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Autor: Betreff: Richtiger Zeitpunkt beim Abfüllen
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 17:35  
Hallo zusammen

Ich braue jetzt mit diesen Kits - ich weiss das ist erst der Anfang und nicht vergleichbar mit dem richtigen Brauen. Aber irgendwie muss man ja mal anfangen.
Jetzt mal eine ganz simple Frage zum abfüllen in die Flaschen. Was ist wenn ich den richtigen Zeitpunkt verpasse. Sagen wir um ein oder zwei Tage. Was sind die Konsequenzen bei zu frühem abfüllen und welche bei zu spätem?

Vielen Dank für eure Antworten.

Gruss
Andreas
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 17:45  
Moin Andreas :)

Füllst Du zu früh ab, hat die Hefe den Zucker noch nicht komplett weg geknabbert. Sie wird das also in der Flasche machen und dabei entsteht bekanntermaßen Kohlensäure. Die Berechnungen für die Speise / Aufzuckerung (www.fabier.de) gehen von ausgegorenem Jungbier aus. Füllst Du also zu früh ab, musst Du die Speisengabe anhand des Restextraktes im Jungbier neu berechnen weil Du sonst zuviel CO2 im Bier hast.
Füllst Du viel zu früh ab, kann das unter Umständen unangenehm werden weil der Druck in der Buddel zu hoch wird.

Zu spät abfüllen kann man meines Erachtens nicht. Im Gegenteil. Hat die Hefe den Zucker komplett weg geknuspert, kann es nicht schaden, ihr ein wenig mehr Zeit zu lassen um sich am Boden des Gäreimers abzusetzen. Dadurch erhält man deutlich klareres Bier.
Ausreichend Hefezellen für die Nachgärung hast Du dann auf jeden Fall immer noch.

Wenn Du kein Meßgerät (Bierspindel oder Refraktometer) hast um den Restextrakt zu ermitteln, solltest Du sowieso auf jeden Fall abwarten, bis sich bei gleichbleibender Temperatur einige Tage so gut wie Nichts mehr im Gärröhrchen getan hat. Ein Wenig wirds immer Blubbern, aber wenn die Frequenz auf einen Blubb binnen mehrerer Minuten gefallen ist und das sich so über drei bis vier Tage hält, bist Du auf der sicheren Seite.

Greets Udo


[Editiert am 20.8.2014 um 17:46 von TrashHunter]



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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 18:27  
Danke Udo

Das macht absolut Sinn. Ich habe schon zwei Spindeln zum messen. Die erste in diesem Brauset sah so billig aus, dass ich später noch eine gekauft habe um sicher zu sein. Die zweite sah dann ähnlich billig aus hat aber immerhin noch ein Thermometer dabei.
Spannend ist, dass die zwei Spindeln nicht exakt das gleiche anzeigen - deshalb die leichte Unsicherheit.

Ist das aber nicht so, dass wenn ich zu lange warte, der Zucker aufgebraucht ist - und irgendwann die Hefe abstirbt. Was heisst, dass ich in den Flaschen tote Hefe habe?
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 18:37  
Nein Andreas :)

Du gibst der Hefe ja in die Flasche wieder ein Wenig Zucker mit, damit sich der gewünschte Druck aufbauen kann.
Dabei vermehrt sich die Hefe auch wieder.
Das Absterben der Hefe an sich in der Hauptgärung findet tatsächlich permanent durch Alterung statt, aber die Zahl der noch lebenden Zellen ist im Prinzip immer noch ausreichend. Die Freunde von der Schlauchpilzfraktion sind sehr zäh und langlebig.

Ich lasse meine obergärigen Biere im Schnitt 14 Tage auf dem Geläger, untergärige sogar vier Wochen und es hat noch immer ausreichend aktive Hefezellen um in der Nachgärung die mitgegebene Speise / den Zucker zu verknuspern.

Mach Dich da einfach mal locker. Bis Du absolut totes Sediment in der Flasche hast, dauert es eine ganze Weile... sofern Du die Hefe nicht durch Reinigungsmittelrückstände killst ;)

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 19:45  
Das bringt mich gerade zur nächsten Frage:
Wie lange lässt sich das Bier dann eigentlich in den Flaschen lagern? Und was verlängert oder verzögert die Lagerung?

