Senior Member Beiträge: 107 Registriert: 11.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 21:30 |
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Hallo zusammen,
ich möchte meinen nächsten Sud unter Druck im Keg vergären. Dazu möchte ich
mit Brauereihefe das ganze in einem NC-Keg bewerkstelligen. Ich habe mir
das folgendermaßen vorgestellt, dass ich die Würze mit der Hefe zusammen
ins Keg mit gekürztem Getränkesteigrohr (wieviel sollte ich kürzen? - Hatte
vor mit Irish Moos zu klären.) fülle und die Hefe dann bei ca. 16°C
(Temperatur okay oder in verschiedenen Phasen andere Temperaturen?) ihre
Arbeit verrichten lasse. Die Frage die sich mir stellt ist wie bzw. ab wann
ich das Spundventil auf welchen Druck einstellen soll. Von Anfang an auf
die knapp 2 bar bei 5,5g/CO² bei 16°C ? Muss ich bei der
Restextraktbestimmung auf irgendwas achten bzw. ist das das gleiche
Verfahren wie bei druckloser HG? Also gären bis EVG erreicht? Was dann?
Umschlauchen in ein weiteres Keg und dann gleich kalt lagern (Stichwort
"Coldchrash")? Wann sollte ich in Flaschen abfüllen? Also Lagerung im Keg
und dann erst in Flaschen?
Wo sind die Profis der Druckgärung?
Danke & Gruß
Henry ____________________ Beer does not solve any problem, but then neither does milk.
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 05:50 |
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Dazu wären noch mehr angaben nötig... was versprichst du dier davon ?
Ich kann deinem Beitrag jetzt nicht entnehmen welche Hefe es ist, denke
aber UG. Wo hast du die Hefe her, warum 16 Grad?
Also ich würde sie nicht mit 2 Bar beaufschlagen. In den großen Gärtanks
ist das zwar so aber durch umpumpen etc. wird die Gärung am laufen
gehalten. Ich gehe mal davon aus, dass es der RH Stamm ist. Ich würde die
Gärung bei 12-14 Grad laufen lassen. Und eventuell 0,5 beaufschlagen. zum
Schluss der Gärung auf 14 Grad und ca 1,4 Bar.
Du hast eben den Zeitvorteil, dass du die Hefe wärend der
Carbonisierungsphase auf dem vollen Geläger hast und die Gärung unter druck
zügiger läuf. Ester werden nach meinen Rchergen eher gering bis fast
garnicht unterdrückt durch den Druck.
Am Anfang mit 12 Grad arbeiten, die letzten Tage auf 14 Grad und 14 Tage
sollte alles erledigt sein. Dann machst du einen Coldcrash für 24-48
Stunden und drückst um. Dazu würde ich generel die Steigrohre kürzen. Der
0,5l sind doch egal. in der Reifung wird sich ja auch nochmal einiges
ansammeln.
Tu dir einen Gefallen, lass das Irish Moss weg, das ist absolut nicht
nötig. Gscheit ausgären lassen und 3-4 Wochen kalt lagern und das Bier ist
wie filtriert.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 4.9.2014 um 10:59 |
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 4.9.2014 um 11:01 |
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Von http://www.danstaryeast.com/articles/conical-fermentation-e
ffect-yeast :
Zitat: | (2) CO2 should present
no problem in the fermenter size that the average home brewer would use:
CO2 @ 0.2 atmospheres pressure stimulates yeast growth.
CO2 @ 0.5 atmospheres pressure begins to exert a negative effect on yeast
growth.
CO2 @ 3.0 atmospheres pressure stops growth
CO2 @ 3.0 atmospheres pressure does not stop fermentation-alcohol
production.
10 ft. height fermenter = 0.3 atmospheres. |
____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 11:09 |
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Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube es war Veltins, die mit
einem speziellen Verfahren untergärig bei >20°C vergären.
Der Druck spielt da sicher eine große Rolle, da man dadurch die
Esterbildung unterdrücken kann.
