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Autor: Betreff: Brauen im alten Wäschekocher
Junior Member
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Beiträge: 27
Registriert: 28.9.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 01:29  
Moin,

ich habe jetzt meinen Traum, einen alten Wäschekocher (Fassungsvermögen: 160 Liter):



Das Gerät ist alt, der emaillierte Einsatz ist aber komplett in Ordnung. Der Brennraum auch (mehr oder weniger). Das Gerät wurde bis vor wenigen Jahren noch regelmäßig zum Einkochen genutzt.

Hat hier schon mal wer in so einem Teil gebraut? Und irgendwelche Ideen, auf was ich mich da einlasse?

Da das Temperaturhalten beim Brauen mit Holz eher problematisch werden könnte, kam die Idee auf, im Brennraum einen Gasbrenner einzusetzen, um die Temperaturen besser kontrollieren zu können. Gasflasche und Druckminderer sind eh da, also würde sich die Anschaffung in Grenzen halten.

Ich würde das Teil gerne zum Maischen und auch zum Hopfenkochen nutzen.

Isolieren wird wohl nicht gehen, aber mit Gas sollte die Temperatur schon passend zu halten sein.

Die Probleme:
- wie soll ich 100 Liter läutern...
- ich werde wohl beim Finanzamt Bescheid sagen müssen

Meine Idee: beim nächsten Strassenfest auf meinem Grundstück das Teil aufstellen und für die Nachbarn brauen... OK, der Sud zum probieren wird schon ein paar Wochen vorher gebraut werden müssen... Dann habe ich hinterher immerhin 100 Liter für den Eigenbedarf über :thumbup:

aber erstmal muß das Teil einige Tests über sich ergehen lassen.

Joh
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JanBr
Beiträge: 5619
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 06:54  
Es gibt hier im Netz Leute die mit Holzfeuerung brauen. Die haben sich eine Schublade gebaut, mit der man das Feuer rausziehen kann, wenn man die Temperatur erreicht hat.

Als Läuterbottich würde sich natürlich ein halbes Holzfass mit Senkboden (Lochblech) anbieten. Ruthard hat so was im Einsatz.

Gruß

Jan
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Brauwolf
Beiträge: 3548
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 06:59  

Zitat:
Hat hier schon mal wer in so einem Teil gebraut?

Sicher dat, kumma hia:



Das sind zwar "nur" 100 Liter Volumen, gibt aber auch 80 Liter Bier.
Zum Läutern besorgst du dir am besten ein halbes Weinfaß (ca 50€):



Das hat bis Oberkante 106 Liter Volumen und reicht auch für dein System. Ausgelegt wird das mit geschlitztem Kupferrohr. Isolieren brauchst du am Kessel nix, das ist schon perfekt gelöst. (Sollten sich die Gasbrauer mit ihrem angekokelten Armaflex mal abgucken). Echt ist das natürlich nur mit Holzbefeuerung, du brauchst auch erstaunlich wenig Holz. Für Kombirasten ist das freilich nix, Dekoktionen gehen mit diesem System am besten. Dafür solltest du dir vielleicht noch was "Kleines" zulegen (hier 60l):



Dem Finanzamt mußt du nur Bescheid geben, wenn du das Bier verkaufen und Gewinn machen willst.
Du meinst aber vermutlich den Zoll - auch das ist kein Problem, wenn du nicht mehr als zweimal im Jahr damit braust (Glaube mir, mehr willst du auch gar nicht), das Ding bei dir zuhause steht und das hergestellte Bier nur auf natürlichem Weg über die Kanalisation dein Grundstück verläßt.

Sollten es mehr als 200 Liter im Jahr werden oder willst du das Bier an Dritte abgeben (zum Beispiel beim Straßenfest), gibst du nach dem Brauen eine Steueranmeldung auf dem Formular 2075 ab. Pro 100 Liter zahlst du überschlägig 5€ Biersteuer.

Cheers, Ruthard


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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
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red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 08:03  
Es gibt im Forum einige "Wurstkessel"-Brauer mit "Holzfeuerung" (such mal nach den beiden Begriffen).
Soweit ich mich erinnere, hat ein Brauer das brennende Holz einfach aus dem Brennraum genommen, wenn die Rasttemperatur erreicht wurde.
Durch die große thermische Masse ist eine Abkühlung kaum ein Problem.
Aber vielleicht melden sich noch mehr von den Brauern im Wurst- oder Waschkessel.

Ruthards Läuterbottich dürfte aber nur schwer nachzubauen sein, wo soll man so einen "klassischen" Unterbau schon her bekommen? ;)

Uwe


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Hahngold
Beiträge: 407
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red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 08:21  
Hallo Joh,

wir haben zuerst auch mit Holz gebraut, das ging eigentlich
ganz gut. Wir haben nur mit Kleinholz geheizt und zur Not
eben auch mal wieder was rausgeschaufelt.
Mittlerweile sind wir allerdings auf nen doppelten
Gasring umgestiegen, ist auch besser in einem Raum
ohne Kamin ;) !

