjunge]



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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Haalgeist
Beiträge: 12
Registriert: 18.4.2014
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 13:44  
Danke für die Infos,

ich denke dann werde ich mich mal Richtung Weizen bewegen.

Nur 50 gr/hl klingt sportlich...

Würde mich mal interessieren wie die Hefe darauf reagiert wenn der Salzgehalt so hoch ist.

Lukas
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BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 16:08  
50gr/hl sind doch nur 5gr (ca. 1 Teelöffel) auf einen 10L Eimer.
Ich finde das jetzt nicht soo viel.
Interessante Idee für einen Teilsud oder für ein nachträgliches "Aufsalzen" einer Testmenge vor dem Abfüllen.


Grüsse

Bernd
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 16:11  
Eigentlich könnte man auch ein fertiges Bier nachträglich salzen, am besten mit einer konzentrierten Lösung.
Dann kann man sich mal an die Menge rantasten.

Stefan
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 16:26  
Hab ich das nicht drei Postings weiter oben geschrieben? :)

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Beiträge: 49
Registriert: 10.7.2009
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 17:51  
Tja wissen immer noch wenige welche Bierkultur und welche Vielfalt wir hier in Italien haben :D

Gruss Tigerduck
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2014 um 18:42  

Zitat von tigerduck615, am 28.7.2014 um 17:51
Tja wissen immer noch wenige welche Bierkultur und welche Vielfalt wir hier in Italien haben :D

Gruss Tigerduck

Definitiv! Selbst Supermärkte und stinknormale Restaurants führen gerne mal das Bier einer Kleinbrauerei aus der Nähe. Ich habe bei Italien-Urlauben so schon das ein oder andere Bier einer Kleinbrauerei verkostet können. Was die qualitative Seite der Vielfalt angeht, möchte ich es mal so zusammenfassen: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.

Gruß
Andy
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