Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 05:52 |
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Hallo!
Mal eine Frage an die Experten. Hat schonmal jemand Schokoladenlebkuchen
als Zutat verwendet? Thema: Weihnachtsbier...
Ich denke da an so eine Art Kaltauszug. Ähnlich wie es hier im Forum schon
mit Pumpernickel beschrieben ist.
Ich würde also eine Mischung aus gekochtem Schokoladenlebkuchen und etwas
geschrotetem Malz über Nacht ziehen lassen und dann am nächsten Tag
mitmaischen.
Geht das? Oder gibts da irgendwelche Bedenken bezüglich irgendwelcher
Inhaltsstoffe ( Öle, etc )?
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 06:28 |
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Das mit dem Pumpernickel habe ich probiert. Es funktioniert gut. Schokolade
direkt in den Sud bringt glaube ich nicht so den Erfolg. Würde ich eher
eine Mischung aus Röst- und Karamelmalz nehmen.
Bevor du Schokoladenlebkuchen nimmst versuche lieber eine Packung
Lebkuchengewürz rein zu streuen.
Gruß Matze
____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 06:36 |
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Ich würde halt versuchen ohne Gewürz auszukommen. Oder wenn man so will
ohne künstlich erzeugte Aromen.
Gibt es denn generell Bedenken, dass sich Schoko-Lebkuchen negativ auf den
Sud auswirken könnte?
[Editiert am 11.9.2014 um 06:38 von Superbarney]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 06:40 |
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Was für Aromen willst du denn aus dem Schokoladenlebkuchen herausziehen?
Das ist doch nichts anderes als das was in einer Tüte Lebkuchengewürz ist
Wer will dir verbieten Gewürz ins Bier zu tun. Wir sind doch
Hobbybrauer!
Gruß Matze
____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 38 Registriert: 7.8.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 06:48 |
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Ich denke auch, dass die Idee Lebkuchen direkt zu maichen, einem sehr
radikalen Brauansatz folgen und mehr Nachteile mit sich bringen. Vielleicht
solltest du lieber mit Gewürzen oder Glühweinteebeuteln stopfen?!
Allerdings möchte ich mir auch nicht verkneifen, bei solchen Ansätzen nach
dem grundsätzlichen Warum zu fragen? verstehe mich nicht falsch, ich bin
Hobbybrauer, weil ich auch gerne experimentiere, allerdings bin ich
manchmal schon irritiert darüber, was so alles ins Bier reingetan werden
kann/soll.
Auch wenn ich nach 8 Jahren Brauerfahrung mit Nichten alle Hopfensorten
ausprobiert habe, so bin ich gewiss, dass die Aromopalette auch hier so
einiges zu bieten hat. Heb dir die Lebkuchen lieber für die Verkostung auf
edit: zu spät!
[Editiert am 11.9.2014 um 06:50 von schloemi]
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 07:05 |
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Also ne Grundsatzdiskussion, warum was ins Bier soll will ich hier nicht
lostreten. Außerdem finde ich Lebkuchen gar nicht so abwegig, wie z.B.
Likör oder irgendwelche lila Kartoffeln.
Ob ich da nun Gewürze aus der Tüte zumische oder die Gewürze aus anderen
Dingen lösen möchte finde ich jetzt auch gar nicht so wichtig...
Vielmehr ging es grundsätzlich darum, ob es zu Problemen während des
Maischens, der Gärung etc. kommen kann.
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 07:28 |
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Hi,
Grundsatzdiskussion hin oder her, prinzipiell ist es das Gleiche, ob Du die
Gewürze per Lebkuchenauszug ins Bier gibst oder aus der Tüte. Bei
Verwendung von Gewürzen aus der Tüte hast Du auf jeden Fall absolut keine
Probleme mit dem Maischen oder Läutern. Zudem enthalten Lebkuchen
Ammoniumcarbonat als Triebmittel. Das könnte u.U. zu nicht gewünschten
Reaktionen/Aromen im Bier führen. Sicherer ist die Verwendung von Gewürzen
und da bietet die Forumssuche ausreichende Informationen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 07:38 |
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Hallo Michael,
danke für deine Einschätzung. Genau auf diese eventuell auftauchenden
Probleme zielte meine Frage ab.
Björn
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 38 Registriert: 7.8.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 08:03 |
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Hallo,
Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass es neben den beschriebenen
mutmasslichen Nebeneffekten, m.E. schon für ein
Lebkuchengewürzaromateilchen einen Unterschied macht, ob es sich im Zuge
des Maicheprozesses aus der Kuchenform, in welcher es ja auch schon mal
einen anstrengenden Backprozess hinter sich hatte, herauslösen muss um
kurze Zet später abgeläutert zu werden, oder aber es sein Aroma im späten
Koch-, Gär- oder Lager-Prozess entspannt und voll entfalten kann.
Eibe kurze Entschuldigung: Ich wollte keine Grundsatzdiskussion lostreten.
