Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2014 um 16:58 |
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Heute habe ich mich mal daran gemacht wilde, lokale Hefen zu fangen. Aus
der Luft und von Obst.
Aus dem Garten meiner Eltern und dem eines Nachbarn konnte ich ungespritzte
Äpfel und Pflaumen ernten. Die Pflaumen sind reif bis überreif. Die Äpfel
sind noch etwas fest und sauer, aber lecker.
Ich habe einige Einmachgläser mit kochendem Wasser keimarm gemacht. Ebenso
das Messer und die Schneidunterlage auf der ich gearbeitet habe.
In eines der Gläser habe ich etwa 10 halbierte und entsteinte Pflaumen
gegeben. Pflaumen mit Wurmbefall wurden verworfen. Die Stelle an der der
Stiel saß wurde auch überall entfernt, weil die Stelle meist verdächtig
weicher war, als der Rest der Frucht.
Das Obst wurde überhaupt nicht gewaschen, nicht einmal mit kalten Wasser
abgespült.
Zu den Pflaumen kam dann etwa 300ml Malzbier direkt aus der Flasche.
Darüber kam Klarsichtfolie mit einem winzigen Loch, sodass CO2 raus, aber
keine Fliege rein kann.
Genauso wurde verfahren mit der Schale zweier Äpfel.
Die beiden Gläser stehen jetzt auf einem Regal im Arbeitszimmer.
Um Hefe aus der Luft zu fangen, habe ich etwa 900ml Malzbier kurz
aufgekocht und dann aufgeteilt auf drei ebenfalls zuvor mit kochendem
Wasser keimarm gemachte Gläser.
Darüber kam dann zunächst ein Blatt Küchenpapier. Festgemacht mit einem
Gummiband.
Dadurch soll möglichst viel Luft an das abkühlende Malzbier gelangen, aber
keine Fliegen.
Zum Abkühlen stehen die Gläser jetzt vor verschiedenen Fenstern auf der
Fensterbank.
Zum Garten hinaus:
Zur Straße hinaus:
Sobald das Malzbier abgekühlt ist, wird das Küchenpapier durch
Klarsichtfolie ersetzt, wieder mit einem kleinen Loch.
Hoffentlich setzt dann bald eine Gärung ein und es bildet sich kein
Schimmel.
Die Proben die sauber angären und eine sensorische Prüfung überstehen
werden jeweils 5l Lambic vergären dürfen.
Ich werde weiter berichten.
Gruß,
Philipp
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2014 um 17:09 |
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Wilde Hefen auf Obst sind zu 95% Apiculatushefen a la Hanseniaspora Uvarum.
Nur 1 - 2% (wenn überhaupt) sind wilde S. Cerevisia. Wenn Du die vermehren
willst, muss Du stark anstellen.
Ähnlich wie bei Wein setzt die Gärung durch die Apiculatushefen, Kloeckera,
Torulaspora und co. ein. Die Stunde der alkoholtoleranten S. Cerevisia
(oder Brett) kommt ab 7% Alkohol. Dann sterben die anderen ab bzw. stellen
ihre Tätigkeit ein.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2014 um 17:10 |
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Ich denke du wirst dir ziemlich sicher Schimmel mit einfangen.
Meiner Meinung nach müsstest du diese Ansätze jetzt auf Würzeagar
ausstreichen und dann eben Hefekolonien überimpfen und die Schimmel aussen
vor lassen. Dann könnte das was werden.
Gruß
Jan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2014 um 17:12 |
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Hallo Philipp,
ich setze mehrere Lagen Küchenpapier ( 2 bis 4) immer als "Verschluss" für
meinen Erlenmeyerkolben ein wenn ich einen Hefestarter ansetze.
Derzeit steht interessehalber der Erlenmeyerkolben mit etwas Würze seit
bestimmt 3 Wochen im Flur und die Würze vergammelt nicht,
noch zeigt sie Gäranzeichen. Das Papier wirkt fast wie Korken, nur
luftdurchlässig aber anscheinend keimundurchlässig.
Für mich ist das ein Indiz das zumindest bei 2 oder 4 Lagen Küchenpapier
kaum bis nichts mehr mit der Luft in den Erlenmeyerkolben hinein
gelangt.
Ich könnte mir auch vorstellen das du auch schon mit einer Lage
Küchenpapier eine starke Sperre für wilde Hefe gebildet hast.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 1.9.2014 um 20:27 von BerndH]
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2014 um 17:25 |
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Oh, das wusste ich gar
nicht. Dann sind diese beiden Proben ja schon fast zum Scheitern
verurteilt. Schnelles suchen hat ergeben, dass auch mehr Hopfen da nichts
helfen würde, oder?