Ich habe übrigens einen kleinen netten Naturkeller - der hat relativ gut und durchgehend gegen 19 °C. Bis jetzt habe ich immer dort gelagert. Ist das gut, oder müsste ich was kühleres suchen?
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 20:23  
Hallo Andreas,

Bier verändert während der Lagerung seinen Geschmack. Bei langer Lagerung die einen positiv, die anderen negativ. Wenn Du einen schönen Bock braust, wird er es Dir danken wenn Du ihm genug Lagerzeit gibst. Ein Weizenbier wird nach langer Lagerzeit wohl nicht mehr so prickelnd daherkommen. Untergärige Sorten brauchen mehr Lagerzeit, wie schon bei der Gärung. Obergärige sind schneller trinkreif.
Dein Naturkeller mit 19° erscheint mir zu warm. So 10-12° währen schon besser. Idealerweise ist die Gärung beim angestrebten Karbonisierungsdruck auch beendet und der Zucker im Bier von den Hefen verarbeitet. Wenn aber beim lagern noch unverarbeiteter Zucker da ist könnte es Flaschenbomben geben. So wie ich das sehe, strebst du Grünschlauchen an. Als Anfänger rate ich Dir aber zur Zuckergabe.
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 23:13  
Hallo Udo,


Zitat von TrashHunter, am 20.8.2014 um 18:37


Ich lasse meine obergärigen Biere im Schnitt 14 Tage auf dem Geläger, untergärige sogar vier Wochen und es hat noch immer ausreichend aktive Hefezellen um in der Nachgärung die mitgegebene Speise / den Zucker zu verknuspern.


Lässt bei deinen obergärigen Bieren dann den sedimentierten Hefebodensatz die ganzen 2 Wochen drin oder entfernst du ihn nach der Hauptgärung?
Man liest ja immer wieder, dass man schon carbonisieren kann wenn die Hauptgärung durch ist, aber das ist ja (wie du schonmal woanders erörtert hast) ein dehnbarer Begriff ;)

Gruß, Peter


[Editiert am 20.8.2014 um 23:14 von Mistral]
Antwort 6
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2014 um 23:27  

Zitat von AndreasMueller, am 20.8.2014 um 19:45
Das bringt mich gerade zur nächsten Frage:
Wie lange lässt sich das Bier dann eigentlich in den Flaschen lagern? Und was verlängert oder verzögert die Lagerung?

Ich habe übrigens einen kleinen netten Naturkeller - der hat relativ gut und durchgehend gegen 19 °C. Bis jetzt habe ich immer dort gelagert. Ist das gut, oder müsste ich was kühleres suchen?


Hallo Andreas,

Das kommt ganz drauf an ob du obergärig oder untergärig braust, wie bereits gesagt wurde sind obergärige Biere aber tendenziell schneller trinkreif.

Ein paar Beispiele:

Bei stärker gehopften Bieren können die Hopfenaromen mit der Zeit immer mehr verloren gehen (ab einem Monat Lagerzeit), das heißt man sollte sie dann auch verbrauchen.
Auch Weißbiere und einige Saisonbiere (zum Teil auch Spezialbiere, wo es auf ganz bestimmte Aromen ankommt) sollten auch nicht zu lang gelagert werden.

Dunkle Biere und / oder Biere mit höherem Alkoholgehalt können länger gelagert werden, mir wurde beispielsweise gesagt dass dunkle Biere mitunter tolle Aromen (z.B.: Schokolade, Lakritze, etc.) entwickeln können wenn man sie ein paar Monate lagert) Beispiele für stärker alkoholischere Biere mit mitunter längerer Lagerzeit wären auch Trappistenbiere oder Bockbiere. Auch untergärige Biere (z.B.: Pils oder wie der Name schon sagt: Lager) können länger gelagert werden, du brauchst aber auf jeden Fall niedrigere Temperaturen dafür.