Zitat: | Tu dir einen Gefallen,
lass das Irish Moss weg, das ist absolut nicht
nötig. |
Das stimmt, es geht auch ohne, vor allem mit der 3470.
Aber in der richtigen Dosierung schadet es auch nicht.
Stefan
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Antwort 4 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 13:45 |
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Ich habe eine Dr. Arbeit gefunden, darin sind 1000 unterschiedliche Ester
etc. Gemessen worden. Unter Druck und drucklos, die Unterschiede seien
geringfügig allerdings weiß ich nicht ob es da um eine bestimmte Art Ester
ging.
In dem PDF wurden DIV. Hefen unter verschiedenen Bedingungen getestet,
unter Anderem war die 34/70 dabei und 4 Unterstämme des RHs. Ich kann
leider damit recht wenig anfangen. Das Dosier ist 289 S. lang
Was ich dem noch entnehmen konnte, bei Temperaturen >20 Grad erst
erhöhen sich die Werte dramatisch.
Auch Narziss schreibt es lassen sich unter Druck im geringen Maße spezielle
Ester geringfügig unterdrücken.
Fermentis schreibt wiederum unter Druck werden mehr aber höhere Ester
produziert.
Mit dem ganzen Zeug kann ich leider garnichts Anfangen. Ich suche auch
immer noch eine Ausage die sich in etwa so anhört Stamm XY bei 16 Grad mit
X Bar beaufschlagen und gutes Bier erhalten.
Mein Hefeversorger sagt eben 14-16 Grad + 0,5 Bar
Der hat auch keine Lust mir das alles genau zu erklären. Hinzu kommt
natürlich auch das Betriebsgeheimnis. Da hat wohl jeder Hersteller seinen
speziellen Hefestamm und das spezielle Verfahren dazu.
Man muss sich natürlich klar darüber sein, dass das ein Wettbewerbsvorteil
ist, den wohl niemand Preisgeben wird.
Ich probiere es selbst eben aus, klar ist mir pro 10 Meter sind's 1 Bar bei
30 m eben 3 Bar, allerdings wird das Jungbier auch im Kreis gepumpt um die
Gärung am laufen zu halten.
Es ergeben sich durch solche Verfahren sehr schnelle Reif und Gärzeiten.
Bei 16 Grad ist Diacetyl fast kein Thema.
Nach 2 Wochen steht das Bier in vielen Großbrauereien im Handel und die
Biere sind einwandfrei.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 14:47 |
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Schon klar, wenn man >20°C untergärig sauber vergären will, muss man
ganz ordentlich tricksen, da reicht Druck allein nicht aus.
Stefan
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Antwort 6 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 15:34 |
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 107 Registriert: 11.4.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 20:22 |
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N' Abend zusammen,
vielen Dank für Eure Antorten. Was verspreche ich mir davon? EInfach nur
schneller UG-Bier in der Lagerung zu haben....
Eine schnelle UG-Gärung in sagen wir mal 2-3 Wochen. Dann wollte ich
abfüllen um meine Fässer frei zu kriegen (hab nur 4 NCs) und die Lagerung
in der Flasche fertigziehen lassen.
Hefe bekomme ich vom Hofbräuhaus Wolters hier in Braunschweig. Ist wohl der
bekannte Carlsberg-Stamm. Das mit den 16°C meine ich im Forum gelesen zu
haben.
Ich stelle also bei 12°C an (Eistruhe mit UT200). Beaufschlagen
wollte ich eigentlich nicht. Die Frage zielt darauf ab ob ich gleich das
Fass zu mache mit dem Spundventil oder erst normal offen lasse... Gibt es
Erfahrungswerte was die Bestimmung der "Letzten Tage" angeht?
Was das Kürzen der Steigrohre angeht: Wie viel macht bei Druckgärung Sinn?
Ist es mehr Geläger als bei der drucklosen Gärung? Genausoviel? Weniger?
Coldcrash meint schockmäßig auf 0°C bringen oder langsam runterkühlen?
Danke & Gruß
Henry
____________________ Beer does not solve any problem, but then neither does milk.
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Antwort 8 |
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