Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 21:11 |
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Moin moin liebe Braugemeinde,
ich möchte traditionell am 3. Oktober mein Einheitssud brauen. Dieses Jahr
soll es ein Pils mit dem gewissen etwas werden.
Die Stw. wird so um 12 % liegen, die BE so um 30-35 mit Hercules und
Saazer. In der Kaltreifung werde ich das ganze noch mit 0,5 gr. pro Liter
Madarina stopfen.
Nun möchte ich noch eine kleine Besonderheit mit einbauen. Da Earlverfahren
funktioniert zawr sehr gut, aber es dauert auch recht lange. Ich habe mir
(nach Holgers Art) einen Email einkochtopf bestellt. Ich werde den Sprung
von 62 auf 72 Grad mit einer dekotion durchführen. Dazu wollte ich ca 30
Minuten nach in der 62 Grad Rad eine Dickmaische ziehen und das bei 72 Grad
verzuckern.
Danach wird 20 Min. gekocht und die Dickmaischen wieder zugegeben. Das
ganze wollte ich mit dem Mischkreuz (Fabier.de) berechnen. Wenn ich etwas
unter 72 Grad lande ist das nicht schlimm. Ich habe ja den
Maisch/Läuterbottich der befeuert wird.
Meint ihr, das könnte so klappen?
[Editiert am 8.9.2014 um 21:11 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 21:40 |
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Hallo Gambrinus!
Na sicher klappt das! Getreu Moritz' und meinem Motto, dass uns kein Sud
mit nicht mindestens einer Kochmaische ins Fass kommt, hab ich auch schon
ein paar Mal für den letzten Temperatursprung eine Kochmaische
gemacht...
Viele Grüße
Michael
____________________ Beer ist the answer
...but I can't remember the question
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 22:25 |
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Servusle Gambrinus,
also ich habe es bei meinen letzten so gemacht:
Einmaischen 50 Grad für 10 min gehalten
Dann Aufheizen auf 63 Grad und dort 5 Minuten Rast
Jetzt trennen: Ich trenne ungefähr 25 bis 30% ab.
Diese heize ich normal auf. Dazu brauche ich etwa 20 min bis zum Kochen und
koche dort aber nur 10 min. Rühren nicht vergessen
Der Rest bleibt bei genau 63 Grad stehen (ggf nachheizen)
Dann die Kochmaische langsam Schöpfer für Schöpfer wieder zugeben und dabei
das Rührwerk volle Kanne laufen lassen
Sollte irgendwo zwischen 70 und 73 Grad dann landen.
Dort lasse ich dann noch einmal 20 min verzuckern und mache
sicherheitshalber die Jodprobe: Hat aber bisher immer gepaast.
Dann aufheizen auf 78 Grad und ab damit.
20 Minuten würde ich nicht kochen, wozu denn? 10 min reichen zum Knacken
auf jeden Fall.
Die IBUS und der Hopfen gefallen mir. Bassd schoh!
Grüßele
Holger
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 22:33 |
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So Jungs, jetzt die 2 ultimativen Fragen dazu:
Schmeckt ihr wirklich einen Unterschied bei Euren geringen
Kochmaischemengen zu einem Invu. Verfahren? (beim Earl. Kochmaische. wird
ja wenigstens bis 50% gekocht)
Warum machen sich alle Brauer, Hobbybrauer bei einer überschrittenen
Abmaischetemp. gleich ins Hemd, da werden doch bei 78-85 Grad viele Zucker
gelöst und für die Gärung bereitgestellt?
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 22:37 |
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Zum auf die nächste Rasttemperatur bringen
langt ja auf Kochtemperatur erhitzen. Aber je länger man kocht, desto mehr
Melanoidine bilden sich und das ist ja auch der Hauptgrund der
Dekoktion...wenigstens heutzutage.
Gruß Hotte
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2014 um 23:25 |
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Ich habe bei dekoktion eine Erhöhung des Restexktraktes festgestellt:
Liege ich bei einem Hellen mit 100% Pima Schüttung sonst bei 2,2%
Endvergoren, bin ich bei dekoktion nahe an den 3% - das schmeckt schon
vollmundiger meiner Meinung nach. Außerdem habe ich gemerkt, bekomme ich
einen etwas nussigeren Geschmack hinein, der wahrscheinlich auch durch die
Kocherei kommt.
Richtung: Früher wurde nur zum Erreichen der nächsten Rast gekocht, aber
auch, um das schlechter gelöste Malz noch thermisch zu knacken.
Wenn ich aber Gambrinus richtig verstanden habe, möchte er ein
Festbier,hell brauen und bei 20 Minuten Kochen kann ich mir vorstellen,
dass sowohl Geschmack als auch Farbe zu diesem Ziel nicht mehr ganz passen
werden. Außerdem wäre mir die Zeit zu lange, in der dann meine
Bottichmaische bei 63 Grad rumdümpelt. Aber sicherlich kann man das
ausprobieren.
Grüßele
Holger
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Antwort 5 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2014 um 07:05 |
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Also bei meinem Weizen Schnecke ich einen erheblichen Unterschied,
zumindestens mit Earls Verfahren.
Eben genau was Holger angesprochen hat möchte ich erreichen, diesen etwas
kernigeren Geschmack. Nicht zu viel, aber es soll auch nicht ein normales
Pils werden. Denn das hatte ich im Sommer, schmeckte wie gekauft (ich
wollte halt wissen ob ich es nun drauf habe).
Beim Earl Verfahren habe ich einen höheren EVG aber einen Bollmundigeren
Geschmack. Malziger nicht mit süß, pappig zu vergleichen. Dazu der
Stopfhopfen... Lecker.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 6 |
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