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Autor: Betreff: Brauen nach John Seymour
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Beiträge: 2
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2014 um 16:18  
Moin!

Fast bin ich jetzt so weit, mir eine Erstausstattung zu kaufen - wohl zunächst "nur" für den Extraktbrauer.
Weil in dem Fachbuch, welches heute im Briefkasten lag (Rudolph, Heimbrauen) recht wenig übers Extraktbrauen steht, erinnerte ich mich an meinen Seymour "Das neue Buch vom Leben auf dem Lande", die "Bibel" für den ambitionierten Selbstversorger (der ich nicht bin). Da steht auch beschrieben, wie man Bier braut...
Dazu meine ketzerische Frage: worin besteht der Unterschied, wenn ich Bier braue mit semiprofessionellem Gerät und exakt berechneter Mengen der Zutaten und verschiedenen Prozeßzeiten, oder wie Seymour mit Holzbottich und Mengenangaben, die doch sehr grob sind. Das exakteste sind da die Temperaturangaben, die er macht.
Bitte nicht falsch verstehen, mir ist schon klar, daß man exakt arbeiten muß, wenn man ein vorhersehbares und vor allem wiederholbares Ergebnis erzielen will und mir ist völlig klar, daß sich niemand aus Spaß die Mühe von Berechnungen usw macht. Aber was passiert oder kann passieren, wenn man nur mit Thermometer und pi mal Dauem braut? Komisches Bier, gar kein Bier, eklige Dinge?

Gruß,
nördler
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WodkaFan
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.9.2014 um 16:31  
Geht mit ein bisschen Erfahrung auch.
Bier wird seit tausenden von Jahren gebraut und man hatte nicht immer Thermometer, Refractometer und deren Brüder.

Kann sein, dass es interessant schmeckt, aber ich würde an deiner Stelle das Experiment ruhig wagen.

Die exakte Vorgehensweise dient vor allem der Reproduzierbarkeit eines bestimmten Bieres.


____________________
"Der braut sich was!"
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2014 um 16:33  
Hallo,

zuerst mal, der Hagen Rudolph ist veraltet.
Kein Wort zu Whirlpool (nur dieses furchtbare Filtertuch), Läutern wird auch nicht richtig erklärt, die 10% Speiseregel ist ganz großer Mist und die Rezepte, vor allem das Hefeweizen, sind total überhopft.
Das Seymor Buch kenn ich noch von früher, weiß aber nicht mehr genau, was da über Bier steht.
Ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass das auf dem neuesten Stand ist.


Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2014 um 16:52  

Zitat von Boludo, am 17.9.2014 um 16:33
Hallo,

zuerst mal, der Hagen Rudolph ist veraltet.
Kein Wort zu Whirlpool (nur dieses furchtbare Filtertuch), Läutern wird auch nicht richtig erklärt, die 10% Speiseregel ist ganz großer Mist und die Rezepte, vor allem das Hefeweizen, sind total überhopft.

Stefan


Ja Rudolph ist nicht ganz auf dem aktuellen Stand, aber ich fand/finde sein Buch trotzdem gut. Zumindest wählt er oft recht pragmatische Ansätze und zeigt, dass man auch mit geringem Materialaufwand Bier brauen kann.

Ja Filtertuch ist schrecklich das stimmt. Da bin ich auch drauf "reingefallen".

Zu dem Hefeweizen muss ich sagen, alles geschmackssache ;) Bei seinem Alt finde ich auch es ist zu viel Hopfen. Aber das helle Weizen nach Rudolph trinke ich gerade und ich muss sagen mir und meiner Frau schmeckt es top!


Aber jetzt mal zurück zum Thread. Auch wenn du alles nicht so ganz genau einhälst wird etwas wie Bier da raus kommen. Ich habe die Tage "Der vollkommene Bierbrauer" (1784) gelesen. Wenn man liest was man damals noch nicht wusste und trotzdem ist sowas wie Bier dabei raus gekommen.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2014 um 17:42  
Hast Du mal die IBU bei dem Hefeweizenrezept nachgerechnet?
Das sind glaub ca 35 statt den üblichen 15 und Aromagabe ist auch nicht normal.
Auch ich mag es bitter und hopfig, aber wenn man so was als erstes Bier braut, kann es einem schon vergehen.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 17.9.2014 um 21:29  
Hallo,

ich habe das Buch auch im Regal stehen, aber wenn ich mich recht erinnere ist das Thema Bierbrauen eine ziemliche "Zusammenreimung" von irgendwo gelesenen/ gehörten einfachsten Anleitungen zum Bierbrauen. War da nicht eine "absteigende Infusion", heißes Wasser aufs Malz gießen, stehen lassen und später mit Hopfen kochen? Die Mengen. ich hab extra nachgesehen, 45ltr Wasser auf 25kg Malz und später 0,5kg Hopfen kommen mir etwas "komisch" vor. Ich mach mit ca. 40kg Malz immerhin über 200ltr Bier und brauch keine 0,5kg Hopfen, naja, ich nehme Pellets und weiß nicht, ob der gute John getrockneten oder frischen Hopfen meint.
Ich denke mal, sowas kann man nach einigen Suden mal ausprobieren. Dann kann man besser auf nicht vorhersehbare Schwierigkeiten reagieren. Auch das Läutern mit Stroh und Ginster ergibt bestimmt einen besonderen Geschmack. Ich habs einige male mit Wacholderzweigen probiert, die ergeben schon ein besonders Geschmackserlebnis, sollte man nur in homöophatischen Dosen ins Bier bringen.


