Newbie Beiträge: 2 Registriert: 12.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 16:18 |
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Moin!
Fast bin ich jetzt so weit, mir eine Erstausstattung zu kaufen - wohl
zunächst "nur" für den Extraktbrauer.
Weil in dem Fachbuch, welches heute im Briefkasten lag (Rudolph,
Heimbrauen) recht wenig übers Extraktbrauen steht, erinnerte ich mich an
meinen Seymour "Das neue Buch vom Leben auf dem Lande", die "Bibel" für den
ambitionierten Selbstversorger (der ich nicht bin). Da steht auch
beschrieben, wie man Bier braut...
Dazu meine ketzerische Frage: worin besteht der Unterschied, wenn ich Bier
braue mit semiprofessionellem Gerät und exakt berechneter Mengen der
Zutaten und verschiedenen Prozeßzeiten, oder wie Seymour mit Holzbottich
und Mengenangaben, die doch sehr grob sind. Das exakteste sind da die
Temperaturangaben, die er macht.
Bitte nicht falsch verstehen, mir ist schon klar, daß man exakt arbeiten
muß, wenn man ein vorhersehbares und vor allem wiederholbares Ergebnis
erzielen will und mir ist völlig klar, daß sich niemand aus Spaß die Mühe
von Berechnungen usw macht. Aber was passiert oder kann passieren, wenn man
nur mit Thermometer und pi mal Dauem braut? Komisches Bier, gar kein Bier,
eklige Dinge?
Gruß,
nördler
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 16:31 |
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Geht mit ein bisschen Erfahrung auch.
Bier wird seit tausenden von Jahren gebraut und man hatte nicht immer
Thermometer, Refractometer und deren Brüder.
Kann sein, dass es interessant schmeckt, aber ich würde an deiner Stelle
das Experiment ruhig wagen.
Die exakte Vorgehensweise dient vor allem der Reproduzierbarkeit eines
bestimmten Bieres.
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 16:33 |
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Hallo,
zuerst mal, der Hagen Rudolph ist veraltet.
Kein Wort zu Whirlpool (nur dieses furchtbare Filtertuch), Läutern wird
auch nicht richtig erklärt, die 10% Speiseregel ist ganz großer Mist und
die Rezepte, vor allem das Hefeweizen, sind total überhopft.
Das Seymor Buch kenn ich noch von früher, weiß aber nicht mehr genau, was
da über Bier steht.
Ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass das auf dem neuesten
Stand ist.
Stefan
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 9.8.2014 Status: Offline
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erstellt am: 17.9.2014 um 16:52 |
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Zitat von Boludo, am 17.9.2014 um
16:33 | Hallo,
zuerst mal, der Hagen Rudolph ist veraltet.
Kein Wort zu Whirlpool (nur dieses furchtbare Filtertuch), Läutern wird
auch nicht richtig erklärt, die 10% Speiseregel ist ganz großer Mist und
die Rezepte, vor allem das Hefeweizen, sind total überhopft.
Stefan |
Ja Rudolph ist nicht ganz auf dem aktuellen Stand, aber ich fand/finde sein
Buch trotzdem gut. Zumindest wählt er oft recht pragmatische Ansätze und
zeigt, dass man auch mit geringem Materialaufwand Bier brauen kann.
Ja Filtertuch ist schrecklich das stimmt. Da bin ich auch drauf
"reingefallen".
Zu dem Hefeweizen muss ich sagen, alles geschmackssache
Bei seinem Alt finde ich auch es ist zu viel Hopfen. Aber das helle Weizen
nach Rudolph trinke ich gerade und ich muss sagen mir und meiner Frau
schmeckt es top!
Aber jetzt mal zurück zum Thread. Auch wenn du alles nicht so ganz genau
einhälst wird etwas wie Bier da raus kommen. Ich habe die Tage "Der
vollkommene Bierbrauer" (1784) gelesen. Wenn man liest was man damals noch
nicht wusste und trotzdem ist sowas wie Bier dabei raus gekommen.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2014 um 17:42 |
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Hast Du mal die IBU bei dem Hefeweizenrezept nachgerechnet?
Das sind glaub ca 35 statt den üblichen 15 und Aromagabe ist auch nicht
normal.
Auch ich mag es bitter und hopfig, aber wenn man so was als erstes Bier
braut, kann es einem schon vergehen.
Stefan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 17.9.2014 um 21:29 |
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Hallo,
ich habe das Buch auch im Regal stehen, aber wenn ich mich recht erinnere
ist das Thema Bierbrauen eine ziemliche "Zusammenreimung" von irgendwo
gelesenen/ gehörten einfachsten Anleitungen zum Bierbrauen. War da nicht
eine "absteigende Infusion", heißes Wasser aufs Malz gießen, stehen lassen
und später mit Hopfen kochen? Die Mengen. ich hab extra nachgesehen, 45ltr
Wasser auf 25kg Malz und später 0,5kg Hopfen kommen mir etwas "komisch"
vor. Ich mach mit ca. 40kg Malz immerhin über 200ltr Bier und brauch keine
0,5kg Hopfen, naja, ich nehme Pellets und weiß nicht, ob der gute John
getrockneten oder frischen Hopfen meint.
