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Autor: Betreff: Suche Klonrezept - Tegernsee/Augustiner
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Beiträge: 5
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:01  
Moin Moin liebe Hobbybrauer Community,
dies ist mein erster Beitrag und falls ich Regeln verletze dann nicht aus bösem Willen, sondern aus Unerfahrenheit.

Ich würd mich sehr freuen wenn mri jemand mit seinem reichen Erfahrungsschatz helfen kann:
Ich liebe sowohl das Tegernseer als auch das Augustiner helle Lager und möchte versuchen, ein Bier ähnlichen Geschmackes nachzubrauen. Eine Suche in den einschlägigen Datenbanken blieb ohne Erfolg.
Kann/mag mir jemand helfen?
Ich danke Euch schon mal herzlich im Voraus!
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Ladeberger
Beiträge: 1946
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:25  
Hallo, willkommen im Forum!

Ein Rezept für Münchner Helles wurde hier vorgestellt: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=22797

Die Spelzentrennung ist hierbei sicher der letzte Kniff für Harmonie und helle Farbe, im Grunde tun es aber auch Pilsner Malz und eine Bitterhopfung zu Kochbeginn. Denn am wichtigsten ist die kalte Gärung mit viel vitaler, untergäriger Hefe. Die erforderliche Menge aus Reinzucht selber heranzuziehen, erfordert etwas Know-how und Routine. Besser ist es sicher, bei der nächsten Brauerei mit einem großen Einmachglas vorstellig zu werden.

Ohne eine Gärung nach Lehrbuch ist ein Münchner Helles nicht realisierbar.

Gruß
Andy
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Boludo
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:25  
Hallo und willkommen!

Da hast Du Dir aber mal was vorgenommen.
So ein Bier nachzubrauen ist sicherlich eines der schwierigsten Projekte, die man angehen kann.
Da steckt auch sehr viel technisches know how dahinter.
Augustiner trennt z.B. die Spelzen vor dem Einmaischen und läutert über einen Maischefilter.
Dann machen sie extra Spelzensude und verschneiden die dann anschließend, damit die Hefe wieder alle Dinge hat, die sie braucht. Dadurch wird das Bier so hell und es kommen weniger Gerbstoffe aus den Spelzen in die Würze.
Dann sollte man bei so hellen Bieren auch das Thema Oxidation während dem Maischen beachten usw.
Die Gärführung ist sicher auch sehr entscheidend, wobei hier vermutlich unter Druck vergoren wird.
Alles Dinge, die einen Hobbybrauer sehr schnell an seine Grenzen bringen.
Einfach mal so ein Rezept runterkochen geht da schlecht, zumal man bei solchen Bieren den kleinsten Fehler (anderer Vergärungsgrad, Diacetyl, falscher pH Wert beim Maischen, anderes Ionenprofil des Wassers) sofort rauschmeckt, da gibt es nichts zum Vertuschen.
Solltest Du Anfänger sein, dann rate ich Dir dringend, mit einem einfachen obergärigen Bier zu beginnen.

Stefan

Edit: Zu langsam


[Editiert am 30.7.2014 um 10:26 von Boludo]
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:30  

Zitat von Boludo, am 30.7.2014 um 10:25

Edit: Zu langsam

Dafür ausführlicher! Oxidation und die Fehlaromen (mangelnde Wasseraufbereitung etc.) sind echt ein kritischer Punkt, man schmeckt eben alles raus, weil da rein garnichts kaschiert.

Gruß
Andy
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Dale
Beiträge: 1453
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:30  
such dir lieber was Dankbares raus, was man nicht überall für <1€ pro 0,5l kaufen kann.. :)

Wenn du wie dein Name vermuten lässt, aus HH bist, probier mal ein paar obergärige Biere im Craftbeer store. So als Inspiration..

Willkommen ansonsten!
Dale.

Edit: und such hier mal nach ober- und untergärig - das mit den ug-Temperaturen ist ohne spezielles Gerät im Sommer für mich ein echtes k.o.


[Editiert am 30.7.2014 um 10:32 von Dale]
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:48  
Herzlichen Dank zunächst für die ausführlichen, netten Antworten. Das Rezept von dem Kollegen liest sich auch super!