Zitat von JanBr |
Ich denke du wirst dir ziemlich sicher Schimmel mit
einfangen.
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Ich hoffe nicht in allen Gläsern. Ich
habe mit dem Malzbier jetzt kaum Zeit und Geld investiert, könnte das also
verkraften, falls es nur schimmelt.
Gruß,
Philipp
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 1.9.2014 um 18:23 |
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In "American Sour Beer" wird ein ähnliches Verfahren beschrieben, um als
Hobbyist lokale Hefen einzufangen. Allerdings wurden dafür größere Gefäße
benutzt und nur mit Fliegengaze abgedeckt, damit eine große Fläche
möglichst ungehindert der Luft ausgesetzt ist. Nachdem die "Hefefallen"
über Nacht an veschiedenen Stellen im Haus und im Freien standen, wurden
damit Starter angesetzt, mussten aber teilweise auch wg. Schimmelbildung
und/oder Ungenießbarkeit verworfen werden.
Die professionelle Methode wäre, wie Jan schon schreibt, aus den
Hefesammlungen Reinzuchtkulturen zu isolieren. Bei einem Versuch konnte ein
Labor 24 verschiedene säureproduzierende Hefestämme (inkl. diverser
Brett-Stämme) nachweisen, wovon der Brauer dann nach Gärversuchen die
besten auswählen kann.
[Editiert am 1.9.2014 um 18:24 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 1.9.2014 um 19:06 |
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Hallo Philipp!
Interessantes und einfaches Experiment! Ich sehe die größten Chancen bei
den überreifen Pflaumen. Da wird auf der Schale sich so Einiges angesiedelt
haben und wahrscheinlich eine Gärung einsetzen.
Die wilden S. Cerevesia wirst Du dann auch bekommen. Im Prinzip wirst Du
einige unerwünschte Spezies gleich automatisch los.
Zitat von flying, am 1.9.2014 um
17:09 |
Ähnlich wie bei Wein setzt die Gärung durch die Apiculatushefen, Kloeckera,
Torulaspora und co. ein. Die Stunde der alkoholtoleranten S. Cerevisia
(oder Brett) kommt ab 7% Alkohol. Dann sterben die anderen ab bzw. stellen
ihre Tätigkeit ein.
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Es wir vielleicht etwas
schwierig werden, wenn verschiedene andere Tierchen die Überhand gewinnen.
Um auf über 7% Alkohol zu kommen, solltest Du nach Einsetzen der Gärung
noch Zuckerlösung hinzufügen. Aber auch wenn es schief geht, muss das nicht
heißen, dass es prinzipiell nicht funktioniert. Dann fängst du eben noch
einmal von vorn an. Bleib am Ball!
Gruß
Heinrich
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2014 um 20:24 |
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Hmm, ich würde mal schauen, ob es in der Nähe einen Imker gibt und im
Prinzip zunächst Met herstellen. Die Nektarhefen darin sind zumindest
ausreichend und anscheinend auch dominant genug, um im Lievito Madre (eine
Art fester, sehr hefelastiger Sauerteig) eine sehr stabile Kultur zu
formen. Den Met kannst Du ja dann zum Anstellen des Bieres verwenden.
Ich würde anfangs extrem vermehren, so dass sehr feste und größere
Hefekolonien entstehen. Steriler Löffel rein, in abgekochte Würze tauchen
und hoffen, fast nur Hefen erwischt zu haben (am besten nicht zu viele
verschiedene Stämme) und mehrmals Zyklen einhalten, die alle die gleichen
Bedingungen haben, so dass sich zumindest ein, zwei Hauptstämme durchsetzen
können.
Interessanter Versuch, wollte das immer schon einmal ausprobieren, aber mir
fehlts noch etwas an der Planung und dem Equipment. Ganz astreine Stämme
wird man sowieso nicht erhalten, ich denke aber, dass es möglich sein
sollte, bei einer aktiv gehaltenen Kultur sauber eine Probe entnehmen zu
können. Ich denke auch, dass die damalige Brauereihefe, die als solche ja
gar nicht bekannt war (man gab Reste oder Kräusen des alten Sudes zum
neuen) auch nur stabil wurde, weil sie aktiv gehalten wurde (jeden Tag
benutzt) und dadurch vermutlich die Oberhand ausbauen konnte (gegenüber
Lactos zum Beispiel)...
LG Gunnar
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 9.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 2.9.2014 um 10:22 |
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Wenn man die Früchte püriert und dann auf Agar ausstreicht, wie erkenne ich
dann die brauchbarem Organismen?