.......und nicht vergessen, immer schön die untere Zeile lesen und viel drüber sprechen ;)


____________________
Gruß hufpfleger,

der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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philthno2
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 07:00  
Ach, der Seymour, das war eines der ersten "One-Page-Wonder" die ich in den Fingern hatte. Also diese Bücher, die auf 40 Doppelseiten 40 Themengebiete abhaken. Hat der nicht auch auf einer Doppelseite erklärt, wie man sich ein kleines Wasserkraftwerk aufbauen kann? Oder Fässer baut und ein Dach ausbessert? Bienen hält und Wein keltert?

Nett als Frühstückslektüre und zum träumen, aber das war's dann leider auch ...


[Editiert am 18.9.2014 um 07:01 von philthno2]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 07:20  

Zitat von philthno2, am 18.9.2014 um 07:00
Ach, der Seymour, das war eines der ersten "One-Page-Wonder" die ich in den Fingern hatte. Also diese Bücher, die auf 40 Doppelseiten 40 Themengebiete abhaken. Hat der nicht auch auf einer Doppelseite erklärt, wie man sich ein kleines Wasserkraftwerk aufbauen kann? Oder Fässer baut und ein Dach ausbessert? Bienen hält und Wein keltert?

Nett als Frühstückslektüre und zum träumen, aber das war's dann leider auch ...


Ja genau, das trifft es sehr gut.
Hab da früher als Kind immer gerne drin gelesen und vom Ausstieg in die Natur geträumt.
Hätte es damals schon Biogasanlagen gegeben, dann hätte er deren Eigenbau bestimmt auch auf einer halben Seite erklärt.
Wer Bier brauen will, sollte dann eventuell doch andere Quellen zu Rate ziehen.

Stefan
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SINS
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 08:02  
Wer sich selbst ein Bild machen will, kann hier nachlesen:

Ab S.71 http://www.housegate.net/woodvival/manualistica/The%20complet e%20Book%20of%20Self%20Sufficiency.pdf


____________________
Gut Sud, SINS.
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Licca Ale
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 08:14  

Zitat:
zuerst mal, der Hagen Rudolph ist veraltet.
..., die 10% Speiseregel ist ganz großer Mist und die Rezepte, vor allem das Hefeweizen, sind total überhopft.

Bei der VHS habe ich bei einer Braumeisterin einen Kurs besucht, bei dem uns das Brauen auf eben diese "veraltete" Methode beigebracht wurde.
Zu guter Letzt bekam jeder Teilnehmer eine Flasche Bier zur Vergärung mit nach Hause. Natürlich auch die 10% Speise. Auch dieser Mist hat funktioniert und das fertige Bier lecker geschmeckt.

Die Hagen Rudolph'sche Speiseregel (auch die 15% beim Weizenbier) habe ich bei fasst allen Suden, die ich bis jetzt gebraut habe angewandt - immer mit Erfolg.

Auch wenn es bessere Bücher geben mag, zum Einstieg war der Hagen Rudolph schon gut.

Und Hand aufs Herz, es gibt auch dümmere Bücher und noch ein viel schlechteres.

Grüße
Bernd
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 08:35  
15% bei Hefeweizen und 10% untergärig war bei mir immer zu viel.
Wenn man die Speise doch so einfach exakt berechnen kann, warum soll ich dann mit Absicht zu viel nehmen und dann die Flaschen belüften? Für mich ist das Murks.
Aber egal, soll jeder machen, wie er will.

Sehr seltsam sind auf jeden Fall die Rezepte.


Stefan


[Editiert am 18.9.2014 um 08:38 von Boludo]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 08:46  

Zitat von SINS, am 18.9.2014 um 08:02
Wer sich selbst ein Bild machen will, kann hier nachlesen:

Ab S.71 http://www.housegate.net/woodvival/manualistica/The%20complet e%20Book%20of%20Self%20Sufficiency.pdf


Auf Seite 71 wird das Brauen beschrieben.
Das Mälzen übrigens auch.
Also die Anleitung ist schon sehr rustikal und es wird mit kochendem Wasser angeschwänzt.
Wenn jemand in der Wildnis lebt und unbedingt Bier haben will, dann kann er das schon alles so machen.
Aber richtig gutes Bier machen geht anders.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 09:15  
Das seh ich auch so. Warum soll ich Jahrhunderte von technischem Fortschritt leugnen, um dann womöglich noch schlechteres Bier raus zu bekommen. Als Experiment vielleicht mal ganz witzig, aber ansonsten bin ich schon froh, dass ich exakt und sauber arbeiten kann.

Gunter
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Licca Ale
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 09:36  

Zitat:
Wenn man die Speise doch so einfach exakt berechnen kann ...

Werde ich zukünftig versuchen, bin noch beim Lernen.

Bernd
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philthno2
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red_folder.gif erstellt am: 18.9.2014 um 10:17  

Zitat von Boludo, am 18.9.2014 um 07:20

Hätte es damals schon Biogasanlagen gegeben, dann hätte er deren Eigenbau bestimmt auch auf einer halben Seite erklärt.


Ich glaube sogar, dass er das gemacht hat ...


[Editiert am 18.9.2014 um 10:26 von philthno2]
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