Wenn ein Braukumpel zu mir kommt und sagt, sein Herzenswunsch sei es, ein
chinesiches Bier zu braunen, bin ich absolut begeistert. Wenn er mir dann
jedoch erklärt, er plane hierfür eine dieser fabelhaften asiatischen
Instant-Nudelsuppen in seiner Maiche zu verarbeiten, dann frage ich eben
mal nach warum er sich das Leben unnötig schwer macht, erst alle
Teilpackungen (Nudeln, Gewürz, Chillipuler, ggf. Knoblauchpaste)
zusammenzubringen, um sie anschließend wieder zu trennen. Dazu noch mit dem
schlechten Gefühl zu brauen, dass ggf. in den Nudeln negative Inhaltsstoffe
enthalten sein könnten. Mein Rat wäre in diesem Fall eben, sich nur auf das
Gewürzpäckchen zu konzentrieren.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 09:42 |
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Das Lebkuchengewürz ist sicher charakteristisch für dieses Gebäck und mit
dunklen Malzen lässt sich auch ein "flüssiger Lebkuchen" Effekt erzielen.
Nur ist dann eben alles mögliche drin - außer Kuchen. Wenn man beim
Lebkuchen etwas auf die Zutatenliste achtet, insbesondere in Hinblick auf
Konservierungsmittel, dann sehe ich keine Probleme ihn einzumaischen.
Hirschhornsalz sollte beim Backen vollständig zerfallen und ausdampfen.
Liefert also Zucker, Melanoidine und gebackene Nüsse. Möglicherweise leidet
der Schaum durch den Fettgehalt der Nüsse, aber die Gefahr kann ja jeder
selbst beurteilen. Optionen: Lebkuchen mit Zuckerguss statt Schokoglasur
verwenden oder sog. Soßenkuchen, das ist im wesentlichen Lebkuchen ohne
Nuss und damit ohne Fett.
Eine Strategie wäre es sicher auch erstmal Lebkuchen einzumaischen und beim
Ausschlagen und der Gärung zu beobachten, wie sich das ganze aromatisch
darstellt. Dann kann man nach Bedarf noch nachwürzen.
Gruß
Andy
[Editiert am 11.9.2014 um 09:43 von Ladeberger]
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 10:04 |
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Hi, Andy,
nun, vollständig zerfällt das Zeugs meiner Erfahrung nach nicht. Hinzu
kommt, dass Gebäcke unter Verwendung z.B. von Backpulver immer einen mehr
oder weniger hervortretenden adstringierendes Mundgefühl hinterlassen, das
sich u.U. auch aufs Bier übertragen könnte (ok, es sind natürlich ganz
andere Mengenverhältnisse, aber man weiß ja nie). Gib mir eine Backware und
ich sage Dir, ob sie mit Backpulver hergestellt wurde oder nicht
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 10:20 |
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Ich werds einfach ausprobieren.
Bei Interesse kann ich das Ergebnis ja mal posten.
Björn
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 494 Registriert: 23.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 10:44 |
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Ich habe letztenes das Christmas Ale von Mosher gemacht und habe in den
Whirlpool gemörserten Koriander, Zimt, Kardamom und Bitterorange geworfen,
das Jungbier schmeckt im Antrunk dezent nach Lebkuchen, so wollte ich es
haben.
Mosher packt dann noch eine "potion" dazu, auf die verzichte ich jetzt
aber, mir reichts so. Bei Interesse, hier ist der Thread.
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 70 Registriert: 14.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 11:22 |
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Liebe Mitbrauer und Leidensgenossen,
ich finde die Idee mit den Lebkuchen garnicht sooo abwegig.
Allerdings würde ich keine Schokolebkuchen verwenden.
Die Idee mit dem Soßenkuchen ist schon ziemlich gut, evt. auch sog.
Frühstückskuchen?
Ich würde einen Lebkuchen nehmen, der keine Nüsse/Mandeln/Schokolade
enthält. Man könnte es auch mit Aachener Printen probieren.
Das Kakao/Schokoaroma kann man mit entsprechender Malzmischung ganz gut
hinbekommen
Als Vorversuch würde ich mal einen Lebkuchen in etwas Wasser kochen und
Aroma/Geschmack überprüfen.
Wie sich ggfls. Reste/Abbauprodukte von entsprechenden Triebmitteln
(Pottasche/Hirschornsalz/Natron) auswirken ist natürlich auch eine
Überlegung wert, aber: 'Versuch' macht kluch'!'.
Also: Sei ein Mann Superbarney! Hau' rein!
Und teile Deine Erfahrungen mit uns!
Gruss
Burkhart
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.9.2014 um 11:40 |
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Hallo Burkhart,
die Idee mit dem Frühstückskuchen hatte ich auch. Allerdings hatte ich dann
überlegt, dass ja ein Schokoaroma auch ganz nett wäre.
Mal sehen was ich jetzt ausproBiere...
Björn
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Antwort 14 |
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