Gruß Al


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http://hopfen-der-welt.de
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Rudiratlos
Beiträge: 546
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 09:22  
Ich braue auch in einem alten holzbefeuerten Waschkessel, funktioniert sehr gut. Bei den Rasten hole ich einfach die Glut raus. Rasttemperatur halten ist bei mir kein Problem, da mein Kessel ausschamottiert ist. Aber auch ohne Schamott sollte das kein Problem sein.
Bei mir gibts nur zwei Sachen, auf die ich etwas achten muss:
- Mein Kessel heizt nach Rausholen der Glut noch gut ein Grad nach.
- Ich muss ordentlich rühren, damit nix anbrennt, da die Hitze je nach Feuerung doch sehr stark und direkt ist.
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Beiträge: 26
Registriert: 10.9.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 12:34  
@Ruthard
Das mit dem geschlitzten Kupferrohr habe ich schon öfters gehört.
Wie bekommst du da die Würze raus? Hast du eine Pumpe angeschlossen
oder ein Loch mit einem Hahn in deinem Weinfass?

Gruß Marc
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oliver0904
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red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 13:27  
https://www.youtube.com/watch?v=qBylkE7RROU

Schau mal den Film an, da wird ordentlich mit Holz gefeuert und auch mit einem Kuperrohr geläutert!


Oliver


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Für Bier würde ich sogar arbeiten
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Burkhart
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red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 13:31  
Hi,

ich braue auch im holzbefeuerten Waschkessel. Das funktioniert ziemlich gut, allerdings muss man 'seinen Kessel' ein bischen kennenlernen. Das betrifft vor allem das nachheizen.
Meiner heizt ca. 1-2 Grad nach, so dass ich das Feuer entsprechend früher rausnehmen muss.

Beim Beheizen muss man auch etwas darauf achten, was für Holz/Heizmaterial man verwendet. Trockene Eichenscheite sind da halt was anderes als Weidenholz...
Ich heize (z.B. beim Hopfenkochen) auch gerne mit Holzbriketts.

@Ruthard:
Wie machst Du das mit dem halben Barrique? Wird das nicht undicht, wenn es trocken steht (zwischen den Braugängen)? Ich hatte daran gedacht mal mit Bottichmaischen zu experimentieren und da wäre so ein Fass als Maischbottich ideal... (1 1/2 Zoll-Auslauf dran, Deckel drauf, Rührwerk rein, heißes Wasser aus dem Kessel per Pumpe rein, per Schwerkraft ins Läuterbecken und per Schwerkraft wieder in den Kessel...)

Gruss
Burkhart
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 16:07  

Zitat von Marc90, am 15.8.2014 um 12:34
@Ruthard
Das mit dem geschlitzten Kupferrohr habe ich schon öfters gehört.
Wie bekommst du da die Würze raus? Hast du eine Pumpe angeschlossen
oder ein Loch mit einem Hahn in deinem Weinfass?

Gruß Marc

Ich habe einen Hahn verbaut. Bilder folgen, wenn ich die Brauerei fertig umgebaut habe.

Cheers, Ruthard


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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 15.8.2014 um 16:29  

Zitat:
@Ruthard:
Wie machst Du das mit dem halben Barrique? Wird das nicht undicht, wenn es trocken steht (zwischen den Braugängen)?

Wenn du drei Wochen nicht gebraut hast, kannst du bei trockenem Wetter durch die Ritzen Zeitung lesen. Das Fass sieht dann ziemlich fertig aus, etwa so:



Das ist aber völlig normal. Abhilfe: Jede Woche brauen oder das Fass nach einer längeren Braupause etwa eine Woche vor dem nächsten Brautag wässern oder je nach Witterung in den Regen stellen. Die quellenden Dauben schmiegen sich in die Faßreifen und dichten wieder 1A ab.

Cheers, Ruthard


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red_folder.gif erstellt am: 16.8.2014 um 00:14  
Danke zusammen,

das gibt mir ja ziemlich Auftrieb.
Ich habe heute nachmittag kurz hier reingeguckt, die Anlage von Ruthard gesehen und gedacht: das kannste dir ja mal angucken...
Aber ist ja nur einmal um die Welt...

Das mit dem halben Weinfaß wird mit Sicherheit zum Plan gehören; das sieht ziemlich passig aus.

Da ich eh die Wohnung mit Holz heize, habe ich mich aufgrund der Rückmeldungen jetzt ganz kurzfristig umentschieden, es erstmal mit Holz zu versuchen. Der erste Test wird sowieso, Wasser auf 55, 63, 73 und 78° zu erhitzen und dann zu kochen. Alleine um das Maß zum Heizen zu finden. Außerdem steht noch eine Aussprache mit meinem Schornsteifeger aus, da ich das gerne erstmal in der Garage ausprobieren würde. (Osnabrücker Sommer...)

Was bedeutet das mit dem geschlitzten Kupferrohr? Wie funktioniert das?

PS: gibts hier eigentlich jemanden aus dem Osnabrücker Südkreis? Ich komme aus GM-Hütte.

Joh
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red_folder.gif erstellt am: 16.8.2014 um 01:13  

Zitat von oliver0904, am 15.8.2014 um 13:27
https://www.youtube.com/watch?v=qBylkE7RROU

Schau mal den Film an, da wird ordentlich mit Holz gefeuert und auch mit einem Kuperrohr geläutert!
Oliver


Habe mir gerade mal den Film zuende angeguckt...
Geile Lösungen (z.B. das Schieberost zum Heizen) und coole Aktion...
Wäre ich gerne dabei gewesen.
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