Ich nehme mal an, die flauschigen Punkte sind Schimmel, aber woran erkenne
ich die wilden Hefen?
Gruss
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.9.2014 um 12:06 |
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Pürierte Fruchtmasse auf Agar ausstreichen bringt wahrscheinlich viel zu
viele Zellen auf den Agar auf.
Weiß aber nicht, wie man es richtig macht. Vielleicht würde man die Früchte
einfach so mal kurz auf den Agar aufdrücken.
Etwa wie bei einem Bakterientest z.B. an einer Türklinke.
Die Hefezellen dürften ja vor allem auf der Fruchtoberfläche sitzen und
weniger im Fruchtinneren (sofern die Frucht nicht bereits gärig ist).
Der Witz am Agar ist ja vor allem die "Vereinzelung" der Zellen. Per
Verdünnungsausstrich versucht man quasi eine einzelne Zelle zu erhaschen,
die dann als Reinzucht zu einer Kolonie heranwächst.
Wie man Schimmel- von Hefekolonien unterscheiden kann, weiß ich leider
nicht.
Blätter aber mal beim Fruchtweinkeller bis kurz vor Seitenmitte, da hat Andreas
gängige Flüssigweinhefen auf Kontaminationen getestet.
Uwe
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 655 Registriert: 2.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.9.2014 um 12:58 |
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Das klingt logisch. Aber dann dürften Früchte bei unversehrter Schale auch
nicht gären. Und Kiwis machen das definitiv. Wenn man Kiwies länger liegen
lässt und dann aufschneidet riecht und schmeckt es nach Alkohol. ____________________ Viele Grüße
Manfred
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.9.2014 um 18:12 |
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Was Uwe beschreibt nennt man Abklatschplatten.
Das wäre natürlich auch eine Idee. Man klatscht die Früchte auf Würzeagar
ab. Und überführt dann die Hefekolonien einzeln auf einen zweiten Agar.
Gruß
Jan
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 3.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.9.2014 um 20:44 |
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Hey, ich besitze ebenfals solche hefen....bzw mischungen. Bei mir hat es
etwa 10för Tage gedauert bis es ankam...mazbier nicht entcarbonisieren
sondern draufgießen und alu druff! Dann hat Schimmel keine Chance. Erst
kommen Atmungshefen dann brauhefe...nimm ca. Einen milliliter vom gärenden
Gemisch und packs nochmal in nen halben liter malzbier. Nach zwei tagen
kannst nen Sud mit anstellen. War bei mir nach drei monaten nichtmal
sauer...meine aber brett erkannt zu haben! Mach nen dunkles mit müma und
ordentlich hopfen und es wird nen geiles Bier
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 3.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.9.2014 um 20:48 |
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Achso keine angst wegen den 95% atmungshefen bzw anderen hefen...das sind
nur angärhefen...nach ein paar tagen hat sich saccaromyces durchgesetzt.
Wichtig ist nur möglichst wenig o2 sonst haste echt nur schimmel
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.9.2014 um 21:59 |
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Recht hat er! Du solltest nachzuckern. Was dann bei 10% Alkohol noch gärt,
ist mit großer Wahrscheinlichkeit überwiegend Saccharomyces.
Dann aus der Gärung heraus Verdünnungsstriche auf Agarplatten und Du hast
gute Chancen ein paar wilde S. einzufangen..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 3.9.2014 um 09:11 |
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Wahrscheinlich ist das auch die einzige Methode die Bretts loszuwerden.
Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?
Andererseits braucht man ja auch nicht einen einzelnen wilden Hefestamm zu
isolieren. Ein Sammelsurium verschiedener Hefen macht das Bier
möglicherweise interessanter.
[Editiert am 3.9.2014 um 09:12 von Hieronymus]
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 25.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 14:49 |
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Zitat von JanBr, am 2.9.2014 um
18:12 | Was Uwe beschreibt nennt man
Abklatschplatten.
Das wäre natürlich auch eine Idee. Man klatscht die Früchte auf Würzeagar
ab. Und überführt dann die Hefekolonien einzeln auf einen zweiten Agar.
Gruß
Jan |
Um die Flora auf der Früchte-Oberfläche zu
erwischen würde ich zuerst die Früchte in einer sterilen 0,9% NaCl-Lösung
"waschen". Dieses "Waschwasser" kann dann in Verdünnungsausstrichen auf
Agar aufgebracht werden. Dies muss man eventuell mehrfach machen und
spezielle Selektiv-Nährmedien (Agarplatten) benutzen. Am Ende hat man dann
aus einer wilden Anfangs-Mischung schöne, einzelne Kolonien in Reinform die
weiter gezüchtet werden können.
