Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 18:10 |
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Hallo,
man liest ja in den Malzbeschreibungen, dass Caramalz den Schaum
verbessert, nur warum ist das so?
Für den Schaum sind ja vor allem Eiweiße verantwortlich, soviel ich weiß.
Gibt man nun z.B. Weizenmalz oder Rohfrucht verbessert sich der Schaum, da
diese einen höheren Eiweißgehalt haben, logisch.
Wie ist das bei Gerstenkaramellmalz, da ist ja der Ausgangspunkt der selbe,
wie bei den Basismalzen, also auch der selbe Einweißanteil? Entstehen bei
der speziellen Verarbeitung hier andere/mehr Proteine, oder welche Stoffe
aus den Malzen sind für die bessere Schaumstabilität verantwortlich?
Würde mich mal interessieren.
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Senior Member Beiträge: 127 Registriert: 14.7.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2014 um 18:41 |
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Ich hab mal irgendwo gelesen, dass es mit der Denaturierung der Eiweiße zu
tun hat. Genaueres erinnere ich leider nicht mehr.
edit: wo ich so drüber nachdenke, erscheint mir das wenig einleuchtend, da
ja alle Eiweiße beim Hopfenkochen denaturiert werden sollten.
[Editiert am 18.9.2014 um 18:54 von Domste]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 19:59 |
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Also eine verlängerte Verzuckerungszeit soll ja auch durch Bildung von
Glycoproteiden den Schaum stabilisieren. Ich denke mal, dass Caramalz, das
ja im Prinzip schon verzuckert ist, ebensolche Effekte besitzt. Ist aber
nur ne Annahme und ich bin mir nicht mehr sicher, ob es Glyco- oder
Glucoproteide oder -proteine heißt, aber das stand schon öfters mal
(nebenbei erwähnt) hier im Forum und irgendwo auch im Narziß.
Gruß Gunnar
[Editiert am 18.9.2014 um 20:00 von darkenemy]
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2014 um 20:57 |
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Ausm Kunze:
>Der Einfluß des Mälzens, insbesondere der Einfluß
einer höheren Malzauflösung, ist nicht eindeutig
definiert. Eindeutig fördern höhere
Abdarrtemperaturen die Schaumbildung.<
Ansonsten gibts wohl entscheidendere Einflüsse auf den Schaum als Caramalz,
etwa viel Hopfen.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 2.10.2014 um 18:40 |
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Der Narziss weiß zu berichten, dass bei der Herstellung von Caramalz
einerseits viel löslicher Stickstoff gebildet wird, der positive
Schaumeigenschaften aufweist. Andererseits werden die Eiweiße anders
abgebaut als bei der normalen Darre.
Ach ja, beim Kochen denaturieren zwar große Teile des Eiweißes aber eben
nicht alle. Einige Eiweißbausteine gehen beim Kochen in Lösung und
beeinflussen so später die Schaumstabilität. Deswegen ist es m.E. übrigens
nicht unbedingt vorteilhaft zu lange zu kochen (einige betreiben das ja
mitunter lockere 2 Stunden), denn dann werden große Teile des bereits
gelösten Eiweißes wieder ausgefällt und können die Schaumstabilität
gefährden.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.10.2014 um 21:26 |
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Zitat von tauroplu, am 2.10.2014 um
18:40 | Ach ja, beim Kochen denaturieren zwar
große Teile des Eiweißes aber eben nicht alle. Einige Eiweißbausteine gehen
beim Kochen in Lösung und beeinflussen so später die Schaumstabilität.
Deswegen ist es m.E. übrigens nicht unbedingt vorteilhaft zu lange zu
kochen (einige betreiben das ja mitunter lockere 2 Stunden), denn dann
werden große Teile des bereits gelösten Eiweißes wieder ausgefällt und
können die Schaumstabilität gefährden.
Gruß
Michael |
Also das habe ich bisher niemals so
bewusst wahrgenommen, aber es könnte erklären, weshalb einige meiner
Weizenbiere (da koche ich eher schonmal meine Würzen so lange) einen
initial bomben Schaum haben, der aber nach kurzer Zeit auch flott wieder
verschwindet. Trotz hoher Kabonisierung...
Gruß Gunnar
EDIT: ich habe vor einiger Zeit selbst Caramalz hergestellt (PiMa als
Grundlage) und alle Biere, die ich damit braue haben bisher den besten und
cremigsten Schaum, den ich jemals hatte. Auffällig ist auch, dass ich davon
eigentlich deutlich weniger von verwende als früher wo noch 5% Caramalz
(beinahe) Standard waren. In der Zwischenzeit war ich da komplett von weg,
werde aber vermutlich weiter so verfahren, da ja anscheinend
"homöopathische" Mengen (1-2%) völlig ausreichend sind. Keine Ahnung, was
ich anders gemacht habe als Weyermann, aber der Unterschied ist schon
deutlich.
[Editiert am 2.10.2014 um 21:30 von darkenemy]
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 5 |
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