Ich denke mal, sowas kann man nach einigen Suden mal ausprobieren. Dann
kann man besser auf nicht vorhersehbare Schwierigkeiten reagieren. Auch das
Läutern mit Stroh und Ginster ergibt bestimmt einen besonderen Geschmack.
Ich habs einige male mit Wacholderzweigen probiert, die ergeben schon ein
besonders Geschmackserlebnis, sollte man nur in homöophatischen Dosen ins
Bier bringen.
.......und nicht vergessen, immer schön die untere Zeile lesen und viel
drüber sprechen ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2014 um 07:00 |
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Ach, der Seymour, das war eines der ersten "One-Page-Wonder" die ich in den
Fingern hatte. Also diese Bücher, die auf 40 Doppelseiten 40 Themengebiete
abhaken. Hat der nicht auch auf einer Doppelseite erklärt, wie man sich ein
kleines Wasserkraftwerk aufbauen kann? Oder Fässer baut und ein Dach
ausbessert? Bienen hält und Wein keltert?
Nett als Frühstückslektüre und zum träumen, aber das war's dann leider auch
...
[Editiert am 18.9.2014 um 07:01 von philthno2]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 07:20 |
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Zitat von philthno2, am 18.9.2014 um
07:00 | Ach, der Seymour, das war eines der
ersten "One-Page-Wonder" die ich in den Fingern hatte. Also diese Bücher,
die auf 40 Doppelseiten 40 Themengebiete abhaken. Hat der nicht auch auf
einer Doppelseite erklärt, wie man sich ein kleines Wasserkraftwerk
aufbauen kann? Oder Fässer baut und ein Dach ausbessert? Bienen hält und
Wein keltert?
Nett als Frühstückslektüre und zum träumen, aber das war's dann leider auch
...
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Ja genau, das trifft es sehr gut.
Hab da früher als Kind immer gerne drin gelesen und vom Ausstieg in die
Natur geträumt.
Hätte es damals schon Biogasanlagen gegeben, dann hätte er deren Eigenbau
bestimmt auch auf einer halben Seite erklärt.
Wer Bier brauen will, sollte dann eventuell doch andere Quellen zu Rate
ziehen.
Stefan
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 17.7.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 08:02 |
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 51 Registriert: 12.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 08:14 |
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Zitat: | zuerst mal, der Hagen
Rudolph ist veraltet.
..., die 10% Speiseregel ist ganz großer Mist und die Rezepte, vor allem
das Hefeweizen, sind total überhopft. |
Bei der
VHS habe ich bei einer Braumeisterin einen Kurs besucht, bei dem uns das
Brauen auf eben diese "veraltete" Methode beigebracht wurde.
Zu guter Letzt bekam jeder Teilnehmer eine Flasche Bier zur Vergärung mit
nach Hause. Natürlich auch die 10% Speise. Auch dieser Mist hat
funktioniert und das fertige Bier lecker geschmeckt.
Die Hagen Rudolph'sche Speiseregel (auch die 15% beim Weizenbier) habe ich
bei fasst allen Suden, die ich bis jetzt gebraut habe angewandt - immer mit
Erfolg.
Auch wenn es bessere Bücher geben mag, zum Einstieg war der Hagen Rudolph
schon gut.
Und Hand aufs Herz, es gibt auch dümmere Bücher und noch ein viel
schlechteres.
Grüße
Bernd
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 08:35 |
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15% bei Hefeweizen und 10% untergärig war bei mir immer zu viel.
Wenn man die Speise doch so einfach exakt berechnen kann, warum soll ich
dann mit Absicht zu viel nehmen und dann die Flaschen belüften? Für mich
ist das Murks.
Aber egal, soll jeder machen, wie er will.
Sehr seltsam sind auf jeden Fall die Rezepte.
Stefan
[Editiert am 18.9.2014 um 08:38 von Boludo]
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 08:46 |
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Auf Seite 71 wird das Brauen beschrieben.
Das Mälzen übrigens auch.
Also die Anleitung ist schon sehr rustikal und es wird mit kochendem Wasser
angeschwänzt.
Wenn jemand in der Wildnis lebt und unbedingt Bier haben will, dann kann er
das schon alles so machen.
Aber richtig gutes Bier machen geht anders.
Stefan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 09:15 |
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Das seh ich auch so. Warum soll ich Jahrhunderte von technischem
Fortschritt leugnen, um dann womöglich noch schlechteres Bier raus zu
bekommen. Als Experiment vielleicht mal ganz witzig, aber ansonsten bin ich
schon froh, dass ich exakt und sauber arbeiten kann.
Gunter
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 51 Registriert: 12.2.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 09:36 |
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Zitat: | Wenn man die Speise doch
so einfach exakt berechnen kann ... |
Werde ich
zukünftig versuchen, bin noch beim Lernen.
Bernd
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2014 um 10:17 |
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Ich glaube sogar, dass er das gemacht hat ...
[Editiert am 18.9.2014 um 10:26 von philthno2]
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Antwort 14 |
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