Die Methodik an sich ist nicht allzu schwer, es bedarf aber schon einer
mittleren Laborausstattung (Selektivmedien, Bunsenbrenner, Flammösen,
Brutschrank,...) und einiges an Erfahrung, speziell bei der
Koloniebestimmung.
Ich habe sowas als Student gemacht, als Hobbybrauer wäre mir das viel zu
aufwändig und ungenau.
Gruß,
Theo ____________________ Wieso ist Leergut?
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 14:56 |
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Gutes Beispiel! Dieter Leipold hat genau so 10 Jahre in seinem Badezimmer
geforscht, bis er die Glukonobacter-Kultur aus dem Kombuchapilz isoliert
hatte...und dann die Bionade erfunden ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 15:06 |
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Wir haben in der Ausbildung auch mit Agar Platten Keime eingefangen und
dann bebrütet.
Da muss man schon einiges beachten, das ist alles andere als trivial.
Am gruseligsten war der Abklatsch aus dem Boden der WG-Dusche.
Und auf der eigenen Stirn lebt auch mehr, als man wissen will.
Stefan
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 16:52 |
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Wir lassen frisch gekelterten Apfelmost aus wilden Äpfeln zu Apfelwein
vergären.
Keine Zugabe von Hefen, da ist die reine Natur am Werk.
Die Frage ist - was gärt denn da? Das Ergebnis schmeckt immer hervorragend,
mit
einem leichten Milchsäuretouch.
Jeder Bauer in meiner Region macht so Apfelwein. Most ins Fass, warten,
trinken.
Zugegebenermaßen sieht der "Schmand" also die Schicht aus Ablagerungen die
obenauf
schwimmt gruselig aus.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 17:09 |
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Wilde Äpfel..?
http://de.wikipedia.org/wiki/Holzapfel
Ist wie bei der Spontangärung von Traubenwein. Die Angärung übernehmen die
schon genannten Gesellen bis irgendwann die Saccharomyceten übernehmen. Bei
Wein vermutet man allerdings, dass es die "Kellerkultur" ist, die
letztendlich die Endvergärung übernimmt. Also nicht direkt von den Trauben
kommt, sondern im Keller und Equipment (Pressen, Wände, Fässer usw.)
steckt. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 28.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 19:53 |
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Hi Philipp,
das ist ein schönes Thema. Wir haben das auch auf der Experimentierliste und
wollten dazu einen kleinen Sud aufteilen und in zwei verschiedenen Städten
deponieren - offen.
Dazu habe ich jetzt von einem Nachbarn ein sehr feines dünnes Netz aus
Stahl besorgt, welches man auch gut beim fly sparging nutzen kann.
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Cantillon nur von Oktober bis April
braut. Und zwar nicht wegen der alten ,UG-Regel' (nur von St. Michael zu
St. Georg zu brauen), sondern wegen der feuchteren Luft, in der dann die
Anzahl der gewünschten Mikroorganismen besonders hoch ist.
Berichte einmal, wie das bei Dir weitergeht!
LG
Andreas
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 20:55 |
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Ich wusste nicht dass der "Holzapfel" tatsächlich eine Sorte ist. Es gibt
hier in der Region
eine Menge Streuobstwiesen, auf denen diese "Viezäpfel/Holzäpfel" wachsen.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 28.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.9.2014 um 09:49 |
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Hi Philipp,
Hat sich mittlerweile was getan? Würde mich interessieren, ob was daraus
geworden ist.
LG
Andreas
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.9.2014 um 11:08 |
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Letztenendes läuft es auf ein Verfahren hinaus,. was es in Belgien bis
heute gibt. Die Spontangärung. Da wird die Würze ins Kühlschiff gepumpt und
dann seitliche Klappen geöffnet damit die Luft, die aus einem Wald kommt
darüberstreichen kann und das Bier mit wilden Hefen infiziert.
Das geschmackliche Ergebnis ist für deusche Gaumen fragwürdig, schmeckt so
ähnlich wie sauer gewordenes Bier.
Ich hab mal einen halben Liter Würze mit einem Krug wo vorher Besteck drin
war aufgefangen, das fing dann auch wie wild zu gären an, das Ergebnis mehr
oder weniger unbrauchbar.
Das Verfahren scheint bei Apfelsaft oder Wein ein akzeptables Ergebnis zu
liefern, bei Bier weniger. Die Wilde-Hefen-Zeit ist einfach vorbei.
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Antwort 24 |
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