Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2014 um 21:43 |
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Hallo zusammen, ich habe folgendes Problem:
Meine Spindeln (HuM) zeigen beide bei 20°C und reinem (Leitungs-)wasser
einen Wert von 0,4/0,5°P an. Ich habe aus Mangel an destilliertem Wasser
selbiges nicht ausprobieren können, nehme aber mal an, dass das normal
nicht so extrem ins Gewicht schlägt.
Jetzt weiß ich aber nicht, wie ich nun die Refraktometerwerte deuten soll,
ein Index von 1,03 ergibt sich so nicht mehr. Ich hatte zuvor eine mit
etwas Malzextrakt (ungehopft) angerührte Lösung von 7,6°P (lt. Spindel) mit
7,5 Brix gemessen und nach Verdünnung 3,5°P, bzw. 3,4 Brix gemessen. Ist
die Spindelabweichung denn absolut oder prozentual auf die gemessene
Stammwürze zu sehen? Ich weiß jetzt gar nicht, welchen Index ich mit einer
genaueren Spindel hätte. Das Refraktometer kann ich also für die RE-Messung
nach den bekannten Formeln vergessen, die Spindeln zeigen aber auch keinen
genauen Wert an. Achso, Refraktometer ist das von HuM.
Wonach sollte ich mich richten...auf die Spindel und dann 0,3-0,5°P
abziehen oder ruhig 1,03 als Brechungsindex nehmen?
LG Gunnar
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2014 um 06:37 |
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Es fällt mir sehr schwer, trotz mehrfachen Lesens zu verstehen, was
eigentlich Deine Frage ist. Bis Du sicher, dass Du den Brechungsindex
meinst, wenn Du hier viel von "Index" redest?
Nur soviel, dass Deine Spindeln offenbar in reinem Wasser zu viel anzeigen.
Hast Du berücksichtigt, ob die Spindeln "Ablesung oben" oder "Ablesung
unten" sind?
Davon mal abgesehen, wäre ich bei nur einem Zehntel Unterschied zwischen
Refraktometer und Spindel (bei Deinen Malzextrakt-Versuchen) hochzufrieden
und würde gar nichts umrechnen oder korrigieren wollen.
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2014 um 07:39 |
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Deine Spindel zeigt 0,4-0,5°P zu viel an oder Du liest sie falsch ab.
Dann passt auch alles wieder:
7,6°P - 0,4°P = 7,2°P
7,2°P * 1,03 Brix/°P = 7,4 Brix ... ob der Faktor jetzt 1,03 oder 1,04 istm
naja...
Das kommt jedenfals hin.
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2014 um 07:59 |
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Sagen wir es so...ich habe mal gelesen, dass der Brixwert geteilt durch den
Spindelwert der Korrekturindex für die Umrechnung von Brix nach Plato ist.
Dieser soll zwischen 1,01 und 1,1 betragen, was aber so bei mir nicht
gegeben ist.
Wichtig war zu wissen, ob so ein Spindelfehler absolut ist, also immer ein
fester Unterschied zu erkennen ist oder ob die Abweichung prozentual zum
eigentlichen Wert ist. Ersteres wäre einfacher zu berücksichtigen.
Und ja, ich habe bei beiden Spindeln die Ablesung oben oder unten
berücksichtigt...
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2014 um 08:46 |
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Hatte die Messflüssigkeit 20°C oder hast Du den Spindelwert geeignet
korrigiert?
Ich habe mal gerade Leitungswasser (wir haben aber relativ weiches hier)
warm+kalt gemischt und gemessen.
Ergebnis: -0,4°P...bei 27°C kommen etwa +0,4°P drauf, also 0.
Es war eine 0-7er Spindel von teurerer Qualität von HuM mit
Quecksilberfüllung - gibts nicht mehr zu kaufen.
Wenn Du Dein Refraktometer an einer Spindel eichen willst, muß die Spindel
- gefühlt - von erheblich größerer Genauigkeit sein, als der zu eichende
Prüfling.
Sonst weißt Du ja nicht, welches der Geräte nun eigentlich "präziser" ist.
Bei der Spindel magst Du im Wesentlichen zwei Arten von Fehlern
beobachten:
- einen "Offset", also einen Wert ungleich 0, wenn er 0,0 sein sollte
(setze statt 0 auch andere aber wohlbekannte Werte ein)
- einen Faktor, ein Medium doppelter Dichte ergibt nicht den doppelten
Ablesewert
Im ersten Fall ist die Skala falsch eingeklebt oder schlicht
verrutscht...oder die Spindel nie auf 0 getestet worden.
Im zweiten ist die Skala selbst ungenau...oder die minimale Volumenzunahme
durch ein tieferes Eintauchen des Röhrchens nicht berücksichtigt worden.
Vielleicht kannst Du bei einer Brauerei mal fragen, wenn die im Gärkeller
die frische Würze spindeln, ob Du mal zugucken und ein Pröbchen mit Deinem
Refraktometer messen darfst (ggf. mehrere Messungen machen). Dann hättest
Du Dein Refraktometer an einer viel genaueren Spindel "geeicht".
...vorher natürlich eine 0-Kompensation des Refraktometers mit
destilliertem Wasser machen.
Uwe
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2014 um 09:10 |
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Auch wenn ich kleinlich wirken mag, nur der Sprachhygiene halber:
Eichen können nur die Eichämter. Ihr tut bestenfalls
kalibrieren.
Moritz
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2014 um 09:19 |
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Daher wollte ich es zunächst auch in
Gänsefüßchen setzen, war aber zu faul dazu... ____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.7.2014 um 10:12 |
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Servus zusammen,
Ich habe mich neulich mal der gleichen Fragestellung angenommen. Wollte
auch den Unterschied zwischen Brix und Plato bei Würze für mein China
Refraktometer wissen. Ich habe dazu im Labor eine Ca 18%ige Würze
hergestellt und daraus Verdünnungen in 1-2 % Schritten bis 9 %. Die Würzen
wurden zunächst per kalibriertem Biegeschwinger gemessen, anschließend mit
dem Refraktometer. Das Refraktometer wurde mit VE Wasser auf 0 %
eingestellt. Die erhaltenen Werte waren jeweils im Rahmen der
Ablesegenauigkeit identisch. Ebenso bei der Vermessung einer reinen 10%igen
Saccharose Lösung. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 30.7.2014 um 12:25 |
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> Die erhaltenen Werte waren jeweils im Rahmen der Ablesegenauigkeit
identisch.
Das ist auch meine Beobachtung, daß Spindel- und Refraktometerwerte bei
Bierwürze bei mir stets gleich waren, also kein Faktor 1/1,03 etc.
Uwe
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Antwort 8 |
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