Ich habe reichlich Erfahrung mit Whiskymaischen, bin also nicht völlig unbeleckt was Maischen/Vergären angeht. Die gesamte Hopfengeschichte hingegen ist neu für mich, wird beim Hellen ja aber ohnehin nur in homöopathischen Dosen verwandt.
Die momentanen Temepraturen verhindern in der tat momentan die Verwendung einer 34/70 als Beispiel, mit einer OG Hefe wird man wohl kein so blitzsauberes Bier bekommen, gell?
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:53  
Man kann natürlich auch im Sommer untergärig brauen, wenn man z.B. eine alte Gefriertruhe mit einem UT 200 oder einem ähnlichen Gerät steuert.
Das ist gar kein Problem, man braucht halt Platz und ein bißchen Geld.

Stefan
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Beiträge: 5
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:56  
Super Idee!!!!Das könnte in der Tat klappen, ich weiß schon, wer sowas hat ;-)
Vielen Dank!
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Dale
Beiträge: 1453
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 10:58  
Genau.. :) das wird nichts ohne Kühlung.

Ug würd ich auch nicht als blitzsaber bezeichnen. Ug Aromen sind für meine Nase nur anders, nicht aber sauberer oder so. OT: schöne ug Biere sind imho noch Märzen mit Dekoktion. Ziemlich das Gegenteil von Spelzentrennung aber für mich geschmacklich das beste Untergärige. :) Und viel einfacher..

Grüße,
Dale.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 11:01  
Wenn du das wirklich machen willst, dann besorg Dir am besten eine frische Hefe aus einer Brauerei.
Ansonsten kommst Du um einen dicken Starter nicht drum rum.
Ein untergäriges Helles kann man natürlich schon so brauen, dass es schmeckt.
Nur den Vergleich mit Augustiner wird es nicht standhalten, nicht zuletzt weil es nicht filtriert wurde, was sich geschmacklich natürlich auch auswirkt (muss nicht unbedingt schlechter sein).
Wenn Du bei Deinem ersten Sud die Chance auf ein Erfolgserlebnis drastisch erhöhen willst, dann brau was obergäriges.

Stefan
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 11:06  
Ja, da kann ich dir helfen. Ich werde am Samstag ein Bayrisch Hell oder auch Münchner hell brauen. Das entspricht dem Bierstilden du so magst.

Mein Plan sieht folgendes vor:

100% PiMa
STW 11,5
ES 1,5-1,7 Plato
20 IBU

Hercules als Bitterhopfen ca. 80%
Perle oder Select zur Aromahopfung ca 20%

Als Hefe habe ich mir die Hürlimanlager S189 rausgesucht.

Rasten:

57 Einmaischen
55 10 Minuten
62 50 Minuten
65 20 Minuten
72 20 Minuten
78 Abmaischen

Wasser sollte recht Mineralien arm sein. Ich muss da mit CaO arbeiten.

Die RA werde ich auf -1 voreinstellen und beim Maischen auf 5,4-5,8 PH einstellen.

Soviel zu meiner Idee

Edit: Ich sollte eigentlich irgendwo ganz oben stehen, habe den Post aber nicht abgeschickt. Nun konnte ich mal die anderen Meinungen dazu lesen. Sicher braucht man für diesen Bierstil schon Erfahrung sonst wird das nix. Die 34/70 nehme ich dafür nicht, wie gesagt die S189 schmeckt mir da besser und ich hatte schon ein original Helles damit gezaubert.

Sicher musst du die Gärung kontrolieren, ich vergäre in Druckfässern unter 1 Bar und 12-13 Grad. Nach oder ziemlich zum Schluss gehe ich auf 15 Grad um Diacetyl zu bilden, das in der Reifung wieder abgebaut wird. Ich dosiere nach angabe des Herstellers, habe 200g. auf Lager. Oder ich Ziehe mir 20 g. über 1-2 Wochen auf dem Magnetrührer.

Ein Tip, ich habe vor einen Bebilderten Thread am Samstag zu starten eventuell kuckst du mal rein.


[Editiert am 30.7.2014 um 11:17 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Beiträge: 5
Registriert: 30.7.2014
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red_folder.gif erstellt am: 30.7.2014 um 12:55  
Jungs,
Ihr seid echt klasse. Heute Morgen erst gepostet und jetzt schon fundierte Tips inklusive Rezepten. Ganz herzlichen Dank dafür, in den Thread am Samstag werde ich auf jeden Fall schauen und bin jetzt schon gespannt!
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