Gruß,
Peter
Antwort 7
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red_folder.gif erstellt am: 31.8.2014 um 13:09  
Wie lange lasst ihr euer Bier denn durchschnittlich im Gärbottich? Beim konkreten Beispiel eines Sudes mit der Nottingham Hefe ist die Hauptgärung ja meistens schon nach 3 Tagen durch, schöpft ihr dann den Bodenhefesatz ab und lasst das Jungbier noch eine Weile drin bis ihr carbonisiert?

Gruß, Peter
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 31.8.2014 um 15:22  
Ich lasse meine Biere immer um einiges länger im Gärbottich als es mir vom Gärende her nötig erscheint.
Bei OG insgesamt meist um die 2 Wochen im Gärbottich, bei UG meist um die 4 Wochen (je nach Gärdauer), jeweils plus minus ein paar Tage.
Auf jeden Fall lasse ich die Biere immer noch einige Tage nach dem messmäßigen Ende der HG auf der Hefe.

Ein Grund ist das oft nach der eigentlichen HG die Hefe so ganz langsam noch einiges wegknabbert was bei zu
früher Abfüllung gerne mal für zu starke Carbonisierung führt.
Die letzten paar zehntel dauern oft ne weile in der HG.
Ein anderer Grund ist das die Biere dann nicht soviel Bodensatz in den Pullen bilden.

Wie immer wirst du aber auch Stimmen hören die genau das als das schlimmste überhaupt ansehen.
Ein paar Tage auf ausgegorener Hefe ist für einige einhergehend mit einer enormen Verschlechterung der Eigenschaften des Bieres.
So schlauchen einige schon vor Ende der HG ab um möglichst schnell das Bier von der Hefe weg zu bekommen.
Ich selbst bin kein Verfechter von dieser Einstellung, auch weil die Hefe später sowieso noch Monate am Flaschenboden über
meinem Bier lagert.

Zitat:
...schöpft ihr dann den Bodenhefesatz ab...

Wenn eine OG Hefe aufschwimmt und bis zum Ende der OG oben auf dem Jungbier bleibt kannst du sie dann getrost abschöpfen.
Ein Teil der Hefe wird aber auch zu Boden sinken und wenn man lange genug wartet wohl auch die Hefe die zuerst nach oben kletterte.

Bei UG Hefen müsstest du umschlauchen in einen anderen Behälter um die Hefe los zu werden die sich am Boden befindet.

Ich kann mir durch meine oben genannte Vorgehensweise ein Umschlauchen sparen und fülle direkt aus dem Gärbottich in Flaschen und Fässchen ab.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 31.8.2014 um 17:00 von BerndH]
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red_folder.gif erstellt am: 31.8.2014 um 15:56  
Hm. Bei mir trug es sich zu dass ich zwei OG-Sude (WB) sogar fast 6 Wochen (Zeitmangel - zu viel Arbeit) auf dem Geläger hatte. Ich hatte schon Angst, dass das der sichere Tod für das Bier wäre. Ich hab trotzdem abgefüllt und ein Sud mit Speise, den anderen mit Zucker gespeist.
Heraus kamen jeweils sehr klare und unerwartet geschmackvolle Weißbiere - sogar mit dem besten Schaum den ich je hatte.

Wie Bernd schon schrieb, werde ich meine Biere nun ebenfalls länger auf dem Geläger lassen.

LG Driver


[Editiert am 31.8.2014 um 15:57 von Driver]
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red_folder.gif erstellt am: 31.8.2014 um 20:18  
Auch bei mir klappt es meist nicht, dass ich sofort nach Ende HG schlauchen kann, manchmal kommt ja auch noch eine Zeit Stopfen dazu. Daher lasse ich lieber ein paar Tage länger auf der Hefe stehen, da passiert nix (wie BerndH schrub, in der Flasche ist ja auch noch Hefe, das ist das gleiche).

Bei meinem Lieblingsrezept ist trotz der langen Zeit auf der Hefe das Bier meist bereits nach kurzer Lagerzeit fast glanzfein und der Schaum üblicherweise wie Bauschaum. Klar, man muss schon aufpassen, dass man keinen Schlotz mit eingießt, aber das versteht sich von selbst, wenn man den Hefegeschmack nicht haben will.
Achim
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